Im Internet sind unterschiedliche Informationen zu Anlassern zu finden. Von "4 PS" bis "6,6 kW" Anlasserleistung für den Magirus Mercur ist zu lesen. Meiner springt im Winter schlecht an, nach Herrn Walther, JFW, typisch für den F6L 613. Der Mercus soll aber sicher bei - 25°C anspringen, so daß ich natürlich den stärksten Anlasser und Akkus mit ca. 1000 A Kaltstartstrom einbauen möchte. Bisher habe ich meinen Anlasser nicht ausgebaut, werde es erst tun, wenn ich genug zum Thema weiß. Mein LKW hat original 65000 km auf dem Tacho, so daß weniger von einer "Ermüdung" des Anlassers auzugehen ist...
Frage: Welche unterscheidlichen Anlasser (24V) passen am F6L 613, was ist empfehlenswert? Welche Bezeichnungen tragen welche Anlasser? Hier bei uns gibt es eine Frima, Vater & Sohn, die alle Arten von Anlassern und Limas reparieren, wenn es möglich ist.
Viele Grüße und vielen Dank für alle Infos
Techniker
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 0:27:53
von willem van der ziel
Hai Techniker
Da bin ich wieder. Selbst bin ich 20.000 km ohne probleme mit der Original 4 ps anlasser gefahren . ( auto hat jetzt 60.000 km drauf ).
Letzte woche hat der zum ersten mal angefangen zu schreien statt gleich zu starten. ( nur lärm, dieselmotor dreht nicht )
Anlasser ausgebaut und der wird gereinigt und repariert wenn nötig beim Bosch firma in Hengelo Ov in NL ( Varia )
Ich hatte schon ein 6 PS anlasser hier im forum gekauft. Der geht immer als ersatzteil mit auf reise. Ich habe das stuck montiert und der motor dreht wie nie zuvor, so schnell geht er rund.
Der 6 PS anlasser ist ungefähr 5 cm länger als das 4 PS stück. Beim montieren kein problem.
Als men 4 PS wieder zurück ist montiere ich die wieder weil es immer gut functioniert hat.
Batteriën 2x 135 amp Bosch T3045.
Noch nie habe ich der Mercur gestartet unter minus 10 grad Celcius.
Willem Enschede Holland.
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 9:00:18
von Uwe
Techniker hat geschrieben:Meiner springt im Winter schlecht an, nach Herrn Walther, JFW, typisch für den F6L 613.
Hi,
bevor Du Dir Gedanken über den Anlasser machst, mach Dir Gedanken über folgende Fragen:
- sind die Glühkerzen neu? Also richtig neu, die Aussage, dass sie ggf. ja noch glühen, ist irreführend, die Dinger altern über die Jahrzehnte signifikant.
- welches Öl bei welcher Temperatur?
Uwe
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 10:11:59
von husky869
Und weitere Frage wäre, welche Glühkerzen sind verbaut.
(Glühwendel oder Stabglühkerzen).
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, ein 613er sehr wohl mit dem Originalanlasser
bei frostiger Kälte anspringt.
Der Stärkere mag sicherlich seine Vorteile haben, verbraucht aber wesentlich mehr Strom.
Da dürften die 130AH Batterien bald den Geist aufgeben.
Grüße
Michael
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 11:17:07
von Buclarisa
husky869 hat geschrieben:
Der Stärkere mag sicherlich seine Vorteile haben, verbraucht aber wesentlich mehr Strom.
Da dürften die 130AH Batterien bald den Geist aufgeben.
Grüße
Michael
Ein Anlassvorgang braucht eine gewisse Menge Energie. Ja es macht einen Unterschied ob ich lange starten muss um im Brennraum die notwendige Wärme zu erzeugen damit der Motor zündet, oder ob ich mit einem relativ kurzen Impuls die Startdrehzahl erreiche. Im Extremfall schaffe ich es mit Variante 1 gar nicht. Bei knackigen Frostgraden hab ich es immer wieder das Motoren nicht wollen, es wurden meist mehrere Satz Akkus und auch der eine und andere Anlasser verheizt. Kurzfristige 36V am Anlasser und der Motor startet als währe er warm , unter 1 Sekunde.
Was ist nun für die Akkus besser?
Klar ist das wenn der Motor nicht i.O. ist es immer Probleme gibt.
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 17:39:58
von Techniker
Hallo Uwe,
woran erkennt man gealterte Glühkerzen? Der 613er ist vor mir als Besitzer von Reihenglühkerzen auf Parallelsystem umgestellt worden. Was mir aufgefallen ist, ist, daß die Glühanzeige am Armaturenbrett nicht zu leuchten beginnt, wie das bei anderen Fahrzeugen üblich ist, sie wird zwar heiß, Staub u. ä. verbrennt mit leichter Rauchfahne (wenn sich welcher angesammelt hat, aber dieses Rotglühen ist nicht zu sehen. Gibt es inzwischen bessere Glühkerzen, die effektiver vorglühen? An meinem V8-GM 6,5l 300 PS MarineDiesel sind 12V-Glühkerzen eingebaut, die ca. 8 A/Stück Stromaufnahme haben, ich habe die Glühanlage so aufgebaut, daß ich jede Kerze mit einem DC-Zangenstrommesser überprüfen kann, Glühanzeige gibt es da nicht, der Start ist kein Problem, aber ich fahre ja auch nur im Sommer Boot...
Danke für Deine Info.
Techniker
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 17:45:12
von husky869
Sorry, aber Reihenglühkerzen kenne ich nicht.
Ich würde vorschlagen: schraube erstmal die Glühkerzen raus und schaue welche Produktnummer
draufsteht.
Alles andere wäre jetzt Kaffeesatzleserei....
Grüße
Michael
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 17:52:52
von Bahnhofs-Emma
Hallo,
es gibt unterschiedliche Typen Glühkerzen, die sich insbesondere in der benötigten Spannung und daher dann auch in der Verschaltung unterscheiden. Die einen schließt man der Reihe nach hintereinander an, d.h. wenn diese Reihe an einer Stelle unterbrochen ist, dann geht garnichts mehr. Lästig, diese Kerzen sind aber m.W. nicht mehr lieferbar.
Bei der anderen Sorte werden alle Glühkerzen parallel angeschlossen, das ist gegen Störungen etwas weniger anfällig. Wenn hier eine Kerze defekt ist, dann glühen die anderen parallel geschalteten trotzdem weiter.
Hoffentlich bringt das etwas Licht ins Dunkel , anhand der Anschlüsse sollte sich jetzt leicht identifizieren lassen, welche Typen verbaut sind. Parallelanschluss und Reihenanschluss lassen sich hin und her ineinander umbauen, die Kerzen sind aber nicht mischbar oder tauschbar.
Grüße
Marcus
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 17:52:54
von Uwe
Stabglühkerzen werden parallel geschaltet, Wendelkerzen in Reihe
Bei Umrüstung auf Stabglühkerzen ist die Anpassung auf die neue Betriebsspannung zu prüfen - benutze ich den originalen Vorwiderstand weiter, liegt an den Kerzen im Zweifel zu wenig Spannung an, sprich, sie erreichen nicht die Betriebstemperatur.
Um hier ein klares Bild zu bekommen, ist wie gesagt der Typ der genutzten Kerzen notwendig und auch das aktuelle Schaltbild
Grüße
Uwe
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 17:54:13
von Techniker
Hallo Michael,
6600VA geteilt durch 24V ergeben einen Anlaßstrom von 275 A bei der Annahme, daß der Batterieinnewiderstand vernachlässig bar wäre (d. h. wir kommen real im Winter nur auf eine KLemmenspannung von 21 bis 22 Volt...). Wenn Du Qualitäts- Batterien mit mindestens dem doppelten Kaltstartstrom verwendest, sollte es generell keinerlei Probleme mit dem Anlassen und der Lebensdauer der Akkus geben. Varta bietet einen NATO-Block mit 950 A Kaltstartstrom an, so daß der Lastfaktor bei 1 / 3,5 liegt. Selbst bei gealterten Akkus - wenn sie gepflegt und ausreichend geladen sind - darf es keinerlei Probleme beim Kaltstart bei - 20°C geben. In Russland sind viele Magirus im Einsatz gewesen (ich weiß, daß die Russen ggf. Feuer unter den Motoren im Winter machen...), leider habe ich keine Info, wie die sich im Winter starten ließen. Mit 25% Benzinbeimischung im Diesel bin ich slebst schon gefahren, der Magi ist auch angesprungen, aber eben gerade so.
Danke für Deine Hinweise, genau das gilt es zu vermeiden, worauf Du hingewiesen hast.
Gruß
Techniker
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 18:04:20
von Techniker
Halllo Marcus,
habe Parallelkerzensystem, an den beiden Stromschienen je Zylinderbank und Spannungszuführung, für einen alten Elektromechnikermeister leicht zu erkennen, zumal es ja Schaltpläne gibt, wo noch die Reihenschaltung abgebildet ist...
Danke für Deinen Hinweis, die Reihenschaltung war Mist, da die elektrisch-thermischen Fertigungstoleranzen der Kerzen sich negativ auswirken können, man müße sie bis in den Milliohm-Bereich aussuchen...
Gruß
Techniker
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 18:24:20
von Techniker
Hallo Buclarissa,
wichtig ist, daß die Akkus bei Kälte zunächst mit einem kleineren Strom vor-aktiviert werden, was man beim Benziner mit dem Standlicht (ca. 15 sec.) macht, wer mutig ist, auch noch 10 sec. mit den Hauptscheinwerfern). Beim Diesel ohne Schnellglüheinrichtung ist es kein Problem, da diese Vor-Aktivierung durch Glühintervalle erzeugt werden. Mit 36V würde ich nicht an einen 24V-Anlasser herangehen, das könnte tatsächlich zu Schmelzvorgängen an den Kohlebürsten/am Kollektor führen, auch das Einrücksystem muß dann die doppelte Leistung verkraften, ebenso nimmt die Schaltleistung am Kontakt des Leistungsschalters zu... Aber Du hast darin auf jeden Fall Recht, daß genug Anlaßleistung eine wichtige Voraussetzung für einen möglichst baldigen Start unter ungünstigen klimatischen Bedingungen ist, von daher auch meine Überlegung hinsichtlich des 6,6 kW-Anlassers... zusätzliche Akkus möchte ich nicht mit rumschleppen.
Gruß Techniker
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 18:31:29
von Techniker
Hallo Uwe,
habe vor, auch im Winter 15 W 40 zu fahren, hat bei allen alten Mühlen, die ich bisher hatte, immer gut geklappt (Daimler, Land-Rover).
Gruß
Techniker
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 19:45:09
von Buclarisa
Bahnhofs-Emma hat geschrieben: Lästig, diese Kerzen sind aber m.W. nicht mehr lieferbar.
Das stimmt so nicht.
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-27 21:41:43
von husky869
@Techniker
Das klingt ja nett, was Du da schreibst. Aber dann wirst Du Deine LiMa auch wechseln müssen
um eine 1000A Kaltstartbatterie laden zu wollen.
Mit der Original-Lima wird das, aus meinem Bauchgefühl heraus, wohl nichts werden.
Grüße
Michael
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-28 14:55:46
von Techniker
husky869 hat geschrieben:@Techniker
Das klingt ja nett, was Du da schreibst. Aber dann wirst Du Deine LiMa auch wechseln müssen
um eine 1000A Kaltstartbatterie laden zu wollen.
Mit der Original-Lima wird das, aus meinem Bauchgefühl heraus, wohl nichts werden.
Grüße
Michael
Laß mal, das Bauchgefühl zählt bei Lima und Batterien nicht viel... Ich weiß schon, warum ich meine transistorfreie kontaktgesteuerte Lima behalten möchte... sie hat erst 62000 km auf Kohlen und Kollektor... Buckel hats sie ja keinen...
Gruß
Techniker
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-10-28 16:36:01
von Hatzlibutzli
Hallo Techniker,
nochmal zu den Anlassern ...
der originale des F6L714er ist etwa 5 cm länger und hat etwas mehr Wumms, aber selbst der grosse Motor springt mit dem kleinen Anlasser gut an ...
wenn es kälter wird ist das limitierende Moment einfach der "Honig", der da durch die Gegend geschmiert werden muss ... da hilft eigentlich nur dünnere Sosse einfüllen oder russisch die Ölwanne vorheizen .... bis -15° hatte ich aber noch nie Probleme, wenn dann mit Sulzdiesel ....
der originale des F6L714er ist etwa 5 cm länger und hat etwas mehr Wumms, aber selbst der grosse Motor springt mit dem kleinen Anlasser gut an ...
wenn es kälter wird ist das limitierende Moment einfach der "Honig", der da durch die Gegend geschmiert werden muss ... da hilft eigentlich nur dünnere Sosse einfüllen oder russisch die Ölwanne vorheizen .... bis -15° hatte ich aber noch nie Probleme, wenn dann mit Sulzdiesel ....
- 15°C sind "Schönwetterauto"-Temperaturen, der Mercur muß bei - 25°C immer noch zuverlässig anspringen, sonst ist er unbrauchbar. Feuer nach der "russischen Methode" kommt ebenfalls nicht in Betracht, weil es ggf. sehr schnell gehen muß, daß die Karre rollt, sonst ist ein Vito Allrad die bessere Lösung, nur eben ohne die Zuladung des Mercur... Damit ist klar, daß ich mir einen 6,6kW-Anlasser zulegen muß. Stabglühkerzen hat er bereits, die sechs Kerzen haben 4,1 bis 4,6 Ohm Kaltwiderstand, die Vorwiderstände an der Spritzwand sind zwar noch vorhanden, elektrisch aber nicht wirksam, so daß der +-Leiter an die Vorglühanzeige geht.
Die Daten auf den Glühkerzen sind
BERU 380 MJ 22,5 V
Alle Leiter und Kontaktstellen wurden gereinigt und überprüft, die Schrauben fest, aber nicht zu fest (Keramik-Isolatoren/Distancekörper zwsichen Glühkerzen
anschlüssen) angezogen. 0,72 Ohm im Einschaltmoment sind auch kein Problem, wenn die Akkuspannung auf unter 22 Volt im Winter einbricht, 31 A Glühstrom an 4 mm² Leitern sind unproblematisch, wenn das Vorglührelais richtig arbeitet und die Vorglühanziege beim Anlassen richtig brückt, dürfte es von der Glühanlage her kein Problem geben. Genug Benzin zum Winterdiesel, in Extremfällen 25 - 50%, sollten verhindern, daß es zur Versulzung kommt, klar ist, daß in allen Leitungen der spezielle Winterdiesel vorhanden sein muß, nicht nur im Tnk... Im Winter tanke ich nur ARAL ultimate Diesel...
Werd mal bei Gelegenheit den Glühstrom mit einem DC-Zangen-Strommesser im Armaturenbrett beobachten, vielleicht fällt da was auf...
Viele Dank für Deine Hinweise
Techniker
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-11-16 20:37:27
von Uwe
Keramikisolatoren an Stabglühkerzen? Wozu? Die Dinger werden doch parallel geschaltet, da braucht's m.E. keine separaten Isolatoren.
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-11-17 0:34:23
von Techniker
Uwe hat geschrieben:Keramikisolatoren an Stabglühkerzen? Wozu? Die Dinger werden doch parallel geschaltet, da braucht's m.E. keine separaten Isolatoren.
Hallo Uwe,
Diese Isolatoren/Distancestücke dienen dazu, die beiden Stromschienen voneinander zu isolieren. Der Glühkerzentyp ist in sich komplett isoliert aufgebaut, die Verbindung zur Masse wird nicht über den Einschraubkörper und den Motorblock hergestellt, sondern kann/muß über einen (hochwertigen) Extra-Massekreis aufgebaut werden. Also werden eine "-"- und eine "+"-Stromschiene für jede Zylinderbank benötigt, um beim F6L 613 drei Stabglühkerzen auf jeder Seite parallel mit Energie zu versorgen. Beide Stromschienen werden zum einen mit den Isolatoren/Distancestücken aus Kermaik voneinander isoliert aber zugleich mit nur einer Mutter befestigt. Nachteil ist, daß asymmetische Auflagen der Keramikkörper zum Brechen/Reißen dieser führen können. Man muß also vor der Montage dafür sorgen, daß zum einen ein guter elektrischer Kontakt, zum anderen aber eine ebene Fläche an den Auflagestellen entsteht, daß die Keramikkörper gleichmäßig flächig aufliegen und die Kräfte vom Anzugsmoment der Befestingungsmuttern verteilt aufnehmen können. Deshalb sind dafür Rändelmuttern mit seitlich versetzten Schlitzen für eine Montage mit Schraubenziehern und keine Sechskantmuttern vorgesehen, damit der "kluge" Techniker möglichst nicht auf die Idee kommt, die Muttern nach Schlossermanier "anzubrezeln"... Keramik hat den großen Vorteil, daß sie einen sehr geringen Temperaturdehnungskoeffizienten hat und damit dafür sorgt, daß die großen Temperaturschwankungen in den Glühkerzen möglichst nicht zur Lockerung der Befestigungsmuttern beiträgt. Trotzdem sollte man ab und zu mal nach den Befestingungs- und Kontaktverhältnissen schauen, wer gewissenhaft seinen Glühstromverhältnisse überwachen und beobachten möchte, sollte sich ein (möglichst niederohmiges) Amperemeter in den Glühstromkreis einbauen, dann fallen Kontaktprobleme oder Glühkerzenausfälle rasch auf.
Danke für Dein Interesse am Thema, vielleicht läßt ein F6L- oder F8L-Fahrer Dich mal unter die Verschlußdeckel der Kühlluftwege schauen, dann kannst Du sicher besser verstehen, worum es genau geht.
Techniker
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-11-17 9:37:42
von Uwe
Lieber Techniker,
Quintessenz Deiner Auslassungen ist, dass die Beru380 zweipolig ist. Ich habe damals auf einpolige Glühkerzen umgerüstet, da brauchts die Isolatoren nicht mehr, wie Du mir sicher zustimmen kannst.
Ansonsten bitte ich meine Störung Deines Threads zu bedauern.
Uwe
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-11-17 9:57:02
von OliverM
Techniker hat geschrieben:
Uwe hat geschrieben:Keramikisolatoren an Stabglühkerzen? Wozu? Die Dinger werden doch parallel geschaltet, da braucht's m.E. keine separaten Isolatoren.
Hallo Uwe,
Diese Isolatoren/Distancestücke dienen dazu, die beiden Stromschienen voneinander zu isolieren. Der Glühkerzentyp ist in sich komplett isoliert aufgebaut, die Verbindung zur Masse wird nicht über den Einschraubkörper und den Motorblock hergestellt, sondern kann/muß über einen (hochwertigen) Extra-Massekreis aufgebaut werden. Also werden eine "-"- und eine "+"-Stromschiene für jede Zylinderbank benötigt, um beim F6L 613 drei Stabglühkerzen auf jeder Seite parallel mit Energie zu versorgen. Beide Stromschienen werden zum einen mit den Isolatoren/Distancestücken aus Kermaik voneinander isoliert aber zugleich mit nur einer Mutter befestigt. Nachteil ist, daß asymmetische Auflagen der Keramikkörper zum Brechen/Reißen dieser führen können. Man muß also vor der Montage dafür sorgen, daß zum einen ein guter elektrischer Kontakt, zum anderen aber eine ebene Fläche an den Auflagestellen entsteht, daß die Keramikkörper gleichmäßig flächig aufliegen und die Kräfte vom Anzugsmoment der Befestingungsmuttern verteilt aufnehmen können. Deshalb sind dafür Rändelmuttern mit seitlich versetzten Schlitzen für eine Montage mit Schraubenziehern und keine Sechskantmuttern vorgesehen, damit der "kluge" Techniker möglichst nicht auf die Idee kommt, die Muttern nach Schlossermanier "anzubrezeln"... Keramik hat den großen Vorteil, daß sie einen sehr geringen Temperaturdehnungskoeffizienten hat und damit dafür sorgt, daß die großen Temperaturschwankungen in den Glühkerzen möglichst nicht zur Lockerung der Befestigungsmuttern beiträgt. Trotzdem sollte man ab und zu mal nach den Befestingungs- und Kontaktverhältnissen schauen, wer gewissenhaft seinen Glühstromverhältnisse überwachen und beobachten möchte, sollte sich ein (möglichst niederohmiges) Amperemeter in den Glühstromkreis einbauen, dann fallen Kontaktprobleme oder Glühkerzenausfälle rasch auf.
Danke für Dein Interesse am Thema, vielleicht läßt ein F6L- oder F8L-Fahrer Dich mal unter die Verschlußdeckel der Kühlluftwege schauen, dann kannst Du sicher besser verstehen, worum es genau geht.
Techniker
Wer baut sich denn so ein Gelumpe in den Motor ein ?........ oder anders Ausgedrückt , kannst du bei dem System auch nur einen einzigen Vorteil , gegenüber normal üblichen Parallelglühkerzen benennen ?
Grüße
Oliver
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-11-17 15:29:21
von Techniker
OliverM hat geschrieben:
Techniker hat geschrieben:
Uwe hat geschrieben:Keramikisolatoren an Stabglühkerzen? Wozu? Die Dinger werden doch parallel geschaltet, da braucht's m.E. keine separaten Isolatoren.
Hallo Uwe,
Diese Isolatoren/Distancestücke dienen dazu, die beiden Stromschienen voneinander zu isolieren. Der Glühkerzentyp ist in sich komplett isoliert aufgebaut, die Verbindung zur Masse wird nicht über den Einschraubkörper und den Motorblock hergestellt, sondern kann/muß über einen (hochwertigen) Extra-Massekreis aufgebaut werden. Also werden eine "-"- und eine "+"-Stromschiene für jede Zylinderbank benötigt, um beim F6L 613 drei Stabglühkerzen auf jeder Seite parallel mit Energie zu versorgen. Beide Stromschienen werden zum einen mit den Isolatoren/Distancestücken aus Kermaik voneinander isoliert aber zugleich mit nur einer Mutter befestigt. Nachteil ist, daß asymmetische Auflagen der Keramikkörper zum Brechen/Reißen dieser führen können. Man muß also vor der Montage dafür sorgen, daß zum einen ein guter elektrischer Kontakt, zum anderen aber eine ebene Fläche an den Auflagestellen entsteht, daß die Keramikkörper gleichmäßig flächig aufliegen und die Kräfte vom Anzugsmoment der Befestingungsmuttern verteilt aufnehmen können. Deshalb sind dafür Rändelmuttern mit seitlich versetzten Schlitzen für eine Montage mit Schraubenziehern und keine Sechskantmuttern vorgesehen, damit der "kluge" Techniker möglichst nicht auf die Idee kommt, die Muttern nach Schlossermanier "anzubrezeln"... Keramik hat den großen Vorteil, daß sie einen sehr geringen Temperaturdehnungskoeffizienten hat und damit dafür sorgt, daß die großen Temperaturschwankungen in den Glühkerzen möglichst nicht zur Lockerung der Befestigungsmuttern beiträgt. Trotzdem sollte man ab und zu mal nach den Befestingungs- und Kontaktverhältnissen schauen, wer gewissenhaft seinen Glühstromverhältnisse überwachen und beobachten möchte, sollte sich ein (möglichst niederohmiges) Amperemeter in den Glühstromkreis einbauen, dann fallen Kontaktprobleme oder Glühkerzenausfälle rasch auf.
Danke für Dein Interesse am Thema, vielleicht läßt ein F6L- oder F8L-Fahrer Dich mal unter die Verschlußdeckel der Kühlluftwege schauen, dann kannst Du sicher besser verstehen, worum es genau geht.
Techniker
Wer baut sich denn so ein Gelumpe in den Motor ein ?........ oder anders Ausgedrückt , kannst du bei dem System auch nur einen einzigen Vorteil , gegenüber normal üblichen Parallelglühkerzen benennen ?
Grüße
Oliver
Hallo Oliver,
ich habe das Fahrzeug so übernommen, es war sehr lange in Behördenbesitz und ist damals ggf. umgerüstet worden. Da die gleichen Glühkerzen in sehr vielen Fahrzeugen verwendet wurden, scheint es einen Grund zu geben, weshalb man diese Glühtechnologie verwendet und ihr den Vorzug gegenüber Glühkerzen mit einem Leiteranschluß des Heizelementes am Einschraubkörper gegeben hat. Die Leute von BERU und DEUTZ sind nicht dumm und das Wichtigste an einer Glühkerze ist, daß NIEMALS ein Stück von ihr in den Brennraum fallen darf, selbst wenn das Heizelement kaputt geht... Ich mag "Gelumpe", das anerkanntermaßen über 30 Jahre seinen Dienst zuverlässig tut. Zig 1000 Startvorgänge mit hohen und schnellen Temperaturänderungen in einem relativ kleinen Gebilde, in dem mindestens drei verschiedene Materialen mit drei verschiedenen Wärmedehnungskoeffiziente verarbeitet sind - als Techniker, der mit viel echtem Murx in Kontakt gekommen ist, ziehe ich den Hut vor Leuten, die gute zuverlässige und preiswürdige Produkte erdacht und auf den Markt gebracht haben , darin liegt m. E. der wirkliche "Wert" der Fahrzeuge, die uns allen angeblich am Herzen liegen...
Viele Grüße
Techniker
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-11-17 15:45:02
von Uwe
OliverM hat geschrieben:Wer baut sich denn so ein Gelumpe in den Motor ein ?........ oder anders Ausgedrückt , kannst du bei dem System auch nur einen einzigen Vorteil , gegenüber normal üblichen Parallelglühkerzen benennen ?
Hallo Oliver,
die fraglichen Berus sind historisch gesehen mit die ersten Stabglühkerzen. In der Konstruktion haben die Jungs halt den vorhandenen Wendelglühkerzen-Korpus genommen, den Wendel rausgeworfen und den Glühstab reingefriemelt. War halt ein minimal geringerer Konstruktionsaufwand. Ob sie damit Techniker begeistern wollten - who knows...
Irgendwann sind sie dann selber auf die Idee gekommen, dass das Quatsch ist oder ein Kunde hat ihnen ob der Materialverschwendung (Kosten) den Puls gefühlt - so kam es dann zur einpoligen Glühkerze
Grüße
Uwe
PS: ach Mist, jetzt habe ich mich schon wieder in ein Gespräch Erwachsener eingemischt
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-11-17 15:51:45
von OliverM
Uwe hat geschrieben:
PS: ach Mist, jetzt habe ich mich schon wieder in ein Gespräch Erwachsener eingemischt
Du pöser Pursche du,...... aber das passiert mir auch immer wieder.
.... es ist aber immer wieder Herzallerliebst, wie vermeintliche Technik(er)profis eine solche gemurkste Zwischenlösung als der Weisheit letzter Schluss in den Himmel loben.
Grüße
Oliver
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-12-01 17:53:46
von Bernhard G.
Techniker hat geschrieben:
woran erkennt man gealterte Glühkerzen? Der 613er ist vor mir als Besitzer von Reihenglühkerzen auf Parallelsystem umgestellt worden. Was mir aufgefallen ist, ist, daß die Glühanzeige am Armaturenbrett nicht zu leuchten beginnt, wie das bei anderen Fahrzeugen üblich ist, sie wird zwar heiß, Staub u. ä. verbrennt mit leichter Rauchfahne (wenn sich welcher angesammelt hat, aber dieses Rotglühen ist nicht zu sehen. Gibt es inzwischen bessere Glühkerzen, die effektiver vorglühen?
Ich weiß nicht, ob es für Dich noch aktuell ist. Wir hatten das vor Jahren im (alten?) Forum diskutiert und electroniclas hat alles perfekt dokumentiert.
1. Vermutlich ist bei Dir noch der Glühdraht für die Wendelglühkerzen im Glühüberwacher eingebaut. Der Glühdraht muß zu den Glühkerzen passen. Mein Mercur war noch zu Behördenzeiten auf Stabglühkerzen umgerüstet worden. Und da war noch der alte Glühdraht drin. Folge: nur ganz schwaches Glühen nach ca. 1 Minute. Mit einem neuen, passenden Draht leuchtet es nach 15 Sekunden schön hell.
2. Alte Glühkerzen brauchen länger zum glühen und glühen schlechter. Schöner Vergleich:
3. Ja, es gibt bessere Stabglühkerzen. Schau in der alten Diskussion bzw. bei newtonmeter.de. Passenden Kerzentyp für 24V kann ich Dir nennen.
4. Wenn Du Deinem Auto was gutes tun willst: bau ein Relais ein und laß den Strom nicht direkt über den Glühanlaßschalter laufen. Auf Dauer mag der Glühanlaßschalter die hohen Stöme nicht und die Kontakte gehen kaputt.
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-12-01 20:50:25
von joe`s mercur
Nabend,
Paaahhhh , 6,6kw, das ist der Anlasser für kleine Mädchen im rosa Röckchen. Das hier ist der passende Anlasser für richtige Männer....10kw.
Techniker, den brauchst DU wenn DU Leistung auf dem Ritzel willst.
Thomas
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-12-02 0:05:10
von husky869
Hör auf. Du bringst den Techniker auf neue Gedankenströme.
Grüße
Michael
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-12-02 8:46:04
von Bahnhofs-Emma
Hallo,
joe`s mercur hat geschrieben:Das hier ist der passende Anlasser für richtige Männer...
ist bei dem Preis ein kleiner Laster mit dabei?
Grüße
Marcus
Re: Anlasser für F6L 613 - welcher?
Verfasst: 2015-12-02 10:04:56
von Kai23
A propos Anlasser für richtige Männer, hatte nicht einer der Kirovez K7xx Traktoren ein
125 ccm Benzin-Motor als Anlasser?