Hallo zusammen,
erstmal vielen Dank für all Eure netten Glückwünsche und Salbungen für mein den Umbau des Kurzen.
Um es vorweg zu nehmen: Der Aus- und Umbau hat sich größtenteils bewährt. Einziger Totalausfall war der Apotheker-Schrank, der hat den Pisten in Marokko nicht standgehalten und Bedarf einer kompletten Überholung

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Meine hustenden Flöhe habe mich auch nicht gehört, der Kurze hat sich tapfer und zuverlässig geschlagen und mir keinerlei Sorgen bereitet. Klasse.
Ölverbrauch etwa 1l pro 2000km
Durschnittsverbauch bei 95km/h ca. 22l, wobei er die 95 ohne grosse Mühe hält, auch an leichten Steigungen. Vmax laut GPS 107 km/h.
Die intensiven Schalldämmungsmassnamen haben sich auch bezahlt gemacht. Bei Reisetempo kann man sich unterhalten ohne schreien zu müssen und man kann vernünftig Musik hören. Das einzige was echt noch gut zu hören ist, sind die Michelin XZL, die ja schon einige Jahre auf dem Buckel haben und entsprechend laut abrollen.
Ich denke mit ein paar neuen Gummis bei Zeiten und noch ein wenig Schalldämmung in der Haube ist es dann wirklich genug.
Die Bedenken wegen Überhangs hinten und wegen des 4,2m Radstandes waren absolut unbegründet. Im Gegenteil, ich war echt überrascht was alles geht. V-Senken bei kleineren Wadis und Kuppen waren überhaupt kein Problem.
Ebenso erstaunt war ich über die Gelände-Möglichkeiten selbst ohne Allrad. Eigentlich habe ich fast alles ohne Allrad und Untersetzung gefahren. Der 1. Gang ist so kurz übersetzt das man im Standgas locker raufklettert oder runterschiebt. Der Benz Rahmen verschränkt mit der Federlagerung des Koffers mächtig und problemlos und durch den ausgebauten Stabi an der Hinterachse hat man auch stets Bodenkontakt beider Reifen. Einfach nur g..l!
Was ein Horror war: Den 14,5er Reifen, den ich mit Schlauch fahre, von der Felge zu bekommen. Ich hatte mir eine Schraube in den Reifen gefahren. Also Ersatzrad drauf. Da wir aber noch ein paar Tage über Pisten fahren wollten, habe ich in den defekten Reifen einen neuen Schlauch eingezogen. Was eine Arbeit. Ich weiß nicht ob es an den Michelins liegt (habe keinen Vergleich), aber die Dinger sitzen ja dermaßen fest auf der Felge....
Trotz Reifentreiber ging da gar nichts. Wir sind sogar mit dem Kurzen und parallel mit einem Toyota auf den Reifen gefahren um ihn abzudrücken....nichts zu machen!
Erst über den Einsatz von Wagenheber und Hebesack unter dem LKW Rahmen konnten wir nach viel Schweiß den Reifen abdrücken.
Drauf geht ja immer schnell....aber runter???? Hat da jemand nen Tip???
5km vor dem Brenner ist mir dann gestern noch der marokanische Diesel versulzt. Zum Glück kam jemand vorbei, der mir 20l Winterdiesel geliehen hat. Ich dachte ich schaffs noch bis Ösiland zum nachtanken und mischen....falsch gedacht. Nach einem Kurzen Stop am Seitenstreifen und ein wenig orgeln lief er dann wieder.
Alles in allem war ich hoch zufrieden mit dem Kurzen.
Marokko war wieder mal ein Traum. Die Temperaturen waren erstaunlich hoch. Bei 35 Grad haben wir mächtig geschwitzt.
Von Tanger aus sind wir über die Autobahn schnell gen Süden gefahren. Der Campingplatz Assada in Assilah hat übrigens noch offen. Gerade zwar wegen Winter geschlossen, man kann aber bei Nachfrage trotzdem übernachten. Der Besitzer wohnt mit auf dem Grundstück. (Anfahrt: Durch Assilah durch gen Norden. Nach dem Ort vor dem Strand rechts über Bahngleise. Dann gleich wieder rechts. Nach 100m ist der Campingplatz erreicht. Achtung: Für Fahrzeuge höher 3.6m oder länger 10m ist die Einfahrt zu eng).
Über Essaouira an der Küste entlang bis Fort Bou Jerif. Die Gezeiten waren so ungünstig das wir nicht am Plage Blanche sondern auf dem ersten Plateau über die Piste geholpert sind. Vorsicht: Gefahr Zahngold zu verlieren!!
Parallel zur Piste nach Aoreora gibt es ein wunderschönes Wadi, das man gut befahren kann. Manchmal etwas eng und mit grossen Steinen, aber sonst kein Thema. Lohnt sich. Man kann bis an den Plage Blanche vorfahren.
Von dort aus sind wir wieder gen Nord-Ost nach Tafraoute. Über die Erika-Piste, parallel zur Piste über Igmir, sind wir nach Norden gefahren, da die Piste über Igmir zu schmal für uns ist. Auch sehr sehr schön!
Wunderbar stehen kann man vor Tafraoute bei "Les peintures", den blaunen Felsen. Eine grandiose Ebene mir sehr schönen Lichtspielen.
Über Taroudannt und Marrakech sind wir dann wieder nach Tanger. 2,5 Wochen vor Ort waren defintiv zu kurz und soooo schnell rum

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Die beste Tajine haben wir übrigens in einer Fernfahrer-Kneipe an der Ausfahrt Bouznika gegessen. Zwischen Rabat und Casablanca. Ausfahrt raus, dann rechts. An Kreuzung gleich wieder rechts. Nach 500m rechts rotes Gebäude. Kann auch Koordinaten liefern, wer sie haben will.
In Tanger auf der Einfall-Strasse dann wieder das gewohnte Bild wie von Roman und Wombi schon beschrieben. Etliche Jugendliche, die versuchen auf den LKW zu klettern. Bei mir kommt man aber nicht so leicht hoch....und zudem habe ich bei einem hinterherrennenden, der mit der Hand schon fast am LKW dran war, mal kurz angebremst. Die Beule am Kopf wird ihn noch ein paar Tage an mich erinnern.
Aber nun noch ein paar Bilder:
Felsbögen nördlich von Agadir
Piste vor Fort Bou Jerif
Reifenwaschanlage
Wadi vor Aoreora
Im Wadi
Der will nicht runter....
Suchbild...
Herrlich grosser Wochenmarkt in Taroudannt mit störrischem Getier
Schöne Grüße
Marco