Kupplungsgeber gewechselt, entlüftet und eingestellt
Verfasst: 2015-11-15 13:26:11
Hallo Leute,
manchmal findet man ja doch die Zeit sich endlich mal um Dinge zu kümmern die irgendwie überfällig sind, auch wenn es bislang gut gegangen ist.
Ein beliebtes Thema ist ja die hydraulisch betätigte Kupplung.
Nachdem vor kurzem hier ein Beitrag mit der Einstellung der Kupplung beim Magirus M90 dirn war mit Bild habe ich mich an meine Anlage heran gemacht. Habe die gleiche Motor-Getriebe Kombination.
http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 87#p609196
Ausgangslage: Auto fuhr, Druckpunkt der Kupplung weit unten, Wechsle der Kupplungsflüssigkeit wegen irgendwelcher Verstopfung nicht machbar => potentieller Ausfall also zu erwarten
neuer Geber war vorhanden, Nehmerzlinde rwurde vor ein paar Jahren neu gemacht, in gutem Zustand.
Entlüftung weder vorwärts noch rückwärts unmöglich.
Also den alten Geber raus und durch einen neuen ersetzt. Entlüftung war auch dann noch nicht möglich.
Dann am Nehmerzylinder die Zuleitung geöffnet, jetzt war Entlüftung der Leitung machbar (wurde ganz schön dunkle Brühe rausgespült).
Nachdem jetzt mit dem Geber Druck aufgebaut werden konnte war dann auch Entlüftung über den Entlüfternippel am Nehmer möglich.
Hier ist folgendes aufgefallen: ist der Nehmerkolben ganz hereingeschoben wird die Entlüftungsöffnung abgedichtet, damit keine Entlüftung möglich (wenn nicht genug Druck den Kolben bewegt). Ist genug Druck da bewegt sich der Kolben nach außen, entlüftet man dann geht er aber nicht ganz rein.
Am Nehmer spielt ein ganzes Sortiment an Federn mit- und gegeneinander. Die Feder im Zylinder will den Kolben herausschieben, die externe Feder ist stärker und zieht den Kolben bis zum Anschlag hinein. Diese externe Feder verhindert daß das Ausrücklager die ganze Zeit durch die interne Feder angelegt wird.
Zurück zum Geber, vor dem Einbau sollte geprüft werden ob selbiger funktioniert. Das kann durch durchpusten mit dem Mund geprüft werden, Druckluft hat zu viel Kraft und gibt evtl. falsche Aussagen.
In Endlage solte man durch den Zulauf hindurchblasen können, wenn nicht dann ist entweder die Zulaufbohrung (B) verstopft oder wird von der vorderen Manschette (C) nicht freigegeben. Ich habe hier schon interessante Fehler gesichtet, von der nicht durchgehenden Bohrung bzw. zugegammelt über zu schwache Feder (und damit nicht weit genug zurückgeschobene Manschette) ist alles dabei gewesen.
Wenn also in Endlage durchgepustet werden kann dann den Kolben leicht hineindrücken, damit sollte das nicht mehr möglich sein (Druck kann aufgebaut werden). Kann man auch Rückwärts probieren. Ist der Kolben ganz herieingedrückt kann die Luft evtl. über Bohrung (A) auf die Betätigunsgseite entweichen. Normalerweise wird der Kolben aber nicht so weit bewegt. Bei meinem Auto wird z.B. nur ca. 24-25mm Hub genutzt, mehr gibt die Betätigungsmechanik (Pedalweg) nicht her.
Hier mal ein Bild des zerlegten Teils: Die interne Feder scheint auch etwas kurz zu sein (ermüdet), bei der Zerlegung wurde der Kolben nicht weit genug herausgedrückt.
Die Einstellung der Kupplung erforderte dann auch etwas Fingerspitzengefühl.
Nach der Entlüftung habe ich dann erst mal die externe Rückzugsfeder ausgehängt.
Jetzt war alles leicht mit der Hand zu bedienen (Leerhub bis anlegen des Ausrücklagers).
Ich habe dann die Betätigungsstange am Nehmer so weit nachgestellt daß das Lager noch nicht angelegt ist (etwas Betätigungsweg).
Danach die Rückzugsfeder wieder eingehängt.
Der Druckpunkt ist jetzt nicht erst kurz vor dem Bodenblech sondern ca. auf halbem Weg.
Schalten geht jetzt richtig gut, keine Geräusche mehr beim runterschalten wegen leicht schleifender Kupplung.
Was waren die Hauptfehler?
verschlossene / zugegammelte Bohrungen
Kolben zu weit eingefahren und dadurch Entlüftungsbohrung nicht frei (damit keine Entlüftung rückwärts möglich bzw. vorwärts mit wenig Druck)
lahme / zu kurze Feder
Also dann viel Erfolg allen bei der Revision und Fehlersuche.
Ich hoffe meine Erfahrungen helfen Euch Fehler zu finden.
Ciao
Veit
manchmal findet man ja doch die Zeit sich endlich mal um Dinge zu kümmern die irgendwie überfällig sind, auch wenn es bislang gut gegangen ist.
Ein beliebtes Thema ist ja die hydraulisch betätigte Kupplung.
Nachdem vor kurzem hier ein Beitrag mit der Einstellung der Kupplung beim Magirus M90 dirn war mit Bild habe ich mich an meine Anlage heran gemacht. Habe die gleiche Motor-Getriebe Kombination.
http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 87#p609196
Ausgangslage: Auto fuhr, Druckpunkt der Kupplung weit unten, Wechsle der Kupplungsflüssigkeit wegen irgendwelcher Verstopfung nicht machbar => potentieller Ausfall also zu erwarten
neuer Geber war vorhanden, Nehmerzlinde rwurde vor ein paar Jahren neu gemacht, in gutem Zustand.
Entlüftung weder vorwärts noch rückwärts unmöglich.
Also den alten Geber raus und durch einen neuen ersetzt. Entlüftung war auch dann noch nicht möglich.
Dann am Nehmerzylinder die Zuleitung geöffnet, jetzt war Entlüftung der Leitung machbar (wurde ganz schön dunkle Brühe rausgespült).
Nachdem jetzt mit dem Geber Druck aufgebaut werden konnte war dann auch Entlüftung über den Entlüfternippel am Nehmer möglich.
Hier ist folgendes aufgefallen: ist der Nehmerkolben ganz hereingeschoben wird die Entlüftungsöffnung abgedichtet, damit keine Entlüftung möglich (wenn nicht genug Druck den Kolben bewegt). Ist genug Druck da bewegt sich der Kolben nach außen, entlüftet man dann geht er aber nicht ganz rein.
Am Nehmer spielt ein ganzes Sortiment an Federn mit- und gegeneinander. Die Feder im Zylinder will den Kolben herausschieben, die externe Feder ist stärker und zieht den Kolben bis zum Anschlag hinein. Diese externe Feder verhindert daß das Ausrücklager die ganze Zeit durch die interne Feder angelegt wird.
Zurück zum Geber, vor dem Einbau sollte geprüft werden ob selbiger funktioniert. Das kann durch durchpusten mit dem Mund geprüft werden, Druckluft hat zu viel Kraft und gibt evtl. falsche Aussagen.
In Endlage solte man durch den Zulauf hindurchblasen können, wenn nicht dann ist entweder die Zulaufbohrung (B) verstopft oder wird von der vorderen Manschette (C) nicht freigegeben. Ich habe hier schon interessante Fehler gesichtet, von der nicht durchgehenden Bohrung bzw. zugegammelt über zu schwache Feder (und damit nicht weit genug zurückgeschobene Manschette) ist alles dabei gewesen.
Wenn also in Endlage durchgepustet werden kann dann den Kolben leicht hineindrücken, damit sollte das nicht mehr möglich sein (Druck kann aufgebaut werden). Kann man auch Rückwärts probieren. Ist der Kolben ganz herieingedrückt kann die Luft evtl. über Bohrung (A) auf die Betätigunsgseite entweichen. Normalerweise wird der Kolben aber nicht so weit bewegt. Bei meinem Auto wird z.B. nur ca. 24-25mm Hub genutzt, mehr gibt die Betätigungsmechanik (Pedalweg) nicht her.
Hier mal ein Bild des zerlegten Teils: Die interne Feder scheint auch etwas kurz zu sein (ermüdet), bei der Zerlegung wurde der Kolben nicht weit genug herausgedrückt.
Die Einstellung der Kupplung erforderte dann auch etwas Fingerspitzengefühl.
Nach der Entlüftung habe ich dann erst mal die externe Rückzugsfeder ausgehängt.
Jetzt war alles leicht mit der Hand zu bedienen (Leerhub bis anlegen des Ausrücklagers).
Ich habe dann die Betätigungsstange am Nehmer so weit nachgestellt daß das Lager noch nicht angelegt ist (etwas Betätigungsweg).
Danach die Rückzugsfeder wieder eingehängt.
Der Druckpunkt ist jetzt nicht erst kurz vor dem Bodenblech sondern ca. auf halbem Weg.
Schalten geht jetzt richtig gut, keine Geräusche mehr beim runterschalten wegen leicht schleifender Kupplung.
Was waren die Hauptfehler?
verschlossene / zugegammelte Bohrungen
Kolben zu weit eingefahren und dadurch Entlüftungsbohrung nicht frei (damit keine Entlüftung rückwärts möglich bzw. vorwärts mit wenig Druck)
lahme / zu kurze Feder
Also dann viel Erfolg allen bei der Revision und Fehlersuche.
Ich hoffe meine Erfahrungen helfen Euch Fehler zu finden.
Ciao
Veit