Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

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Wienius2109
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Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#1 Beitrag von Wienius2109 » 2023-04-09 8:17:07

Moin liebe Community,
Sitze gerade mit unserem 130d9 in Italien fest, da der Kupplungsgeberzylinder aufgegeben hat. Pedal fällt durch, Flüssigkeit ist schwarz gefärbt. Werkstatt ist weit weg. Habt ihr irgendwelche Ideen, wie die Gummimanschette für eine Fahrt zur Werkstatt 58km hinzubekommen? Schon mal danke für eure Unterstützung.
Vg
Andreas

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#2 Beitrag von roter brummer » 2023-04-09 8:49:38

Guten Morgen,
Plan a)
wenn es nur die Fahrt zur Werkstatt ist: "einfach" ohne Kupplung fahren :positiv:
Route und Zeit so wählen, dass es zu möglichst wenig Zwangshalten kommt, mit dem Anlasser anhoppeln und ab geht die Post.
Plan b)
Wenn du noch nie ohne Kupplung gefahren bist und nicht abgeschleppt werden willst -> das Auto also nicht zur Werkstatt kommt, muss der neue Zylinder eben zum Auto kommen und vor Ort getauscht werden. Taxi/Fahrrad/Bus...und los geht's
Gutes Gelingen!
Liebe Grüße
Daniel

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MUSKOLUS
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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#3 Beitrag von MUSKOLUS » 2023-04-09 8:58:45

Guten Morgen Andreas,
Wenn du den Zylinder nicht selbst ausbauen willst, (kein Hexenwerk) gibt grundsätzlich es auch die Möglichkeit ohne Kupplung zu fahren. Du kannst mit eingelegtem Gang starten und dann durch gezielten Umgang mit dem Gaspedal das Getriebe zum Gangwechsel lastfrei kriegen. Gang raus zum Bremsen geht ohne Kupplung. Zum Anfahren dann wieder Motor aus und mit eingelegtem Gang anlassen. Ob das im konkreten Fall eine Option ist würde ich von der Strecke (Ortsdurchfahrt?) und dem Verkehraufkommen abhängig machen.
Viel Erfolg, Andreas

Wienius2109
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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#4 Beitrag von Wienius2109 » 2023-04-09 9:16:57

Danke für eure Hilfe. Ausbauen wäre auch kein Problem, hab Werkzeug dabei. Nur komme ich hier nicht an ein Erstzteil. Was haltet ihr von dickflüssigem Öl, um die Restfunktion der Manschette zu unterstützen? Bin noch nicht ohne Kupplung gefahren, halte mich aber für einigermaßen begabt.

Wienius2109
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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#5 Beitrag von Wienius2109 » 2023-04-09 9:18:27

Kann man den Gangwechsel ohne Kupplung eher im oberen oder unteren Drehzahlbereich vollziehen?

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#6 Beitrag von MUSKOLUS » 2023-04-09 9:21:58

Wienius2109 hat geschrieben:
2023-04-09 9:16:57
Danke für eure Hilfe. Ausbauen wäre auch kein Problem, hab Werkzeug dabei. Nur komme ich hier nicht an ein Erstzteil. Was haltet ihr von dickflüssigem Öl, um die Restfunktion der Manschette zu unterstützen? Bin noch nicht ohne Kupplung gefahren, halte mich aber für einigermaßen begabt.
Hallo, eine Flüssigkeit mit hoher Viskosität würde ich nicht verwenden, die Flüssigkeit muss ja auch leicht wieder aus den Zylindern fließen können. Zudem müsstest du danach Leitungen, Vorratsbehälter und beide Zylinder gründlich saubermachen. Das wäre mir zu viel Arbeit.
Andreas

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#7 Beitrag von MUSKOLUS » 2023-04-09 9:24:25

Wienius2109 hat geschrieben:
2023-04-09 9:18:27
Kann man den Gangwechsel ohne Kupplung eher im oberen oder unteren Drehzahlbereich vollziehen?
Du musst den unteren Gang weit genug hochdrehen und dann ruckarrig Gas wegnehmen und in den höheren Gang durchschalten. Runterschalten ist schwieriger... kann sein, dass du dazu erst anhalten musst.
Andreas

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#8 Beitrag von sico » 2023-04-09 9:33:15

Wienius2109 hat geschrieben:
2023-04-09 9:16:57
Was haltet ihr von dickflüssigem Öl, um die Restfunktion der Manschette zu unterstützen?
Das kannst du vergessen, weil:
Die Flüssigkeit ist Bremsflüssigkeit und muß dünnflüssig sein.
Mineralisches Öl zerstört das Dichtungsmaterial der Manschetten ganz schnell
Die schwarze Färbung in der Flüssigkeit ist wahrscheinlich der Abrieb von den Dichtkanten der Dichtmanschetten.
Hier fehlt also Material an den Dichtkanten und damit wird so eine Manschette nicht mehr dicht, ganz egal, mit welcher Flüssigkeit.
Fahr ohne Kupplung zu einer Werkstatt, so wie es schon in einigen Antworten empfohlen wurde.
LG
Sico

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#9 Beitrag von Maximilian714d » 2023-04-09 9:39:51

Wienius2109 hat geschrieben:
2023-04-09 8:17:07
Moin liebe Community,
Sitze gerade mit unserem 130d9 in Italien fest, da der Kupplungsgeberzylinder aufgegeben hat. Pedal fällt durch, Flüssigkeit ist schwarz gefärbt. Werkstatt ist weit weg. Habt ihr irgendwelche Ideen, wie die Gummimanschette für eine Fahrt zur Werkstatt 58km hinzubekommen? Schon mal danke für eure Unterstützung.
Vg
Andreas
Das Problem sollte nicht die undichte Manschette sein, sondern der undichte Kolben dahinter.
Wenn es eine klassische hydraulisch betätigte Kupplung ist (mit Geber- und Nehmerzylinder).

Durch die Zeit und dem Dreck in der Flüssigkeit hat sich die Gummidichtung des Kolbens abgenutzt und die Zylinderwände sind rau und nicht mehr schön glatt... Dies kann beim Geber- so wie beim Nehmerzylinder passieren. Dann wird es undicht und Luft dringt in das System.

Wenn dies der Fall ist kann man den Zylinder entlüften und schauen wie lange es wieder läuft, konnten auch mehrere Kilometer halten.

In Alternative kann man versuchen einen dünnen Faden um die abgenützte Kolbendichtung (Kolbenringe aus Gummi) zu wickeln. Der Faden erhöt leicht den Durchmesser der Dichtung und der Kolben ist erstmal wieder dicht.
Während der Kolben ausgebaut ist kann man die Zylinderwände reinigen und wenn nötig mit feinem Sandpapier glatt schleifen.

Könnte bis zur nächsten Werkstatt halten... Dann versuche einen Reparatursatz (neue Kolbendichtung) oder direkt einen neuen kompletten Zylinder zu besorgen.

Ich bin mal mit undichten Nehmerzylinder (der unten an der Kupplungsglocke) 1000km gefahren, wir mussten alle 100-200km anhalten und entlüften.
Dann habe ich eine neue Kolbendichtung verbaut. Da die Zylinderwände noch etwas rau waren, hat die Reparatur nur 2 Jahre gehalten (Kolbendichtung hat sich mit der zeit wieder aufgerieben).
Jetztz ist ein neuer Nehmerzylinder montiert.

Wenn du etwas Werkzeug, Bremsflüssigkeit und ein Gummischlauch hast, kannst du das Teil auf dem Straßenrand entlüften, austauschen oder auseinander nehmen.
Bis Dienstag wird es sowieso schwierig mit Ersatzteilsuche, ein Versuch ist es wert...

Ich wünsche dir viel Erfolg und drücke dir die Daumen,
Max

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#10 Beitrag von steyermeier » 2023-04-09 9:40:23

Moin,
Ich hatte den Fall Mal mit dem Nehmer Zylinder...da war klar,die Teile bekommen wir irgendwo hin ,,,dauert aber.
Also habe ich den Nehmer ausgebaut ,sauber gemacht,dann aus einem o Ring und einem Reifenflicken ,den ich passend geschnitten habe ,eine impro Dichtung geklebt...hat dann immerhin 800km gehalten..dann wären die Teile in Südspanien angekommen...
Ja ,ohne Kupplung geht nach Übung sicher auch...dann eher nachts ohne viel anhalten...das geht auf Dauer doch auf den Anlasser. Wenn man unsycronisiertes Getriebe gewöhnt ist,wenig Umstellung.
Gruß Markus

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#11 Beitrag von sico » 2023-04-09 9:50:31

Maximilian714d hat geschrieben:
2023-04-09 9:39:51


Das Problem sollte nicht die undichte Manschette sein, sondern der undichte Kolben dahinter.
Wenn es eine klassische hydraulisch betätigte Kupplung ist (mit Geber- und Nehmerzylinder).

Was bezeichnest denn du als Manschette? Doch wohl nicht die Gummitülle, die über den Zylinder und den Betätigungsstift für den Kolben als Schutz gegen Schmutz und Wasser gestülpt ist.
So ein Kupplungszylinder hat im Inneren eine Kolben aus Metall (meist Aluminium) und auf diesem Kolben ist eine oder zwei Nuten, in der jeweils die gummielastische Dichtmanschette sitzt.
Der Nehmerzylinder hat eine Manschette, der Geberzylinder hat zwei Manschetten für die Primär- und für die Sekundär-Manschette.
LG
Sico

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#12 Beitrag von Maximilian714d » 2023-04-09 9:57:45

sico hat geschrieben:
2023-04-09 9:50:31
Was bezeichnest denn du als Manschette?
Sorry für das Missverständniss: ja, für mich ist die Manschette die Gummikappe mit falten die vor Staub schützt... Auf dem Kolben sitzt die Dichtung (wie von dir beschrieben).
Wir sprechen aber alle von der gleichen Sache glaube ich...
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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#13 Beitrag von Maximilian714d » 2023-04-09 10:08:46

Wienius2109 hat geschrieben:
2023-04-09 8:17:07
Moin liebe Community,
Sitze gerade mit unserem 130d9 in Italien fest, da der Kupplungsgeberzylinder aufgegeben hat. Pedal fällt durch, Flüssigkeit ist schwarz gefärbt. Werkstatt ist weit weg. Habt ihr irgendwelche Ideen, wie die Gummimanschette für eine Fahrt zur Werkstatt 58km hinzubekommen? Schon mal danke für eure Unterstützung.
Vg
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Als Ergänzung: am besten machst du ben Dichtring aus Gummi vom Kolben ab, wickelst etwas faden in die nut und machst dann die Dichtung wieder rüber (da durch erhöt sich der Außendurchmesser) und sie dichtet besser ab.
So wird es gemacht...
Max

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#14 Beitrag von Der Initiator » 2023-04-09 10:57:18

Andreas' Beschreibung vom Schalten ohne Kupplung ist gut. Ich finde, wenn man den Schalthebel mit Gefühl zum gewünschten Gang hin drückt, geht der bei der passenden Drehzahl fast von alleine rein, gerade auch beim Runterschalten.
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

ich nutze mittlerweile den Begriff Elektrokapitalismus statt “grüner Kapitalismus”, um nicht mehr die 1. Regel des Diskurskampfclubs zu verletzen: never reproduce enemy frames, and there ain't nuthing green about capitalism, ever (Tadzio Müller)

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#15 Beitrag von Buclarisa » 2023-04-09 14:02:02

Kupplungslos fahren it keine große Sache.

Motor starten und Luft pumpen etwas warmlaufen lassen.

Zum rangieren Untersetzung nutzen / Standgas an das Minimum einstellen.

Beim fahren ohne Kupplung zum hochschalten, mit Gang starten, Schaltpunkt bei etwas höherer Drehzahl als gewohnt setzen. Gas schnell wegnehmen und dabei den Gang herausnehmen.
Schlathebelam nächsten Gang an der Syncronisation mit leichter Vorspannung anlegen, NICHT reinprügeln, und warten bist die Syncrisation passt dann rutscht der Gang unter der leichten Vorspannung fast allein rein. Das geht in den höheren Gängen besser, weil mehr Bewegungsenergi im Fahrzeug ist und damit der Zeitunterschied, heruntertourender Motor / abremsen des Fahrzeugs durch den Rollwiderstand größer wird. Bergauf sollte man sich nicht verschätzen wie schnell das Fahrzeug langsamer wird und man den nächsten Gang nicht hinein bekommt.

Herunterschalten bergab: im jeweiligen Gang relativ langsam werden, dann so viel Gas geben bis der Motor nicht mehr schiebt/zieht, der Antriebsstrang lastlos ist, hat man zu dem Zeitpunkt etwas Vorspannung am Schalthebel, rutscht der Gang leicht raus und man ist im Leerlauf. Schalthebel an den kleineren Gang wieder mit Vorspannung anlegen, jetzt die passende Portion Gas geben, lieber etwas mehr als zu wenig, der Gang wird, wenn die Sperrsynchronisation gleich Drehzahlen feststellt, sich leicht einlegen.

Herrunterschalten bergauf, bei etwas höheren Drehzahlen als gewohnt, Schalthebel auf Spannung Gas weg flup Gang ist raus, Schalthebel an kleineren Gang anlehnen, Drehzahl erhöhen bis der Gang leicht schaltet.

Die ersten Versuche werden garantiert nicht passen, aber das wird. Es gibt heute noch LKW Fahrer, von alten Fahrzeugen die die Kupplung nur zum Anfahren verwenden.
"Der Anfang einer jeden Katastrophe ist eine beschissene Vermutung"

Kalte Lötstellen, bei mir nicht. Ich habe mir bis jetzt bei jeder die Finger verbrannt.

Gasprüfungen für Wohnfahrzeuge nach G607 auch Gas-TÜV genannt

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#16 Beitrag von Wienius2109 » 2023-04-09 15:22:05

Danke für eure Hilfe. Ich werde am Dienstagmorgen ganz früh mein Glück versuchen und zur Werkstatt fahren. Dieser Geberzylinder wurde wohl häufig verbaut. Vielleicht haben die einen da oder bestellen den. Hoffentlich bekommt man hier Ersatzteile auch in 1-2 Tagen. Werde euch berichten. LG. Andreas

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#17 Beitrag von OliverM » 2023-04-09 20:07:12

Wenn die Manschette noch nicht ganz gehimmelt ist gibt es noch eine "Quick and Dirty Lösung" für den Übergang .
Man nimmt den Zylinder auseinander und "glättet " die Zylinderlauffläche mittels Bohrmaschine/Accuschrauber und einem Schleifmop(feine Körnung) der stramm in den Zylinder passt . Wenns nicht hilft: Macht nichts, das Ding ist ja eh kaputt .

Gruß

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#18 Beitrag von felix » 2023-04-09 21:36:56

Hallo,

hatte so ein Problem in Indien mit meinem 170er. Mit etwas Gewalt passen die Manschetten aus dem Vierkreisschtzventil in den Nehmerzylinder der Kupplung. Bin diese dann bis zur korrekten Reparatur mit Wasser statt DOT4 gefahren. Hat viele Tage im Indischen Verkehr gehalten, in der EU müsstest du damit nach Hause kommen.

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#19 Beitrag von OliverM » 2023-04-09 23:07:39

felix hat geschrieben:
2023-04-09 21:36:56
Hallo,

hatte so ein Problem in Indien mit meinem 170er. Mit etwas Gewalt passen die Manschetten aus dem Vierkreisschtzventil in den Nehmerzylinder der Kupplung. Bin diese dann bis zur korrekten Reparatur mit Wasser statt DOT4 gefahren. Hat viele Tage im Indischen Verkehr gehalten, in der EU müsstest du damit nach Hause kommen.

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Gruß

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#20 Beitrag von felix » 2023-04-10 0:21:55

Moin,

ok, dann ist das keine Option.

Der Fehler hat sich damals mit zunehmendem Flüssigkeitsverlust angemeldet, den ich ca. 2 Wochen mit Nachfüllen mit DOT4 und anschließend mit Wasser begegnet bin: unter Druck im Gebrauch der Kupplung hat die defekte Manschette eigentlich noch funktioniert, es war nur jeden Morgen alle Flüssigkeit aus dem System gelaufen. Mehr als eine Woche lang war es ausreichend, morgens den Vorratsbehälter mit Wasser aufzufüllen und zu entlüften, um dann den folgenden Tag problemlos zu fahren. Nach ein oder zwei Wochen war aber kein Auffüllen mehr Möglich, das Wasser ist frei durch die Kupplung gelaufen, sodass ich dann die VKSV-Manschetten verwendet habe, um Goa zu erreichen, wohin mir bekannt schon beim ersten Anzeichen von Undichtigkeiten bestelle Ersatzteile gebracht haben.

Also einfach mal die Kupplung füllen und entlüften um ein Ersatzteil zu erreichen?

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#21 Beitrag von Wienius2109 » 2023-04-10 9:15:10

Ja werde morgen früh vor der Abfahrt nochmal entlüften und sonst ohne Kupplung fahren. Nochmals vielen lieben Dank an euch. LG Andreas

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#22 Beitrag von Fernwehbus » 2023-04-10 10:13:38

Ich frage mich, ob so ein Problem sich nicht immer irgendwie ankündigt, so dass es bei der normalen Durchsicht auffällt?

Schwarze Bremsflüssigkeit entsteht doch nicht von heute auf morgen und eine Gummimanschette wird doch tendenziell auch schleichend undicht...

Ich würde das gerne in meinen Wartungsplan aufnehmen, um dann solche Überraschungen wie hier durch härtere Steinwürfe des Schicksals unterwegs ersetzt zu bekommen. :D
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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#23 Beitrag von OliverM » 2023-04-10 10:15:28

Fernwehbus hat geschrieben:
2023-04-10 10:13:38
Ich frage mich, ob so ein Problem sich nicht immer irgendwie ankündigt, so dass es bei der normalen Durchsicht auffällt?

Schwarze Bremsflüssigkeit entsteht doch nicht von heute auf morgen und eine Gummimanschette wird doch tendenziell auch schleichend undicht...

Ich würde das gerne in meinen Wartungsplan aufnehmen, um dann solche Überraschungen wie hier durch härtere Steinwürfe des Schicksals unterwegs ersetzt zu bekommen. :D
Wartungsplan heißt: Staubmanschette abnehmen und schauen wie es dahinter aussieht. Prinzipiell ist es das gleiche wie bei den Bremszylindern.

Gruß

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#24 Beitrag von Fernwehbus » 2023-04-10 10:18:05

Ich dachte eher an jährlichen Austausch der Bremsflüssigkeit und daran gleich zu sehen, wenn etwas faul ist. Sieht man beim Auto an den Bremsen ja auch sofort, wenn die Suppe nicht mehr himmelblau ist.
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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#25 Beitrag von OliverM » 2023-04-10 10:30:15

Fernwehbus hat geschrieben:
2023-04-10 10:18:05
Ich dachte eher an jährlichen Austausch der Bremsflüssigkeit und daran gleich zu sehen, wenn etwas faul ist. Sieht man beim Auto an den Bremsen ja auch sofort, wenn die Suppe nicht mehr himmelblau ist.
Daran wirst du das nicht erkennen . Den Nehmerzylinder zerreisst es schlagartig wenn der Kolben und die Dichtmanschette beim Ausfahren Rostige Marken im Zylinderbreich erreichen . Wenn die Kupplungsmechanik verschleißt fährt der Kolben automatisch ein wenig weiter aus .
Wenn die "Suppe" in der Kupplungshydraulik nicht gelb sondern Himmelblau ist hättest du den Wechsel dann besser jemand anderen machen lassen . ;)

Gruß

Oliver
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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#26 Beitrag von Fernwehbus » 2023-04-10 10:36:34

OliverM hat geschrieben:
2023-04-10 10:30:15
Wenn die Kupplungsmechanik verschleißt fährt der Kolben automatisch ein wenig weiter aus .
...
Wenn die "Suppe" in der Kupplungshydraulik nicht gelb sondern Himmelblau ist hättest du den Wechsel dann besser jemand anderen machen lassen . ;)
Verdammt! Klingt beides plausibel. Ich ahne schon - Komplettrevision... :lol:
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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#27 Beitrag von sico » 2023-04-10 11:13:14

felix hat geschrieben:
2023-04-09 21:36:56
Hallo,

hatte so ein Problem in Indien mit meinem 170er. Mit etwas Gewalt passen die Manschetten aus dem Vierkreisschtzventil in den Nehmerzylinder der Kupplung. Bin diese dann bis zur korrekten Reparatur mit Wasser statt DOT4 gefahren. Hat viele Tage im Indischen Verkehr gehalten, in der EU müsstest du damit nach Hause kommen.

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Felix

Servus Felix,
ich wundere mich grad über das VKSV an deinem 170er-Magirus. Mein 170er hatte gar kein VKSV, sondern ein Zweikreis-Schutzventil.
Bei Iveco-Magirus sind gerne mal VKSV von Knorr verbaut. Diese Knorr-Ventile sind anders aufgebaut, als die Wabco-Ventile. Ich hatte kürzlich ein VKSV von Knorr Typ VPS41AY in der Revision. Da sind vier kleine Messing-Kolben drin, auf denen je ein O-Ring sitzt. Die O-Ringe haben die Dimension von etwa 10x2,0 mm.
Ob so ein O-Ring dieser Dimension für einen Geberzylinder paßt, das wäre schon ein großer Glücksfall. Vor allem, weil die Druckluftventile metrische Maße haben, die Kupplungshydraulik jedoch zöllige Maße.
Bei den genannten O-Ringen 10x2,0 mm ist der Außendurchmesser ja 14,0 mm. Kupplungszylinder jedoch haben z.B. 9/16 Zoll = 14,2875 mm. Da fehlen im Durchmesser fast 0,3 mm und die O-Ringe sind damit nicht dicht.
Beständig gegen Bremsflüssigkeit könnten O-Ringe aus dem Druckluftsystem sein, weil ja das Frostschutzmittel Wabcotyl auch ein Alkohol ist.
Der Betrieb mit Wasser mag kurzfristig funktionieren. Allerdings hat Wasser keinerlei Schmiereigenschaften.
Da besteht die Gefahr, daß die Oberflächen von Kolben und Bohrung erhebliche Riefen und Freßspuren bekommen und in Kürze wieder undicht werden und anschließend als irreparabel verschrottet werden müssen.
Klar ist natürlich auch: In der Not frißt der Teufel Fliegen und jedes irgend denkbare Mittel ist im Outback recht zur Wiederherstellung des Fahrzeuges.

LG
Sigi

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#28 Beitrag von Wienius2109 » 2023-04-10 21:58:50

Fernwehbus hat geschrieben:
2023-04-10 10:13:38
Ich frage mich, ob so ein Problem sich nicht immer irgendwie ankündigt, so dass es bei der normalen Durchsicht auffällt?

Schwarze Bremsflüssigkeit entsteht doch nicht von heute auf morgen und eine Gummimanschette wird doch tendenziell auch schleichend undicht...

Ich würde das gerne in meinen Wartungsplan aufnehmen, um dann solche Überraschungen wie hier durch härtere Steinwürfe des Schicksals unterwegs ersetzt zu bekommen. :D
Ich habe zu Hause alles gecheckt. Die Flüssigkeiten waren wasserfrei und glasklar. Das Problem trat innerhalb eines Tages und ca 250km auf. Da es unser erster Urlaub mit dem 130er ist und ich zwei kleine Kinder und 3 Hunde dabei, war ich sehr genau bei der Vorbereitung. Alle Filter, alle Öle, Ventile eingestellt etc. Der Geberzylinder hat keine Vorwarnung gehabt.

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#29 Beitrag von felix » 2023-04-10 22:27:04

Moin Wienius,

du hättest wie Oliver geschrieben hat schauen können, ob unter der Manschette vom Zylinder noch alles dicht ist, aber wenn ein LKW vorher Jahre oder Dekaden gestanden hat, kann das auch sehr überraschend kommen.

Es ergibt grundsätzlich Sinn, bei einem Behörden-Lkw alle Hydraulik-Baugruppen (Kupplung und Bremse) pauschal zu überholen. Das erspart einen früher oder später den Ärger und ggf. auch einige Folgekosten.

@Sico: Das müsste ein Wabco VKSV gewesen sein, jedenfalls hatte ich es vor der Reise einmal überholt, weil es von Rost blockiert war. Das ist jetzt aber 20 Jahre her, kenne den Typ nicht mehr genau. Es war aber das Original verbaute VKSV. Da die alten Manschetten noch gut aussahen, habe ich sie mitgeführt, falls mich das Problem unterwegs erneut ereilt. Um da waren die Manschetten dann zur Hand, als ich den Zylinder zerlegt habe. Sie waren etwas zu groß, mit Gewalt ging das aber zusammen.

Da ich zu dem Zeitpunkt die Kupplung nur mit Wasser betreiben habe, war Beständigkeit unkritisch. NBR mit DOT4 kann aber ein Problem werden, die Manschette quillt dann so stark auf, dass der Kolben blockiert.

In Goa habe ich dann den Zylinder geschliffen, die Kupplung nachgestellt, eine korrekte Manschette eingebaut und mehrfach mit DOT4 gespült. Dann hat es etwa 100.000km gehalten. Da habe ich den Zylinder komplett getauscht ohne den alten noch einmal zu öffnen.

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Re: Kupplungsgeberzylinder defekt in Italien

#30 Beitrag von Nelson » 2023-04-11 8:11:33

OliverM hat geschrieben:
2023-04-09 20:07:12
Wenn die Manschette noch nicht ganz gehimmelt ist gibt es noch eine "Quick and Dirty Lösung" für den Übergang .
Man nimmt den Zylinder auseinander und "glättet " die Zylinderlauffläche mittels Bohrmaschine/Accuschrauber und einem Schleifmop(feine Körnung) der stramm in den Zylinder passt . Wenns nicht hilft: Macht nichts, das Ding ist ja eh kaputt .

Gruß

Oliver
Moin,


Auf die Art kann man wirklich manchmal erstaunliche Resultate erzielen (bis hin dazu, dass es wieder jahrelang funktioniert :ninja: ).

Das ist immer einen Versuch wert, fast egal wie weit die Dichtungen schon kaputt sind. Feines Schmiergelpaier oder Schleifflies mit Tape um einen Bohrer wickeln geht als Behelf auch, dauert aber erheblich länger.


Grüße

Nils

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