marinisierter OM352 - Öldruckschalter?

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aleks
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marinisierter OM352 - Öldruckschalter?

#1 Beitrag von aleks » 2010-06-21 10:31:04

Hi,

da ich hier ein paar Artikel zum OM352 gefunden habe, probiere ich hier mal mein Glück - wenn Ihr ne bessere Anlaufstelle kennt, bin ich daran sehr interessiert.

Ich habe ein ehmaliges Behördenfahrzeug (wie die meisten von Euch :) ), allerdings ist es ein Boot. Als Antriebsmaschine ist ein OM352 eingebaut, und ich bin gerade dabei, die komplette Elektrik neu zu machen, weil die Kabelisolierungen der Orginalverkabelung sehr morsch sind.

Beim Planen der Neuverlegung der Kabel (der Motor ist massefrei, weil der Rumpf aus Aluminium ist) für den Stoppschalter ist mir ein Gerät aufgefallen, daß ich nicht richtig zuordnen kann. Es befindet sich auf der Motorseite, an der auch die Einspritzpumpe sitzt, und sieht für mich aus wie ein Öldruckschalter. Das zugehörige (Mess-)Rohr verschwindet hinter der Einspritzpumpe im Kurbelgehäuse.

Komisch daran: Ich finde in meiner Doku und per Bildersuche im Internet keine ähnliche Konstruktion, und wenn ich nicht total falsch liege, sind die Öldruckfühler auf der anderen (Abgassseite) des Motors (ich hab mechanisch übertragene Manometer an Motor und Getriebe plus eine elektrische Kontrolleuchte).

zur Illustration:
Bild vom Dingsbums - http://oerks.de/tmp/dingsbums1.jpg (hinter dem Ölfilter, unter der letzten Einspritzleitung, rund, elektrischer Anschluss obenauf)
Motorraum zur Orientierung: http://oerks.de/tmp/motorraum_tremor.jpg

Aleks

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roman-911
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#2 Beitrag von roman-911 » 2010-06-21 11:26:24

hallo Aleks,

ich vermute das es sich um ein ölthermometer/zylinderkopfthermometer handelt.
öldruck kann man an der stelle schlecht messen, hinter dem deckel hinter Deinem dingsbums befinden sich die stössel, öldruck kann man da nicht messen, wohl aber die temp.

da der motor marinisiert ist, hast du vermutlich keinen geschlossenen kühlkreislauf, so dass die kühlwassertemperatur keinen aufschluss über die herschenden thermischen verhältnisse im motor gibt.
deshalb muss man abgastemperatur (fällt aus weil wassergekühlt?)
zylinderkopf oder öltemperatur messen.


grüsse roman
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aleks
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#3 Beitrag von aleks » 2010-06-21 11:43:38

roman-911 hat geschrieben: ich vermute das es sich um ein ölthermometer/zylinderkopfthermometer handelt.
öldruck kann man an der stelle schlecht messen, hinter dem deckel hinter Deinem dingsbums befinden sich die stössel, öldruck kann man da nicht messen, wohl aber die temp.
Naja, wie ich schrieb, geht ja von dort aus ein Fühler/Rohr in das Kurbelgehäuse. Montageort ist nicht Meßort. Das sieht man auch auf dem Bild ganz gut.

Abgesehen davon hab ich keine Anzeige dafür :)
roman-911 hat geschrieben: da der motor marinisiert ist, hast du vermutlich keinen geschlossenen kühlkreislauf, so dass die kühlwassertemperatur keinen aufschluss über die herschenden thermischen verhältnisse im motor gibt.
deshalb muss man abgastemperatur (fällt aus weil wassergekühlt?)
zylinderkopf oder öltemperatur messen.
Das ist ein Behördenfahrzeug, kein Sportboot. Das heißt im Klartext Kielkühlung - die funktioniert prinzipiell wie ein Kühler im Auto. Realisiert ist das durch Doppelungen/Kühltaschen im Rumpf, durch die das Kühlwasser nach dem Öffnen des Thermostaten strömt und dort durch das vorbeiströmende Seewasser rückgekühlt wird.

"Marinisiert" bezieht sich wohl im wesentlichen auf eine tiefere Ölwanne, die durch mehr Volumen einen sicheren Betrieb der Schmierölversorgung auch bei größerem Geschaukel oder dauerhaften Schräglagen ermöglicht, Umbau der Ölablassschraube (über ne Grube fahren geht nicht), Hochlegen der Masse und ähnliches.

Der Auspuff ist trocken, wie bei Landfahrzeugen.

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#4 Beitrag von roman-911 » 2010-06-21 12:35:33

Das ist ein Behördenfahrzeug, kein Sportboot. Das heißt im Klartext Kielkühlung
weiss zwar nicht wie Du zu dieser schlussfolgerung kommst,
geschlossener kühlkreislauf per labyrinth im kiel ist kein merkmal für behördenfahrzeuge, schon gar nicht wenn sie was älter sind.
die marinisierten om 352 die ich kenne, haben wassergekühlten krümmer + gekühlten auspuff + offenen kreislauf.

auf der anderen seite des motors befindet sich der plattenwärmetauscher das dingens mit den vielen schrauben...
der hat in der mitte ganz unten 2 anschlüsse. dort müsste die leitung rauskommen zum öldruckmanometer schaut normalerweise aus wie ein stück bremsleitung aus stahl...

wenn ich das bild richtig interpretiere geht die leitung auf derselben höhe ins kurbelgehäuse wie der ölpeilstab...

die elektrische kontrolleuchte...hat sie verbindung mit Deinem dingsbums ?

infrage kämen:

- öltemperatur in ölwanne > kontrolleuchte
- öldruckfühler > kontrolleuchte
- kühlwassertemperatur > kontrolleuchte

die lkws haben eine warnsummer für die kühlwassertemperatur... das könnte evtl Deine kontrolleuchte sein?


grüsse roman
Zuletzt geändert von roman-911 am 2010-06-21 12:52:12, insgesamt 1-mal geändert.
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#5 Beitrag von aleks » 2010-06-21 14:29:36

die marinisierten om 352 die ich kenne, haben wassergekühlten krümmer + gekühlten auspuff + offenen kreislauf.
Das ist eben genau nicht behördisch, weil Du da gleich zwei Probleme hast: Wenn Du Dreck ansaugst, versagt die Kühlung sofort und Du fährst immer mit Untertemperatur, weil das Kühlmittel erst beim Einspritzen über 65°C warm werden darf (sonst fällt Kalk und wenn vorhanden Salz im System aus).

Wenn schon offenes System, dann Zweikreis, als mit geschlossenem inneren Kreislauf, der über einen Wärmetauscher mit Seewasser rückgekühlt wird - das ist üblich, aber im Vergleich zu einer komplett geschlossenen Kühlung wesentlich wartungsintensiver (ich sag nur Impelller), deswegen verwendet(e) man auf Fahrzeugen, auf denen es nicht so sehr auf den Kaufpreis sondern auf die TCO ankommt, eben sehr häufig Kielkühlung, wenn nicht andere Gründe dagegen sprechen.

auf der anderen seite des motors befindet sich der plattenwärmetauscher das dingens mit den vielen schrauben...
der hat in der mitte ganz unten 2 anschlüsse. dort müsste die leitung rauskommen zum öldruckmanometer schaut normalerweise aus wie ein stück bremsleitung aus stahl...
Wie im im Eingangsposting schrieb, ist das vorhanden und wird auch
verwendet (einmal Manometer mechanisch, einmal Öldruckschalter für Warnlampe).
die elektrische kontrolleuchte...hat sie verbindung mit Deinem dingsbums ?
Das kann ich leider nicht mehr überprüfen, weil ich den Kabelbaum am Fahrpult schon entfernt habe. Ich hatte dort aber keine Leitungen über, die ich nicht zuordnen konnte - sonst hätte ich den Kabelbaum nicht rausgerupft.

Eventuell ist das Dingsbums schon länger nicht mehr in Betrieb, das will ich nicht ausschliessen.
- öltemperatur in ölwanne > kontrolleuchte
Das ist es wohl am ehesten - wie kann ich das verifizieren, also was müßte ich messen können, nen wechselnden Widerstand? Von welchen Temperaturbereichen reden wir bei Öltemperatur?
- öldruckfühler > kontrolleuchte
Ist auf der anderen Motorseiteeite vorhanden.

- kühlwassertemperatur > kontrolleuchte
Wird an anderer Stelle gemessen, zwei Geber (Thermometer und Kontrollleuchte).

Aleks

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#6 Beitrag von roman-911 » 2010-06-21 15:35:48

hi Aleks,

offenbar haben wir versch. erfahrungswerte für die kühlung von motorbooten/behördenfzg.
evtl. kommte es auch auf die behörde an. die behördenfzg die wir repariert haben hatten alle offenes (tlw. zweikreissystem) nur die teuren privatyachten hatten geschlossene systeme...ist aber mittlerweile auch schon 15 j. her...
bei behörden habe ich aber auch noch keinen om 352 gesehen...


die öltemperatur bewegt sich beim lkw so um die 80 - 90 C ° und ist dank plattenwärmetauscher auch ziemlich nahe am kühlwasser...eine separate öltemp. messung schadet nicht, ist aber eigentlich nicht notwendig.
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#7 Beitrag von roman-911 » 2010-06-22 13:13:17

hallo Aleks,

schau mal auf das dingsbums, vllt steht eine teilenummer drauf

grüsse roman
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#8 Beitrag von aleks » 2010-06-23 12:12:21

schau mal auf das dingsbums, vllt steht eine teilenummer drauf
Hab ich schon. Wenn, dann ist die unter sehr viel Farbe verschwunden.

Ich finde auch in den mir vorliegenden Ersatzteilisten-Explosionszeichnungen nix, was von der Form her so ähnlich aussieht.

Ich kenne diese Form von Öldruckschaltern für große (>12 Liter Hubraum) Caterpillar-Maschinen. Die mir bekannten von Mürcüdüs Büns sehen komplett anders aus.

Bei nächster Gelegenheit rupfe ich das Dings mal raus und versuche, es zu ver- und bemessen :)

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#9 Beitrag von unihell » 2010-06-27 12:06:40

Hallo Aleks

soweit ich das erkennen kann, (wirklich viel sieht man auf den Bildern nicht) geht die Leitung/Rohr/Hülle zum Wellenstummel des Ölpumpenantrieb. Dort ist bei mechanischem Drehzahlmesser die Welle angeschlossen. Evtl ist bei dir ein el. Drehzahlgeber oder ein Geber für den Stundenzähler mit kurzer Welle verbaut.
Im Fahrzeugsektor wird statt dessen schon seit Jahren der W-Impuls der Lima verwendet.
Ansonsten sitz auf dieser Blockseite außer den Ölkanälen zum Filter-Flansch nichts, da hinter der ESP im Block die Nockenwelle bzw Stößelkammer sitzt.
Zuletzt geändert von unihell am 2010-06-27 12:10:46, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Helmut

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#10 Beitrag von unihell » 2010-06-27 12:34:28

Habe das Bild noch mal genau angesehen, es handelt sich um einen Geber mit Tachaowellenantrieb. Man erkennt an der Übeerwurfmutter die Plombenbohrung und am Hüllrohr die Verpressung der Wellenhülle mit der Verschraubung
Gruß Helmut

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#11 Beitrag von aleks » 2010-06-27 13:56:20

Habe das Bild noch mal genau angesehen, es handelt sich um einen Geber mit Tachaowellenantrieb. Man erkennt an der Übeerwurfmutter die Plombenbohrung und am Hüllrohr die Verpressung der Wellenhülle mit der Verschraubung
Ah, gut. Da wäre ich nicht drauf gekommen.

Dann werde ich mal gucken, wo die Kabel vom Drehzahlmesser im Maschinenraum genau ankommen, das wirds dann sein.

Ich hab noch ne Gleichstromlichtmaschine, das mag der Grund sein, warum das extra ist.

Danke!
Aleks

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#12 Beitrag von aleks » 2010-08-03 14:54:24

aleks hat geschrieben:
Habe das Bild noch mal genau angesehen, es handelt sich um einen Geber mit Tachaowellenantrieb. Man erkennt an der Übeerwurfmutter die Plombenbohrung und am Hüllrohr die Verpressung der Wellenhülle mit der Verschraubung
Ah, gut. Da wäre ich nicht drauf gekommen.
Nur der Vollständigkeit halber: Ja, das war der Tachowellenantrieb.

Inzwischen ist die gesamte Elektrik neu, und es ist erstaunlich, was das Sterling Lima2Batterie-Ladegerät aus der alten Gleichstromlichtmaschine rausholt - die lädt die Verbraucher-Batterien nun mit 30A. :-)

Aleks

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