welche Ausrüstung?

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safra
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welche Ausrüstung?

#1 Beitrag von safra » 2008-11-19 9:19:46

Hallo Leute,
Sind grad am planen unsere nah Ost Tour. Und nachdem dies unsere erste Allradlkw Tour ist stellen sich unmengen an fragen. Unter anderem, welche Fahrzeugspezifischen Teile für unseren iveco 110-16 mit gut 9 Tonnen kampfgewicht sollten mitgeführt werden. Es werden wohl so 15000 km werden. Vielleicht hat ja auch jemand Erfahrung mit diesem Typ bzgl. Schwachpunkten. Es wird natürlich auch wüstenfahrten von Tunesien bis Syrien geben. Ist ein zyklonluftfilter notwendig? Welche Art und Größe von Sandblechen ist sinnvoll? Ist ein Ersatzrad in der
Regel ausreichend? Im Februar solls in der Ecke ja zum teil noch ziemlich kalt und windig sein. Das heißt, Sand in der Luft, was meine Standheizung sicher nicht mag. Gibts irgend nen Luftfilter, den ich vor die webasto hängen kann? Und und und....
Danke für tipps und Erfahrungen und beste Grüße
Franz

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TheDude
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#2 Beitrag von TheDude » 2008-11-19 10:33:59

Hallo Franz,

wann wollt Ihr denn genau los?

Zyklonluftfilter ist meiner Meinung nicht notwendig. Ich hab zwar 2 verbaut - mehr oder weniger aber nur aus optischen Gründen. Die beiden regulären Luftfilter haben letztes Jahr genausogute Arbeit bei den Wüstenfahrten geleistet.

Sandbleche sind schon wichtiger. Wieviele Fahrzeuge werdet Ihr in der Wüste sein. Ich geh mal davon aus, dass Du nicht alleine durch die Wüste willst. Neben min. 4 3m-Blechen haben sich auch jeweils 2 kurze 1m Bleche ganz gut bewährt. Die sind handlicher und lassen sich einfach auspacken als die Langen.

Mein Ersatzrad hab ich noch nie gebraucht. Was hast für Felgen und Reifen (schlauchlos?)?
Ich hab immer einige von diesen Dichtringen für die Schlauchlosfelgen dabei und einen Schlauch. Wichtig ist auch der Reifenfüller (und am besten nicht über den Reifenfüller-Anschluss angeschlossen, da der zu wenig Luftmenge bringt) und ein Druckmessgerät. Ersatzventil ist auch ganz nett (braucht man jedoch nicht unbedingt, da der Reifen auch ohne Ventil mit einigermassen dichtem Käppchen 2 Monate die Luft hält.
Montiereisen, dass man mal einen Reifen runternehmen kann sind auch recht wichtig.

Ich hab dieses Jahr in der Wüste den Geber- und Nehmerzylinder der Kupplung gewechselt - hatte ICH zwar nicht dabei, aber ein anderer Mitfahrer.
Ich hatte nen Anlasser, ne Steckachse, nen Redbremszylinder, Gestänge fürs Verteilergetriebe dabei - aber alles noch nie gebraucht.

Was wir für Schäden hatten:
- Einen Luftpresser zerlegt und wieder gangbar gemacht. Schleifleinwand war ausreichend fürs erste.
- x Reifen wieder aufgezogen, die es im Sand abgezogen hatte. Guter Wagenheber, Hebekissen und Montiereisen sowie Reifenfüller
- Bei einem Verteilergetriebe ging die Geländeuntersetzung nicht raus. Naja, man kommt auch mit max. 60km/h bis München.

Am besten: Nimm die Adresse vom Forum mit und schreib uns was Du brauchst :D

grüsse vom dude
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Veit M
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#3 Beitrag von Veit M » 2008-11-19 10:37:16

Hallo Franz,

habe selber kein eerfahrungen mit Wüstenfahrten und lange Touren aber ein paar Anregungen.

Luftansaugung hoch und vorne sollte schonmal eine Menge Staub im Luftfilter vermeiden. Ein Zyklon zusätzlich kann nicht schaden (sonst ist evtl. der Lufi zu schnell zu.

Zur Standheizung; würde ich in dem Fall auf Umluft bauen damit kein Staub von draußen reinkommt. Ein Luftfilter ist bei den Luftmengen da evtl. an der Grenze, schon wegen des Strömungswiderstandes. Da ist nur wenig erlaubt (sihe Heizungskennzahlen oder wie das bei den Luftheizungen heißt). Ein Zyklon filtert allein sicher nicht genug Staub heraus um eine saubere Hütte zu haben.
Die Verbrennungsluft auch weit oben ansaugen, evtl. aus der Kabine??? Keine Ahnung ob das zulässig ist. Auf jeden Fall versuchen den Staub von der Brennkammer fernzuhalten. Ein Lufi müßte für das Teil einen sehr geringen Luftwiderstand haben, evtl. einen aus einem Schrottauto umwidmen und probieren ob es geht. Ein Zyklon macht bei der Standheizung keinen Sinn, dazu ist der Luftstrom durch die Brennkammer zu gering und das Teil wird zu klein.

Für den Fahrbetrieb kann man sich noch überlegen ob man irgendwo größere Luftmengen mit geringem Druck herbekommt um damit über einen Luftfilter Kabine und Koffer mit Überdruck zu beaufschlagen um Staub draußen zu behalten (Prinzip hermetischer Koffer). Funktioniert aber nur wenn alle Luken dicht sind. Bei offenem Fenster geht es nicht.

Ich hoffe die ANregungen helfen weiter.

Ciao und Gute Reise

Veit

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110-17 AW
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#4 Beitrag von 110-17 AW » 2008-11-19 13:21:18

Hallo,

Ich bin mir nicht ganz sicher welcher Luftfilter bei Dir original verbaut ist, aber bei meindm 110-17 von der Bundeswehr ist diese große Filterpatrone mit der Sättigungsanzeige im Fahrerhaus verbaut und der hat bereits einen Zyklon integriert.


Grüße Peter
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osterlitz
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#5 Beitrag von osterlitz » 2008-11-19 13:31:35

Die Verbrennungsluft auch weit oben ansaugen, evtl. aus der Kabine???
Wenn du das machst, zieht es dir durch tausend kleine Ritzen ungefilterten Staub in die Kabine...

Für den Innenraum wäre es das beste, Überdruck in den Kabinen zu schaffen, indem man weit oben Luft durch einen Filter ansaugt. Da braucht es keine dollen Filter und keine riesigen Luftleistungen. Ohne den Überdruck kommt es selbst durch die Türspalte.. Fenster auf bei Staub ist der totale Irrsinn, habe ich selbst in der Mongolei schon gehabt, sch* Claydust.. Ein Filter aus dem PKW-Bereich reicht eigentlich schon aus. Die Filtereinsätze sind bei manchen Autos rechteckig, also leicht zu verbauen.

Eine Luftheizung sollte mit Sand und Staub eigentlich nur im stärksten Sandsturm Probleme kriegen, bei den Luftgeschwindigkeiten kann sich nicht so viel absetzen. Den Staub, der in die Lager könnte, kannst du eh nicht filtern.

Grüße,
Stefan
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Pirx
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Re: welche Ausrüstung?

#6 Beitrag von Pirx » 2008-11-19 13:32:10

safra hat geschrieben:welche Fahrzeugspezifischen Teile für unseren iveco 110-16 mit gut 9 Tonnen kampfgewicht sollten mitgeführt werden. Es werden wohl so 15000 km werden. Vielleicht hat ja auch jemand Erfahrung mit diesem Typ bzgl. Schwachpunkten.
Dazu muß ein IVECO-Experte was sagen, da kenne ich mich nicht aus.
safra hat geschrieben:Ist ein zyklonluftfilter notwendig?
Das hängt davon ab, wo der serienmäßige Luftfilter ansaugt. Ich glaube beim IVECO ist das irgendwo unter der Stoßstange (???), dann wäre ein Zyklon schon sinnvoll. Wenn die Ansaugung weit vorne und weit oben liegt (z.B. beim Mercedes Kurzhauber) gehts auch ohne.
safra hat geschrieben:Welche Art und Größe von Sandblechen ist sinnvoll?
Das ist eine Glaubensfrage. Benutz mal die Suchfunktion. Die oben genannte Ausrüstung mit Blechen:
Neben min. 4 3m-Blechen haben sich auch jeweils 2 kurze 1m Bleche ganz gut bewährt.
halte ich für weit übertrieben. Die 3-Meter-Bleche hätten bei einem meiner Begleitfahrzeuge in Libyen fast den Druckluftkessel abgerissen, nachdem Sie sich unter dem Auto verkeilt hatten. Aber ich hatte schon vor der Abreise darauf hingewiesen, daß das Mist ist ...
Ich benutze 4 1,5-Meter-Bleche und hatte nie den Wunsch nach mehr Blechen (jedenfalls für mich selbst). Aber wie schon gesagt: das ist wieder so eine Glaubensfrage, die seitenlange Diskussionen auslösen kann.
safra hat geschrieben:Ist ein Ersatzrad in der Regel ausreichend?
In der Regel ja, aber manchmal ist man froh um das zweite Rad/die zweite Felge. Meine Meinung: Wenn Du mit neuwertigen Reifen losfährst, reicht eins. Wenn Du gut abgelagerte Gebrauchtreifen hast, nimm zwei Ersatzräder.
safra hat geschrieben:Gibts irgend nen Luftfilter, den ich vor die webasto hängen kann?
Ich kenne niemanden, der das gemacht hätte. Ich würde es auch als unnötig ansehen.

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
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#7 Beitrag von safra » 2008-11-19 18:57:34

Das sind ja schon ne
Menge Meinungen. Also los gehts am 07.02. Fähre Genua. Wies aussieht fahren wir evtl. Tunesien, Libyen und Ägypten mit 2 Lkw. Danach allein wenn sich niemand findet.
Unsere reifen sind 14.00-20 mit Schlauch auf sprengringfelgen, alter ca. 6 Jahre.
Meinen Luftfilter muß ich wohl noch mal genau anschauen. Die Anzeige im Führerhaus hab ich jedenfalls. Der Ansaugpunkt liegt hinter dem Luftgitter oberhalb der stosstange vor dem Motor. Höhe ca. 140cm.
Zur Heizung ist zu sagen, dass es sich um eine Wasserheizung handelt und ich mir sorgen mache, was passiert, wenn die Verbrennungsluft sandhaltig ist.
Welche Luftversorgung habt ihr denn, wenn nicht vom Füllanschluß?
Wie sind die Erfahrungen mit Alusandbleche? Schnell verbogen oder haltbar? Wie gesagt min. 9T Gewicht.
Beste Grüsse
Franz

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#8 Beitrag von cookie » 2008-11-19 19:07:09

Kann nur was zur Heizungsluft sagen:

Warmluftheizung Kabine: Ungefilterte Ansaugung; wenn jedoch niemand vor einem fährt, kein Problem. Wenn doch, dann soll das lt. Eberspächer auf dauer nicht soll sein; scheint aber auch kein so großes Problem zu sein.

Wasserheizung Koffer: Hzng befindet sich in einer Kiste unter dem Koffer (direkt hinter Hinterrad). Verbrennungsluft wird aus der Kiste angesaugt (oben). In der Kiste befindet sich ein Lüftungsgitter mit Vliestuch. Ich vermute, dass sich zwar Staub und Sand in der Kiste ablagern wird, aber extrem wenig davon in die Luftansaugung gelangt.

Noch ein Hinweis: Sollte die Hzgn ein Höhenkit haben, verhindert ein vorgeschalteter Luftfilter die automatische Höhenanpassung der Hzng!!

Grüße!
Jan
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#9 Beitrag von osterlitz » 2008-11-19 19:12:18

Hi,
da macht Wasser- oder Luftheizung keinen Unterschied. Beide haben eine Brennkammer und in beiden Fällen wird die mit einem Lüfterrad befüllt. Das Lager dieses Lüfters könnte maximal der Schwachpunkt werden, davon habe ich aber noch nie gehört..

Zu den Sandblecken: Jedes Sandblech verbiegt bei 9 Tonnen Gewicht. Stahl ist halt nur schwerer.. mir wäre es das Geld nicht wert, so oft sollte man Sandbleche nicht brauchen.. wenns nicht whtut, damit zu arbeiten, lernt man ja nix :D

Grüße,
Stefan
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jonson
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#10 Beitrag von jonson » 2008-11-19 19:13:01

Vergiss Alubleche bei 9 Tonnen. Die wickelts dir in den Radlauf wie Papier.
Frei im Fahrzeug lebend. Unterwegs seit Oktober 1982 . Jetzt mit Reisefahrzeug Nummer 24
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#11 Beitrag von Hatzlibutzli » 2008-11-19 20:04:08

Hallo Franz,

um die Standheizung würde ich mir wenig Sorgen machen, es sei denn, es hängt an so einem extrem Staub belasteten Ort, wie der von Cookie beschriebene ... da ist Panade von innen vorprogrammiert ... die würde ich woanders hinsetzen ... Die Sandstürme, die ich bisher erlebt habe (2xSahara, 3x Südliches Afrika) hatten alle eher das Problem, dass sie zu warm waren ... da hätte ich mir eher eine Klimaanlage, denn eine Standheizung gewünscht ... ob das zu verallgemeinern ist, weiss ich nicht ...

14.00 sind in auf alle Fälle in Tunesien und Libyen recht gängig, in letzterem eine der häufigsten Pisten-Balisen und Sie sind mit Deinen 9 Tönnchen sicher nicht am Ende Ihrer Traglast ... wenn sie nicht älter als 8 Jahre sind nimm ein Ersatzrad, Werkzeug, Improvisationsmaterial und mindestens 2 Schläuche extra mit, dann solltest Du immer vom Fleck kommen ...

Wenn Du nicht Piste mit dauerendem Stoßstangenkontakt zum Vordermann fährst, und Du Deinen Filter gelegentlich wartest, wird Dich Dein original-Luftfilter nicht ärgern.

Grüsse ... Simon

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Wombi
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#12 Beitrag von Wombi » 2008-11-20 1:10:04

@ jonson
Vergiss Alubleche bei 9 Tonnen. Die wickelts dir in den Radlauf wie Papier.
Ich finde Beiträge dieser Art nicht wertvoll für jemanden der sich nicht auskennt, und deshalb das Forum um Rat fragt.

Jonson, entweder Du kannst mit Alublechen nicht umgehen, ODER, Du hast noch nie richtig festgesessen um mit Blechen zu arbeiten......
Woher sonst diese absolut unkorrekte Antwort ?????

Wir benutzen vom ersten Tag an 4,3 mm Alubleche.... in 2 m "ja, die vom Münchner Dealer", und die Dinger haben bis jetzt leichte Gebrauchsspuren.... mehr nicht .
Und glaube mir, wir haben schon mehr geblecht als so mancher hier im Forum......

Ach ja, so nebenbei....Wombi hat ein Kampfgewicht von 10.800 Kg.

Wer zu faul ist, das Blech ordentlich zu unterfüttern......verbiegt jedes Blech.

War nicht böse gemeint, aber ein Unwissender fragt um Rat, und da soll man Ihm auch sachlich helfen.

Gruß, Wombi

edit: Wie Pirx schreibt.... nicht zuuu lange....mir war eins auch mal fast zu lange, und hat sich an der Tankkonsole verkanntet....gerade noch rechtzeitig gemerkt.

Aber 4 Bleche haben sich bei uns schon öfters als seeehr wertvoll erwiesen.
Zuletzt geändert von Wombi am 2008-11-20 1:14:14, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

15.4.2013, ab da werden wir uns für seeeehr lange Zeit nicht mehr sehen :-))))

Der Urlaub ohne Stress hat begonnen :-))) www.wombi-on-tour.de

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#13 Beitrag von lkw-allrad » 2008-11-20 2:54:18

Für unseren iveco 110-16 mit gut 9 Tonnen kampfgewicht
Ich würde mir viele Teile der VA mitnehmen,
Blattfeder, die Hauptfeder, Stossdämpfer, Radlager, Dichtringe..

Und wenns irgend geht,
vieles von den 9 Tonnen einfach zu Hause lassen...
Und nachdem dies unsere erste Allradlkw Tour ist
Wenns erst nächstes Jahr losgeht, würd ich evtl noch ne kurze Spritztour zb. nach Polen einplanen, zum üben...
Häng Dich einfach an Reisende mit dran..... Meine Empfehlung !
Da sieht man dann, ob das konfektionierte Paket wirklich zusammenpasst und auch tatsächlich im Extremen funktioniert :D
Wie gesagt:
runter mit dem Gewicht, das arme Auto leidet unnötig :happy:
Nimm lieber genug Kapazität an Sprit Wasser und Reifen mit....

Da Dein Wohnort ja eh schon im Auto ist, wirst schon eine ganze Reihe an Erfahrungen mit Kompromissen gemacht haben, oder ??
Also Blick nach Vorne und Ausmisten :D
3,5 To und 180 PS das ist mal was ;-)

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Ulf H
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#14 Beitrag von Ulf H » 2008-11-20 22:55:02

Halbe Vroderachse als Ersatz mitnehmen um Gewicht zu sparen ??? :angel:

Was man dabei hat geht eh nicht kaputt, ich fuhr nach einem ersten Kupplungsschaden viele Jahre eine nagelneue Kupplungsscheibe durch ganz Europa ... erst als ich sie mal zuhause lies verreckt der Kupplung prompt wieder, und auf genau dieselbe ungewöhnlche Art wie beim ersten Mal.

Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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#15 Beitrag von lkw-allrad » 2008-11-21 1:10:50

Halbe Vroderachse als Ersatz mitnehmen um Gewicht zu sparen ???
No
Beim Hano würde ich auch die Haupfeder wenigstens mitnehmen.
Und beim KAT würde ich selbstverständlich auch ne Feder auf Grosse Reise mitnehmen.
15.000 KM da kann schon etwas geschehen..
Gewicht:
Man kann ja anderen Blödsinn zu Hause lassen,
zb ein Moped durch ne Fietse ersetzen.
etc
3,5 To und 180 PS das ist mal was ;-)

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safra
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#16 Beitrag von safra » 2008-11-21 7:25:43

lkw-allrad hat geschrieben:
Halbe Vroderachse als Ersatz mitnehmen um Gewicht zu sparen ???
No
Beim Hano würde ich auch die Haupfeder wenigstens mitnehmen.
Und beim KAT würde ich selbstverständlich auch ne Feder auf Grosse Reise mitnehmen.
15.000 KM da kann schon etwas geschehen..
Gewicht:
Man kann ja anderen Blödsinn zu Hause lassen,
zb ein Moped durch ne Fietse ersetzen.
etc
Hallo,
"fietse". Wat dat denn?
Is mir in Bayern noch nich untergekommen.

Hattest wohl schon mehrfach federprobleme?

karli
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#17 Beitrag von karli » 2008-11-21 7:44:12

Die 913 er Motoren haben öfters einmal eine mech. Kraftstoffpumpe gebraucht, auch würde ich mehrere von runden Vorfiltern mitnehmen, welch in der Pumpe integriert sind. 3 Kraftstoffilter wären auch sinnvoll, sowie einen Satz Keilriemen

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Vossi
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#18 Beitrag von Vossi » 2008-11-21 9:34:16

Hallo an alle nicht Westfalen,

eine Fietze ist ein Fahrrad oder auch Drahtesel!!

Schöne Grüße aus dem Münsterland.
Vossi

P.S. Viel Glück auf eurer Reise,bin echt neidisch.

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#19 Beitrag von Hatzlibutzli » 2008-11-21 9:50:57

Servus,
(um mal dem Fiets etwas entgegen zu setzen)

An schweren Ersatzteilen würde ich nur Dinge Mitnehmen, die 1. ohne Infrastruktur einzubauen sind und 2. zur Herstellung der Rollfähigkeit unabdingbar sind ...

Konkret:
komplette Federn mitnehmen macht m.E. (beim LKW) keinen Sinn (für ein Buschtaxi kann das durchaus sinnvoll sein), oder kannst Du die irgendwo hinter der Düne alleine wechseln ... lies dazu vielleicht mal den Beitrag von Hanomakker, der jetzt schon über eine Woche mit einem Federbolzen kämpft ... in einer gut ausgestatteten Werkstatt ... nimm mehrere 8 to Zurrgurte mit, damit lässt sich die Feder so sichern, dass Du hinter der Düne vorgekrochen kommen kannst ... der Rest lässt sich dann organisieren ... ADAC

@LKW-Allrad: Hut ab, wenn Du eine KAT-feder unter "Feldbedingungen" alleine wechseln kannst

Keinen Sinn machen auch: LiMa, Zylinder und Köpfe, Verteilergetriebe, Steckachsen, Teilespender auf Anhänger usw.... mach das nicht ganz leichte Auto nicht noch schwerer, das erhöht nur exponentiell das Risiko auf einen Schaden und verhindert am Ende, dass Du da hinkommst, wo Du hin wolltest ... Gar mancher LKW-Fahrer hat die Mandaraseen vom gemieteten Buschtaxi aus besichtigt ,,,

Sinnvoll sind: Draht, Sikaflex, Curil T, Kabelbinder, Schlauchschellen, Spritschlauch, Filter, Öle (mindestens 1 komplette Füllung, bei Getriebeöl die des Größten), Kaltmetall, 2 Kohlen für Anlasser, Satz Kupferdichtringe, Keilriemen, Werkstatthandbuch .... Du willst ja reisen und nicht Rally fahren ...

Grüsse ... Simon

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#20 Beitrag von TheDude » 2008-11-21 10:08:06

Moin Moin,

na ganz so seh ich das nicht.

Sandbleche: Wir hatten mit 11 Lastern ca. 50 Bleche dabei und an einer Düne auch mal fast alle dabei. 4 Lange und 2 Kurze würde ich auf alle Fälle mitnehmen. Und damit die sich nicht unterm Fahrzeug verkeilen (ist sowieso blöd wenn die unterm Fahrzeug sind - wenn Du Dich dann eingegraben hast musst erst mal die Sanbleche freischaufeln :angel: ) würd ich sie halt aufs Dach nehmen oder besser an Haken auf der Seite wo man sie einfach abnehmen kann.

Wir hatten nur Alubleche dabei. Klar sind die bischen verbogen (war auch ein dicker 3-Achser dabei) aber das macht ja nix.

Naja, so ganz seh ich das auch mit den Ersatzteilen nicht so, dass man gar nix mitnehmen sollte.

Wichtig bei den Kleinteilen sind meiner Meinung noch Schneidringverschraubungen und Tekalan-Schläuche.

Grüsse vom Dude
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#21 Beitrag von AL28 » 2008-11-21 10:42:19

Hallo
Ich habe nur zwei Sandbleche ( 2 m ) dabei .
Vielleicht bin ich auch ein wenig optimistischen . :unwuerdig:
Bin bis jetzt noch nie zum Sandblech Einsatz gekommen .
Vielleicht liegt es an der Kombi von unglaublich guten Geländefahrzeug ( AL28 :rock: ) und Feigheit . :unwuerdig:
Zwei Schaufeln und einen Spaten habe ich mit . Bei einer Abkurzung durch einen frisch gepflügten Acker ( :wack: ) habe ich beim freischaufeln der Spur für´s Diff. schon mal eine Schaufel verbogen ( sollte bei Sand nicht vorkommen :p ) und braucht da den Spaten .
Ersatzteile :
Lampen box ( mit mehr als ausreichend Lampen )
Einen Satz Getriebe lager ( Hanomag spezifisch )
Einen Rep.-Satz für die Wapu ( Hanomag spezifisch )
Einen Dichtsatz für die Zylinderkopfdichtung
Eine Kupplung .
Mehrere vorfilter mit Glas ( Prix kann bestätigen , das man immer sowas dabei haben sollte :cool: )
Mehrere Kraftstofffilter , einen Ölfilter , 2 l. Frostschutzmittel Kühler , 2 l. Getriebe öl , 2 l. Motoröl , M8 Ringschrauben ( Hanomag spezifisch ) , Kabel , Stecker , Kühlwasserschläuche , den Kühler schlauch oben , Keilriemen , Schrauben , Klebeband , Draht , Kleber , verschiedene Spanngurte , Schlauchschellen , Seil 25m ( um die Dagmar ( Reisebegleitung ) zu sichern beim vorauslaufen bei Flussdurchquerungen :lol: ) , Greifzug ( 1,5t. mit 10 m Seil und einer Umlenkung ) , mehrere Schekel , einen Breiten Gurt 5m 20t ( als Anschlaggrut für Bäume , 2 x Bergegurte 10 m ( die guten von der BW ) .
Eine Unmenge an Werkzeug .
Mache gerade eine genaue Auflistung , kann sie mal einstellen bei Interesse ( wen sie fertig ist ) .
Bei uns ist es etwas mehr , weil wir auch meistens alleine unterwegs sind , ich mit Werkzeug umgehen kann , ich einen Felbel für Werkzeug und Ausrüstung habe :unwuerdig: .
Und das wichtigste was ich noch dabei habe , ist die Hoffnung , das ich den ganzen mist nicht brauche , allerhöchstens um jemanden andern zu helfen .
Gruß
Oli

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#22 Beitrag von lkw-allrad » 2008-11-21 17:08:53

Hattest wohl schon mehrfach federprobleme?
Nööööö :P
@LKW-Allrad: Hut ab, wenn Du eine KAT-feder unter "Feldbedingungen" alleine wechseln kannst
Tssttssss:
Haste noch nie gesehen ??
1/2 Stunde maximal an Arbeit :D
Auch alleine überhaupt kein Problem.

PS: Lima, WaPu, Einspritzp, Z-Kopf, Anlasser sowas nehmen wir auch nicht mit.. Aber nen kompletten Dichtungssatz plus Improvisationsmittelchen....
Vieles kann man wirklich mit einer einfachen Zerlegungs und Reinigungsmethode wieder beleben.
3,5 To und 180 PS das ist mal was ;-)

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Tomduly
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#23 Beitrag von Tomduly » 2008-11-21 20:40:26

safra hat geschrieben: Unsere reifen sind 14.00-20 mit Schlauch auf sprengringfelgen (...) Wie gesagt min. 9T Gewicht.
Moin,

wenn ich es richtig sehe, dann ist euer Iveco serienmäßig normalerweise auf kleineren Füßen unterwegs. Jetzt hängt es natürlich vom Fahrstil und von der Häufigkeit schwieriger Passagen ab. Hier mal eine kleine Sammlung von Magirus/Iveco-Spurstangen, die beim Fahren in tunesischem Dünengelände doch recht schnell bei 14.00er-Bereifung "klein beigeben":

Spurstange 1
Spurstange 2
Spurstange 3
Spurstange 4



...und noch ein Lenkhebel (Lenksichel?), der sich in D in einem Kreisverkehr verabschiedete (170er Eckhauber mit 14.00-20) - zum Glück ohne Kollateralschaden:
Lenkhebel

Bei 15.000km und hohem "Kampfgewicht" dürften auch die Steckachsen und Federpakete reelle Kandidaten für einen Ausfall sein.

Schließlich: beim "Bastelmaterial" für unterwegs an Teile denken, die in den Reiseländern absolut exotisch sind, z.B. Schneidringverschraubungen (Ermeto...) an den Stahl-Druckluftleitungen, wenn sich bei einer langen Luftleitung am Rahmen mal ein Halter unbemerkt verabschiedet, dann dauerts nicht lang, bis eine mechanisch überlastete Verschraubung undicht wird. Zumindest in Douz, TN findet man dann keine passende Verschraubung... Sofern man an der Spritpumpe einen Vorfilter mit Glasbehälter hat, macht es sinn, ein zwei dieser Gläschen mitzunehmen, geht es unterwegs kaputt und hat man keinen Ersatz, muss man ziemlich häßlich improvisieren, weil die Dinger oft eine Einheit mit der Entlüftungspumpe bilden und an der Kraftstoffpumpe angeflanscht sind.

Grüsse

Tom

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#24 Beitrag von safra » 2008-11-21 21:16:14

Danke für die Menge an Meinungen. In der Tat, meine rallyambitionen hab ich schon vor 20 Jahren abgelegt. Und angesichts der monströsen Federpakete meines Dänen mit doppelter Augenlage und bei vorsichtiger, zeitverachtender Fahrweise, denke ich auf die Mitnahme solchen Gewichtes verzichten zu können. Ein komplettes Wartungspaket, jede Menge Werkzeug(bin auch ein Fan edlen Spielzeugs) und universelle Repkits und Hilfsmittel
sind jedenfalls dabei.
Der Hinweis auf die ungenügende Leistung des Reifenfüllanschlußes bezog sich wohl auf schlauchlose pneus?
Kohlebürsten für Anlaßer und Lima sind ne gute Idee.
Hatte hier ein ivecofahrer schon mal nen Radlagerschaden?
Habe nen separ Filter eingebaut. Gibts hier noch Erfahrungswerte bzgl. Verschmutzung des Hauptfilters?
Beste Grüsse
Franz

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#25 Beitrag von lkw-allrad » 2008-11-21 22:01:21

Verschmutzung des Hauptfilters?
Da hängt meiner Meinung nach ersteres davon ab,
ob Du neue oder gute, bessere oder eben schlechtere (rostige) (oder gar Dieselpest an Board) Tanks am Auto druff hast.

Übrigens kann der Treibstoffvorrat gar nicht gross genug sein.
Bei Euch so schätzungsweise ca. 800 - 1000 Liter währen fast Ideal.
Wassertanks in guter Grösse ebenso nicht minder wichtig.. (400 L??)
3,5 To und 180 PS das ist mal was ;-)

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#26 Beitrag von Wombi » 2008-11-21 22:44:16

@ safra

Der Hinweis auf die ungenügende Leistung des Reifenfüllanschlußes bezog sich wohl auf schlauchlose pneus?
Ich verstehe die Frage nicht ganz........

5,5 Bar bleiben 5,5 Bar...ob in einem Schlauch oder im Reifen ohne Schlauch...........

Wenn Du den Luftstoß beim aufpumpen meinst, .....den gibt es ( braucht es ) bei Sprengringfelgen nicht, weil mit einem Dichtring abgedichtet wird.

Und wenn der Reifenfüllanschluß zu mager liefert, dann geht doch direkt auf den Kessel.

Wenn der Luftpresser zu mager liefert, dann ist das was anderes.
Aber gehen tut es trotzdem...nur langsamer.

Gruß, Wombi
Es ist an der Zeit, die Reste der Welt zu entdecken........

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#27 Beitrag von felix » 2008-11-23 13:03:01

Hallo

@Tom: Du bisst leider gewaltig über das Ziel hinausgeschossen! Es stimmt, das die Lenkung DIE Schwachstelle der 36kN-Achse bei 44kN Vorderachslast unterm 170er Frontlenker ist.

Unter dem Iveco sitzt jedoch eine Mischkonstruktion bei der alle Lenkungsteile incl. Lenk- und Spurhebeln, Lenk- und Spurstange aus der 55kN Achse! Das hat absolut nix mit 170er-Technik zu tun, damit kann man auf 14er Reifen 10m weit Springen ohne das etwas kaputt geht.

Welche Antriebswellen drin sitzten weiß ich hier vom Schreibtisch nicht. Aber auch die leichten Wellen vertragen so etwas ohne Bruch wenn sie in einwandfreiem Zustand sind:
http://de.youtube.com/watch?v=vCvp0FmTGhU
(Zurücksetzen hätte Fehlerpunkte gekostet - in der Wüste fährt man natürlich nicht so einen Blödsinn: Lenkeinschlag und Aufschaukeln nur, wenn das Ersatzteil nicht weit ist!)


Weiter: Das Auto hat einen Zyklon-Vorabscheider. Dieser liegt um den Papierfilter herum (Diese "Turbinen"-Struktur im Filtergehäuse). Diese versetzen die Luft in Rotation, Staubpartikel werden an die Filterwand gedrängt und wandern nach unten zum Boden des Filtergehäuses wo sie sich in einer Abgetrennten Kammer sammeln.
Dieser integrierte Zyklon-Vorabscheider ist externen (teuren) Lösungen überlegen, da er einen größeren Radius hat und daher mit geringerer "Luftdrehzahl" mehr Reinigung erziehlt (Also weniger "Bremse" im Luftansaug bei gleicher Reinigungsleistung). Wir fahren keine PKW, sondern Baustellen-LKW. In staubiger Umgebung funktionieren diese einfach nur! Auch bei Ansaugung über der Stoßstange.
Nachrüstzyklons stammen in Serienausstattung aus Zeiten von Ölbadluftfiltern und dienen nun zum Einsatz bei für viel Staub unegeignete PKW-Luftfilter. Bei dem Iveco kann man damit nur erreichen, dass der Motor weniger Leistung hat und mehr Sprit braucht, da man ihm eine zusätzliche Bremse in die Luftansaugung baut.


Aber ein wirklicher Tipp zur Luftansaugung: Diese Schläuche, die Deutz zur Verbindung von Filter und Motor verwendet sind der letzte Schei... ! Kontrollier den Schlauch aufs Penibelste (Mit Spiegel oder abtasten o.Ä.) Ein kleiner Riss und der Motor frisst Sand. Rissig werden die Schläuche am Liebsten in den Tälern der Falten!


Es fällt mir sehr schwer deine weiteren Fragen zu beantworten. Wir verstehen hier so viele unterschiedliche Dinge unter "Wüstenfahren" dass der Tipp des einen für den Anderen ein Fehler ist. Es gibt Leute die einer ausgefahrenden Piste folgen. Anderen sind die Dünen an sich zu wenig Herausforderung, sodass sie die Strecken auf Zeit fahren. Der eine fährt nen Hannomag und jammert über 200kg zusätzliches Gewicht, der andere hat 11t Leergewicht und 400PS. Der eine wechselt im Schlamm das Diff der VA, der andere verzweifelt an einem kaputten Vorfiltergehäuse.
Alle müssen sich vorbereiten, alle sollten Erfahrung in dem Mitbringen, was sie tun. Alle haben ihre Berechtigung, ich möchte nichts werten! Aber deshalb von mir nur pauschale Antworten, was für dich im Detail das Richtige ist, musst du selbst herausfinden:
- Situationen, in denen man nicht selbst Hilfe besorgen kann nimmt man nicht allein in Angriff! Das kann ins Auge gehen! Leute findet man vor Ort.
- Werkzeug, dass du nicht Bedienen kannst, brauchst du nicht mitnehmen.
- Ein Ersatzteil, was du nicht einbauen kannst (im Sinne von schon einmal gemacht) brauchst du nicht mitnehmen. Refenwechsel von Hand ist daher absolute Pflicht! Wirklich schlau ist es übrigens das Ersatzteil vor Ort einzubauen! Dann wiegt es nämlich nix und man muss nicht in der Wüste montieren.
- Probier dein Auto unbedingt vorher in einer Sandgrube aus. Verlier die Angst vorm Gelände, nicht aber den Respekt. Lerne abzuschätzen, was sich fahren lässt und was nicht (Selbst der Erfahrende vertut sich dabei dennoch ständig :) ).
- Nimm bei einem Konvoi mit dem du zum ersten Mal fährst unbedingt alles mit, was du brauchst um allein zu fahren. Teilt ihr Werkzeug, teile o.Ä. untereinander auf unterschreibt ihr ungesehen einen Heiratsvertrag. Hat man die Freiheit im Notfall allein weiter zu fahren bleibt die nötige Entspannung und alles macht Spaß.
- Keine Panik. Jahr für Jahr kommen die Leute unbeschadet aus den Wüsten heraus! Selbst du völlig unbedarften, unerfahrenden, und sogar die wirklich verückten! Gleichzeitig verunglücken auf Straßen täglich erfahrene Fahrer. Blut fließt auf Asphalt, nicht auf Sand! Ein schwerer Fehler in der Wüste kostet mich das Fahrzeug wenn man nicht allein unterwegs ist, ein kleiner Fehler auf der Straße kostet mich das Leben.


Für dein Vorhaben würde ich dir vielleicht folgende Reparaturtipps für Deutschland bei einem Auto älter als 20Jahre geben. Im SInne des eingebauten Ersatzteils:
- Tausche Hydraulikbremszylinder pauschal aus (Haupt- und Radbremszylidner). Das kostet zwar viel Geld, rettet dir im zweifel aber das Leben. Kaputt sind die Bremszylinder eigentlich immer. Luftzylinder zerlegen und mit neuen Dichtungen versehen. Bei Membranzylidnern geht das im eingebauten Zustand und die Membran kostet 10-15EUR! Kupplungshydrualik kannst du zerlegen und überholen.
- Undichte Abtriebe am Verteilergetriebe: Das Lager gleich mit tauschen. Generell 150% sein.
- Nimm Hydraulikschläche in 6,8,10,12,15mm und ordentliche Schellen mit. Die Stahlflexschläuche gehen ständig kaputt, Hydraulikschlauch hält für immer.
- Ich höre nun auf, dazu wurde schon soo viel hier im Forum geschrieben...

Eine schöne Reise wünscht:
Felix

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#28 Beitrag von safra » 2008-11-23 19:24:34

Nochmals Danke für die ganzen Tipps.
Wir werden unser möglichstes tun, die ganzen Erfahrungen zu sammeln. Die Vorderachse meines Iveco hat eine zulässige Achslast von 4700KG. Aktuell ist sie mit 3300 KG belastet. Und wie gesagt, wir wollen reisen, zeitlos, keine Rally fahren. Aber trotzdem halt so gut wir möglich gerüstet sein.
Beste Grüsse
Franz

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#29 Beitrag von AndreasU2150 » 2008-11-23 19:41:02

Hallo

Felix hat es sehr gut getroffen.

Zum Thema Ersatzrad, natürlich reicht ein Rad aus, zwei ist besser, wenigstens eine zweite Decke. In Nordafrika und dem Nahen Osten sind die ganzen Größen, also 12; 14; usw. zu bekommen. Schlecht bis unmöglich sind die halben Größen, 12.5; 14.5 usw.
Es gibt aber sehr gutes Flickzeug für Decken und Schläuche, frag mal beim Reifendealer deines vertrauens.

@Bei Euch so schätzungsweise ca. 800 - 1000 Liter währen fast Ideal.
Wassertanks in guter Grösse ebenso nicht minder wichtig.. (400 L??)

Definitiv viel zu viel. 1,2 bis 1,4 Tonnen an Flüßigkeiten durch die Gegend zu fahren ist unnötig.
Wenn Ihr nicht grad ne Sahara Durchquerung plant (schließe ich als Ersttour mal aus) reicht in den nördlichen Gegenden eurer Reiseländer ein Tankvolumen für 1000 KM völlig aus, im Nahen Osten ebenfalls. An jeder Teerstraße gibts auch ne Tankstelle.
Wasser gibt es auch an jeder Ecke, in Küstennähe oft gechlortes Wasser. Man glaubt garnicht wieviele Brunnen es auch in der Sahara gibt, übrigens mit sehr gutem Trinkwasser.
Bei einer Sahara-Tour haben wir pro Tag und Person 6-8 Liter Trinkwasser geplant, nie gebraucht. Duschen muß man nicht, kann man wenn man einen Brunnen findet, aber Bitte in einigem Abstand zum Brunnen. Zum Waschen reicht eine Blumensprühflasche aus.
Unbedingt immer fragen wie die Versorgungslage ist, ist sie schlecht dann volltanken wenn es Diesel gibt, volltanken wenn es Wasser gibt. Als Notreserve kann man 2 Sixpacks der 1,5 Liter Wasserflaschen mitnehmen.
Im Frühjahr dieses Jahres war die Dieselsituation in Syrien etwas schlecht, waren aber trotzdem nie trocken.


Gruß Andreas

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#30 Beitrag von felix » 2008-11-23 20:52:23

Hallo,

gerade eingefallen: Kaputte Stoßdämpfer sind auf der Piste die absolute Hölle! Spielfreie Lenkgestänge sidn auch was Feines... :)

MlG,
Felix

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