Genau das war bei uns 2015 auch angesagt.
Die Fähre hatten wir nicht vorgebucht, wäre auch nicht nötig gewesen. (Wir sind durch den Stacheldrahtkorridor des damals noch nicht geräumten Flüchtlingscamps von Dover gefahren.)
Um es kurz zu machen. Nach 1 Woche waren wir so angenervt, dass wir wieder nach Hause gefahren sind. ALLE, und ich wiederhole ALLE Campingplätze in Meeresnähe (und wir haben sie abgetingelt) waren ohne Vorbuchung völlig ausgebucht. Zugegeben, es liegt an meiner Einstellung, aber im Urlaub will ich mich doch morgens noch nicht entscheiden müssen, wo ich abends lande. Camping und Vorbuchen ist mir zu blöde. (Von Womo Stellplätzen in Südengland rede ich jetzt noch nicht einmal...)
Wir haben dann auf Campingplätzen irgendwo in der Bottnik weitab von irgendwelchen Orten gestanden. O-Ton meiner Frau: Da hätte ich auch bei uns im Garten bleiben können.
Die von Thomas angesprochenen Pubs wären sicherlich auch möglich gewesen, aber da du ja explizit nach Südengland gefragt hast gehe ich davon aus, dass da auch immer das Meer eine Rolle spielen soll.
Hätte uns nicht der nette Manager vom Golfclub in Weymouth angeboten, uns nachts auf seinem Tagesparkplatz einzuschließen, dann wären wir nie irgendwo mal am Strand gewesen, da selbst der Parkraum für einen Laster nirgens vorhanden war. Selbst mal kurz zum Pinkeln links (!) ran fahren war nicht so ohne weiteres möglich.
Die Verkehrssituation empfand ich als sehr unergiebig. Dual carriageway und auf einmal - zapp - eine enge Heckenstraße, in der ein Schwertransporter am Horizont einen kolossalen Rückstau in beiden Richtungen verursachte. Nicht die Enge fand ich schlimm, aber als Landei kenne ich es nicht, dass der Verkehr stockt, schon gar nicht ständig

. Man hatte das Gefühl, dass halb Britannien im Sommer an der Südküste unterwegs war.
Wenn man einige Tipps hat, kann man wohl "frei stehen", so nach Aussage englischer Bekannter, die in ihrem Laster wohnen. Bei näherer Nachfrage entpuppte sich das aber immer als Platz in mehr oder weniger bebauter Siedlung, wo die Leute, die man dann ansprechen kann, nicht gleich die Polizei rufen, weil irgendwelche "Gypsies" herumlungern.
Ich bin eigentlich recht anglophil, aber Südengland im Sommer mit dem Laster ist für mich ein einmaliges Erlebnis gewesen. Or to be precise, a f#cking waste of time and money. Und ich hatte mich so auf einen lauschigen Morgen auf den Stufen des Minack Theatres gefreut.
Wir sind dann nach Wochenendasyl auf einem Festival in Dartington plötzlich so schnell wieder auf der Fähre gewesen, dass wir die getauschten Pfunde noch nicht einmal beim Chippy umsetzen konnten. In Belgien ging dann stellplatzmäßig gleich nach dem Fährhafen die Sonne auf. Überall großzügige Parkbuchten an der Landstraße und Womostellplätze mitten in den kleinen Dörfern. Wir konnten uns überhaupt nicht entscheiden...
LG Jochen