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Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-16 22:03:06
von MarkusMUC
Hallo zusammen,
mein Vater ist gerade mit seinem 911er in Frankreich am zu Beginn seiner Reise unterwegs. Leider hat ihn ohne jede Vorankündigung wohl nun doch ein größerer Schaden ereilt...
Beim langsamem überqueren einer Kreuzung gab es plötzlich im vorderen Bereich einen hörbaren heftigen metallischen Schlag, danach rührte sich der LKW keinen Meter mehr. Er hat vorne Freilaufnaben verbaut... ich weiß- Ferndiagnosen sind schwierig, aber vielleicht hat jemand eine Idee. Das Getriebe lässt sich schalten, aber in keinem Gang geht irgendwas. Auch wenn die Freilaufnaben "wieder eingekoppelt" werden...
Der LKW wurde jetzt erstmal kostengünstig für 1300€ abgeschleppt.
VG Markus
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-16 22:19:56
von Pirx
Deine Beschreibung ist zu ungenau, um irgendeine Diagnose stellen zu können.
Auf jeden Fall haben die Freilaufnaben nichts mit dem Problem zu tun. Im Straßenbetrieb fährt der 911er mit Hinterradantrieb. Da ist es völlig egal, ob die Freilaufnaben offen oder geschlossen sind.
Kann es eventuell sein, daß nur der Straßengang im Verteilergetriebe von selbst (z.B. durch ein Schlagloch) in die Neutralstellung gesprungen ist? Das kommt am 911er mit mechanischer VG-Schaltung (Hebel statt Druckluft) schon mal vor und hätte die beschriebenen Folgen.
Pirx
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-16 22:54:31
von MarkusMUC
Hallo Pirx, lieben Dank für Deine Antwort, da frage ich bei meinem Vater zur Sicheheit nochmal nach, ich glaube aber, er hat mir gestern erzählt daß er am Verteilergetriebe geschaltet hat und es keinen Unterschied gab... Ist immer sehr schwer, etwas im Forum zu fragen, wenn man es nicht selbst erlebt hat... LG Markus
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-17 9:24:59
von unihell
Hallo
vielleicht mal versuchen, in den verschiedenen Schaltzuständen an den Kardanwellen drehen, welche sich trotzt eingelegtem Gang durchdrehen lassen.
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-17 10:26:58
von Landei
Das Herausspringen des Verteilergetriebes in die Neutralstellung wäre auch mein erster Gedanke.
Das rummst schon ganz gut. Schlimmstenfalls liegt irgendein Getüdel am kleinen Schalthebel und blockiert den, sodass sich das Gestänge zum VG unglücklich verändert.
Oder, wie es der Zufall so will, steht das VG gerade Zahn auf Zahn und lässt sich nicht einlegen.
Das würde bedeuten, die Kardanwelle zwischen Schaltgetriebe und Verteilergetriebe lässt sich drehen.
Bei eingelegtem Freilauf lasst sich auch die Kardanwelle zwischen VG und vorderer Achse drehen.
Wenn etwas an der Vorderachse blockierte, dann würde trotzdem das Fahrzeug versuchen, beim Losfahren nach vorne zu schieben.
Wenn gewünscht, dann Telefonnummer per PN.
Jochen
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-17 15:04:57
von Ulf H
... wie wurde denn abgeschleppt, wenn sich der LKW "keinen Meter mehr bewegt"? ... blockieren wirklich alle Räder oder nur einzelne oder kommt die Kraft vom Motor nicht als Vortrieb an den Rädern an ...
In der Werkstatt sollte es leicht möglich sein, den Laster anzuheben und "am Rad zu drehen" ... meist merkt man wo es schwer geht oder unbehaglich klingt ...
Viel Erfolg
Gruss Ulf
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-17 17:38:00
von LutzB
Ulf H hat geschrieben: ↑2025-05-17 15:04:57
... wie wurde denn abgeschleppt, wenn sich der LKW "keinen Meter mehr bewegt"? ... blockieren wirklich alle Räder oder nur einzelne oder kommt die Kraft vom Motor nicht als Vortrieb an den Rädern an ...
Moin Ulf,
"keinen Meter mehr bewegt", damit ist vermutlich
aus eigener Kraft gemeint.
Lutz
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-17 20:32:12
von Ulf H
LutzB hat geschrieben: ↑2025-05-17 17:38:00
Ulf H hat geschrieben: ↑2025-05-17 15:04:57
... wie wurde denn abgeschleppt, wenn sich der LKW "keinen Meter mehr bewegt"? ... blockieren wirklich alle Räder oder nur einzelne oder kommt die Kraft vom Motor nicht als Vortrieb an den Rädern an ...
Moin Ulf,
"keinen Meter mehr bewegt", damit ist vermutlich
aus eigener Kraft gemeint.
Lutz
Kann natuerlich so sein, trotzdem wuerde ich zuerst mal an jedem Rad drehen um festzustellen ob man damit schon einen Schaden findet, geht relativ schnell, kostet kaum was und schliesst viele Möglichkeiten sicher aus ...
Gruss Ulf
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-17 21:06:16
von hugepanic
Klapper mal den Antriebsstrang ab:
Läuft der Motor?
Was macht die Kupplung?
Wasacht das Getriebe?
Was macht die Kardanwelle von Getriebe zum Verteilergetriebe?
Was machen die Wellen von Verteilergetriebe zu den Achsen?
Du hast ja 3 Möglichkeiten zu trennen:
Kupplung, Schaltung, Verteilergetriebe
Da lässt sich systematisch bestimmt rausfinden wo es klemmt, oder eben kein Kraftschluss vorhanden ist.
Was ist mit der Bremse? --> hat die zugemacht weil Druckverlust?
Also mit Wagenheber (und böcken!!) unters Auto und alles durchprobieren....
In 30min habt ihr das kaputte Teil identifiziert....
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-19 10:06:17
von Firefighter
Gibt's schon eine Info zum Fehler oder Ursache?
Das würde mich sehr interessieren, ich habe ab und zu mit den Kurzhaubern zu tun.
Grüße aus der Pfalz!
Andy
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-19 13:17:12
von Pirx
hugepanic hat geschrieben: ↑2025-05-17 21:06:16
Was ist mit der Bremse? --> hat die zugemacht weil Druckverlust?
Der 911er hat (in der Regel) keinen Federspeicher.
Ansonsten: ja, Rückmeldung zum aktuellen Stand bzw. den Ergebnissen der empfohlenen Prüfungen wäre schön.
Pirx
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-19 20:14:09
von MarkusMUC
Hallo. endtschuldigt die späte Antwort....
Als ich mit meinem Vater Kontakt aufnehmen konmte, war der 911er schon abgschleppt, bzw. stand der Abschlepper da und die Antriebswelle war ausgebaut. Übers Wochenende stand das Auto dann bei der Werkstatt.
Seit heute ist klar:
Eine Steckachse ist das Problem- Siehe Video-
Offenbar liegen die heute aber auch nicht mehr an jeder Ecke, die zu organisieren wird offenbar schwierig, bzw. ist erstmal die Aussage dort- nicht zu bekommen...
VG Markus
https://www.dropbox.com/scl/fo/vn3b8gi7 ... gq4w1&dl=0
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-19 20:53:53
von fridolin_22
Habe gerade das Video gesehen und frage mich, ob nur eine neue Steckachse die Lösung sein wird. Wird nicht auch die nabenseitige Verzahnung "ausgefräst" sein?
Ist da nicht auch ein wenig viel Rost in der Nabe?. Das kenne ich irgendwie anders. Ich würde mich schon einmal auf die Suche nach einer passenden Achse machen...
Gruß
Marc
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-19 21:03:07
von Uwe
Moin,
sieht nicht gut aus

Ließe sich aber nicht mit Vorderradantrieb nach Hause humpeln? Hintere Steckachsen raus, Allrad rein.
Gruß
Uwe
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-19 21:30:10
von MarkusMUC
Puh, ob das nur mit Voderachse geht? Ich weiß nur, daß da aus irgendwelchen Gründen Freilaufnaben verbaut sind, ich habe das immer für blödsinn gehalten, weil der Allrad ja zuschaltbar ist, das hat aber damals "Allrad Ruhland" in Gröbenzell, von dem das Fahrzeug ja 1996 auch gekauft wurde meinem Vater aufgeschwatzt.
Dass die Achse dort trocken war ist auch aufgefallen, total vergammelt. Aber eigentlich bekommt die Achse doch nur immer den üblichen Ölwechsel mit dem Differentialöl? Wie kann das da trocken sein? (Bei meinem Magirus ist ja außen eine separate Schraube an der Radnabe für das Öl dort...)
Ich habe mal das Datenblatt und die Nummer der Achse zu den Fotos hochgeladen- vll. hat jemand eine aufm Hof liegen...
VG Markus
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-19 21:42:44
von Ulf H
... normalerweise sollte der Benz die gleiche Allradlogik haben wie der Hano, also zuschaltbaren Allrad mit zwangsgekoppelter Untersetzung ... wie langsam der dann wird weiss ich nicht, beim Hano war mit damals die nochmals halbierte (eh schon geringe Höchstgeschwindigkeit) zu gering um von Boxberg an die schweizer Grenze zu humpeln ... damals gab es einen Ruecktransport per ADAC ...
Gruss Ulf
P.S.: Video funktioniert bei mir nicht, da ist mein Gerät zu alt dazu ...
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-19 21:44:31
von Pirx
MarkusMUC hat geschrieben: ↑2025-05-19 21:30:10
Dass die Achse dort trocken war ist auch aufgefallen, total vergammelt. Aber eigentlich bekommt die Achse doch nur immer den üblichen Ölwechsel mit dem Differentialöl? Wie kann das da trocken sein? (Bei meinem Magirus ist ja außen eine separate Schraube an der Radnabe für das Öl dort...)
Der 911er hat keine Außenplanetenachse wie der Magirus. Daß dort kein Öl ist, ist also völlig normal. Geschmiert sind dort nur die Radlager, und das mit Fett, nicht mit Öl.
Pirx
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-19 22:29:20
von möp
Zum Heimkommen einfach verschweißen?
Muss ja eh beides neu
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-20 0:24:03
von Gregorix
Hätte ich jetzt auch vorgeschlagen...
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-20 7:04:08
von LutzB
Bekommt man dann doch nie mehr auseinander.
Hier wird's doch irgendwo 'ne Radnabe und 'ne Steckachse geben. Und sei's erstmal nur leihweise.
Lutz
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-20 7:50:16
von Governor
Ich würde da ein paar Bohrungen, ähnlich wie bei den Taperlock-Buchsen, setzen und Zylinderstifte rein setzen.
Das sollte mehr, als bis nach Hause reichen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... Buchse.jpg
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-20 10:34:30
von sico
Ich würde mit der Vorderachse heimfahren.
Dazu an der Hinterachse beide Steckachsen rausnehmen und die Kardanwelle zur Hinterachse demontieren. Dann den Allradantrieb (zur Vorderachse) einlegen und die Freilaufnaben sperren.
Vorsichtig fahren. Vor allem die Kupplung weich kommen lassen. Nicht hart einkuppeln.
Damit sollte es gehen.
LG. Sico
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-20 11:06:40
von unihell
möp hat geschrieben: ↑2025-05-19 22:29:20
Zum Heimkommen einfach verschweißen?
Die Steckachse ist im Differntil nicht genau gelagert. Die Schweißnaht wird nach ein paar Km wieder Aufbrechen.
Governor hat geschrieben: ↑2025-05-20 7:50:16
Ich würde da ein paar Bohrungen, ähnlich wie bei den Taperlock-Buchsen, setzen und Zylinderstifte rein setzen.
Ja, dazu muss man die Verzahnung aber schon relativ genau mittig setzen und rundum Nadeln aus einem alten Nadellager einbohren.
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-20 12:40:52
von dave
unihell hat geschrieben: ↑2025-05-20 11:06:40
Governor hat geschrieben: ↑2025-05-20 7:50:16
Ich würde da ein paar Bohrungen, ähnlich wie bei den Taperlock-Buchsen, setzen und Zylinderstifte rein setzen.
Ja, dazu muss man die Verzahnung aber schon relativ genau mittig setzen und rundum Nadeln aus einem alten Nadellager einbohren.
geht das vielleicht mit ner magnetbohrmaschine an der stelle .. und mit einem zylindrischen fräser statt klassischem bohrer, um weniger abwanderungstendenzen zu haben?
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-20 13:03:41
von Firefighter
Und wer sollte das in Frankreich machen?
Die haben fast genauso hohe Löhne wie bei uns. Und da lohnt es sich, eine Achse in D zu besorgen und ordentlich machen zu lassen.
Der 911 steht ja nicht am Ende der Welt.
Ideen kann man viele haben.
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-20 18:29:25
von hugepanic
dave hat geschrieben: ↑2025-05-20 12:40:52
geht das vielleicht mit ner magnetbohrmaschine an der stelle .. und mit einem zylindrischen fräser statt klassischem bohrer, um weniger abwanderungstendenzen zu haben?
da würde ich lieber eine vorgebohrte stahlplatte provisorisch montieren --> bohrschablone
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-20 21:39:06
von MarkusMUC
Firefighter hat geschrieben: ↑2025-05-20 13:03:41
Und wer sollte das in Frankreich machen?
Die haben fast genauso hohe Löhne wie bei uns. Und da lohnt es sich, eine Achse in D zu besorgen und ordentlich machen zu lassen.
Der 911 steht ja nicht am Ende der Welt.
Ideen kann man viele haben.
Die Ideen sind echt gut, aber da muss ich Fitefighter recht geben, das Auto steht nördlich von Dijon, war je nachdem wie man es sieht leider oder glücklicherweise am Anfang der Reise... also nicht so weit weg... Bevor man dann mit einer provisorischen Reparatur nochmal liegen bleibt- dann steigt am Ende auch der ADAC aus...
Der Schaden ist hinten rechts, total verrostet und vergammelt da drin. Lustig ist- links sieht es top aus, dort war es auch ölig...
VG Markus
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-21 6:43:01
von Gregorix
Wenn der schaden eh nur einseitig ist: Sperre einlegen und nach Hause fahren...wo ist das Problem?
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-21 11:00:35
von unihell
Hallo
Gregorix hat geschrieben: ↑2025-05-21 6:43:01
Wenn der schaden eh nur einseitig ist: Sperre einlegen und nach Hause fahren...wo ist das Problem?
die Sperre blockiert nicht das Differential selber sonder verblockt eine Steckachse mit dem Differentialgegäuse. D.h., die Sperrklaue aber auf der noch treibenden Steckachse sitzen.
um nach Hause zu kommen reicht schon, die Nuten für die Nadelrollen mit ner Akkuflex reinzuschneiden.
Re: Schaden in Frankreich- MB 911 LA
Verfasst: 2025-05-21 23:23:34
von Gregorix
Vielleicht habe ich das Problem nicht richtig verstanden, aber auf dem Video schaut es so aus, als ob die Verzahnung auf der Radseite durch rutscht.
Das bedeutet, der Antrieb über das Diff zu den Steckachsen funktioniert.
Das Auto fährt nur nicht, weil die ganze Kraft auf die durchrutschende Seite übertragen wird und das funktionierende Rad daher nicht angetrieben wird. Genauso, als ob auf der einen Seite das Rad auf Eis durchdrehen würde.
Es gibt also keinen Grund, warum das Auto mit eingelegter Sperre nicht fahren sollte.
Die Sperre (. egal, wie sie mechanisch den Diff Ausgleich verhindert) sorgt dafür, dass sich beide Steckachsen gleich schnell drehen. Dadurch wird auch das Rad, das ohne Schaden ist wieder angetrieben und man kann ganz normal weiterfahren.
(Übrigens: Das die Sperre dadurch realisiert wird, dass eine Steckachsen mit dem Diffkorb verbunden wird ist eigentlich der Regelfall. Die Sperre Wirkung wird dadurch erzielt, dass durch die Verbindung das Ausgleichsrad gegen den Korb fixiert ist und sich damit alle anderen auch nicht mehr gegenüber dem Korb drehen können.)