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Antrieb Hinterachsen schwere Kurzhauber 6x4
Verfasst: 2008-09-19 19:38:42
von reo-fahrer
hier:
http://www.hansebubeforum.de/showtopic. ... pagenum=17
in Beitrag 409 gehts um die Kardanwellen auf diesem Bild:
http://www.hansebubeforum.de/extern/web/hd141a.JPG
Aussage ist, die beiden Kardanwellen treiben jeweils eine Hinterachse an, statt eines Durchtriebs der 1. Achse.
Das ganze ist an diesem Fahrzeug hier verbaut:
http://www.hansebubeforum.de/extern/web/hd143a.JPG
Hat Mercedes sowas wirklich gebaut oder ist das nur ein eher merkwürdiger Nebenabtrieb?
MfG
Stefan
Verfasst: 2008-09-19 21:17:53
von Pirx
Hallo Stefan!
Ja klar, diese Art von Antrieb gabs eine Zeit lang bei Mercedes.
Um einen 6x4-LKW zu bauen, hat man eine Art Verteilergetriebe eingebaut, von dem aber keine Gelenkwelle zur Vorderachse ging, sondern je eine zu jeder Hinterachse.
Der Grund war angeblich, daß man damals noch keine passende Durchtriebsachse hatte. Das ist eine Hinterachse, von der mit einer superkurzen Gelenkwelle die zweite (ganz normale) HInterachse angetrieben werden kann.
Sobald eine solche Achse vorhanden war, hat man auf das übliche System umgestellt. Das war wesentlich einfacher, billiger und leichter: kein Verteilergetriebe, nur eine lange Kardanwelle zur ersten Hinterachse mit Durchtrieb und dann eine Mini-Gelenkwelle zur zweiten Hinterachse. Fertig.
Pirx
P.S.: irgendwo hatte ich noch eine schöne Schnittzeichnung von einem solchen Antriebsstrang. Muß mal suchen ...
Verfasst: 2008-09-19 21:44:22
von reo-fahrer
Danke für Infos

Klingt interessant, hätte nicht gedacht, dass Mercedes so eine doch eher aufwändige Konstruktion gebaut hat...
MfG
Stefan
Verfasst: 2008-09-20 13:37:47
von Pirx
Ich hab's gefunden, hier ist das Schemabild:
Gezeigt ist ein 6x6, hier ist ein vollwertiges Verteilergetriebe eingebaut mit Flansch zur Vorderachse und Geländeuntersetzung und eben je einem Flansch für jede Hinterachse.
Beim 6x4 nennt sich das Teil Verzweiggetriebe, es fehlt der Antrieb der Vorderachse und die Geländeuntersetzung.
Pirx
Verfasst: 2008-09-20 16:06:34
von Christian H
hätte nicht gedacht, dass Mercedes so eine doch eher aufwändige Konstruktion gebaut hat...
was willst du damit sagen ?
Christian
Verfasst: 2008-09-20 16:57:32
von reo-fahrer
Äh, ach, eigentlich nichts
MfG
Stefan
Verfasst: 2008-09-21 14:45:32
von Pirx
Ach ja, noch was!
Der aufwendige Antriebsstrang kommt in Verbindung mit den Ritzelachsen, wie sie baugleich bei MAN (z.B. 630L2A) oder ähnlich im IFA W50 verbaut wurden.
Mit der Entwicklung der Außenplanetenachse HL7 und ihrer Variante als Durchtriebsachse HD7 so um1972-1975 herum war das Thema erledigt.
Pirx
Verfasst: 2008-09-21 20:28:18
von unihell
Hallo
die Ritzelachsen waren mit dem Einbau des OM403 ab Erscheinen des 1632 erledigt, da schon beim OM355 häufig die Steckachsen brachen. Deshalb wurde die AP-Achse notwendig.
Bei der"Einheitsachse" war das Diff sehr flach gehalten, so dass nur ein Stützlager für die Kardeanwelle erforderlich war. Die Achsen waren ohne Durchtriebsdiff. wesentlich leichter, was bei der Wagebalkenfederung für die geschobene Achse sehr vorteilhaft war.
Desweiteren waren die Betonmischer 6x4 mit HL5-Achsen versehen, auch hier war das Verteilergetriebe erforderlich, da es die HL5 ebenfalls nicht mit Durchtrieb gab.
Re: Antrieb Hinterachsen schwere Kurzhauber 6x4
Verfasst: 2015-11-30 22:07:13
von tobiw50
Wie war das bei dem Fahrzeug: hatte dieses Fahrzeug ein Achsausgleich? Mfg