Belastbarkeit von Schäkeln und Stahlseilen....

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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WEYN
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#1 Beitrag von WEYN » 2007-01-19 23:35:10

Hallo!

gibt es eine FAQ zum diesen Thema?

Mit der Zeit liegen bei mir immer mehr so Dinge herum, aber keiner weiß so recht was die abkönnen....

kann man auf Grund von Aussehen und Größe auf etwas schliesen?

WEYN
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Ingenieur
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#2 Beitrag von Ingenieur » 2007-01-20 0:57:31

Hallo,

nun, das ist ein langes Thema.

Hier die grobe Übersicht:

A) Schäkel

Es gibt DIN-Schäkel, Hochlast-Schäkel und Schäkel aus guter deutscher Wertarbeit
mit erhöhter Belastungsfähigkeit.
I.d.R. Sind die Schäkel, die man zu Hause findet DIN-Schäkel. Da steht dann
eingeschlagen die zul. Belastung drauf: Z.B. DIN 2 = 2 to.
Dei neumodischen Zoll-Schäkel sind Hochlast Schäkel, da ist dann der Bolzen
farbig markiert. Die neumodischen Hochlast-Zoll-Schäkel nützen einem jedoch nix,
wenn der Bolzen sehr klein ist, und die Öffnungsbreite ungenügend groß ist.

B) Seile

Grundsätzlich muß man laufendes Gut und stehendes Gut unterscheiden.
Das ist dann eine Frage der Flexibilität der Seile. Ich will hier gar nicht auf die
Bauformen und Schlagformen eingehn, weil das viel zu weit führt.
Ich benutze mit wachsender Begeisterung abgelegte Seile aus Turmdrehkranen.
Die schneide ich mir zurecht ( d.h. die benutzten Stellen mit den gebrochnen
Drähten verschrotte ich) und lasse mir die erforderlichen Anschlüsse einpressen.
So habe ich mitlerweile mit dem Jupiter einen Bergeabstand mit bis zu 120 m
und über Flaschenzug eine Bergeleistung bis zu 32 to.


Vorschlag:

Lass Dir gratis die Kataloge der Firmen Seilflechter (Braunschweig), Meili, RUD, pp.
schicken und studiere sie.
Anschließend will ich gerne die Fachfragen beantworten.

Für den Jupiter-Kranwagen habe ich SEHR viel Zubehör an Schäkeln, Seilen,
Ketten und Traversen für Ziehen und Heben besorgt.
Alles im Bereich 250 kg bis 32.000 kg kann ich anschlagen.
Extra für das Hochheben eines komplett beladenen MAN 630 / Magirus Jupiter habe
ich eine Traverse berechnet und bauen lassen. (Das Hochheben schafft ein Jupiter
Kranwagen natürlich nicht mehr.)

...
Offizielles Mitglied der Jupiterhilfe e.V.i.G & VEFK bis 110 kV

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JStefan
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#3 Beitrag von JStefan » 2007-01-20 18:54:10

Passend zu obigem Beitrag,habe 1x 60mtr und 1x 40mtr unbenutzes 12mm Kranseil abzugeben. Click me
LG Stefan
1 Reise, 2 Menschen, 3 Achsen, 4 Pfoten . . . . seit 2009 on the road .... www.viajantes.de

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Weickenm
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Re: Belastbarkeit von Schäkeln und Stahlseilen....

#4 Beitrag von Weickenm » 2017-03-12 0:22:23

Guten Abend,

bitte entschuldigt, dass ich diesen (etwas) älteren Thread wieder zu Leben erwecke, aber irgendwie passt es hierzu am besten.
Jetzt liegen hier die erwähnten und gelesenen Kataloge der Firmen Seilflechter und RUD. Nutzlasten sind soweit klar, die Anschlagkette (gehen wir mal von Güteklasse 10 aus) und der "zweckentfremdete" Hebegurt ausgelegt.

Nun stolpere ich über die Schäkel. Schäkel hochfest, geschweift, ohne Muttern und Splint ist derzeit die Annahme.
Bei einer Nutzlast von 9,5t ergibt sich eine innere Breite von 74mm (Angabe laut Katalog: Seilflechter, "Der Industriekatalog No.19", S.171). Der Hebegurt der Wahl mit 10t Nutzlast hat aber eine Schlaufenbreite von 158mm.

Frage: Stellt es ein Problem dar, dass der Hebegurt in dem Schäkel nicht mit seinen vollen 158mm anliegen kann sondern gestaucht wird? Hat jemand genauere Informationen dazu wie weit die Nutzlast dann sinkt? Wie sucht ihr euch eure Schäkel aus?
Oder sehe ich das alles viel zu kompliziert, bin ja schließlich kein Betrieb der die BG im Nacken hat...

Vielen Dank für Eure Antworten :)

Beste Grüße
Florian
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Re: Belastbarkeit von Schäkeln und Stahlseilen....

#5 Beitrag von GrafSpee » 2017-03-12 1:03:03

Hallo,
schau mal nach Softschäkeln.
Ich versuch gerade, ein paar selbst zu machen, Bruchlast vom Dyneemaseil jenseits der 20t.
Sowas würde ich als Zwischenstück zwischen Anschlagpunkt und Bergegurt nehmen​.
Ich hab allerdings aus dem selben Dyneemaseil eh ein Abschleppseil mit Augspleiß an jedem Ende.

MfG Jens
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Weickenm
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Re: Belastbarkeit von Schäkeln und Stahlseilen....

#6 Beitrag von Weickenm » 2017-03-12 1:30:22

Guten Abend Jens,

Danke dir für den Hinweis. BuppaRope hat da was interessantes im Angebot. WLL12T, zu 160€ Ein Stahlschäkel mit WLL12T liegt bei 27€
An sich würde ich gerne bei Stahlschäkeln bleiben, irgendwie hab ich Bedenken, dass Faser auf Faser unerwünschte Reibungsschäden erzeugt (Wobei das nur der grauen Theorie entspringt).

Wo hast du dein Material bezogen? Vielleicht finde ich ja noch Informationen, die meine Bedenken zu Soft Schäkeln beseitigen. :)

Beste Grüße
Florian
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Re: Belastbarkeit von Schäkeln und Stahlseilen....

#7 Beitrag von Kilian » 2017-03-12 9:16:36

Softschäkel kommen ursprünglich aus dem Yachtbereich und werden da sicher erheblich fieseren Umwelteinflüßen und dynamischen Dauerbelastungen ausgesetzt.

Ich habe mir vor vielen Jahren meine ersten Softschäkel selbst geknüpft, sind nach über 200 Bergeeinsätzen zwar deutlich benutzt, aber noch absolut einwandfrei zu gebrauchen. Obwohl sie regelmässig an scharfkantigen 8mm-Stehblechen verwendet wurden (bei einem unserer Fahrzeuge sahen die Bergepunkte so aus), hat Ihnen das nicht geschadet. Das ein Schäkel, egal ob Soft oder Stahl, keine Umlenkrolle ist, dürfte ja klar sein.

Habe im Laufe der Jahre noch weitere Pärchen zum Verschenken gemacht. Man braucht ca. 1,5m Dyneema-Hohlgeflecht, scharfes Messer, Isolierband, einen etwa 30cm langen 8mm Rundstab (vorne zum durchstechen des Geflechts leicht abgerundet angespitzt) und 20min Zeit. Anleitung hatte ich damals aus dem Liros Spleisshandbuch, heute gibt's dafür div. Youtube-Videos.
Freundliche Grüße
Kilian

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Re: Belastbarkeit von Schäkeln und Stahlseilen....

#8 Beitrag von roter brummer » 2017-03-12 11:08:44

Hi,
wenn du das ganze mal von der anderen Seite aufziehst, warum willst du unbedingt einen 10-Tonnen Gurt und wo willst du ihn anschlagen?
An den an Feuerwehrfahrzeugen üblichen Schäkeln? Um die über den Jordan zu bringen brauchst du keinen 10-Tonnen Gurt.
Ich übrigens noch ein Augenmerk darauf legen, dass ich den Gurt auf jeden Fall auch mal in ein Zugmaul bekomme. Bei einer Schlaufe breiter 150 mm wird das mehr als Fummelei.
Achso, und ganz grundsätzlich nochmal eben nachgehakt, du entscheidest bei deiner Auswahl strikt zwischen Nennlast und Bruchlast? (Und weißt, welche Bruchlast dein 10-Tonnen Gurt hat?)
Gruß
Daniel

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Weickenm
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Re: Belastbarkeit von Schäkeln und Stahlseilen....

#9 Beitrag von Weickenm » 2017-03-12 12:00:19

Guten Morgen,

anschlagen wollte ich das Ganze mittels einer 2-strängigen Kette an den Schäkeln der Feuerwehr. Die haben zumindest 10t angegeben. Das Zugmaul erscheint mir dafür zu filigran, bzw. eher für eine Abschleppstange zu sein. Aber der Einwand, dass man sicher mal in dem Zugmaul den Gurt befestigen muss ist gut, das spräche eher für einen schlankeren Gurt.
An sich wollte ich das Ganze über die Nutzlasten auslegen, dann sind die Sicherheiten groß genug das ich mir keine Sorgen über fliegende Schäkel machen muss.

Warum ich einen 10t. Gurt möchte? Nunja, wenn ich das aus den entsprechenden Threads (sowohl hier als auch im Archiv) nachlese ist der O-Ton, dass die Gurte mit einer Bruchlast von 10t nicht ausreichen, und dass man eher nach Nennlast auslegen soll. Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe war der Sicherheitsfaktor bei Hebegurten 7.

Ob ich jetzt einen 7t Gurt oder einen 10t Gurt verwende ist ja an und für sich erstmal peripher, zum Anrucken reichen beide allemal, vorher gibt wahrscheinlich irgend etwas anderes nach...

Danke für die Informationen zu den Softschäkeln. Da lag ich wohl einem Irrtum auf. Ich werde mich mit denen nochmals beschäftigen, vielleicht werden es ja doch Softschäkel :)

Vielen Dank für die Denkanstöße
Florian
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Re: Belastbarkeit von Schäkeln und Stahlseilen....

#10 Beitrag von roter brummer » 2017-03-12 12:21:23

Weickenm hat geschrieben: [...] Sicherheitsfaktor bei Hebegurten 7 [...] vorher gibt wahrscheinlich irgend etwas anderes nach...
Genau, darauf wollte ich hinaus. Kannst du ja selbst schnell überschlagen, um mit einem 10-Tonnen schweren Auto auf die 70 Tonnen Bruchlast zu kommen musst du mit über 20 km/h in das Seil fahren. Da zerlegt es dir vorher was anderes...

Wenn ich es richtig verstehe, wirst du mit der Kette dann nicht gerade, sondern 'im Dreieck' an den Schäkeln am Auto ziehen?
Ich sage mal so: Ich kenne einige Autos denen man ansieht, dass dort nicht gerade dran gezogen wurde.

Gruß
Daniel

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Re: Belastbarkeit von Schäkeln und Stahlseilen....

#11 Beitrag von GrafSpee » 2017-03-12 12:27:44

Hallo,
ich hab meine Seile aus dem Werksverkauf bzw. Resteverkauf von Liros. www.liros.com
Hab den zufällig mal entdeckt, als ich beim Autohof Berg an der A9 tanken war.
Dort gibts alle möglichen Seile, Taue, Leinen, geflochtene Angelschüre usw. zum Kilopreis (Dyneema 25€/kg), je nachdem was gerade verfügbar ist. Augen ect. können sie auch gleich einspleißen.

MfG Jens
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Re: Belastbarkeit von Schäkeln und Stahlseilen....

#12 Beitrag von Weickenm » 2017-03-13 17:21:41

Guten Mittag,

Danke für eure Unterstützung! was die Schäkel angeht bin ich mir noch nicht ganz sicher, in welche Richtung ich jetzt tendieren soll, aber zur Sicherheit liegen hier schonmal 2 Schäkel, hochfest geschweift mit WLL 8,5t (gebraucht gefunden für'n Appel und 'n Ei).
Die Dyneema Schäkel sind auf jeden Fall interessant :)

Danke für den Wink mit dem Zaunpfahl zu dem Hebegurt, ich hab jetzt mal bei IVECO nachgefragt, mit was für Lasten man da rechnen soll, mal sehen was sich ergibt...

Beste Grüße
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