911 Vorderbremse zieht, Bremsbackenlüftspiel einstellen

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Froschkönig
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911 Vorderbremse zieht, Bremsbackenlüftspiel einstellen

#1 Beitrag von Froschkönig » 2010-02-28 16:16:17

Hallo liebe Gemeinde,

derzeit in Indien, zieht der 911er beim Bremsen ein wenig nach links.
Auch wird das linke Vorderrad nach stundenlangem 'Im-Indien-Style-auf-derStraße-fahren' recht warm, genauer gesagt: So heiss, dass man die Hand fast nicht mehr draufhalten kann. Das rechte Vorderrad wird auch warm, allerdings kann man dort die Hand drauflassen, ohne das es schmerzt ;-)

Gerne würde ich mir die Bremse mal ansehen, allerdings traue ich mir das am Strand nicht zu, da wohl die Radnabe ausgebaut werden muss.

Dann könnte man ja mal das Bremsbacken-Lüftspiel überprüfen, wie in Werkstattbuch beschrieben (siehe Bild).

Nun meine Frage an die Rundhauber-Kollegen: Seht euch mal bitte das Foto an, sieht so aus, als ob sich die Bremse automatisch nachstellt, oder ?

Dann muss ich mir hier wohl ne Werkstatt suchen, die mit meiner Allrad-Vorderachse umgehen kann, oh Graus ...

Ich hab schon mit dem Gummihammer ein wenig geklöppelt, um Dreck zu lösen, aber ob das was bringt ....

Tausend Dank für Hinweise im voraus und liebe Grüße aus Agonda

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Bremse vorn

#2 Beitrag von lunschi » 2010-02-28 16:27:16

Frage:

hast Du ihn denn mal vorn aufgebockt und das Rad gedreht? Muss normal von Hand drehbar sein.

Natürlich ist die Bremse nicht selbstnachstellend, sonst wären ja die Schaulöcher überflüssig, außerdem steht doch in der Anleitung extra "Bremsbackenlüftspiel einstellen".

Normalerweise wird das Lüftspiel aber nicht von allein weniger. Da ist bestimmt was anderes im Busch. Ich würd das nicht auf die lange Bank schieben, da ist irgendwas nicht i.O..

Ich dachte bisher aber immer, das beim 911 die Trommel auch ohne Ausbau der Nabe rausgeht?

Gruss,
Kai
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roman-911
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#3 Beitrag von roman-911 » 2010-02-28 18:52:26

hallo Froschkönig...

bremsen einstellen:

va aufbocken.
1 schraube der spieleinstellung langsam zudrehen derweil ein 2. mann das rad dreht.
ab blockade die einstellschraube zurückdrehen bis das rad wieder frei dreht. leichtes (!) schleifen ignorieren.
dann 2. schraube dasselbe. dann anderes rad dasselbe.

vermutlich hast Du aber ein anderes problem was mit undichten radbremszylindern zusammenhängt,
mit verglasten/verölten belägen (simmerring) oder im besten fall mit schlechter entlüftung.
auch den hbz entlüften! 2 nippel für die 2 bremskreise...

besser wäre nach dem rechten zu sehen. trommeln incl. nabe abnehmen und mal gucken...feuchte stellen?
gestängekram gängig machen usw...


grüsse roman
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Re: Bremse vorn

#4 Beitrag von Pirx » 2010-02-28 22:13:44

lunschi hat geschrieben:Ich dachte bisher aber immer, das beim 911 die Trommel auch ohne Ausbau der Nabe rausgeht?
Hallo Kai,

bei den A-Modellen (das kennst Du ja) muß an Vorder- und Hinterachse zum Abnehmen der Bremstrommeln das Radlager ausgebaut werden.

Der Fortschritt bei den B-Modellen besteht darin, daß man dies nur noch an der Vorderachse tun muß. An der Hinterachse kann man die Bremstrommeln nach dem Entfernen der Räder ganz einfach von den Radbolzen abnehmen.

Die weitere Evolution z.B. beim 1017A führt dann auch an der Vorderachse zu abnehmbaren Bremstrommeln (anstelle der Trommelnaben).

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#5 Beitrag von Froschkönig » 2010-03-01 15:32:22

Hallo zusammen und tausend Dank fuer die prompten Antworten, bin ich sehr gluecklich drueber ...

Aber, seid ihr wirklich sicher, dass ich eine Schraube zum Einstellen habe ?
Auf dem Bild der Anleitung sind irgendwie mehr Schrauben zu sehen, als bei mir ... :eek:
Vergleicht doch bitte mal.

Ich hab mal den 19ner angesetzt, konnte aber kaum etwas bewegen. Ist es vielleicht doch nur eine Befestigungsschraube ?
Uebrigens, auf der anderen Radinnenseite (also gegenueberliegend) befindet sich ebenfalls eine gleiche Schraube.

Die Vorderraeder hatte ich beide bereits angehoben, sie lassen sich leicht drehen, da schleift nix ...

Liebe Gruesse, Till
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roman-911
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#6 Beitrag von roman-911 » 2010-03-01 16:03:33

Ich hab mal den 19ner angesetzt, konnte aber kaum etwas bewegen. Ist es vielleicht doch nur eine Befestigungsschraube ?
Uebrigens, auf der anderen Radinnenseite (also gegenueberliegend) befindet sich ebenfalls eine gleiche Schraube.
hallo Froschkönig,

deshalb schrieb ich ja von 2 schrauben pro rad! der excenterbolzen steht ca. 10 mm aus dem blech raus, die befestigungsscharuebn sind flacher...
jede bremsbacke hat eine eigene schraube zum einstellen.
runter ist bei beiden zu... rauf auf....
wenn die schwergängig sind, musst Du Deine trommeln abmachen und alles gängig machen und schmieren...keramik- oder kupferpaste...oder superduperspezialbremstrommelfett.
die einstellschrauben haben nur wenig weg...ca. halbe umdrehung von 0-zu

die einstellschrauben können sehr hartnäckig sein....
ich hatte bei mir mal vor jahren das spiel falsch eingestellt und erst gemerkt, als der lack sich von der trommel verabnschiedet hat. :wack: bitte kein kommentar... :blush:
danach ging wg. überhitzung mit der einstellschraube erst mal gar nichts mehr.
auf keine fall die heisse trommel mit wasser abschrecken!!!!!!


grüsse roman
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#7 Beitrag von joern » 2010-03-01 20:30:22

Hallo Till,

nutze die Chance und wechsele in Indien ALLE Radbremszylinder.
Die Werkstatt z.B. in Gujerat (Koordinaten hast Du ja) hat es in einem Tag geschafft, inkl. Arbeitslohn und Material für 4 RBZ waren es keine 100 Euro.

Neidische Grüsse nach Agonda

Jörn

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#8 Beitrag von roman-911 » 2010-03-01 20:33:01

:eek:

da werde ich auch neidisch... :D
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#9 Beitrag von Landei » 2010-03-02 11:36:06

Hallo Till,

als unsere beiden Boliden neulich nebeneinander in der Schrauberhalle standen hatte ich auch ein Problem mit einer festsitzenden Vorderradbremse.
Die eine Bremsleitung war in der Rahmendurchführung etwas gequetscht. Druck aufbauen war kein Problem, aber die Rückstellfederkraft war nicht ausreichend, um die Bremsflüssigkeit wieder durch die Engstelle zurückzupressen.
Kontrolliere doch auch einmal deine Bremsleitungen oder betätige bei aufgebocktem Rad die Bremse und überprüfe, ob sie gleich wieder löst.

Gruß aus der kalten Heimat

Jochen

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#10 Beitrag von Froschkönig » 2010-03-07 13:16:17

Hallo zusammen,

nochmals tausend Dank für die Tipps !!!

Alleine der Hinweis, nicht die Bremse abzuschrecken. Tatsächlich hatte ich einmal die Räder mit Wasser aus einer Sprühflasche abkühlen wollen :ninja:

Gerade habe ich die Vorderachse noch mal angehoben:
Beide Räder drehen sich wunderbar, bremsen 'gefühlt' ohne gequietsche oder gezuppel und die Bremse löst sich auch einwandfrei.

Merkwürdig... ich werde wohl Jörns Tipp beherzigen und mir eine Werkstatt suchen. Eine große Tata-Werkstatt wird mir auf unserem weiteren Weg in den Süden hoffentlich über den Weg laufen.

Ich berichte dann von dem Ergebnis !!!

Nochmals tausend Dank und beste Grüße in die 'ich-hab-gehört-es-soll-wieder-schneien' - Heimat

Till
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#11 Beitrag von Froschkönig » 2010-03-16 11:28:58

Hallo zusammen,

wir sind einige Kilometer gefahren, das Bremsverhalten hat sich wenigstens nicht verschlimmert.

Auf dem Weg nach Hampi war dann auch eine Tata Werkstatt ! Wir sind gleich rangefahren und wurden jubelnd begrüßt; immer wieder eine Freude auf allen Seiten ;)

Problem erklärt und die Jungs schnappen sich sogleich ihren dicksten Wagenheber. Leider wollen sie ihn am Differential-Gehäuse ansetzten und verstehen gar nicht, wieso ich das nicht möchte.

'Glücklicherweise' haben sie auch kein WerkzeugS für die Radnabe; rumgemurkse mit ner Rohrzange muss ja nicht sein.

Aber: wir stellen die Bremse frei nach Romans Anleitung ein, das ist doch was. Nun bremst der Hauber schön direkt. Bisher sind wir ca. 100 km gefahren, vielleicht legt sich das 'nach-links-ziehen- ja noch :)

Und: Geld wurde nicht angenommen !!!

Übrigens: Auf unserer Website ist im aktuellen Blogeintrag ein Mini-Video, wie der 911er einen 508 aus dem Sand zieht; keine große Aktion :)

http://www.frosch-laster.de/2010/03/15/ ... appspaten/

Liebe Grüße aus dem heißen Hampi

Till

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#12 Beitrag von Kami » 2010-03-16 11:44:39

Froschkönig hat geschrieben:...Leider wollen sie ihn am Differential-Gehäuse ansetzten und verstehen gar nicht, wieso ich das nicht möchte....
hat der Benz so ein zierliches Diff?

Gruss

Kami
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#13 Beitrag von Pirx » 2010-03-16 13:42:34

Kami hat geschrieben:
Froschkönig hat geschrieben:...Leider wollen sie ihn am Differential-Gehäuse ansetzten und verstehen gar nicht, wieso ich das nicht möchte....
hat der Benz so ein zierliches Diff?

Gruss

Kami
Hallo Kami,

eigentlich ist die Achse nicht so zierlich, daß ich ihr das Anheben am Differential nicht zutrauen würde.

Aber: laut Betriebsanleitung ist es verboten. Und noch viel wichtiger: an der Vorderachse, um die es hier geht, wird das sowieso nichts, da das Differential nicht in der Mitte der Achse liegt. Der LKW steht dann immer etwas schräg auf dem Wagenheber. Gefällt mir persönlich nicht.

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#14 Beitrag von Kawajojo » 2010-03-19 7:01:30

Hallo Till,

solltest Du die Bremse geprüft und als einsatztauglich eingestuft haben, sie aber trotzdem noch einseitig ziehen, dann bestünde
noch die Möglichkeit, dass Dein Bremsschlauch aufgequollen ist,
was dazu führt, dass das Fahrzeug einseitig abgebremst wird,
weil der Druck nicht mehr in vollem Umfang am Radbremszylinder anliegt.

Dies nur als kleine Zusatzinfo.

Viele Grüße


Johannes
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