Balus Aufbau - Materialfragen

[saubaer]

Hallo, allerseits,

ich hab uns ja schon mal kurz im Dieselstammstisch vorgestellt, nun steht unser Balu auf dem Firmenparkplatz bei meinem Arbeitgeber und ich kann Mittags und Abends immer mal kurz was dran machen, ehe es wieder zu einem Schraubwochenende an einem gerade irgendwie verfügbaren Platz geht.

Unser Balu ist ja ein T244 mit einem pre-Zeppelin-shelter der Firma Bauer aus Ehrenfeld, die damals von Zeppelin-Mobilsysteme aufgekauft wurden. Im Prinzip schaut der aus wie ein weisser Zeppelin mit anderen Abmessungen, Türen und Wandstärken.

Allerdings - seit seinem Bau in den 80zigern hat der Koffer verschiedene Aufgaben erfüllt, die alle Spuren hinterlassen haben, vor allem als Luftmessstation hat er einige Löcher bekommen.

Der Wandaufbau ist das quasi übliche Sandwich: Aussen Alu, Hartschaum, dann Alu und innen nochmal Glasfaser. Die Löcher in der Decke sind bereits von Aussen mit Alu verschlossen worden, innen kondensiert es schon kräftig:

Im Boden hat es auch noch einige kleinere Löcher, die aber noch ganz offen sind. Und dann gibt es noch die unteren Containerecken:

An dem Bild sieht man noch, dass der Boden ein Doppelboden war (und wieder wird, Stehhöhe ist mehr als genug vorhanden)

Tja, nun zu meinen Materialfragen:

Mein Plan ist nun, für die größeren Öffnungen passende Alubleche schneiden zu lassen (Prokilo & Co sind ja gut verfügbar) und die mit Sika 252 außen aufzukleben. Anpressdruck und Klebespalt plane ich mit Popnieten und Unterlegscheiben zu regeln. Das sollte soweit ja kein Problem sein, bis auf zwei Öffnungen an der Stirnseite, bei denen ist noch die Ladebordwand davor...

Die Isolation will ich dann mit XPS (Styrodur) auffüllen, das sollte ja auch dem existierenden Hartschaum am meisten ähneln und ist noch am besten verfügbar. Allerdings muss das ja möglichst dicht verschlossen werden, sonst zieht ja die feuchte Innenluft wieder an das Alublech und kondensiert? Gibt es da einen empfehlenswerten PU-Kleber oder Schaum? Den würde ich auch nutzen wollen, um kleinere (z.B. Ø<5 cm) Löcher im Boden aufzufüllen.

Die Containerecken will ich mit XPS "ummauern" und die Spalten auch mit dem Schaum füllen. Die Ecken und die Öffnungen am Boden plane ich schlussendlich dann mit Glasfasermatten zuzulaminieren.

Was meint ihr, ist das ein brauchbarer Plan?

Ich denke an

Sika 252
Styrodur
2k-Schaum ???
PU-Kleber ???
Glasfaser und Harzsystem aus dem Yachtzubehör (Bauhaus...)

Danke schon mal für die Geduld beim Lesen und für alle Tipps.

Björn

[Ulf H]

... im Dachbereich wird gerne PUR bzw. Wie es aktuell heisst PIR Hartschum eingesetzt ... Hersteller sind unter anderen Puren und Bauder ... dieser dürfte dem verwendeten Schaum am nächsten kommen ... er ist gegen Lösemittel weniger empfindlich als das vorgeschlagene Styrodur / XPS ...

... ansonsten würde ich genauso vorgehen ...

... ich bewohne seit einigen Jahren einen Zeppelin-Shelter ...

Gruss Ulf

[saubaer]

Ok, danke schonmal.

Hast Du noch einen Tipp für einen Schaum/Kleber?

[saubaer]

War heute beim Bauhaus, damit ich endlich voran komme war mein Plan, Nieten, -Zange sowie Sika 291 (aus der Nautikbteilung) plus primer zu besorgen. Nur haben die keinerlei Primer da gehabt... wie wichtig ist für die Verschlussbleche der Primer? Das sind rohe Alubleche auf die Lackierte Fläche des Shelters.

Mit genügend Nieten müsste doch eigentlich sogar der Sika 221 ohne Primer reichen?

[CharlieOnTour]

Nenn den Primer doch einfach Grundierung, dann findest du einiges. Vermutlich sogar im Baumarkt.

Das Alu einfach leicht anschleifen, grundieren und ankleben.
Vermutlich kannst du sogar auf die Nieten verzichten.

Da du aber vermutlich im Rahmen des gesamten Ausbaus viel Nieten musst, ein Tipp. Nimm keine kleine Handzange.
Schau mal nach sowas: Gesipa HN 2-BT o.ä.

Ich hab bereits einige Flightcases sowie einen kompletten Geländewagenausbau damit gemacht. Du tust dich viel, viel einfacher wie mit den kleinen Handteilen.

Gruß
Chris

[saubaer]

Hm, im Prinzip fällt ja dann auch Brantho 3-in-1 unter Grundierung? Das hätte ich im großen Gebinde da...

Als Nietzange habe ich zunächst eine "Rapid" mitgenommen, die ist tatsächlich einiges kürzer - im Moment habe ich leider auch zwei Öffnungen im Shelter, bei denen die Stirnwand der Pritsche (kann ich noch nicht entfernen) davor ist. Da brauche ich eine Zange mit 90° Kopf der möglicht kompakt ist, um überhaupt da hin zu kommen.

Ich bin ja eher der Holzwurm und daher gewohnt, dass man eine Verleimung immer verspannen muss (hier durch Nieten + U-Scheibe für den Klebespalt)

Wäre es denn möglich, die Sika-Klebung nur mit Andrücken und evtl. Gewebeband fürs gute Gewissen durchzuführen? Das würde an den verdeckten Stellen sehr viel Aufwand sparen.

[Mark86]

Ich habe meine Löcher leicht nach Innen abgesetzt, dann aber nicht Sikkaflex genommen, sondern 2k Karosserieklebstoff und damit Alublech aufgeklebt. Vorher natürlich angeschliffen...
Der ist zwar geringfügig elastisch, aber überlackierbar.
Zum Fixieren habe ich mir ne Tüte Supermagneten gekauft, Schraubzwinge geht ja schlecht und damit habe ich die Bleche wärend des Klebens zusammen gehalten. Inneren Magneten mit Crepband vorher umkleben erleichtert die Demontage wenn n bisschen Kleber dran kommt.
Anschließend habe ich die übergänge einfach mit Füllspachtel gespachtelt, geschliffen, Füller und Farbe drauf.
Abgesehen von einer Ecke hinten rechts, wo ich den Spachtel&Härter nicht richtig durchgerührt habe, sind alle anderen Stellen seit 2,5 Jahren tadellos, ich denke mal, da ändert sich auch nix mehr.
Vor dem Auftragen des Grundierfüllers hatte ich die blanken Stellen noch mit EP-Grundierung die lt. Vertreter auch für Aluminium geeignet ist, nachgrundiert. Ansonsten habe ich normalen Füller auf die vorhandene Farbe (vorher anschleifen) gespritzt.

[Der Bonner]

Hallo Saubaer,

wenn Du rohes Alu kleben willst würde ich auf keinen Fall auf den richtigen Primer verzichten (vorher leichtes Anschleifen und mit Isopropanol reinigen ist ohnehin Voraussetzung). Auf der Sika Seite findest Du Hinweise wie der Untergrund vorzubehandeln ist. In Klebeversuchen kannst Du leicht den Unterschied bei der Haftung zwischen geprimertem und ungeprimertem Material feststellen.

Wenn Du auf Brantho kleben willst, musst Du schauen, dass der Brantho gut haftet. Angeblich soll er ja gut auf Alu haften. Als ich aber einmal genau den Fall hatte, dass ich Brantho direkt auf geschliffenes und gereinigtes Alu aufgepinselt hatte und darauf dann geklebt hatte, hielt zwar der Kleber auf Brantho, Brantho aber nicht auf Alu. Im Korrosionsschutzdepot sagte man mir dann, dass das schon mal vorkommen kann und empfahl mit eine Art Grundierung, die ich vor Auftrag von Brantho auf das Blech auftragen sollte. Hab ich gemacht - das Ergebnis war besser.
Generell habe ich aber bei meinem Koffer die Bleche aufgeraut, gereinigt, aktiviert und mit Sika 206 G+P geprimert. Danach habe ich die Bleche mit Sika 252 verklebt (und manche Bleche zusätzlich vernietet).

Gruß
Horst

[Mark86]

Wenn du vorher irgend ne Farbe drauf machst, brauchste n Kleber der nicht auf Alu sondern auf Farbe hält.
Erfahrungsgemäß bei Belastungen reißt dir dass meißte dann die Farbe ab... Wenn du das mit Sikka klebst, dann erhälst du keine gescheit lackierbare Oberfläche, weil man auf die PU-Produkte nicht Spachteln kann, also kann man schon, reißt dann aber. Wobei, lackieren kannst du darauf schon gut, nur, sieht dann aus wie ne Flickenbude...

Ich habe genommen:
http://www.loctite.de/produktsuche-2972 ... 2619817985

Edit: Vorsicht, das obere Bild ist Werbung, 5055 ist n anderes Produkt.

Lt. Hersteller auch für blankes, unbehandeltes Aluminium zugelassen.
Scheint zu funktionieren.

[Sternwanderer]

Hallo Saubaer,

wenn Du rohes Alu kleben willst würde ich auf keinen Fall auf den richtigen Primer verzichten (vorher leichtes Anschleifen und mit Isopropanol reinigen ist ohnehin Voraussetzung). .....
Gruß
Horst

Reinigen bitte schon vor dem Schleifen damit Fette nicht in die entstehenden Riefen gerieben werden.

[saubaer]

Generell habe ich aber bei meinem Koffer die Bleche aufgeraut, gereinigt, aktiviert und mit Sika 206 G+P geprimert. Danach habe ich die Bleche mit Sika 252 verklebt (und manche Bleche zusätzlich vernietet).

Gruß
Horst

Hm, so werde ich das in etwa auch machen. Wenn ich die Vorbereitungstabelle richtig lese, sollte der 207 als Primer am häufigsten passen. Aber der ist ja auch recht knusprig teuer und vor allem erstmal zu bestellen. Hmpf.

Bei der Arbeit (Motorsport) kommen PU Kleber selten vor, wir nutzen häufiger 3m DP 460 oder Hysol 9392 - für den Shelter möchte ich zum ersten Mal Sika nutzen, das sehe ich auch für den Innenausbau vor - Aluwinkel mit Sika und Nieten zur Befestigung an den GFK/Alu-Wänden.

[Der Bonner]

Hallo Saubaer,

PU Kleber wie z.B. der Sika 252er Kleber hat auch den Vorteil, dass er Zäh / flexibel ist und so auch Geometrieänderungen besser mitmacht (wenn z.B. durch Sonneneinstrahlung sich die Teile unterschiedlich ausdehnen. In der Vorbereitungstabelle ist ja alles gut beschrieben. Ich hatte mich für den Primer 206 G+P entschieden, weil Du damit Alu aber auch Epoxidharz (kommt beim FM2 auch oft vor) oder auch verschiedene Lacke / Farben primern kannst. I.d.R probiere ich die Klebe - Kombi vorher an einem Teststück aus. Mit dem Primer 207 habe ich hier aber noch keine Erfahrungen gesammelt, die ich Dir weitergeben könnte.

Gruß
Horst

[Till]

Tach,

ich habe mich kürzlich mit einem Bekannten Bootsbauer über die Thematik unterhalten. Er hat Sika 292 mit Primer und Grundierung empfohlen. Das steht übrigens auch so in der Verarbeitungsrichtlinie auf der Sika-Internetseite (Es gibt natürlich auch andere, teilweise noch hochwertigere Produkte). Das alle Kontaktflächen lackfrei, angerauht und entfettet sind wird natürlich vorrausgesetzt. Die Klebewurst auf die grundierte und geprimerte Fläche ziehen und das anzuklebende (lackfreie, angerauhte, entfettete, grundierte, geprimerte ) Blechstück auflegen und leicht (!) andrücken - fertig. Sich im Vorfeld z.B. Unterlegscheiben fürs Spaltmaß einzulegen kann das Andrücken vereinfachen. Es sollte jedoch dann kein weiterer Anpressdruck ausgeübt werden (also keine Zwingen o.ä.) sondern nur die Position gesichert werden (bei vertikalen Verklebungen z.B. per Klebeband).

Grüsze

Till

[Apfeltom]

genauso machen wirs auch.
Mit jahrelangem Erfolg bisher.
Beste Grüsse Thomas

[saubaer]

Also Danke schonmal für die Tipps! Ich bin gerade auf der Jagd nach einem Primer (Bauhaus hat ja nur den sika 292 aber keinen Primer gehabt ), dann kann es quasi schon losgehen.