Erfahrungen mit Paulownia Holz?

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saubaer
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Erfahrungen mit Paulownia Holz?

#1 Beitrag von saubaer » 2017-03-28 15:58:37

Ich plane gerade meinen Ausbau, dazu gehört ja auch die Wahl des Konstruktionsholzes für Schränke, Wände, Bett etc.

Im Bauhaus ist mir Paulownia Holz aufgefallen.

Das ist:

- sehr leicht mit 330 kg je fm, wohl etwa halb so viel wie Buche, etwas unter Fichte
- vergleichsweise hoher Flammpunkt von 420°C (nicht unbedingt zu verachten, finde ich)
- nimmt wenig Feuchtigkeit auf (ist sicher sehr hilfreich)
- wohl recht elastisch
- die Leimholzplatten hatten bisher immer durchgehende Lamellen (nicht so etwas hässlich keilgezinktes, wie sonst der Baumarkt anbietet...)
- leicht zu verarbeiten

aber auch

- mit einer recht weichen Oberfläche "gesegnet".

Da ich ansonsten schon relativ schwer unterwegs bin, möchte ich zumindest an dieser Stelle Gewicht sparen. Ich denke also, Paulownia Leimholz mit einer je nach Anwendung passenden Oberfläche, Hartwachs-Öl oder farbige Dekorwachse wo die mechanische Belastung nicht so hoch ist. Aus Erfahrung würde ich im Moment zu Osmo als Hersteller greifen.

Hat hier schon mal jemand zu diesem Holz gegriffen?

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Sternwanderer
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Re: Erfahrungen mit Paulownia Holz?

#2 Beitrag von Sternwanderer » 2017-03-29 2:28:40

Wir haben Paulowina als Türen und Klappen verwendet. Nach dem Ölen mit Osmo wird die Oberfläche einigermaßen fest, bleibt aber anfällig für Druckstellen und neigt bei Veränderungen der Luftfeuchtigkeit zum verziehen/werfen. Als Konstruktionsholz oder für Steher würde ich es nicht verwenden, hier würde ich der Festigkeit nicht trauen und Schrauben finden in dem weichen Holz wenig Halt. Vielleicht würde es mit Holzleim/ Epoxidharz funktionieren, da hätte ich aber kein Vertrauen zu.
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Jagger
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Re: Erfahrungen mit Paulownia Holz?

#3 Beitrag von Jagger » 2017-03-29 5:37:10

Moin,
ich habe den kompletten Ausbau mit Paulownia ausm Baushaus gemacht. Die Unterkonstruktionen habe ich mit normalem Konstruktionsholz gebaut. Die Oberflächenfestigkeit habe ich mit Schnellschleifgrund und 2 Schichten Klarlack erhöht. Klar bekommt man nicht die Oberflächenfestigkeit von Eiche hin, mir reicht es aber. Ich hatte eigentlich auch keine Platten dabei die Sich verzogen haben, selbst meine Tür zur Naßzelle ist seit 2 Jahren grade. Das einzige was ich gemerkt habe, wenn das unbehandelte Holz in der feuchten Garage steht, fängt es teilweise an zu schimmeln. Im Ausbau habe ich mit dem behandelten Holz allerdings noch nix feststellen können. Für die Arbeitsplatte und den Tisch habe ich dann Akazienplatten genommen, diese haben eine ziemlich gute Oberflächenhärte.
Ich würde das Paulowniaholz wieder nehmen, die paar Macken, die beim normalen Leben enstehen gehören für mich zum wobnlichen Teil. :D

Gruß Markus

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fennets
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Re: Erfahrungen mit Paulownia Holz?

#4 Beitrag von fennets » 2017-03-29 5:40:02

Moin,
Vorsicht mit Osmo, bin zwar ein totaler Fan davon, aber wir haben unser Interieur auch damit behandelt, und es reicht noch immer stark danach. Das war im August letzten Jahres.


Grüsse
Steffen
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Tomduly
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Re: Erfahrungen mit Paulownia Holz?

#5 Beitrag von Tomduly » 2017-03-29 8:26:41

Moin!

Unbehandeltes P.-Holz ist extrem anfällig für Wasserflecken. Ich hab mal ein paar Bretter (in Folie eingepackt) bei Regenwetter aus dem Baumarkt getragen. Ein paar Tropfen haben es geschafft durch Löcher der Folie zu kommen. Die Wasserflecken im Holz zeigen sich als eine tiefgehende Verfärbung, die man auch mit Abschleifen kaum rausbekommt. Die rohe Holzoberfläche saugt Wasser an, wie ein Löschpapier. Das gilt auch für Schweißtropfen u.ä. Aber schön leicht ist es. Ich hab damit eine Sitzbank inkl. Rückenlehne gebaut, durch die dicken Bretter wirkt die dann nicht so klapprig. Für Schränke ist es mir mit den üblichen 18mm zu dick, da verwende ich 10mm Sperrholz (im FM1 kommt es auf jeden gewonnenen Zentimeter an...), das ist mindestens genauso stabil und sehr druckfest.

Grüsse

Tom

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saubaer
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Re: Erfahrungen mit Paulownia Holz?

#6 Beitrag von saubaer » 2017-03-29 9:41:59

Danke für die Antworten - ich habe mich auch noch etwas weiter eingelesen.

Als grundsätzliches Ausbauholz ist es für meine Bauweise doch eher weniger geeignet - zu weich und vor allem nur in Stärken ab 18 mm zu haben.

Ich werde es mal ähnlich wie Sternwanderer einplanen - für Klappen und Türen, dann mit schön gerundeter Kante und gut behandelt.
U.u. kann ich auf eine kleine "amateur" CNC-Fräse zugreifen, mit der ich dann schnell und sauber Topfschaniere setzen kann. Gute Fräsbarkeit soll ja zumindest ein Vorteil von dem Holz sein.

Mit Osmo habe ich selber bisher nur positive Erfahrungen, zum einen habe ich Badezimmermöbel weiland aus Bambus-Sperrholz gebaut und mit Osmo Topoil behandelt, die brauchen nun nach 5 Jahren das erste mal einen Anschliff und Auffrischung (erwartet hatte ich 2 Jahre). Der Wickeltisch hat eine Rückwand mit weissem Osmo Dekorwachs, da riecht auch nix (abgesehen von den Windeln).

Da würde ich aber dennoch natürlich erst mal an einem Reststück testen.

Besten Dank für die Erfahrungen!

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