ich wollte mich mal vorstellen... ich bin Till, lese seit einiger Zeit begeistert mit, und melde mich nun erstmalig zu Wort

Nachdem ich vor langer, langer Zeit beim Bund Wochen damit verbracht hatte, LKW-Führerschein incl. der dazugehörigen technischen Ausbildung zu machen, stellte sich heraus, dass es in der Kompanie mehr Leute gab, die mit LKWs umgehen können, als mit Computern. Also saß ich nach bestandenem Führerschein vor dem Bildschirm, während meine Kumpels sich mit KAT1, Unimog & Co vergnügten. Das letzte Mal, dass ich einen LKW von innen gesehen hatte, war meine Führerscheinprüfung; und dieser Zustand sollte 15 Jahre lang anhalten, bis vor ein paar Tagen: Da habe ich einen Feuerwehr-Kurzhauber (1113) erworben. Das Fahrzeug ist von 1976, und optisch in extrem gutem Zustand, technisch hoffentlich auch. Probefahrt war OK, TÜV gab's neu dazu, alles Weitere wird eine Überraschung. Ausstattungsmäßig hat das Auto alles, was man gern hat (Servo, Turbomotor, lange Achsübersetzung, kurzer Radstand). Wichtig war mir auch die kurze Doppelkabine, da die "Einfachkabinen" nicht zu unserer langfristigen Familienplanung passen, und die langen Doppelkabinen wertvolle Koffer-Maximallänge verschwenden.
Der Preis von 13.800€ war "Verhandlungsbasis", und das Ergebnis der "Verhandlung" war ein Koffer vom Fernmeldenotdienst, der einzeln 1200€ kosten sollte, aber bei genauerer Inspektion sich als Sanierungsobjekt herausstellte, das noch viel Arbeit verursachen wird. Nunja.
An sich finde ich den Koffer toll, mit Panzerglas-Scheiben, Dachluken, Stehhöhe für Normalwüchsige, drei Türen hinten, und Dachreling. Ein weiterer Vorteil ist, dass es tatsächlich Rundhauber vom Fernmeldenotdienst gab, und ich hoffe, dass ich mit der Argumentation "zeitgenössischer Aufbau" trotz Umbau die H-Zulassung des Fahrzeugs erhalten kann. Drückt mir die Daumen.
Jetzt bräuchte ich Tips, wie der Koffer am besten zu restaurieren ist. Freu mich über Feedback!
Es handelt sich um eine Art Sandwichbauweise, mit einem Kunststoffmaterial außen. Das Problem: Der Koffer ist undicht; Wasser tritt oben ein, und läuft in die Sandwichplatten rein. Da, wo an der Innenseite Löcher gebohrt sind (vermutlich waren da mal Möbel oder Geräte befestigt), tritt das Wasser tropfenweise aus, und hinterläßt bräunliche Spuren. Schimmelgeruch ist keiner festzustellen, kann aber natürlich sein, dass es trotzdem innen gammelt.
Wie ist vorzugehen?
- Dach abdichten
Alles mit PU o.ä. versiegeln (teuer, ungesunde Chemie, fragwürdige Haltbarkeit)?
Oder Dachpappe draufkleben (evtl alte Dachpappeschicht ersetzen)?
Oder Alubleche draufkleben? Auch teuer, aufwendige Abdichtung der Rand- und Stoßflächen, ungünstig bzgl Gewicht/Schwerpunkt?
- Sanierung der Wände
Drainagelöcher bohren, so gut wie möglich trocknen, an der Problemstelle an einem der Fenster (wo sich die innere Schicht löst) zusammenkleben, das war's?
Oder alles aufreißen? Ggf das "Innenfutter" ersetzen und nur die äußere Hülle behalten? Ich weiß nicht, ob der Koffer einen soliden Rahmen hat, oder 'selbsttragend' gebaut ist. Unter dem Koffer sitzt übrigens eine Art Hilfsrahmen, der mit dem Koffer über große konische Silentgummis verbunden ist. Evtl kann ich den sogar benutzen.
Hier das Fahrzeug:

Und der Koffer:

Von innen - gemütliches Licht dank gelber Dachluken:

An einem der drei Seitenfenster ist die Seitenwand besonders stark beschädigt:

"Dachterrasse", d.h. neu abzudichtender Bereich:

Mein Ziel ist - nachdem die grundlegenden Probleme gelöst sind, d.h. die Montage des Koffers aufs Auto, und die Sanierung des Koffers - zunächst ein relativ minimalistischer Ausbau innen: Zweckmäßig und ohne Luxus. Es soll einerseits ein Reisemobil (in fernerer Zukunft ggf auch mit Kindern) werden, mit dem man höchstens mal nach Marokko an den "Wüstenrand" fährt; große Geländetouren sind aber nicht geplant. Ansonsten hippietypische Verwendung. Gerade für verregnete Festivals ist Allrad schon von Vorteil.
Liebe Grüße,
Till