Noch ne harmlose Geschichte?
Ok -Geschichte 1:
Ebenfalls aus Ende der 80er Jahre,
Spielort: in einer kleinen Ortslage der Normandie am Strand
Mit meiner damaligen Freundin war ich zum allerersten Mal mit unserem alten Mädchen (damals erst 25 Jahre alt!) unterwegs (2. Übernachtung auf der Tour). Wir waren wieder den ganzen Tag gefahren und suchten eine Übernachtungsmöglichkeit, also runter von der Strecke (Landstraße Richtung Bretagne) und über eine ganz kleine Straße zum Meer, zunächst war da ein kleineres Altenheim und ein Riesenstrand.
Ein wenig entfernt vom Altersitz sahen wir ein große Menge an Menschen und jede Menge Container auf dem Strand. Wir stellten uns 100 m weiter abseits. es stellte sich heraus, dass es sich um ein Filmteam handelte, die einen Bericht über Winddrachen drehte, daher die Container. Wir haben erstmal Essen gemacht. In der Zeit konnten wir beobachten, wie zwei große Busse kamen, die Leute da einstiegen und weg fuhren - wir waren also alleine. Nun gut, gegessen, getrunken, ein Feuerchen angemacht und später schlafen gegangen.
Irgendwann in der dunklen Nacht hämmerte etwas auf unser Auto - Oh Schreck!, meine Begleitung war augenblicklich wach und wurde aschfahl, deutlich erkennbar im Lichtschein des Neumondes. Das wiederholte sich mehrmals, ich versuchte etwas zu sehen. No Chance! Dann Stimmen, erst leiser, dann lauter - unzweifelhaft eine Mischung aus englisch und französisch - "aufmachen!" wurde gefordert. Unser Licht blieb aus, - kein Mucks! Dann wurde das Auto bestiegen, die Trittbretter verrieten Anstrenugung, Schläge aufs Auto, AUFMACHEN! Sofort! - jetzt keine Panik! Den Feuerlöscher geschnappt, vor die Türe gestellt. Adrenalin.
Das ging dann noch ´ne Vietelstunde so, dann Ruhe! Ok, was tun?
Schlafen, was sonst! Hab mich dan hingelegt, die Herzensdame hat´s auch versucht, vergeblich....nach wiederholtem wecken hab ich dann mal aus den Weg ins Führerhaus gesucht und die Folie an einer kleinen Ecke weggebogen, es nieselte, die Dämmerung brach durch.
20 m weiter weg lag ein langhaariger Typ in schwarzen Lederklamotten an unserer Feuerstelle und hatte das feuer wiederentzündet, er schlief.
Entwarnung! Lass uns weiter schlafen. Es funktionierte.
Am nächsten Morgen bin ich dann mal aufgestanden und hab den Typ gesucht - er war weg! Die Filmleute waren aber wieder da, da bin ich dann vor dem Frühstück mal hin. Die waren etwas aufgeregt; in der Nacht war einer der Container aufgebrochen worden und es fehlten ein paar Sachen (Technik, Kameras und so´n Zeugs).
Wir kamen sofort in Verdacht und wurden etwas grob angeschnauzt. Die Polizei wurde gerufen und sprach mit ebenfalls uns, wir ließen sie unser Auto inspizieren, machten denen ne Kaffe und die Stimmung wurde besser. Die Geschichte vom "Langhaarigen" haben wir auch noch erzählt und das wurde auch schriftlich aufgenommen.
Plötzlich kam dieser Typ um die Ecke - ich rief auf die Polizei und erklärte, dass diese der Typ sei. Einer von den Filmtypen war auch dabei, machte ein derart blödes gesicht und fing schallend an zu lachen - der "Langhaarige" gehörte zum Filmteam und hatte nur abends den Bus verpasst, der die anderen zum Lager gebracht hatte.
Der Diebstahl war aber nicht aufzuklären (während der zeit, die wir noch dort waren) und ich hatte meine Partnerin noch ein paar Nächte danach zu beruhigen; am schwierigsten war, dass dadurch die abendliche Bierration wesentlich gekürzt wurde, so dass mein Tiefschlaf auch erstmal nicht stattfand!
Geschichte 2 ist neueren Datums (, um mal was aktueller zu werden):
wieder Normandie, Stellplatz in Le Treport, besetzt mit ca. 30 Joghurtbechern und unserem roten Baby, es ist Herbsteszeit, die Sturmsaison war eröffnet und fand schon recht heftig statt,
wir standen am Rand in einer Parkbucht direkt unter eine Reihe von Bäumen mittleren Alters, Stammdurchmesser vielleicht 30cm,
es stürmte und regnete, es wurde stärker, Zeit zum schlafen gehen,
gegen 2 Uhr nachts, der Schlaf war schon ein wenig unruhig vom Lärm des mittlerweile auf Unwetter gestiegenen Spektakels (ein Orkan wie sich später heraustellte) - ein Krachen, ein Bumm auf den Koffer und wieder ein Krachen, aber diesmal irgendwie hochtöniger als vorher - oh Schreck, im Hintergrund die rythmische Musik vieler Martinshörner, es kracht rechts und links von uns noch ein paar Mal - ok, dann heißt es wohl aufstehen und Schäden begutachten, shit!
was soll ich sagen, direkt hinter uns war im Sturm ein Baum abgebrochen und in einem "ungünstigen" Winkel auf unser Auto gefallen, anscheinend abgeprallt und in den Joghurtbecher links neben uns eingeschlagen - im wahrsten Sinne; da war ein echter Winkel ca. 30cm tief in die hintere Kante geschlagen, in der der Baum nun festgekeilt war,
es regnete und stürmte weiter; ich sprach mit den schlafbeanzugten verängstigten französischen Rentnern aus dem Havaristen, großer Schreck, etwas Panik bei Madame, die herbegeeilte Meute der anderen schlaftrunkenen Rentner rief augenblicklich die Feuerwehr per Handy;
wir versuchten gemeinsam den Baum anzuheben - no chance! Vorfahren ging auch nicht, da hatte sich ein Ast in die Plaste gebohrt, so dass alles sperrte
Meine Familienmeute schaute sich das ganze Spielchen von innen aus dem Fenster heraus an, ich war mittlerweile ziemlich nass und die Gefahr, dass noch andere Bäume knickten schien mir latent, ich zog es also vor den Tatort zu verlassen - man konnte eh nix tun.
2 Stunden (!) später rückte die Feuerwehr an, zunächst nur der ELW - ohne Werkzeug. Dann ein Rüstwagen mit Besatzung, aber ohne Kettensäge (??????!

). Um es kurz zu machen, die haben ca. drei Stunden gebracht, um das Fahrzeug unter dem Baum heraus zuschneiden, nicht ohne alles nur noch schlimmer zu machen. Das Teil war nach der Behandlung der Retter soweit lädiert, dass man Angst haben mußte, es klappt auseinander. Und es regnete weiter rein...
Achso, mein Koffer? da war gar nix dran, außer ein paar Blättern und ein paar grünen Streifen....aber müde war ich vom Zusehen!
Gruß an roman
Mike