Getriebeschaden unterwegs

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Ulf H
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Getriebeschaden unterwegs

#1 Beitrag von Ulf H » 2017-10-31 11:21:14

Werte Freunde,

Ich bin ja immer noch bzw. wieder im der Mongolei unterwegs ...

... Fahrzeug Magirus Deutz 170 D 11 von 1975, Getriebe ZF S 5-45 ...

... stehe nun auf der Südroute etwa 950 km westlich von Ulaanbataar ...

... beim Anfahren nach einer Pause gab es einen kleinen Ruck ... vierter Gang lässt sich nur sehr schwer einlegen und bringt keinen Vortrieb ...

... was kann da kaputt sein? ...

Öl ist ausreichend drin, es zischte beim öffnen leicht, riecht auch nicht verbrannt ...

Der 4. und 5. Gang haben den selben Kupplungskörper auf der Welle das Teil ist in den Zeichnungen mit 5 beschriftet ... wenn es der ist, warum geht der 5. dann noch? ...

Auf dem Zahnrad vom 4. Gand (Zeichnung 19) sitzen achsial Zähne, in welche die Kupplung eingreift ... wenn die ab oder beschädigt sind, befürchte ich, dass da etliche Brocken im Getriebe herummarodieren und evtl. für gewaltige Folgeschäden sorgen ...

Kann jemand einschätzen, wie weit ich mit diesem Schaden noch fahren kann?

Wäre wichtig um die korrekte Methode zu finden die nächste, knapp 1000 km entfernte Werkstatt anzulaufen ...

Gruss Ulf
Zuletzt geändert von Ulf H am 2017-12-01 15:53:21, insgesamt 1-mal geändert.
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AL28
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#2 Beitrag von AL28 » 2017-10-31 11:45:26

Hallo
Wen du getriebe öl dabei hast , Öl wechseln und sehen was alles mit raus kommt .
Beim Fahren den vierten Gang meiden .
Gruß
Oli

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Ulf H
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#3 Beitrag von Ulf H » 2017-10-31 12:21:36

... Öl bringt leider kaum neue Erkenntnisse ...

... Farbe hellbraun, ohne Metallflitter...

... kein Wasser oder gar Eis ... kein scwarzer Schlamm ...

... am Ablassschraubenmagnet der übliche kleine Igel aus feinen Spänen ... etwas grösser als der Magnet selbst ... vielleicht 1 cm im Durchmesser ...

... im Öl habe ich mit einem weiteren Magneten gefischt aber auch nur seeehr wenige Späne gefangen ...

... Brocken hat es hier wie dort keine ...

... auf der Oberfläche des Öls hat sich eine, eine Blase dicke Schaumschicht gebildet, die 70% der Oberfläche bedeckt ...

Gruss Ulf und Danke für jeden sachdienlichen Hinweis ...
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ClausLa
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#4 Beitrag von ClausLa » 2017-10-31 12:24:14

Moin,
und wenn Du keins dabei hast, würd ich das genauso machen, nur durch ein Tuch filtern und wiedereinfüllen.
Dann hat man anhand des Tuchinhaltes mal ´ne grobe Info, was da alles lose drinliegt.
Wenn da mehr Kleinkrusch drin ist, evtl. noch ein paar mal mit Diesel spülen, um möglichst viele Fremdkörper rauszubringen.

1000 km sind natürlich eine Hausnummer, bei 10 würd ich sagen, probiers.

Es kann Dir wohl keiner sagen, wie lange das noch gutgeht; bei meinem (gut, war ein LT 4x4) Getriebeschaden hats vom Auftreten der Symptome grad noch 6km heimgereicht; aber da ging kein Gangwechsel mehr, also in der Untersetzung im fünften heingekrochen....

Gruß Claus

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Till
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#5 Beitrag von Till » 2017-10-31 12:27:25

Tach Ulf,

Eine definitive Antwort wird Dir niemand geben können, dazu müsste man das Getriebe ausbauen und in seine Einzelteile zerlegen - das weist Du wahrscheinlich eh selber. In solchen Situationen hofft man auf eine ermutigende Antwort die einem ermöglicht die Situation mit Einschränkungen aber ohne 'Flügelstutzen' zu überwinden. Aus meinem vergangenem Differentialschaden kann ich Dir sagen: herumschwimmende Bröckchen fressen am restlichen Getriebe und hinterlassen fiese Spuren. In 70km hat sich bei mir ein 1cm starkes Zahnradstück (sehr hartes Metall) in den Gusskörper der Kegelradaufnahme um ca. 7mm reingefressen. Es ist also eine Frage der Zeit bis ein Aggregat bis zur vollständigen Zerstörung gefahren wird. Die geringstmögliche Zerstörung hast Du jetzt.

Rückblickend auf meinen Schaden hätte ich gleich ohne schlimmeren Verdacht das Diff aufmachen sollen. Mit einem gefressenen Getriebe wo zu stehen ist richtig scheisse. Ich empfehle Dir entweder nen 'netten' Platz suchen umd vor Ort das Getriebe rauswuppern. Oder jemanden finden der Dich schleppt. Ein Bekannter ist eventl noch mit seinem (Deutz-motorisiertem) IFA in der Gegend. Ich könnte versuchen nen Kontakt herzustellen.

Munter bleiben, versuch das beste draus zu machen und natürlich viel Erfolg!

Beste Grüsze

Till

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Re: Getriebeschaden unterwegs

#6 Beitrag von Till » 2017-10-31 12:35:53

'El Capitàn' ist übrigens sein Forumsname. Wahrscheinlich hast Du ihn ja eh schon mal getroffen. Probiers doch mal per PN.

Grüße,

Till

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Ulf H
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#7 Beitrag von Ulf H » 2017-10-31 13:22:52

... Danke, el capitan ist mir wohlbekannt ... mit ihen war ich bis vor etwa zwei Wochen länger gemeinsam in der Mongolei unterwegs ... http://offroadtruck.de/ ... sie sind nun auf anderem Kurs unterwegs ...

... ich hab den ermutigenden Tip bekommen, dass es an der Ansteuerung liegen könnte ... nun ist der Plan morgen, hier ist es bereits dunkel, in die 75 km entfernte, nächste Stadt zu fahren und dort den Schaltmechasmus zu öffnen und zu prüfen ...

... weitere Tips und mitdenken ist trotz vorübergehender Entwarnung weiterhin sehr willkommen ...

Gruss Ulf
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#8 Beitrag von Ulf H » 2017-10-31 14:14:13

... bekomme ich den seitlichen Deckel mit dem Schaltgeföse im eingebauten Zustand demontiert? ... das Getriebe ist ja liegend verbaut und somit der Deckel nicht wie bem Hano gut zugänglich oben, sondern links im Fahrzeugrahmen ...

Gruss ein nachdenklicher Ulf
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#9 Beitrag von sico » 2017-10-31 14:41:50

hallo Ulf,
ich habe hier bei mir noch ein ZF S 5-45-Getriebe liegen.
Das Getriebe ist fertig vorbereitet zum Einbau. Alle Wellendichtringe sind erneuert.

Habe auch einige Ersatzteilzeichnungen dazu.
Die Drehmomentübertragung ist bei solchen Getrieben immer so, dass das Zahnrad zunächst lose auf der Welle läuft. Ein Mitnehmerrad ist daneben ist mittels Innenverzahnung drehfest auf der Welle. Die Verbindung beider Räder erfolgt über die Synchronringe, indem die innenverzahnte Schaltmuffe soweit axial gegen die außenverzahnten Synchronringe gedrückt wird, bis die hinterschnittene Innenverzahnung der Synchronringe den eingelegten Gang arretiert. Dabei sind auch paßfederartige Gleitstücke im Spiel, die von kleinen Druckfedern im Mitnehmerrad radial nach außen gedrückt werden.
Was da schließlich im Rahmen dieses Ruckes abgebrochen ist, das sieht man erst nach Zerlegen des Getriebes.
Die abgebrochenen Teile müssen nicht zwingend vom Magneten angezogen werden. Sie sind möglicherweise zu weit weg vom Magneten im zähen Öl gebunden oder sind nicht magnetisch (Synchronringe).

Zum Abnehmen des seitlichen Deckels incl. Schaltbetätigung brauchst du mindestens 120 mm Platz nach links zum Rahmen.
Ich glaube nicht, dass das geht.
Die Synchronisierung des vierten Ganges ist halt die Schwachstelle bei diesen Getrieben.

Ich denke, dass du um einen nochmaligen Tausch des Getriebes leider nicht herumkommst.

liebe Grüße in die Mongolei
Sigi

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Ulf H
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#10 Beitrag von Ulf H » 2017-10-31 15:54:36

... Danke für die Einschätzung ... werde morgen bei Tageslicht mal die verschiedenen Punkte abklappern ...

Gruss Ulf
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#11 Beitrag von RandyHandy » 2017-10-31 20:07:42

Hi Ulf,
wenn keine Späne usw...
Würde ich's vorsichtig nur bis max 3. Gang probieren - wie viel Tage hast Du denn noch Restvisum?
Nicht das die das in der nächsten Werkstatt nicht hinbekommen und Du evtl. Visumzeit verlierst...
Hoffe es klappt irgendwie...

Alles Gute
Viele Grüße

Henry



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Zitat: Albert Einstein

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franz_appa
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#12 Beitrag von franz_appa » 2017-11-01 0:46:22

Hi Ulf

Kann technisch nix dazu beitragen - aber wir (natte+marie+raja) drücken dir gaaanz dolle die Daumen !!

Wird schon
CU

Greets
natte
on stage:

25.05. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Oberzissen Stadthalle
30.05. '24 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Gerolzhofen im Spitalgarten
19.07. '24 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Bonn ParkrestaurantRheinaue
19.10. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Koblenz Cafe Hahn
26.10. '24 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Herschbach

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Re: Getriebeschaden unterwegs

#13 Beitrag von Ulf H » 2017-11-01 1:29:19

... 4. Gang als Schwachstelle höre ich zum ersten mal ...

... mitm Visum klemmts nicht bald, aber wenn ich Ersatzteile aus Deutschland brauche, wird das länger dauern als ich aktuell in der Mongolei bleiben darf ...

... Danke für die gedrückten Daumen, davon werde ich einige nötig haben ...

Gruss Ulf
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Andy
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#14 Beitrag von Andy » 2017-11-01 1:41:28

Auch wir drücken.

Vg

Andy mit Mädels :positiv:
Kein Zaster aber zwei .. äh nee jetzt drei .........ups jetzt vier Laster - bald wieder nur drei-- jetzt sind nur noch zwei -- nu doch wieder drei :) .... und auf einmal sind es zwei;)--arrgh jetzt wieder drei--und es sind jetzt nur noch zwei---

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Re: Getriebeschaden unterwegs

#15 Beitrag von Ulf H » 2017-11-01 4:04:23

... Scheisse, grosse Scheisse ... jetzt bekomme ich das Getriebe nicht mal mehr in den Leerlauf geschaltet ... in jedem Gang Kraftübertragung, aber gefühlt zwar nicht immer derselbe Gang, aber auch nicht alle ... das lässt mich jetzt vom Plan noch weiter von der Werkstatt weg, aber in einen Ort mit Versorgungsmöglichkeoten zu fahren Abstand nehmen ... ich könnt grad kotzen ...

... und das restliche Getriebeöl will mit etwa Null Grad auch nicht wieder ins Getriebe zurück ... musdte aber doch ...

... gibt es eine Einschätzung, ob Schleppen klappt, oder ob Verladen angesagt ist? ...

Gruss Ulf
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peter
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#16 Beitrag von peter » 2017-11-01 7:55:31

Servus Ulf,


Wenn du schleppst, die Kardanwelle(n) abflanschen, so daß das Getriebe nicht mitläuft.

viele tausend Kilometer weg, aber mitleidend. :hug:

Gruß Peter

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Re: Getriebeschaden unterwegs

#17 Beitrag von sico » 2017-11-01 9:47:20

hallo Ulf,
das klingt jetzt eher so, als ob der Fehler in der Schaltungsbetätigung liegt.
An der Schaltstange vom Schalthebel zum Getriebe ist kurz vor dem großen Kugelkopf ein Blech angeschweißt, an dem mittels kleinem Kugelkopf eine kurze Koppelstange eine Verbindung zum Getriebegehäuse herstellt. Diese Koppelstange brauchts, um in die 3 verschiedenen Gangebenen (Gassen) zu kommen.
Bei meinem 120-25AW war die Schweißnaht des Bleches gerissen, so dass des Blech beim Schaltvorgang nachgab. Deshalb konnte die Schaltebene für Gang 5+6 nicht mehr eingelegt werden.
Der Riß war sehr versteckt unten und daher von oben und von der Seite nicht zu sehen.

Also Schaltstange mal lösen, wenn möglich ganz ausbauen, wenigstens so hindrehen, dass die Schweißnaht rundherum gut einsehbar ist und auf Risse prüfen.
viel Erfolg
Sigi

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Ulf H
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#18 Beitrag von Ulf H » 2017-11-01 10:00:07

... jetzt schlägts dreizehn! ...

... Blech sitzt bombenfest ...

... gerade nochmal probiert ...

... im Rückwärtsgang macht er einen Satz rückwärts, als ob ein fetter Stein hintetm Rad liegt ... tuts aber nicht ...

... seither gehen auch die Vorwärtsgänge wieder ... alle normal bis auf den 4., der nach wie vor keine Kraft überträgt ...

... what the fuck is thiiis ...

Gruss Ulf
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#19 Beitrag von möp » 2017-11-01 10:24:37

sico hat geschrieben: An der Schaltstange vom Schalthebel zum Getriebe ist kurz vor dem großen Kugelkopf ein Blech angeschweißt, an dem mittels kleinem Kugelkopf eine kurze Koppelstange eine Verbindung zum Getriebegehäuse herstellt. Diese Koppelstange brauchts, um in die 3 verschiedenen Gangebenen (Gassen) zu kommen.
Bei meinem 120-25AW war die Schweißnaht des Bleches gerissen, so dass des Blech beim Schaltvorgang nachgab. Deshalb konnte die Schaltebene für Gang 5+6 nicht mehr eingelegt werden.
Der Riß war sehr versteckt unten und daher von oben und von der Seite nicht zu sehen.
Hatte ich auch schon Mal bei einem 110-17, scheint also häufiger vorzukommen

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Re: Getriebeschaden unterwegs

#20 Beitrag von sico » 2017-11-01 11:35:30

Ulf H hat geschrieben:... jetzt schlägts dreizehn! ...

... Blech sitzt bombenfest ...

... gerade nochmal probiert ...

... im Rückwärtsgang macht er einen Satz rückwärts, als ob ein fetter Stein hintetm Rad liegt ... tuts aber nicht ...

... seither gehen auch die Vorwärtsgänge wieder ... alle normal bis auf den 4., der nach wie vor keine Kraft überträgt ...

... what the fuck is thiiis ...

Gruss Ulf
hallo Ulf,
habe nochmal auf alle mir vorliegenden ZF-Unterlagen geschaut.
Die Schaltmuffe und das danebenliegende Zahnrad haben jeweils eine Verzahnung, im Fachbegriff Schaltzähne genannt.
Zum Einlegen des gewünschten Ganges wird die Schaltmuffe soweit axial verschoben, dass die Schaltzähne auf Zahnrad und Schaltmuffe ineinander greifen. Die Drehmomentübertragung erfolgt nun eben über diese Schaltzähne.
Das von dir beschriebene Schadensbild legt den Verdacht nahe, dass die Schaltzähne des 4. Ganges mindestens an einem Element oder gar an beiden Elementen (Schaltmuffe und Zahnrad) weggebrochen sind. Wahrscheinlich am Zahnrad, da auf dem Zahnrad diese Schaltzähne eine Außenverzahnung darstellen, während in der Schaltmuffe die Schaltzähne eine Innenverzahnung bilden, die stärker belastbar ist, als die Außenverzahnung am Zahnrad.

Das würde bedeuten, dass alle Zähne als Bruchstücke im Gehäuse sind, wahrscheinlich unten im Ölsumpf.
Ich glaube nicht, dass die Bruchstücke bei langsamer Eingangs- und Ausgangsdrehzahl hochgerissen werden und damit weiteren Schaden anrichten können.
Eine langsame Weiterfahrt sollte damit also gehen.
mfg
Sigi

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Speed5
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#21 Beitrag von Speed5 » 2017-11-01 12:08:32

Moin Ulf,

Uli und ich drücken Dir die Daumen.
Viel Glück.

Gruß Michael
http://www.Odessa-wir-helfen.de

Ab dem Moment wo du „ach scheiß was drauf" denkst, wird es entweder grandios,
Oder absolut desaströs.

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Re: Getriebeschaden unterwegs

#22 Beitrag von Till » 2017-11-01 12:12:44

Moin,

Ich find Sicos Theorie gut und hätte an Ulf's Stelle auch Lust daran zu glauben. Das Problem ist nur dass eine Fehleinschätzung ein komplettes Festsitzen bedeutet. Ich kann Ulf nur raten sein kleines Schachspiel zu starten 'was wäre wenn'.

Danach sehe ich zwei Varianten:
1) Geschleppt werden
2) Getriebe vor Ort raus und zur Reparatur bringen bzw auf ein neues warten (oder ein anderes, vor Ort verfügbares einbauen)

Den Lkw wo zurückzulassen hinterlässt ein komisches Gefühl. Noch dazu sind Bordmittel immer begrenzt und Getriebeumbau nur schwer machbar. Das sinnvollste wird also sein die Karre schleppen zu lassen, um dann in einer Werkstatt ein anderes Getriebe einzubauen (für ne Reparatur auf Teile warten dauert bestimmt genauso lange wie auf ein anderes Getriebe). 1000km an Stange sind ne echte Ansage! Jemanden finden, der das macht ist eventl auch nicht einfach.

Aufwendige Reparaturen verloren im Nirgendwo, ich hatte das auch schon (Verteilergetriebe Hauptlager gefressen). Es ging innerhalb von 2 Wochen und hat nicht mal viel gekostet. Nur viel Energie gefressen. Ein Freund der damals mit nem Motorschaden daneben stand (ja, doppelte Packung...) hatte es besser. Er hat seinen Aufbau einfach abholen lassen und wieder nach Hause gebracht. Das Fahrgestell direkt zum Schrotter.

Es gibt also viele Lösungsmöglichkeiten :joke:

'Schiffbruch mit Tiger' hatte ich damals zufällig dabei. Die Empfehlung im Buch, bei Schiffbruch zu versuchen einen konstanten Tagesablauf zu erhalten kann ich nur weiterempfehlen!

Beste Grüße,

Till

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Re: Getriebeschaden unterwegs

#23 Beitrag von Willi Jung » 2017-11-01 12:17:18

Hey Ulf,

kann da leider auch nichts technisches beitragen.
Aber ich drück dir auch die Daumen.

Liebe Grüße
Willi
Der wieder nur noch mit dem Steyr tanzt
- Steyr A 680 GL mit Hesskoffer

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Re: Getriebeschaden unterwegs

#24 Beitrag von möp » 2017-11-01 12:22:33

Wo ist denn dein altes Getriebe? Das verbaute ist doch ein Ersatzgetriebe, oder?

Ich würde das jetzige Getriebe ausbauen und öffnen. Geht wirklich überall. Danach schaden begutachten und zur Not geht's dann auch mit einem Gang weniger weiter.
Vielleicht kommst du ja auch wieder bei deinem ersten Getriebe vorbei und kannst Teile verwerten...

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felix
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Getriebeschaden unterwegs

#25 Beitrag von felix » 2017-11-01 12:30:09

Hmm,

nur um die Fehlerquelle auszuschließen, würde ich das Schaltgestänge vom Getriebe trennen, sofern du den Konus vom Kugelkopf überzeugen kannst, sich zu lösen und dann alle Gänge mit der Zange einlegen und testen.

Aber sonst würde ich mich Sico's erster Vermutung anschließen, dass ein Schaden am Synchro-Ring des vierten Gangs vorliegt. (gebrochen?) Die Reste des Rings sitzen wahrscheinlich jetzt noch auf der Hauptwelle und treiben dort ihr Unwesen - manchmal blockieren sie die Schaltung und prinzipiell können sie auch den 4. Gang unabhängig von der Schaltung einlegen, dann hast du im Leerlauf den 4. Gang und beim Einlegen eines Gangs blockiert das Getriebe, weil dann zwei Gänge gleichzeitig eingelegt sind.

Ein halb eingelegter 4. Gang könnte auch das Rucken im Rückwärtsgang erklären: zuerst blockiert das Getriebe, dann gibt der defekte Ring frei und es geht mit einem Ruck rückwärts.

Nach meiner Ferneinschätzung besteht die (unwahrscheinliche) Gefahr, dass das Getriebe während der Fahrt blockiert, was einen ruckartigen Stillstand des LKW bedeuten kann. Würde daher nur noch sehr vorsichtig in eine geeignete (geheizte) Werkstatt fahren, die Verkehrssituation vor Ort musst du selbst einschätzen.

Ich befürchte der Schaltdeckel vom Getriebe muss auf, um Klarheit zu bekommen. Du hast eine Doka? Eventuell kannst du die Motorböcke an der Kupplungsglocke lösen und Motor samt Getriebe bei leicht gekippter doka (ordentlich sichern!) soweit anheben, das sich der Deckel im montierten Zustand öffnen lässt. Das habe ich aber nie probiert und letztlich ist es auch nur Murks, reparieren lässt es sich sicherlich eh nur neben dem LKW.

Wie sich das Getriebe ein- und ausbauen lässt weißt du wahrscheinlich bereits?

Wir haben bei einem Robur schon mal im Feld einen Synchroring im eingebauten Getriebe mit der Flex eingeschnitten und dann gesprengt, sodass er entfernt werden konnte. Danach das Getriebe mehrfach gespült und weiter ging es mit Zwischengas. Aber beim Robur ist das Getriebe stehend verbaut und man kommt von oben heran.

Ein Zahnrad für den 4. Gang und eine unsynchronisierte Schaltklaue aus einem AK5-45 habe ich noch liegen, die kannst du gerne bekommen, wenn sie erforderlich ist und sich eine Möglichkeit für den Transport ergibt.

Je nach Schrottplatz-Lage kannst du auch schauen, ob du ein Ersatz-Getriebe vor Ort organisieren kannst. An die Glocke vom 413 passt eine Menge Getriebe, Verzahnungen der Eingangswelle kannst du ggf. über Kupplungsscheiben mit anderer Verzahnung anpassen, die Länge Eingangswelle ist eher kritisch. Kardanwelle im Zweifel handwerklich umschweißen und später bei Gelegenheit wuchten lassen. Aber ich Greife vielleicht etwas vor...

Grüße aus Marokko,
Felix

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Re: Getriebeschaden unterwegs

#26 Beitrag von AL28 » 2017-11-01 12:58:42

Hallo
Das Öl warm machen , dann will es auch wieder in Getriebe .
Schleppen und aufgeben geht immer noch .
Ich würde bis zur nächsten Werkstatt mit hellen Ohren und viel Gefühl vorsichtig fahren .
Getriebe raus und rein sehen . Vielleicht findet sich was passendes oder ein teil oder man kann das teil raus nehmen was Schwierigkeiten macht und durch eine Hülse ersetzen .
Dann hat man halt ein oder zwei Gänge weniger . Zeit ist da also geht es halt langsamer aber doch vorwärts . Nicht verzweifeln und als teil deines Abenteuer Urlaubs sehen , was an zukünftigen Lagerfeuern mit stillen staunen gehört wird .
Gruß
Oli

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Re: Getriebeschaden unterwegs

#27 Beitrag von Ulf H » 2017-11-01 13:30:44

... vorsichtige Fahrt zum nächsten Ort in 75 km Entfernung haben geklappt ...

... Vorräte vor allem an Sprit und Brot sind auch wieder aufgestockt ...

... werde morgen mal nach einer Werkstatt suchen, wo ich das Getriebe ausbauen und zerlegen kann ...

... später mehr ...

Gruss Ulf
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Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

sico
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#28 Beitrag von sico » 2017-11-01 13:34:20

hallo Ulf,
hier Bilder zum ZF-Getriebe mit Blick ins Innere bei abgenommenem Seitendeckel.
mfg
Sigi
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IMG_1274.JPG

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akkuflex
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#29 Beitrag von akkuflex » 2017-11-01 13:46:03

Respekt.

Das ist mal ne Reise die würdig ist den Enkelkindern mehrfach erzählt zu werden.

Gruß

Martin

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MarkusG
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Re: Getriebeschaden unterwegs

#30 Beitrag von MarkusG » 2017-11-01 13:55:07

Hallo Ulf

Ich drück dir ebenfalls die Daumen.
Ist ein scheiß Gefühl. :mad:
Gruß Markus
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