Allrad-LKW-Gemeinschaft

Das Militär warnt vor terroristischen Angriffen mittlerweile auch auf zivile Personen.
Nach Bombenanschlägen in Bitlis, Selbstmordattentat in Bingöl und Angriffe auf das
türkische Militär in Hakkari sind diese Warnungen ernst zu nehmen.
Wir selbst wurden auf unserer Route durch Nordost- und Südosttürkei bereits zweimal
vom Militär, nach dem wir in die Kommandantur begleitet wurden, aufgefordert auf den
Hauptstrassen zu bleiben und nicht außerhalb von Ortschaften (im freien Gelände) zu
übernachten. Die Gefahr beschossen zu werden, oder anderweitig durch Anschläge
Schaden zu nehmen, sei zu groß.
Vor Fahrten in die südöstlichen Provinzen sollte man sich genau nach dem Stand der
Dinge erkundigen.
Es besteht kein Grund zur Panik und es besteht kein Grund nicht hierher zu fahren.
Der potentiellen Gefahr sollte man sich, denken wir, allerdings bewusst sein.

Grüße,
Tina & Klaus

Wir waren im Sommer 6 Wochen in der Türkei, davon 2 in Kurdengebieten. Wir sind einmal vom Militär kontrolliert worden, 3x von Kurden beschenkt worden (die Versorgung mit frischem Joghurt und Grünzeug war wirklich hervorragend!) und etliche Male von ihnen eingeladen worden, im Dorf zu übernachten. Entweder im Haus oder wenigstens auf dem Platz vor dem Haus. Nachts wurde aufgepasst, dass uns nichts passiert (es gäbe Schlangen und wilde Hunde..) Wir hatten nicht einmal das Gefühl, es läge "etwas in der Luft". Von Gefahr keine Spur, die geht wohl eher von den Türken selbst aus. Wir haben den Kontakt zur Bevölkerung gesucht und uns nicht ins Abseits gestellt, was vielleicht Begehrlichkeiten wecken könnte. Das machen wir eh immer. So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Weißware oder aufgetakelte Monster-LKW-Womos stehen da vielleicht schlechter da...
Meldungen wie heute Morgen, eine Fähre wäre auf dem Marmarameer von einem (!) Kurden gekapert worden, halte ich für Stimmungsmache. Die Türken glauben wohl eher, dass es wohl wieder mal an der Zeit sei, in Hakkari aufzuräumen, denke ich eher. Der Winter steht vor der Tür und wenn sie jetzt mit den Ketten rasseln, versetzt das die Kurden doch gleich ganz anders ins Zittern.
"Aslan Normaltürke" hat mit der Kurdenfrage eh nicht viel am Hut, wie in Gesprächen klar wurde. Einige allerdings würden am liebsten alle Kurden auslöschen... auch das wurde uns begreiflich gemacht.

Mein Tip: In das Dorf fahren, fragen, ob man dort übernachten darf. Man darf ganz sicher. Dann kommt das ganze Dorf, freut sich, dass ausgerechnet in IHREM Dorf ausländische Touristen zu Gast sind, und man wird eingeladen, eingeladen, eingeladen... Wir hatten Abends einmal über 30 Kinder zu Gast, ehe deren Eltern und der Dorfälteste sie nach vielen Höflichkeitsfloskeln wieder einsammelten und wir in Ruhe Abendbrot machen konnten. Ein paar Kleinigkeiten wie Baseballmützen für den Ältesten Jungen, ein Biertruck für den Jüngsten und noch ein paar "Cadeaus" lockern die Atmosphäre ganz schnell und außer lachen und wirrem Palaver in der jeweiligen Landesspache (Kurden sprechen kaum Türkisch!) kommt man zu keinem vernünftigen Gespräch.

Die Flinte war dazu da, uns die "wilden Tiere" vom Leib zu halten
Ein Teil unseres Besuches:
In dieser Gegend im Sommer einen schattenspendenden Baum zu finden- ein Glück!
Grüße aus'm Tal

Martin

Hallo,
komme gerade aus dem "Kurdengebiet" ich bin vom Iran eingereist. Von dem allem habe ich nix mitgekriegt. TR ist im Osten shr häufig anzustreffen. Keine Checkpiont auf der Str. Wir haben nur wild gestanden. Vieleicht stöber zu viel Leute im Internet rum!
Gruß aus Meenz

Wir waren Ende 2010 in der Region Van/Mardin/ Hattay ect. unterwegs und hatten persönlich auch keine Probleme. Jedoch gab es gehäuft Polizei/ Militärkontrollen, die auch im kompletten "Fahrzeugausräumen" münden konnten (mit entsicherter Waffe des Sicherheitspersonals…). Parallel wurde auf der parallel zur syrischen Grenze verlaufenden Straße während unseres Aufenthaltes ein ziviler Bus mit Straßenfalle in die Luft gesprengt; danach Sperrung sämtlicher relevanter Städte für Ausländer (da waren wir glücklicherweise wieder aus der Region verschwunden…).

Insgesamt wahrscheinlich kein signifikantes Problem für Touristen; wenn man jedoch zur falschen zeit am falschen Ort ist…

wirklich "sicher" war und ist die Region auf jeden Fall nicht.

Die Landschaft/ Leute sind vor Ort fantastisch…

Christian