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Getriebeöl - ATF oder SAE 80 bei undichtem Flansch?

Verfasst: 2010-09-20 15:32:21
von keine-eile
Hallo!

Wir haben ein G32 Getriebe und ich habe mir bereits das Wiki für die Öle durchgelesen. Demnach sollen wir ein ATF benutzen.

Allerdings geht aus den Unterlagen des Vorbesitzers hervor, dass er wohl ein SAE 80 als Getriebeöl benutzt hat.

Außerdem haben wir einen undichten Getriebeflansch und uns wurde geraten weiterhin ein SAE 80 zu benutzen, da dieses "dicker" sei (damit nicht so viel herausleckt).

Wir wollen das Getriebeöl nun wechseln (bisher haben wir ein SAE 80 nachgefüllt) und überlegen nun, ob wir weiterhin ein SAE 80 benutzen oder auf ATF ändern.

Was meint ihr?

bunteGrüße
eureSteffi

Verfasst: 2010-09-20 15:47:08
von AL28
Hallo
Undichten Flansch reparieren und richtiges Getriebeöl einfüllen .
Gruß
Oli

Verfasst: 2010-09-20 15:52:42
von ingolf
Hallo Steffi,
ich würde den Flansch abdichten. Wenn jetzt Getriebeöl funktioniert, würde ich es beiberhalten. Ist auch billiger.

Grüße, Ingolf

Verfasst: 2010-09-20 15:53:58
von mbmike
Das ATF wird genommen, um Buntmetallkorrosion an den Synchronringen zu verhindern. An der Stelle wäre ich nicht sparsam.

Verfasst: 2010-09-20 15:57:48
von mabdt
Hallo Steffi,
diese Frage ist einfach zu beantworten,
das zu verwendende Oel (ATF) ist in der Bedinungsanleitung oder im Werkstattbuch unmissverstaendlich nachzulesen.Da gibt es kein "vielleicht,oder eventuell".Man sollte sich schon an die Herstellerangaben halte.
Der Hersteller hat sich schon was dabei gedacht,warum man ATF oderSAE 80 verwendet,hat was mit der Synchronisation zu tun.
Auch ist die Aussage nicht richtig,das 80er Oel die Undichtigkeit "repariert".
In diesem Fall kann man nur den Radialwellendichtring,und eventuell,je nach Verschleiss,auch den Flansch erneuern.Alles andere ist nur Augenwischerei,und absolut sinnlos.
Nur weil der Vorbesitzer etwas gemacht hat,muss das ja nicht gleich richtig sein.
Um eine einwandfreie Funktion sicherzustellen,wuerde ich in jedem Fall raten ATF zu verwenden(laesst sich dann auch einfacher schalten,speziell wenn es kalt ist),auch wuerde ich mal den Dichtring erneuern,ist nicht teuer,und vielleicht 2 Stunden arbeit,aber dann ist es einfach nur dicht.
Gruss
Manfred
Ps:Was ist ein "WIKI fuer Oel"?

Verfasst: 2010-09-20 16:24:33
von Mogros
Hallo Manfred
mabdt hat geschrieben:Ps:Was ist ein "WIKI fuer Oel"?
Hab da vor einiger Zeit mal versucht etwas Licht in den Kurzhauber-Öl-Tschungel zu bringen und das zusammengetragene Wissen anschliesslid in das allrad-lkw-wiki.de gepackt:

http://allrad-lkw-wiki.de/index.php/Kat ... Kurzhauber

Gruss
Chrigu

Verfasst: 2010-09-20 16:25:14
von keine-eile
Hallo!

Danke für eure schnelle Antworten.
Die Problematik mit den Synchronringen ist mir bekannt, also auch dass eigentlich ein falsches Öl im Getriebe ist.

Das mit der Reparatur ist nicht so einfach wie gedacht. Den Dichtring haben wir bereits ausgetauscht. Leider ist die Undichtigkeit damit nicht beseitigt. Einen neuen Getriebeflansch einzubauen - darüber haben wir natürlich auch schon nachgedacht. Allerdings gibt es die nicht mehr als Ersatzteil (diese Problematik wurde bereits in einem anderen Thread besprochen) und einen gebrauchten konnten wir bisher nicht auftreiben.

Uns wurde daher schon von vielen (auch Werkstätten) geraten, es einfach so zu lassen und Öl nachzufüllen. Der Verlust ist nicht sehr groß. Da das SAE 80 dickflüssiger ist, sollten wir dieses nehmen. Das repariert natürlich nicht die Undichtigkeit, aber angeblich ist der Ölverlust mit einem dickeren Öl nicht so groß (konnten wir bisher nicht überprüfen). Da nun eh ein Ölwechsel ansteht, könnten wir nun selbst über das verwendete Öl "bestimmen".

bunteGrüße
eureSteffi

Verfasst: 2010-09-20 16:33:47
von x.l.
Moin,

mit dem Rat der Werkstätten wäre ich vorsichtig... ich denke nicht dass die die Betriebsanleitungen kennen für 40 jahre altes Alteisen. heute ist SAE80 Standard...deswegen sagen die dir das...aber heute gibts auch ander ringe in den Getrieben. Halt dich an die betriebsvorschriften und nix anderes.

Sicher dass das Öl aus dem Getriebe kommt und nicht vom hinteren Kurbelwellenlager des Motors???

Gruß
Axel

Verfasst: 2010-09-20 17:58:17
von crutchy the clown
An meinem PKW-Getriebe ist auch ein Simmering undicht. Die Werkstatt wollte ATF einfüllen, doch ich bestand auf SAE80.

Ergebnis: das Getriebe verliert jetzt kein Öl mehr. (Bei diesem Schrottgetriebe kann man allerdings auch nichts mehr falsch machen).

Verfasst: 2010-09-20 20:05:41
von felix
Hallo,

was bekomme ich dafür, wenn ich den Flansch dicht bekomme?

1. Strategie: Einen Wellendichtring mit gleichem Innen- und Außendurchmesser, jedoch einer geringeren Dicke verwenden. Dieser lässt sich dann tiefer ins Gehäuse schlagen und läuft dann 2mm weiter innen auf einer Jungfräulichen Oberfläche. Zusätzlich eine "SL"-Type verwenden, die Staubschutzlippe ist immer eine gute Idee und da läuft die eigentlich Dichtlippe meist auch etwas weiter innen.

2. Strategie: Wenn innen nichts Heiles mehr zu bekommen ist, eine Wellenschutzhülse (SpeedySleve von SKF) auf den Flansch ziehen. Das erzeugt eine nagelneue und perfekte Oberfläche. Da der Ring dabei eventuell thermisch höher belastet wird, würde ich in dem Fall grundsätzlich Flurkautschuk-Ringe (Viton) verwenden, die sind bei hohen Temperaturen (und allgemein) verschleißfester.

Eventuell ist dieser Beitrag zum Thema ganz anschaulich:
http://www.eisenzelt.de/v2/technik/35-a ... l-maschine

MlG,
Felix

Verfasst: 2010-09-21 17:43:56
von RandyHandy
Danke, mir wurde auch geholfen

:D

Verfasst: 2010-09-21 19:20:32
von Marti
Was haben diese Dichtungen denn geigentlich so für ne Lebensdauer?
soll man sich da gleich paar auf Lager legen? Ist die Undichtigkeit altersbedingt oder Abnutzung? ..scheint ja irgendwie grade ein aktuelles Thema zu sein, seit es im Sommer so warm war...

Gruß

Marti

Verfasst: 2010-09-21 20:48:29
von felix
Hallo Marti,

wenn alles richtig läuft, läuft der Wedi auf einem Schmierfilm und hält für Ewig. Verschleiß gibt es dann nur beim anlaufen.

Sterben tun sie meist, wenn:

- Die Lauffläche rostet (geschätzt 90% unserer Fälle)
- Dreck (z.B. Sand) ins Spiel kommt. (Würde immer SL-Asführungen nehmen)
- Das Gummi aus denen sie sind überaltert ist. Alterung geht mit Hitze schneller.
- Sie falsch montiert oder bei Montage beschädigt wurden, die Welle nicht richtig rund läuft, die Lauffläche falsch bearbeitet ist, der Schmierfilm abreißt, weil der Ring zu schnell läuft, der Ringe zu heiß wird, weil die Lauffläche z.B. die Reibungshitze nicht abführen kann. Und ähnliche komplizierten Gründe.


Das Wedis uns Gummi sind altern sie. Zudem sind sie empfindlich gegen Beschädigungen. Zuletzt billig und eigentlich überall erhältlich. Das sind drei Gründe, sich die Dinger nicht auf Halde zu legen.

Gruß,
Felix

Verfasst: 2010-09-22 7:22:03
von tauchteddy
felix hat geschrieben:Zuletzt billig und eigentlich überall erhältlich. Das sind drei Gründe, sich die Dinger nicht auf Halde zu legen.
Dachte ich auch, bis ich den am Diff meines M130 M8 wechseln musste ...

Verfasst: 2010-09-22 9:05:38
von Bernhard G.
Ich würde mal so 15 bis 20 Jahre rechnen, bis alterungsbedingte Undichtigkeiten durch Verhärtung wahrscheinlich werden, je thermischer Belastung der Dichtung. So jedenfalls meine Erfahrungen aus dem PKW-Bereich. Es gibt Spezialmittel, die verhärtete Dichtungen revitalisiern sollen - die enthalten Weichmacher und lassen die Dichtung leicht quellen. Man kippt sie einfach ins Öl. Funktioniert nur, wenn die Dichtung und die Dichtfläche mechanisch unbeschädigt sind. Ausprobieren kann man es auf jeden Fall.

Was das Einlaufen der Dichtfläche auf der Welle angeht: ich wundere mich immer, daß das ein Thema ist. Ich mußte vor kurzen den Nockenwellensimmerring bei meinem Audi (17 Jahre alt) wechseln. Trotz der hohen Laufleistung von 380 tkm konnte man nur einen polierten Ring auf der Dichtfläche der Welle erkennen, es waren keinerlei fühlbare Einlaufspuren vorhanden. Daher wundere ich mich, daß bei unseren Fahrzeugen eingelaufene Dichtflächen ein Thema sind.
Dachte ich auch, bis ich den am Diff meines M130 M8 wechseln musste ...
Dann sind es wahrscheinlich Sondergrößen. Die lassen sich die KFZ-Hersteller gut bezahlen.

Verfasst: 2010-09-22 10:18:01
von aw_berthausen
Trotz der hohen Laufleistung von 380 tkm konnte man nur einen polierten Ring auf der Dichtfläche der Welle erkennen
Da kann es durchaus sein, dass man inzwischen auf gehärtete Oberflächen geht. Bei den eingelaufenen Ringen die ich gewechselt hatte, war garantiert nix gehärtet. Deshalb alles schön eingelaufen.

VG Bert

Verfasst: 2010-09-22 22:35:38
von felix
Hallo Bernhard,

das mit 20Jahren bei mittleren Temperaturen deckt sich mit meinen Erfahrungen: Beim 30Jahre allten LKW sidn die alle mehr doer weniger hinüber... Von den Getrieben über Achsen, Motor, Kompressor, Servolenkung. Überall leckt es gerne mal.

Bezüglich dem Einlaufen: Kipp mal nen Sack Weserkies, nen Eimer Wasser und 1/2Kg Speisesalz zur Nockenwelle und lass die noch einmal 5000 Stunden laufen. Dann weißt du was wir mit eingelaufenden Riefen meinen. In einer sauberen, öligen Umgebung passiert da nix, mit Sand und Straßensalz sieht das aber ganz anders aus.


Lustig ist übrigens der nicht angeflanschte Nebenabtrieb beim 170er: Der Wackelt wärend der Fahrt lustig hin und her. Die andauernden Vibrationen sorgen innerhalb kurzer Zeit für massive Schänden am Lager udn am Simmerring. Gut, das ich den nicht brauche, an die Undichtigkeit gewöhbnt man sich.


Gruß,
Felix

Verfasst: 2010-09-23 10:45:17
von keine-eile
felix hat geschrieben:Hallo,

was bekomme ich dafür, wenn ich den Flansch dicht bekomme?

1. Strategie: Einen Wellendichtring mit gleichem Innen- und Außendurchmesser, jedoch einer geringeren Dicke verwenden. Dieser lässt sich dann tiefer ins Gehäuse schlagen und läuft dann 2mm weiter innen auf einer Jungfräulichen Oberfläche. Zusätzlich eine "SL"-Type verwenden, die Staubschutzlippe ist immer eine gute Idee und da läuft die eigentlich Dichtlippe meist auch etwas weiter innen.

2. Strategie: Wenn innen nichts Heiles mehr zu bekommen ist, eine Wellenschutzhülse (SpeedySleve von SKF) auf den Flansch ziehen. Das erzeugt eine nagelneue und perfekte Oberfläche. Da der Ring dabei eventuell thermisch höher belastet wird, würde ich in dem Fall grundsätzlich Flurkautschuk-Ringe (Viton) verwenden, die sind bei hohen Temperaturen (und allgemein) verschleißfester.

Eventuell ist dieser Beitrag zum Thema ganz anschaulich:
http://www.eisenzelt.de/v2/technik/35-a ... l-maschine

MlG,
Felix
Hallo!

Wir haben versucht einen kleineren Wellendichtring zu bekommen.

Der, der drin ist hat die Maße: 58 x 75 x 12 B2

Wir brauchen also einen mit dem Maßen 58 x 75 x 10
Nach einigen Telefonaten hat sich herausgestellt, dass es diesen nur in der Bauform BA (gummiert) gibt.

Weiß jemand, ob wir diesen auch verwenden können?

bunteGrüße
eureSteffi

Verfasst: 2010-09-24 0:06:10
von felix
Hallo,

die Größe ist ungünstig, aber hier gibt es den auch in B1 ohne Außengummierung:
http://www.agrolager.de/advanced_search ... =1&x=0&y=0

Ich würde jedoch BA verbauen, der ist außen leichter dicht zu bekommen. Ich sehe kein Problem darin den B2 durch einen BA zu ersetzen. Eventuell bei der Monatge sorgsam vorgehen, der B2 ist härter im Nehmen was die Montage anbelangt.

Gruß,
Felix

Verfasst: 2010-09-24 12:45:17
von mabdt
Hallo,,
was fuer ein Drama,wenn wir in unserer Werkstatt so arbeiten wuerden,gaebe es kaum noch Laster auf der Strasse.Hier wird wohl mal wieder versucht das Rad neu zu erfinden.
Gruesse
Manfred

Verfasst: 2010-09-24 21:48:24
von Bernhard G.
Hallo Manfred,

was hättest Du gemacht?

Das mit dem normalen Getriebeöl zur Abdichtung anstelle von ATF ist natürlich .... :wack:

Neuer WDR ist klar. Aber wenn die Welle eingelaufen ist?
Speedi-Sleeve? Wäre mir die sympathischste Lösung. Wenn dann die Bastellösung mit dem dünneren WDR doch nicht hinhaut, darf man nochmal ran.

Herzliche Grüße,
Bernhard

Verfasst: 2010-09-24 22:15:27
von Maggi-Fan
Bernhard G. hat geschrieben:
.......Neuer WDR ist klar. Aber wenn die Welle eingelaufen ist? ........

....dann gibt es die Methode " Flammaufspritzen " und dann nachschleifen.



Rolf

Verfasst: 2010-09-24 22:45:03
von felix
Hallo Bernhard,

so toll so ein Speedy-Sleve ist, die originale Lauffläche ist imemr besser! Die Bastellösung ist der Speedy, der dünnere Ring verwendet die originale Lauffläche.

Gruß,
Felix

Verfasst: 2010-09-25 9:30:15
von Maggi-Fan
felix hat geschrieben: ......... Die Bastellösung ist der Speedy, .......
Hallo Felix,

das bedeutet aber im Umkehrschluß, daß die Konstrukteure, früher bei MAGIRUS, Bastler waren,
denn die verwenden diesen Ring an der Hinterachse von Hause aus.

Ganz so gebastelt kann es also nicht sein.



Rolf

Verfasst: 2010-09-25 13:55:54
von mabdt
Hallo Bernhard,
mir liegt es fern zu noergeln,ich habe das nur so geschieben,weil,wie in vielen anderen Diskussionen auch, zu viel ueber Theorie und Praxis nachgedacht wird.Da ich nun mal mit solchen Problemen taeglich kaempfe,denke ich natuerlich etwas anders ueber solche "Kleinigkeiten".Man bekommt halt viele verschiedene Meinungen,leider auch sehr oft,"unqualifizierte".Wenn ich mir bei einer Sache nicht sicher bin,muss ich das halt in die Werkstatt bringen,kostet ja auch nicht die Welt,und dann ist das auch meistens ok,wenn nicht ,habe ich Garantie.
Wenn ich solch ein Problem haette,wuerde ich als erstes den Dichtring wechseln,und den auf eine andere Position einsetzten,so hat er praktisch eine neue Laufflaeche.Sollte das nicht moeglich sein,natuerlich neuen Flansch,einen kleineren Dichtring wuerde ich nicht verwenden.Sollte es den nicht mehr geben(kann ich mir kaum vorstellen)dann wuerde ich eine Buchse verwenden,so wie Du das beschrieben hast(ist natuerlich alles mehr Zeit ,Geld,und Arbeitsaufwand).Auch ist es unerheblich, ob ich fuer diesen Fall einen gummierten oder nicht gummierten Dichtring verwende,sollte er nicht gummiert sein setze ich den halt mit etwas Dichtmittel ein.Das ist eine saubere und ordentliche Reparaturloesung,ohne irgendwelche Probleme.Wird ja auch Herstellerseitig bei MAN,Mercedes etc.z.B.an der Kurbelwelle vorne,und auch am Schwungrad,an den Doppelgelenkwellen der Vorderachse usw. so gemacht.Dort bekommt man diese Verschleissringe als original Ersatzteil.Und zum Guten Schluss,was hat man zu verlieren,so ein Dichtring kostet ein paar Euro,den baut man mal versuchsweise ein,max.2 Stunden Arbeit,die man mal verschenkt,und dann sieht man ob es dich ist,oder ob ich die andere Loesung anwenden muss.Wenn man sich mal die Ersatzteildokumentation z.B.von Mercedes ansieht,wird man feststellen,wie oft sich z.B.ein Dichtring ersetzt hat in einen ander Teilenummer,auch dort wird viel probiert,weil nicht alle Loesungen den gewuenschten Erfolg bringen.Wenn ich sehe wie oft sich z.B.Dichtringe der AP Achsen,oder Kw-Dichtringe ersetzt haben....mal gummiert ,mal nicht gummiert,mal mit Staublippe,mal ohne,und immer fuer den gleichen Zweck gedacht,da gibts viele Beispiele.
Gruss
Manfred

Verfasst: 2010-09-25 14:14:04
von tauchteddy
@mabdt
Hört sich gut an. Ist aber lebensfremd.
Die Iveco-Werkstatt sagte lapidar, dass es den Wedi für meinen Differentialeingang nicht mehr gibt. Auf meine Frage, was ich denn nun machen soll, kam ein Schulterzucken, als ich andeutet, ich würde es vielleicht gern bei ihnen machen lassen, wurde sehr eindeutig Ablehnung signalisiert.
Auf Umwegen habe ich dann von einem Händler in Westdeutschland erfahren, der noch einen dieser Wedi hat, für rund 50€. Für eine geglückte Reparatur günstig, aber um mal für 2 Stunden zu sehen, ob es was bringt den letzten erhältlichen Wedi zu verbraten? Tolle Idee ...
Und mein Auto ist mit Baujahr 1977 nicht einmal besonders alt!

Verfasst: 2010-09-25 14:52:18
von mabdt
Hallo Tauchteddy,
nun ja ,Bj:77 ist nicht alt,das ist wohl Ansichtssache,fuer mich ist das Steinzeit(was ich nicht abwertend meine),und man kann von Glueck reden wenn es noch Teile gibt.Da ist Mercedes einfach unschlagbar,da gibt es das meiste was Lebenswichtig ist halt auch noch nach 40 jahren und mehr.
Nun kommt das Problem mit Iveco,ich kann die gut verstehen,ich habe schon mal in einem anderen Beitrag ueber solch ein Verhalten etwas geschrieben,fuer mich ein ganz normales Verhalten.Du empfindest 50Euro fuer einen Dichtring teuer,fuer mich ganz normaler Preis(zudem er nicht mehr lieferbar ist :( )
Um eine einwandfreie Arbeit abzuliefern,denn man hat ja auch Garantie darauf,wird jeder Werkstatt auch den Flansch erneuern.
Da kommen gerade solche "Kunden" wie wir fast alle hier,mit solchen Oldis in die Werkstatt,es muss ein Kostenvoranschlag erstellt werden,der natuerlich immer zu hoch ist,es muessen muehsam Ersatzteile ermittelt werden,die noch schlecht zu beschaffen sind,die sind dann natuerlich auch zu teuer,usw.
Da hat eine Werkstatt kein Interesse dran.Zumal in einer Vertragswerkstatt nur original Teile verwendet werden duerfen,nichts aus dem Zubehoer.Das erschwert auch vieles,und zum Guten Schluss:Garantie!
Wer uebernimmt schon fuer ein so altes Fahrzeug Garantie?
Deshalb diese Haltung der Werkstaetten.Fuer mich nicht Lebensfremd,sonder einfach normal.
Man sollte sich mal in die "andere"Seite reinversetzten.Warum solll man sich ,fuer ein paar Euro die man an einer solchen Reparatur verdient,mit einem solche Rattenschwanz der folgen kann,Kopfschmerzen machen.
Gruesse
Manfred

Verfasst: 2010-09-25 17:00:45
von tauchteddy
@mabdt
Jetzt widersprichst du dir aber. Einerseits redest du dem Werkstattbesuch das Wort, andererseits ist es deiner Meinung nach logisch, dass Werkstätten derartige Aufträge abwimmeln.
Mag sein, dass du mit dieser Meinung auf einer Herstellerschulung Punkte sammeln kannst, in einem Internetforum, in dem es zu einem großen Teil um Fahrzeuge älter als 20 Jahre geht, scheint mir das irgendwie unpassend.
Im Übrigen habe ich nicht geschrieben, dass der Wedi mit 50€ (zu) teuer ist. Nur dass er zu teuer ist, um ihn mal eben in einem zweistündigen Test zu verbraten, zumal es der letzte seiner Art zu sein scheint.

Verfasst: 2010-09-25 20:08:52
von Bernhard G.
mabdt hat geschrieben: Da kommen gerade solche "Kunden" wie wir fast alle hier,mit solchen Oldis in die Werkstatt,es muss ein Kostenvoranschlag erstellt werden,der natuerlich immer zu hoch ist,es muessen muehsam Ersatzteile ermittelt werden,die noch schlecht zu beschaffen sind,die sind dann natuerlich auch zu teuer,usw.
Klar, weil die Fahrzeugeigner nur ein paar Tausend Euro für den alten LKW bezahlt haben und dabei vergessen, daß das gute Stück nicht zum Fiat-Panda-Tarif zu warten und zu reparieren ist.

Verfasst: 2010-09-25 22:04:52
von 630er
Hallo,

das Problem mit den speziellen Wedis ist von den Fahrzeugherstellern oft gewollt, damit das Fahrzeug nicht mit "billigen" Normteilen zu reparieren ist. Geht auch anders, mein 630 er ist mit sehr vielen Normteilen zusammengeschraubt. :blush: Und wenn MAN die Dichtungen werksseitig nicht mehr liefert, bekommt man vom Lagermitarbeiter halt mal gerade 170-200-15 mitgeteilt und gut is. :wub:
Ich möchte in 30 Jahren keinen der heutigen LKW restaurieren müssen - zu viel spezielle Ingenieurskunst.
Zu den Laufflächen der Wedis ist, denke ich, schon alles gesagt worden.
Und MAN möchte meinen 630 er auch nicht mehr in der Wekstatt haben. Der ist ja älter als die meisten Meister dort.

Gruß
Sven