170D11 Montage von Kupplung und Getriebe > BILDER !!!

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landwerk
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170D11 Montage von Kupplung und Getriebe > BILDER !!!

#1 Beitrag von landwerk » 2009-04-27 10:07:18

Moin Jungs und Mädels

Matthis und ich habe vorgestern die komplette Kupplung erneuert und das Getriebe wieder eingebaut.

Wir dachten:
Machen wir halt ein paar Fotos davon und stellen das hier mal ein.
So haben ggf. auch andere etwas davon.


Los gehts !

Benötigtes Material:

- Motorkran oder Stapler etc.
- Normaler Satz Werkzeug
- ( Einen Montagering für den Kurbelwellensimmering 128,5 bis 129mm Durchmesser )
- Kupplungsfett
- Fett / Öl
- Holzklötze
- 1-2 Stempelwagenheber zum stützen des Motors


Wir dokumentieren hier nur den Einbau . Der Ausbau kann aber uneingeschränkt in umgekehrter Reihenfolge gemacht werden.


Da bei Matthis Auto der Kurbelwellensimmering undicht war, haben wir den gleich mit gemacht. Dazu musste vorher auch die Schwungscheibe
entfernt werden.

Das sieht dann so aus:


Bild


Es ist an dieser Stelle sinnvoll abzumessen wie tief der Simmering im Gehäuse sitzt. Er hat nämlich hinten keinen Anschlag !

Nun holt Ihr den alten Simmering vorsichtig mit einem Schraubendreher aus dem Sitz. Achtet darauf , die Lauffläche auf der Kurbelwelle nicht zu beschädigen. Sollte der Aussensitz des Wellendichtrings im Gehäuse beschädigt sein, schleift man die Macken Raus und stzt den Ring mit dichtmittel ein. Das ist unproblematisch. Beschädigungen der Lauffläche auf der Kurbelwelle hingegen sind dramatisch.

Demontage des Rings mit Klötzchen als Schutz vor Beschädigungen:
Bild

Gleich gehts weiter ...

landwerk
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#2 Beitrag von landwerk » 2009-04-27 10:36:26

....


Nun ist der Ring demontiert.
Auf den Bildern kann man gut sehen das der Wellendichtring ohne Begrenzung im Gehäuse sitzt. Vor der Montage des neuen Rings alle Flächen ein bisschen fetten oder ölen.


Bild

Bild

Den Wellendichtring könnt ihr zunächst vorsichtig mit einem Klötzchen exakt gerade Einschlagen.

Sobald es anfängt ein wenig schwerer geht müsst ihr unbedingt den Montagering zur Hilfe nehmen, sonnst kloppt ihr den Ring evtl. kaputt.

Hier die Bilder:



Bild

GAAANZ vorsichtig und gerade.


Der Montagering : Hier eine Lagerschale

Bild


Nun Kann die Schwungscheibe wieder montiert werden. Zwischen Schwungscheibe und Kurbelwelle befinden sich das pilotlager und ein kleiner Distanzring. Beides nicht vergessen :
Bild

dann die neue Kupplungsscheibe ansetzen und mit einem Kupplungsdorn zentrieren.
Der Kupplungsdorn, den ihr hier seht ist ein Eigenbau von Matthis.

Würde man die Scheibe ohne Dorn nicht genau mittig montieren, geht das Getriebe schwer oder gar nicht anzuflanschen.

Bild

Jetzt die Druckplatte ( Kupplunsautomat ) ansetzen. Ein Schraubendreher hilft beim Zentrieren.

Bild

Achtung

Die Schrauben der Druckplatte dürfen nicht einfach über kreuz festgezogen werden !

Die Schrauben werden im Uhrzeigersinn festgezogen nach dem sie mit der Hand ( Ohne Werkzeug ) gegengedreht wurden.

Dann jede Schraube nur eine viertel Umdrehung wietredrehen !
Eine nach der anderen im Uhrzeigersinn immer wieder nur eine Viertel Umdrehung, bis dann irgendwann alle fest sind:

Bild


Bild


Danach Mittagspause machen !!!!


Bild

Bild

Also bis gleich ....

landwerk
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#3 Beitrag von landwerk » 2009-04-27 10:58:52

So , weiter gehts


Jetzt muß " nur noch " das Getriebe wieder angeflanscht werden.
Erst mal mit dem Stapler oder Motorkran in Position vor den Motor Bringen.


Bild


Sitzt das Getriebe irgendwann exakt gerade vor dem Motor , kann es langsam angeflansch werden. Damit die Verzahnung der Getriebehauptwelle besser in die Verzahnung der Kupplungsscheibe rutscht, macht man einen Gang rein und dreht am Flansch für die Kardanwelle. Irrgendwann rastet die Verzahnung ein.
Das ist dann schon die halbe Miete.

Nun wird mit Hilfe von Wagenhebern und dem Kran / Stapler die Feinjustierung vorgenommen.

zb.: Motor mit heber etwas höher oder Getriebe weiter runter und so.
Motor und Getriebe müssen absolut gerade und mittig vor ein ander stehen , sonst treckt das nicht !

Ist ein bisschen Fummelig, aber irgendwann macht es dann "klong " und es sitzt.


Bild



Nun die Glocke wieder festschrauben und das andere Geraffel wie Halter , Nehmerzylinder, Kabel, Kardanwelle, Schaltzylinder für Nebenantrieb wieder dranbauen.
ber dass geht echt superschnell.


Wofür das Kupplunsfett ??


Ach ja habe ich vergessen:


jede neue Kupplungscheibe sollte mit Kupplungsfett ( ganz wenig ) auf der Hauptwelle in verschiedenen Stellungen hin und her bewegt werden. So ist gewährleistet das die Scheibe im Betrieb nicht hakt . Auch das Ausrücklager wird an den beweglich Kontaktflächen eingefettet.

Macht Ihr zu viel fett dran könnte es im Betrieb auf die scheibe spritzen.
Und Fett auf der Kupplunsscheibe ist ja bekanntlich nicht so gut.



So dass habe ich einfach mal so zum gucken hier eingestellt. Vielleicht hilft es ja mal jemandem weiter, der so etwas noch nie gemacht hat.

Die, welche das schon können, sind wohl schon beim lesen vor langer Weile eingeschlafen.Aber für die ist es auch nicht gedacht.Aber diese leute könnetn ja auch noch was ergänzen oder so, ich hab das jetzt eben mal schnell nebenbei gemacht.


So viel Freude damit.


Oli

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#4 Beitrag von Transporter » 2009-04-27 12:06:00

Hallo.

Supertoll. Sehr schöne Anleitung. Meist ist es ja so, das man im Schraubfieber die Fotos völlig vergisst. Aufruf an alle: Mehr davon.

Grüße,

Transporter.
Uebertragungswagen Filmarchiv:
http://www.youtube.de/user/uebertragungswagen

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#5 Beitrag von scynet » 2009-04-27 12:49:59

Herrlich, mehr davon und Glückwunsch zur Reparatur. Sieht ja alles noch richtig fit aus an dem Wägelchen.
Das nimmtt mir den Horror davor, sollte das bei mir mal fällig sein.

Gruss ALF
Wer zwei Röcke hat gebe dem einen,
der einen hat, auf dass der auch zwei
habe.

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#6 Beitrag von Koframag » 2009-04-28 19:07:30

@ Oli

Super bebilderter und informativer Bericht.
Zumindest für mich als (immer noch) Laien :blush:

Danke dafür :D

Viele Grüße

Frank
ALLES IST GUT :)

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