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von Gwenn » 2010-12-14 13:43:08
Vielleicht noch eine Bemerkung zur "Ladungssicherung": Rechtlich gesehen geht es dabei nur um die Sicherung der Passagiere VOR der Ladung, nicht aber um die Sicherheit der "Ladung" selbst. Will heißen, dass es einen Unterschied macht, ob Hunde nur so untergebracht sind, dass sie Fahrer und Mitfahrer beim Unfall nciht verletzen können, oder auch so, dass sie selbst im Fall des Falles unverletzt bleiben.
Thema Brustgeschirr: Aus eigener Erfahrung kann ich Euch sagen, dass ausnahmslos jedes Brustgeschirr, dessen Verschlüsse nur aus Kunststoff sind, bei einem Aufprall aufspringen und den Hund mit voller Beschleunigung im Flug nach vorne frei geben. Viele dieser Geschirrverschlüsse öffnen sich schon bei Vollbremsungen ohne Aufprall. Dann kommen noch Geschirre, die im Alltag vielleicht bequem anzulegen und zu tragen sind, bei einer Kollision - falls sie denn halten sollten - Garant für gebrochene Rippen, gequetschten Brustkorb, gestauchte Wirbelsäule und so weiter sind. Letztendlich bleiben nur die seltenen Geschirre mit TÜV-Prüfsiegel. Wir verwenden die Geschirre von Hunter, die aber leider sauteuer sind.
Die bei "Fressnapf" und Konsorten angebotenen "Sicherheitsgurte" für Hunde sind allesamt Müll. Billige Gussmetallbeschläge und Wirbel reißen schon bei leichter Belastung oder Ermüdung. Da muss ein "echter" Sicherheitsgurt her.
Thema Boxen: Die üblichen Flugboxen aus Plastik kollabieren schon bei leichten Hunden, wenn man in einen Unfall verwickelt ist. Andere Boxen aus Alu machen auch nur dann Sinn, wenn sie fest mit dem Boden verbunden sind. Weil größere Hunde schon mal das Gewicht eines Jugendlichen haben können, gilt hier dasselbe wie für TÜV-genehmigte Sitze im Aufbau, einschließlich eingearbeiteter Basisplatte unter dem Holz- oder Sandwichboden.
Natürlich will man es seinen Vierbeinen gerne bequem machen. Aber schaut Euch doch mal wieder die Bilder von dem nach einer Kollision auf der BAB zerstörten Unimog an: Wie hätte da ein nicht oder mangelhaft gesicherter Hund ausgesehen? Bei uns sind Hunde zwar nicht Kinder, aber Familienmitglieder, und denen gestehe ich denselben Schutz im Auto zu wie mir selbst.
Stichwort rausschauen: Stimmt, nervöse Hunde werden ruhiger, wenn sie nicht aus dem Fenster sehen können. Unsere Hunde waren aber immer schon begeisterte Autofahrer, mussten schon mit wenigen Monaten mit auf Tour. Für sie ist der Ausblick wichtig.
Stichwort Gelände: Meiner Erfahrung nach kommen Hunde am schlechtesten mit Geländefahrt zurecht, wenn sie liegen müssen, noch dazu mit viel Platz auf allen Seiten. Am besten können sie Fahrzeugbewegungen ausgleichen, wenn sie stehen oder sitzen können, am besten mit Möglichkeiten zum Anlehnen nahebei.
Brutale Pisten mit Wellen und bodenlosen Lächern à la Rumänien werden aber so zur Tortur, usner Großer musste einmal sogar kotzen. Hier helfen nur: Tempo runter und viele Pausen. So hat ein Bremach-Team seinen Hund auf etlichen Berlin-Breslau-Rallyes dabei gehabt.
Marcus