LAK II verlängern, aber wie?

Moderator: Moderatoren

Antworten
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
papupower
LKW-Fotografierer
Beiträge: 109
Registriert: 2006-10-03 16:20:44
Wohnort: bei Ulm

LAK II verlängern, aber wie?

#1 Beitrag von papupower » 2007-12-09 13:03:24

Hallo zusammen,
bin gerade am überlegen, ob und wie man den LAKII um knapp einen Meter verlängern kann!
Eine praktizierte Idee:
zweiten LAK kaufen und dann ein Segment anstückln (wie bei dem e-bay LAK vor ungefähr 4 - 6 Wochen, aber ich möchte hinten anbauen, da ich gerne die Aufnahmen der Traversen an der alten Stelle belassen würde!)

Weitere Idee: Endsegment in Eigenproduktion laminieren in gewünschter Form und Länge (würde bis jetzt noch an meiner fachlichen Unkenntnis im Umgang mit Glasfasermatten und Harz scheitern!)

Problem wird wohl bei beiden Ideen sein, das angewanzte Stück so zu befestigen und zu sichern, dass es bei starken Bewegungen nicht abreißt oder an der Nahtstelle Risse entstehen!

Wäre dankbar für eure Ideen und Vorschläge!

Schönes Restwochenende
Timo

Benutzeravatar
MartinK
abgefahren
Beiträge: 2731
Registriert: 2006-10-03 12:25:05
Wohnort: Büdingen / Wetterau
Kontaktdaten:

#2 Beitrag von MartinK » 2007-12-09 14:06:45

Hallo!

Das Problem kann gelöst werden indem Du eben wie es im Original ist diese einzelnen Elemente anschrägst und aneinanderlaminierst. Stumpf zusammenfügen wird zu Rissen führen. Ich habe schon zwei LAK gesehen, die jeweils um ein Element erweitert wurden. Einmal in der Mitte mit entsprechendem Versatz der Traversen und einmal ein Stück am Ende angesetzt um beim L60 den grossen Abstand vom Koffer zum Fahrerhaus "aufzufüllen".

Beim Ansetzen des Endteils wurde ein schräg abgeschnittener Ring eines anderen LAK überlappend mit Harz ineinandergesetzt und dann aussen und innen nach Oberflächenbearbeitung grossflächig überlaminiert. Sah sehr gut gemacht aus, original Stil und rissfrei.

Einen Ring selbst zu laminieren dürfte sehr viel aufwändiger und teurer sein, denn dass Harz und die Matten sind unglaublich teuer.

Ich würde einen zweiten LAK kaufen und den dann als Einzelteilspender verwenden.

Gruss

MartinK, auch mit LAK2
--
Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

Benutzeravatar
makabrios
Forumsgeist
Beiträge: 7495
Registriert: 2006-11-24 20:00:35

#3 Beitrag von makabrios » 2007-12-09 14:21:29

Hallo,
nur mal so gesenft:

IMHO wäre es überlegenswert den ersten LAK genau am Ende abzuschneiden und vom zweiten LAK die gewünschte Anstückellänge abzutrennen. Das Ganze mit mechanisch angebrachtem Winkelsystem und Dichtung zwischen den beiden Trümmern verschrauben.
Vorteil: Daraus ließe sich ein ganzes Baukastensystem machen.
Nachteil: Ich weiß nicht nach wie vielen Km Piste du immer wieder nachspannen oder ovale Löcher bei der Verschraubung ausbessern mußt.

Wenn du die zwei Dinger (bei der Wandstärke vom LAK!) zusammenlaminieren willst braucht du schon einiges Verbandszeug und der Nachteil auf der Piste ist immer noch nicht 100% eliminiert, weil der Faserverlauf durch den vergrösserten Koffer nicht mehr homogen ist. D.h. du laminierst dir evtl. eine Sollbruchstelle.

Gruß
Mak

Benutzeravatar
danimilkasahne
abgefahren
Beiträge: 3009
Registriert: 2006-10-03 20:57:00

#4 Beitrag von danimilkasahne » 2007-12-09 14:38:12

wenn Ihr schon die LAKs so verbraucht, dann versucht doch wenigstens das ein kleiner LAK übrig bleibt :(

der VEB Karroseriewerke Aschersleben baut seit 17 Jahren keine mehr ....


man man man :angel:

oder einen größeren LAK III suchen

http://www.militaertechnik-der-nva.de/A ... K/LAK.html

vgl. http://www.militaertechnik-der-nva.de/A ... KIII-4.jpg
Zuletzt geändert von danimilkasahne am 2007-12-09 14:44:18, insgesamt 3-mal geändert.

Benutzeravatar
MartinK
abgefahren
Beiträge: 2731
Registriert: 2006-10-03 12:25:05
Wohnort: Büdingen / Wetterau
Kontaktdaten:

#5 Beitrag von MartinK » 2007-12-09 14:44:21

Wenn du die zwei Dinger (bei der Wandstärke vom LAK!) zusammenlaminieren willst braucht du schon einiges Verbandszeug und der Nachteil auf der Piste ist immer noch nicht 100% eliminiert, weil der Faserverlauf durch den vergrösserten Koffer nicht mehr homogen ist. D.h. du laminierst dir evtl. eine Sollbruchstelle.
Hei!

Dabei muss man eben anfügen dass die LAK auch aus mehreren zusammenlaminierten Einzelteilen bestehen und auch die Stücke über keine gemeinsamen Fasern verfügen, die Teile sind echt nur angeschäftet und zusammengeharzt. Schrauben ist für mich die denkbar ungünstigste Variante eben wegen Lockerungsgefahr, Undichtigkeit und rostenden Fremdmaterialien.

Die beiden LAK die ich gesehen habe war nicht ein einziger Riss oder Ansatz einer Öffnung der Fügestelle zu sehen, ganz und gar bei dem wo in der Mitte das Stück eingesetzt war!

Warum sollte heute nicht funktionieren was in Aschersleben 20 Jahre lang bis heute hinein funktioniert hat?

Gruss

MartinK
--
Hauptsache man ist gesund und die Frau hat Arbeit

Benutzeravatar
danimilkasahne
abgefahren
Beiträge: 3009
Registriert: 2006-10-03 20:57:00

#6 Beitrag von danimilkasahne » 2007-12-09 14:46:08

vom kleinen LAK sind etwas 300 Stück erstellt worden

http://www.robur.de/Tour/Bruderchen/Kof ... offer.html

Benutzeravatar
felix
Forumsgeist
Beiträge: 5533
Registriert: 2006-10-04 15:01:55
Wohnort: Kalletal

#7 Beitrag von felix » 2007-12-09 15:24:15

Hallo,

ich hätte da ohne Ausbildung oder viel Erfahrung mächtig Respekt vor einen Koffer, der bei Fehlern Menschenleben gefährden kann in eigenregie zusammen zu Kleben.

Z.b. wird GFK bei der Herstellung "Nass in Nass" verarbeitet. Ob oder wie man da eine gleichwertige Klebeverbindung bei ausgehärtetem Kunststoff hinbekommt, ist mir unbekannt. Eventuell bringen PU-Elastomer-Kleber bessere Ergebnisse.

Wenn Überlappend geklebt wird ist das Technisch sehr gut. Wie aber stellt man sicher, dass die Klebenähte auch ausreichen gefüllt sind?

Außerdem sollte man nicht den Aufwand der Kofferbeschaffung und die Entsorgung von der etwa 1t Sondermüll die übrig bleibt mit vergessen.



Schraubverbindungen sind bei ausreichender Anzahl und den richtigen Scheiben keine große Herausforderung, da kann man sicher gegen, dass kein Fehler vorliegt. Ob ein "Anbau" mit Stahlrahmen und beliebiger Beplankung möglich ist, hängt von den Wärmeausdehnung ab. GFK hat keine Nennenswerte, Stahl schon etwas. (Bei Alu ist es viel schlimmer, daher kommt es warscheinlich nicht in Frage)

MlG,
Felix

Benutzeravatar
papupower
LKW-Fotografierer
Beiträge: 109
Registriert: 2006-10-03 16:20:44
Wohnort: bei Ulm

#8 Beitrag von papupower » 2007-12-09 16:33:13

Wie immer schnelle, brauchbare und interessante Antworten!

Felix hat natürlich Recht, dass ein Anfänger nicht gleich solche Aufgaben alleine angehen sollte. Gefährden will ich natürlich niemanden.
Ich wollte ein paar Ideen sammeln und sehen wie man diese umsetzen kann. Da es ja diese Verlängerungsvariante hinten zu geben scheint, möchte ich mich vorerst auf diese konzentrieren!

Wen könnte man den fragen, wie und mit welchem Material(Kleber) eine sichere Verbindung zweier Ringsegmente möglich ist?
Bootsbauer würden mir da so einfallen (Kajak, Kanu, Segeljachten)!
Sonst noch jemand Vorschläge für Ansprechpartner!

Danimilkasahne:
Ich würde liebend gerne den LAKIII nehmen, auch wenn er vielleicht ein wenig teurer wäre! Aber woher nehmen, wenn man ihn noch nicht mal irgendwo stehlen kann!
Habe noch nie irgendwo einen auf dem freien Markt gefunden.

Danke schon mal !
Timo

Benutzeravatar
Lobo
abgefahren
Beiträge: 3270
Registriert: 2007-03-15 10:45:40
Wohnort: 27356

#9 Beitrag von Lobo » 2007-12-11 18:03:53

Hallo Timo

Wenn du deinen Koffer nach hinten verlängerst, sehe Versteifungen im inneren oder an der Außenwand ringe um deinen Koffer vor.
Als ich den oben gezeigten L 60 Anfang des Jahres besichtigt habe, hatte sich der Anbau bereits angefangen sich zu senken, im inneren waren aber noch keine Möbel verbaut und der Besitzer fuhr auch kein bzw. nur leichtes Gelände damit.
Die Arbeiten waren angeblich von einer Firma ausgeführt worden, die sich angeblich mit dem verarbeiten von GFK auskannte.
Auffällig war das im inneren keine Versteifungen sichtbar wahren, es wurde anscheinend nur mit Matten Laminiert, im guten glauben das es hält.

Der LAK von ebey wurde mittig aufgeschnitten mit staken Blähen auf seine lange gebracht und Verstärkungen eingearbeitet.. Das ganze dann grundiert und schön dich Laminiert von innen und Außen .
Also der ist stabil und der hatte auch schon seine Wüstenprimere auf einem KAT hinter sich.

Viel spaß beim Basteln und halte uns auf dem Laufenden.

Maik

Benutzeravatar
felix
Forumsgeist
Beiträge: 5533
Registriert: 2006-10-04 15:01:55
Wohnort: Kalletal

#10 Beitrag von felix » 2007-12-11 22:28:37

Hallo,

das scheint sich ja mit meinen Bedenken: "Nicht so ganz einfach" zu decken. Wobei ich anmerken möchte, dass der KAT keine Referenz zur Kofferbelastung ist. Dessen Verwindungssteifes Fahrgestell (Und eine nicht zu verachtene Federung/Dämpfung) belastet den Koffer bei weitem nicht so stark, wie ein konventioneller Leiterrahmen.

MlG,
Felix

Benutzeravatar
danimilkasahne
abgefahren
Beiträge: 3009
Registriert: 2006-10-03 20:57:00

#11 Beitrag von danimilkasahne » 2007-12-11 22:38:20

Herstellerdoku via Kopierer vergoldet..

Bucht: 140188509791

Benutzeravatar
makabrios
Forumsgeist
Beiträge: 7495
Registriert: 2006-11-24 20:00:35

#12 Beitrag von makabrios » 2007-12-11 22:51:26

Hallo,
das Problem ist nicht , daß nur mit Matten laminiert wurde, sondern daß du nicht weißt welches Harz als Matrix verwendet worden ist.
Es gibt Unzählige Polyester- und Epoxydformulierungen. Da kann es auch schon mal passieren, daß sich zwei verschiedene nicht so gut zusammenbinden. Die alte Oberfläche vorher anschleifen ist selbstverfreilich. Nur damit schleifst du automatisch genug Festigkeit gebende Fasern des Originalverbundes an oder durch. Auch deshalb mein Hinweis auf das viele Verbandszeug.
Natürlich ist die beste Lösung an den Segmentnähten zu trennen und wieder anzustückeln. Dort mit ein paar Lagen Bauchbinden mindestens 30cm in jede Seite reingehen. Das war jetzt aus der Hüfte geschossen, aber wenn du an die Originalberechnungen rankommst und auch noch einen eventuellen Wickelwinkel mit der Anzahl der Lagen herausfindest.... :blush:

Gruß
Mak

Benutzeravatar
Lobo
abgefahren
Beiträge: 3270
Registriert: 2007-03-15 10:45:40
Wohnort: 27356

#13 Beitrag von Lobo » 2007-12-11 23:13:37

felix hat geschrieben:Hallo,

das scheint sich ja mit meinen Bedenken: "Nicht so ganz einfach" zu decken. Wobei ich anmerken möchte, dass der KAT keine Referenz zur Kofferbelastung ist. Dessen Verwindungssteifes Fahrgestell (Und eine nicht zu verachtene Federung/Dämpfung) belastet den Koffer bei weitem nicht so stark, wie ein konventioneller Leiterrahmen.

MlG,
Felix



Das der KAT eine andere Liga ist ist unbestritten habe ja selber einen .

Die Dokumentation des ebye Koffer habe ich gesehen und kann dir sagen das der auch auf einem anderen Fahrgestell mit einer vernünftigen Lagerung hält .

Nur bei der „Angeklebten Version „ haben schon die normalen Schwingungen während der Fahrt das ganze absacken lassen, also sollten da wenn man es schon so lösen möchte einige Verstrebungen einbauen werden die diese Kräfte aufnehmen.
Im Grunde ist das nichts als Statik, die Schwingungen des teilen müssen irgendwo auch abgefangen werden und as ist es auch egal wo und wie der Koffer gelagert ist.

Dennoch ist es machbar sollte nur ein Tipp sein, da ich ihn mir recht genau ansehen konnte .
Der Innerraum war von der Größe echt nicht zu verachten.

Noch zu dem L 60
Ehemaliges NVA Fahrzeug mit Seilwinde, Reifen – Luft – Regelanlage , Watanlage und Ballonreifen .
Der Koffer wurde nach vorne verlängert und dafür wurde das Reserverad entfernt, er hat also seine originale Länge behalten . Das Rad wanderte unter den LKW.



Maik

kaleu
neues Mitglied
Beiträge: 19
Registriert: 2007-10-23 21:29:49
Wohnort: Berlin

#14 Beitrag von kaleu » 2007-12-12 1:00:13

Hallo und guten Abend ,bis jetzt war ich immer nur Lesegast, da dieses Thema mich direkt betrifft möchte ich euch gern mit meinem Wissen weiter helfen .Siet mehr als 25 Jahren verarbeite ich Polyester und Epoxydharze ,erst im Behälter dann Bootsbau jetzt Forschung an der UNI.Zu dem Problem der Lak Verlängerung ,es ist sicher am billigsten einen zweiten LAK zu opfern ,technisch ist es aber auch kein Problem vom vorhandenen Koffer innen eine zweigeteilte Form abzunehmen und darauf auf zu laminieren ,ist aber Materialmäßig nicht ganz billig kg Preis etwa 15 Euro die Dichte liegt etwas über 1 .Festigkeitsmäßig gibt es überhaupt keine Bedenken diese Koffer wurden nach Laminierrichlinien hergestellt die bekannt sind und auch Heute noch Gültigkeit haben ,eine Velängerung Verkürzung oder Reperatur welcher Art auch immer ist bei Polyesterlaminat kein Problem ausgeschlossen sind Laminate mit Brandschaden das Ding ist hin.Die Arbeitszeit für eine Verlängerung währen etwa drei Tage ,ein Korpussegment neu zu laminieren etwa noch ne Woche dazu da die einzelnen Schichten nicht an einem Tag aufgebracht werden können.Für Laien ist diese Arbeit allerdings ne Nummer zu groß,meine persöhnliche Meinung,möchte hier niemand auf die Füsse treten ,aber ein abfallendes Heckteil kann nicht nur Blechschäden verursachen .Falls ernsthaftes Interesse besteht bin ich gern bereit zu helfen Jörg

Benutzeravatar
Ingenieur
Allrad-Philosoph
Beiträge: 4642
Registriert: 2006-10-04 4:46:31
Wohnort: Bei Hannover

#15 Beitrag von Ingenieur » 2007-12-12 2:40:55

Hallo,

nun kann ich auch noch was beisteuern, obwohl ich weder einen
LAK, noch ein Wohnmobil besitze.

Bitte keinen 90° - Schnitt machen.

Innerhalb einer Sektion einen Winkel wählen, so daß die
Kräfte im Laminierbereich reduziert werden.

...
Offizielles Mitglied der Jupiterhilfe e.V.i.G & VEFK bis 110 kV

Benutzeravatar
Mobert
abgefahren
Beiträge: 1384
Registriert: 2006-10-03 16:21:55
Wohnort: Dortmund

#16 Beitrag von Mobert » 2007-12-12 18:11:57

Moinsen!

Das muss jetzt einfach mal raus: :happy:
Eine fachgerechte Verbindung von 2 LAKs ist nur durch laminieren moeglich. Alle Konstruktionen mit 'Bauchbinden' aus Blech, irgendwelchen aufgeschraubten Laengsgurten oder 'zusammengeklebte' Loesungen halte ich fuer extrem unsicher. Das faengt bei der punktuellen Krafteinleitung an und hoert bei dem stark unterschiedlichen Waermewachstum der Materialien auf.

OK, also mit Kunstharz laminieren.
Welches Harz verwenden?
Der LAK ist soviel ich weiss mit einem Phenolharz gebaut. Das steht in der Doku vom LAK genau drin, die hab ich aber jetzt nicht hier. Muesste ich zu hause mal nachschauen.
Im Handel gibts, grob unterschieden, Polyester oder Epoxyd Harze.

Polyesterharze sind billig, recht genuegsam was die Genauigkeit des Harzansatzes angeht und von der Festigkeit her ausreichend. Sie haben aber die dumme eigenschaft sich bei Reparaturen u. U. nicht mit allen Grundwerkstoffen zu vertragen.
Epoxydharze sind da die bessere Wahl auch wenn sie deutlich teurer sind. Das Genaue Mischungsverhaeltnis von Harz und Haerter ist kritischer (Toleranz +/- 1%). Dafuer stinken sie aber nicht so wie Polyester und die Topfzeiten lassen sich besser einstellen.

(Es gibt hier im Forum schon irgendwo einen Bericht von jemandem der mit Polyester am LAK gearbeitet hat. Das scheint geklappt zu haben. Mal die Suche bemuehen, ob es da mittlerweile schon Langzeiterfahrungen gibt.)


Wichtigster Punkt ist das Vorbereiten der Verbindungsstelle der LAK Teile.
Die Festigkeit bei einem Laminat kommt von den eingelegten Fasern. (Glas, Kohle, Aramid...) Das Harz haelt die Fasern nur in Form und verhindert ein Verziehen und Verrutschen. Es traegt nur ganz wenig zur Festigkeit bei.
Das heisst, es muss versucht werden eine moeglichst grosse Kontaktflaeche zwischen dem Grundwerkstoff, also dem LAK, und den Gewebelagen zu erreichen. Das koennte z.B. erreicht werden indem einfach ein entsprechend breiter Streifen Glasgewebe um die Trennstelle herum 'gewickelt' wird. Rein technisch waere so eine Verbindung zulaessig. Weil das aber ziemlich besch... aussieht wird die Verbindung 'geschaeftet'. Das heisst, die Raender der beiden zu verbindenden Teile werden 'angeschraegt'.
Es bildet sich dann ein ganz flaches 'V', in das spaeter das Gewebe hineingelegt wird. Wenn das 'V' komplett mit Gewebe aufgefuellt ist ergibt sich wieder die originale Wandstaerke des LAK.
Bei sauberem Arbeiten ist so eine Reparatur, bzw. die Verbindungsstelle hinterher dann nicht mehr zu sehen.

Die Breite des 'V' ist eine wichtige Groesse. Sie wird als 'Schaeftverhaeltnis' bezeichnet. Abhaengig von der Dicke des Grundmaterials, also der Wandstaerke des LAK, wird die Breite der anzuschraegenden Flaeche bestimmt.
Dieses Schäftverhältnis sollte bei GfK-Gewebe etwa 1:40, bei CfK-Gewebe etwa 1:50 betragen, kann aber auch bis 1:100 gehen. Mehr ist immer erlaubt, weniger sollte es nicht sein.
Daraus kann man schon sehen, das sich bei 10mm Wandstaerke schon eine Arbeitsbreite von 400 mm je Seite ergibt. Ich muss also, anders gesagt, an beiden Seiten der Trennstelle 400 mm weit anschraegen, also schaeften.
Wenn von innen und aussen geschaeftet wird halbiert sich das entsprechend. Dabei nur aufpassen das die unterste Lage der fertigen Seite nicht wieder mit durchgeschliffen wird. Damit waere die Arbeit verbockt und man kann alles nochmal machen....
Ganz wichtig: Die unteren Lagen sind immer die laengsten! Nach oben hin werden die Gewebelagen immer kuerzer! Die Richtung der einzelnen Gewebefasern ist eigentlich von entscheidender Bedeutung. Ich denke aber, das der LAK nicht mit Gewebe gebaut ist, sondern einfach mit 'Matte', also Gelege. Da braucht die Faserrichtung in der Trennstelle vermutlich also nicht an die bestehende Faserstuktur angepasst zu werden. Ich wuerde vermutlich 45° legen um torsionssteif zu bleiben.
Um eine Vorstellung von der Anzahl der Lagen zu bekommen: Eine Lage 100g/m² Gewebe wird etwa 1/10 mm dick, 200 g/m² = 2/10 usw... dabei sind viele duenne Lagen im Endverbund stabieler als wenige Dicke.

Wenn so gearbeitet wird, ist die Endfestigkeit der Trennstelle genau so gross wie der Rest vom LAK. Da das Dingen ja auch noch quasi rund ist, seh ich da festigkeistmaessig kein Risiko. Und wenn die Materialien sich vertragen, dann ist auch die Dauerfestigkeit gegeben.

ABER: So ein Projekt wuerde ich nur Leuten raten, die sich schon mit FVK auskennen und auch schon eine gewisse Praxis haben. Das ist definitiv nix fuers erste Mal!

Interessante Informationen gibts auch bei 'Bacuplast', oder 'R&G'.

Ueber Arbeitsschutz und Arbeitstechniken schreib ich jetzt aber nix mehr! Ist eh schon lang genug! :dry:

Gruesse!
Robert

Benutzeravatar
sugar
süchtig
Beiträge: 629
Registriert: 2006-10-09 9:15:21
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

#17 Beitrag von sugar » 2007-12-12 19:43:21

Also der verlängerte silberne LAK aus E-Bay steht jetzt in Dortmund auf meinem 110-17 (ja genau der überladene LimoLKW mit der falschen Zulassung und dem Fahrer der ohne Lappen gefahren ist und auf seine 220V Steckdosen mittels eines Umschalters auch 12V geben kann (ich hoffe alle Vorurteile sind damit bedient):blush:

Bei dem wurde der fehlende Zwischenraum mittels einer Stahlkonstruktion verbunden und anschliessend laminiert. Trotz sehr beschissener Ausführung hat bei einseitigem Anheben und sogar beim anheben nur einer Ecke mittels Gabelstapler, keine Spannungsrisse gehabt. Ich warte auf eine Belehrung über Torsionskräfte und entsprechende Verwindungskräfte. :ninja: Ich werde trotzdem die Konstruktion überarbeiten, bin mit der jetzigen Ausführung nicht zufrieden.

Die entsprechenden Informationen über den LAK findet man auch umsonst bei Afrika-Virus unter
http://www.afrika-virus.de/technik/lak.pdf

sugar :blush:

Benutzeravatar
Mobert
abgefahren
Beiträge: 1384
Registriert: 2006-10-03 16:21:55
Wohnort: Dortmund

#18 Beitrag von Mobert » 2007-12-12 20:08:09

Moin Sugar, Hallo Herr Nachbar! :happy:

Ich bin ende naechster Woche wieder Zuhause. Lass uns dann mal auf ein Bier! :rock:

Robert

Benutzeravatar
danimilkasahne
abgefahren
Beiträge: 3009
Registriert: 2006-10-03 20:57:00

#19 Beitrag von danimilkasahne » 2007-12-12 20:46:54

vgl. Seite 10 des LAK-PDF - die Zugürte - gehen diese eigentlich über alle RInge - dann würde doch dort der Knackpunkt sein wenn diese durchtrennt werden?

Interessant ist der Versteifungshinweis bei den Innenprofilen ... die scheinen ja auch nicht mehr überall drinn zu sein?

Ahoi D.
Zuletzt geändert von danimilkasahne am 2007-12-12 20:48:52, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
makabrios
Forumsgeist
Beiträge: 7495
Registriert: 2006-11-24 20:00:35

#20 Beitrag von makabrios » 2007-12-13 1:13:28

Mobert hat geschrieben:
Das muss jetzt einfach mal raus: :happy:
OK, also mit Kunstharz laminieren.
Welches Harz verwenden?
Der LAK ist soviel ich weiss mit einem Phenolharz gebaut.
Hallo,
bescheidene Frage: Hast du oder irgendjemand in diesem Forum schon mal mit PF (Phenolformaldehyd) Harz laminiert :blush:

Oder war´s nicht doch UP (Ungesättigter Polyester)? :dry:

Gruß
Mak

Benutzeravatar
sugar
süchtig
Beiträge: 629
Registriert: 2006-10-09 9:15:21
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

#21 Beitrag von sugar » 2007-12-13 12:44:16

@mobert

Gerne meld Dich einfach mal per PN.

sugar

rocknroll
Kampfschreiber
Beiträge: 4993
Registriert: 2006-11-07 14:39:33
Wohnort: Konstanz

#22 Beitrag von rocknroll » 2007-12-13 13:18:53

Ich hab schon mal was im LAK koffer zerschnitten und wieder anlaminiert, das war die An den Koffer die Haube des Aggiteil.

Das Material ist das Gleiche wie vom Koffer selbst. Es geht ganz gut.
Aber wie von Martin K schon beschrieben, ohne Schräge keine Festigkeit.

Das Harz und Härter sowie ein paar Bahnen Glasfasermatten hab ich aus dem Bootsbaumarkt bekommen.

Hierzu kann man auch deren Seite gehen, mußt du Googeln unter "Gradmann Bootsbau Konstanz"
Sehr kompetent die Jungs
Gruß vom Wehnigschreiber
Rock

Benutzeravatar
Mobert
abgefahren
Beiträge: 1384
Registriert: 2006-10-03 16:21:55
Wohnort: Dortmund

#23 Beitrag von Mobert » 2007-12-13 14:20:20

@ MAK:
... deswegen hab ich ja geschrieben, das ich das nachschauen muss. Soweit ich mich erinnere stand da irgendeine 'exotische' Bezeichnung. Habs aber wie gesagt nicht mehr im Kopf. Ist halt schon etwas laenger her das ich mich damit beschaeftigt habe.

Mit Phenolharz kann man uebrigens ganz prima laminieren... allerdings dann nicht mit Glasgewebe, sondern mit Holz! :happy:

Robert

Benutzeravatar
JRHeld
abgefahren
Beiträge: 2453
Registriert: 2006-10-08 13:58:22
Wohnort: meiner oder der vom Daimler?

Re: LAK II verlängern, aber wie?

#24 Beitrag von JRHeld » 2012-05-03 13:37:35

Hallo,
Ich würds wohl auch selber machen,
hab aber zumindest etwas erfahrung.
Anschäften ist als haltbare Lösung zu sehen,
auch bei starker Ermüdungsbeanspruchung.

Als ansprechpartner würde ich sonst den Windkraft-Rotorblattbereich empfehlen,
oder eben Segelflieger.

Da gibts so ne Bude in der nähe von Aachen die oberspezis in beidem sind...
Aeroconcept

AloHa
Jakob
Ich bin krank,
ich hab die Schrauberitis...

Antworten