Diesel im Ausland. Split aus Istanbul-Kathmandu 2017

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Diesel im Ausland. Split aus Istanbul-Kathmandu 2017

#1 Beitrag von maxd » 2017-01-13 14:52:00

Wer hat denn eine Idee zur Treibstoffversorgung? Muss ich vorher von Euro 5 auf Euro 0 rückrüsten?

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seppr
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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#2 Beitrag von seppr » 2017-01-13 16:50:01

Euro 0 nicht sondern nur DPF enternen. Das wäre in etwa Euro III.

Wenn Die Steuerelektronik dazu überredet werden kann, auf den DPF zu verzichten, dann sollte es gehen. Separ-Filter hast Du doch ohnehin.

Das Entfernen des DPF incl. späterer Rückbau könnten aber 2-3 Tausend Euro kosten, wenn s reicht.

Sepp

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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#3 Beitrag von sri-lanka » 2017-01-13 22:15:47

seppr hat geschrieben:Euro 0 nicht sondern nur DPF enternen. Das wäre in etwa Euro III.

Wenn Die Steuerelektronik dazu überredet werden kann, auf den DPF zu verzichten, dann sollte es gehen. Separ-Filter hast Du doch ohnehin.

Das Entfernen des DPF incl. späterer Rückbau könnten aber 2-3 Tausend Euro kosten, wenn s reicht.

Sepp
Diesbezüglich hatte ich schon mit dieser Fa. Kontakt: http://toussaint-motorenwerke.de/Vortei ... p?site=130

Gruss

Werner

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joern
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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#4 Beitrag von joern » 2017-01-14 15:03:35

Die modernen Sprintermotoren mussten im Iran schon gelegentlich per Laptop animiert werden, den DPF freizubrennen.
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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#5 Beitrag von rambaz » 2017-01-14 18:39:41

joern hat geschrieben:Die modernen Sprintermotoren mussten im Iran schon gelegentlich per Laptop animiert werden, den DPF freizubrennen.
Wegen Schwefel oder was ??

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#6 Beitrag von joern » 2017-01-15 9:33:09

Keine Ahnung was da technisch passiert und warum.
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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#7 Beitrag von rambaz » 2017-01-15 11:17:35

Der iranische Diesel ist gefürchtet für seinen extrem hohen Schwefelgehalt.

http://www.ff-expedition.de/dieselquali ... ltweit.htm

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#8 Beitrag von maxd » 2017-01-15 11:42:04

D.h. Im Zweifel in der Türkei voll tanken und dann wieder in Turkmenistan ...

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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#9 Beitrag von rambaz » 2017-01-15 12:29:01

maxd hat geschrieben:D.h. Im Zweifel in der Türkei voll tanken und dann wieder in Turkmenistan ...

Aber genau das will ja kaum jemand, weil in der Türkei der Sprit extrem teuer und im Iran extrem billig ist.
Geiz ist geil.....
:joke:

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#10 Beitrag von maxd » 2017-01-15 15:14:59

sico hat geschrieben:
maxd hat geschrieben:D.h. Im Zweifel in der Türkei voll tanken und dann wieder in Turkmenistan ...
Im Iran kostet der Diesel € 0,15. In der Türkei ca € 1,45.
Dh knapp 800 € Ersparnis bei 600 l Tankvolumen. Dafür kriege ich keine Euro 3 Rückrüstung. Bleibt das Tanken-in-Turkmenistan-Problem.
Zuletzt geändert von maxd am 2017-01-15 15:20:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#11 Beitrag von Rastlos18280 » 2017-01-15 16:45:36

seppr hat geschrieben:Euro 0 nicht sondern nur DPF enternen. Das wäre in etwa Euro III.

Wenn Die Steuerelektronik dazu überredet werden kann, auf den DPF zu verzichten, dann sollte es gehen. Separ-Filter hast Du doch ohnehin.

Das Entfernen des DPF incl. späterer Rückbau könnten aber 2-3 Tausend Euro kosten, wenn s reicht.

Sepp
Die Euro Normen hatten wir vor einer Weile schon einmal besprochen. Hier ist dann auch beschrieben wie das alles zusammenhängt und das Schwefel nichts mit dem DPF zu tun hat. Wenn Schwefel oxidiert wird, also verbrannt, kommt da immer SO2 raus, ob man will oder nicht. Und je mehr Schwefel im Diesel ist, desto mehr SO2 kommt hinten raus. Das in Verbindung mit Wasser wird dann Schwefelsäure und macht die Bäume tot.

Ich bezweifle das Euro 6 zurückrüsten die angebenden Summen kostet, denn das einzige was der Euro 6 Motor zusätzlich hat ist die Abgasbehandlung. Um genau zu sein, der Motor hat sich nicht verändert sondern NUR die Abgasbehandlung. Also was ich schon mit MAN besprochen hatte ist einfach eine Klappe in den Abgasstrang vor dem Schalldämpfer einbauen, die man dann in Ländern mit schlechtem Diesel aufmacht. Das ECU lässt Dich einige tausend km so fahren bevor es in das Sicherheitsprogramm umstellt. Also klappe rein und im Iran auf und dann wieder und alles ist OK. Auch verliert Dein Fahrzeug dann nicht die Zulassung den rein rechtlich ist ein Euro 6 zugelassenes Fahrzeug nicht auf Euro 3 zulässig wo dann noch Steuerhinterziehung hinzu kommen kann. Nur so viel zur rechtlichen Seite.
Also, keine Angst vor schlechtem Diesel, es sollte nur nicht zu viel Wasser drin sein.

Rastlos

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#12 Beitrag von maxd » 2017-01-15 20:08:38

D.h.

A) Abgasrückführung lahmlegen
B) Partikelfilter ausbauen
C) Steuergerät davon überzeugen das A&B kein Problem sind
D) Steuergerät aggressiver frei brennen lassen, Notlauf vermeiden.

Was ist davon zu empfehlen? Oder hab ich was falsch verstanden?

Auf dieserStrecke kommen ja noch Pässe bis 4700 m zu.

--max

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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#13 Beitrag von Rastlos18280 » 2017-01-15 22:36:21

maxd hat geschrieben:D.h.

A) Abgasrückführung lahmlegen
B) Partikelfilter ausbauen
C) Steuergerät davon überzeugen das A&B kein Problem sind
D) Steuergerät aggressiver frei brennen lassen, Notlauf vermeiden.

Was ist davon zu empfehlen? Oder hab ich was falsch verstanden?

Auf dieserStrecke kommen ja noch Pässe bis 4700 m zu.

--max
Hallo Max,

Zu erst muss man feststellen was schlechter Diesel eigentlich ist. Wenn er bei Kälte dickflüssig wird ist das auch in soweit kein Problem da man das mit Zusätzen unterbinden oder auch herausfiltern kann, das sind Schwebstoffe die in kalten Klimen schon in der Raffinerie entfernt werden. Wenn Wasser drinnen ist kann man das auch rausfiltern. Wenn er "nur" zu viel Schwefel enthält ist das kein Problem für den Motor. Die AGR ist für die Stickoxidreduzierung wo NOx zu NO oder aber zu N2 reduziert wird. Dies ist besser für die Umwelt weil die NOx sich auch gerne mit Wasser verbinden und dann Salpetersäure (HNO3) formen.
Ansonsten ist Diesel = Diesel!
Du brauchst nichts dergleichen tun. Wenn wirklich schlechter, verschmutzter, verdünnter Diesel erwartet wird solltest Du extra Filter einbauen. Das machen wir bei stationären Dieselaggregaten in der 3. Welt wo erstklassiger Diesel nicht immer garantiert werden kann.

Ich hoffe das hilft Dir weiter.

Gruß,

Rastlos

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#14 Beitrag von maxd » 2017-01-15 23:18:06

Hmm. Also SEPAR-Filter und und öfter mal Vollgas zum freibrennen und gut ist?

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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#15 Beitrag von Rastlos18280 » 2017-01-16 5:20:44

Hallo Max,
So lange Du ein paar längere Etappen drin hast, also mal 100 km zügig fahren dann geht das schon von allein. Der Filter muss ja nur warm werden und die Elektronik braucht ein paar konstante Werte um zu verstehen was im Filter/PM Kat passiert. Der Separ ist das wichtigste. Bei dickem Diesel setzt der sich zuerst zu und gibt Dir Zeit das Problem zu loesen bevor es in die ganzen kleinen Leitungen und Pumpe kommt. Wenn Du viel Winter planst und kein Zusatzmittel mitnehmen willst dann wäre es interessant die Dieselleitung oder die Filter zu beheizen. Allerdings wuerde ich das alles nicht so tragisch sehen da die Jungs in den Laendern ja auch mit den gleichen LKW wie hier fahren. Die Motoren sind mehr oder weniger die gleichen und ob die nun Euro III oder VI sind macht keinen Unterschied; dickflüssiger Diesel legt auch einen Euro 0 oder -10 lahm.
Ich bin ein paar tausend km mit kaputtem PM Filter (kaputte Keramik) gefahren und das war dem ECU mehr oder weniger egal, klar irgendwann schaltet es in das Notlaufprogramm aber auch nicht so schnell.
Wenn Dein DPF wirklich zu ist, dann kannst Du den einfach ausbauen und mit einem Schweißbrenner ausbrennen. Nicht ideal aber geht. Oder, bring den vor Deinem Ausflug ins Ungewisse zu Barten oder HGM oder, oder, oder. Und bist Du Dir wenigstens sicher das er sich nicht so schnell vollpackt.
Wahrscheinlich bricht aber vorher eine Feder oder das Getriebe geht kaputt. ;-)
Bis dann und gute Fahrt.

Rastlos
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MAN PM Kat - ein "bißchen" verrußt, Eingang
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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#16 Beitrag von Pirx » 2017-01-16 15:28:47

Rastlos18280 hat geschrieben:Wenn er "nur" zu viel Schwefel enthält ist das kein Problem für den Motor.
Ach?

http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 96#p637396

Pirx
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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#17 Beitrag von Rastlos18280 » 2017-01-16 16:29:30

Pirx hat geschrieben:
Rastlos18280 hat geschrieben:Wenn er "nur" zu viel Schwefel enthält ist das kein Problem für den Motor.
Ach?

http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 96#p637396

Pirx
Hallo Pirx,
Interessante Artikel (Dieselproben sind auch schon 8-10 Jahre alt) und dem stimme ich auch voll zu allerdings wird das hier wieder ins Extreme gezogen. Man muss dann sicherlich auch zwischen PKW- und Nutzfahrzeugmotor unterscheiden. Wenn ein Dieselmotor sein Leben lang mit 3.000 ppm S2 im Diesel gefüttert wird und der Motor eigentlich für ULSD gebaut wurde kann ich mir gut vorstellen das der keine 800.000 km hält, sondern nur 650.000. Wenn der gleiche Motor im TGM oder Actros aber nur 10.000 km mit solchem Diesel fährt wird da noch kein Schaden entstehen. Der DPF muss vielleicht einmal extra ausgebrannt werden. Im übrigen werden die gleichen MAN Motoren 0836 auch in Generatoren und auf Schiffen eingesetzt wo die Dieselnormen nicht zu treffen.
Schwefel wird nicht das grösste Problem sein sondern eher gestreckten Diesel zu finden, Diesel der einen viel zu hohen Schwebstoffgehalt hat, Diesel der Waxe die sich bei kühleren Temperaturen absetzen und Leitungen verstopfen. Das sind die Probleme die auftreten werden, der bisschen Schwefel macht da garnix! Darum lieber einen Dieselfilter mehr wer auf Nummer sicher gehen will und den Separ sowie die Leitungen beheizen wenn's kalt wird und dem ganzen ein wenig Liqui Moly Fließ Fit K zu fügen.
Gruß,
Rastlos

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#18 Beitrag von seppr » 2017-02-03 18:43:18

Auf die mehr als 2 Wochen zurückliegenden Beiträge von Rastlos will ich noch antworten:

Hallo Rastlos

Wenn ich Deine Aussagen oben richtig interpretiere zweifelst Du ein wenig an der ungünstigen Wirkung des Schwefels im Dieselkraftstoff. Und wenn Du einen älteren LKW 18280 fährst stimmt das für Dich auch. Dem Motor an sich schadet der Schwefel nicht besonders. Dann sind andere Beigaben im Diesel, wie Wasser, Dreck etc. tatsächlich viel bedeutender.

Aber die seit dem Jahrtausendwechsel immer strenger werdenden Abgasnormen konnten nur mit bis ins Detail geregelten Motoren und Abgasbehandlungen erreicht werden. Ab etwa Euro IV und dem Jahr 2007 verwendeten dazu die meisten, ab Euro V und 2011 nutzte glaube ich jeder Hersteller einen Dieselpartikelfilter. Und dieser DPF, nicht der Motor streikt bei zu hohem Schwefelgehalt im Diesel. Das weiß inzwischen jeder informierte Fahrer und auch, dass vorprogrammierte Selbstreinigungsläufe den DPF wieder frei brennen können.

Was nicht so einfach geht: Den Filter ausbauen und reinigen. Bei meinem Bremach würde der DPF bei Verstopfung ersetzt und das kostet um die 2000.- Euro.

Was ein mit Schwefel zugelegter DPF auf einer Weltreise macht kann man in den bekannten Reiseberichten lesen. Ein deutscher Mercedes G Professional kam nur bis Kairo, dann fiel der Motor aus. Erst die Entfernung des DPF und ein Umprogrammieren des Steuergerätes durch das Herstellerwerk, was mehrere Wochen Zeit und vermutlich viel Geld kostet brachte dauerhaft Abhilfe.

Es gibt weitere Berichte dieser Art, aber auch Reisende, die mit ihrem Common rail Motor eine erstaunlich lange Fahrt trotz Serientechnik störungsfrei absolvieren konnten. Dass dies eigentlich nur über eine sorgfältige Auswahl der angefahrenen Tankstellen möglich ist und bei Fahrt über schnelle Autobahnen ebenfalls leichter geht zeigt folgender äußerst lesenswerter Beitrag von Marcus Tuck (nur in englischer Sprache):
http://www.tuckstruck.net/truck-and-kit ... el-issues/

Dieser Mann reist mit einem neuen Iveco mit dem 3-Liter-Motor F1C durch Südamerika. Er versteht offensichtlich etwas von dieser Problematik, hat das Original Easy dabei, das 5000 Euro teure Werkstattanalysegerät von Iveco und kann es auch bedienen, wie man sieht. Jeder, der mit einem Euro V Motor durch Bolivien fahren will sollte diesen Beitrag genau durchlesen. Hochinteressant.

Meine Erkenntnis daraus: Der Schwefel im Diesel ist in manchen Ländern definitiv nicht zu ignorieren.

Sepp

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maxd
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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#19 Beitrag von maxd » 2017-02-03 19:43:06

Schade dass der Thread für diese Schöne Reise ein bisschen im Schwelfel untergeht. Naja.

Ich lese zum MAN Euro5 TGS Motor
D2676LF37 - 540 PS / 397 KW EURO5 / CN5 SCR - (018I5) 2.500 Nm CR OBD2
bei MAN: "Der maximale Schwefelgehaltdes Dieselkraftstoffesist auf 2.500 ppm begrenzt"

Zu meinem
D0836LFL64 - 290 PS / 213 KW EURO5 - 1150 Nm (018RW) C-R OBD2
hab ich noch nichts derartiges gefunden.

2500 ppm klingt doch recht gut.

--max

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Re:

#20 Beitrag von Rastlos18280 » 2017-02-03 21:35:01

Wilmaaa hat geschrieben:Es steht Euch frei, die Moderatoren um einen Split zu bitten. ;)
Hallo Wilmaaa,
Wäre wahrscheinlich nicht schlecht wenn das in Motor und Getriebe versetzt würde.

Hallo Sepp,
Berichte gibt es viele wo angeblich irgendwas nicht funktioniert hat und dann das Auto abgeschleppt werden musste. Seh' ich alles ein. Wenn Du Dir den Bericht von Marcus genauer durchgelesen hast wirst Du auch festgestellt haben das die gar nicht so viele Probleme mit dem Sprit hatten. Ja, es war etwas mehr Schwefel drin, und ja, der DPF hat sich ein wenig mehr und/oder schneller zugesetzt aber es gab da überhaupt keine Probleme die ein Weiterfahren verhindert hatten oder hätten. Die DPF setzen sich auch in Deutschland bei ULSD zu, frag' bei Stadtbussen und Müllautos nach die nie richtig auf Touren kommen. Darum gibt es ja Firmen die einen den DPF freibrennen.
Mein 2009 TGM hat einen DPF (Euro IV ist seit 2005 und Euro V seit Okt 2008 in Kraft), der war auch schon zu, und kaputt. Darum musste ich ihn auch ersetzen und der kostet bei MAN €3.500. Ein- und Ausbau ist kein Hexenwerk, und 6 Schrauben später sieht das wieder wie vorher aus. Beim Bremach dürfte der auch nicht schwerer zu wechseln sein. Euro IV und V sind Abgasnormen und der einzige Unterschied zwischen denen ist der NOx Ausstoß. Der DPF sammelt nämlich nicht nur den Ruß sondern verwandelt die NOx in N2 und O2.
Allerdings, und jetzt wiederhole ich mich, es ist nicht der bisschen Schwefel der da im Diesel ist, es sind die ganzen anderen Verunreinigungen die unsere Fahrzeuge, bzw Motoren lahmlegen.
Marcus and Julie Tuck hat geschrieben:I can highly recommend heated fuel filters, especially if you use fuel that is likely to wax – it is a much better option than adding additives.
Und es ist auch nicht erstaunlich daran das man mit einem normalen 2016 Diesel auch ausserhalb Europas fahren kann! Wenn man "Diesel" von einer Hinterhofraffinerie in Kurdistan oder Syrien kauft muss man schon mit Allem rechnen aber wenn das doch durch eine Tankstelle läuft ist das Risiko schon geringer. Und ein Tank voll 10.000 ppm Diesel kann man schon mal verbrennen.
Marcus seine Tabellen sind mehr oder weniger für die Katz' weil das sehr wenig mit der Dieselqualität zu tun hat. Es ist ja schoen das zu messen und aufzuschreiben aber wie er ja selber schreibt hatte er keine Probleme, mal war der mehr, mal weniger Russ im DPF.
Wiki hat geschrieben:Entstehung von Dieselruß
...
Dieselruß entsteht aufgrund der Kraftstoffeigenschaften und des Verbrennungsverfahrens. Partikel im Dieselabgas bestehen hauptsächlich aus Ruß und unverbrannten Kohlenwasserstoffen. ... Auch Schwefel im Kraftstoff führt zu einer solchen erhöhten Tröpfchenbildung, beispielsweise wenn der Motor mit Heizöl betrieben wird.
Also, es liegt nicht hauptsächlich am Schwefel das sich ein DPF zusetzt.
Man muss ja immer bedenken das wir nicht unser Leben lang mit dem Diesel rumfahren sondern nur mal ein paar tausend oder zehn tausend km und davon setzt sich auch kein DPF zu, vorausgesetzt man fährt alle paar Wochen mal ein bisschen schneller. Und wen nicht kann man immer noch Löcher in den Auspuff bohren oder mal mit dem Fahrzeughersteller sprechen. Bei MAN ist es zB kein Problem die Motorsteuerung umzuprogrammieren.
Also, noch einmal, keine Angst vorm Schwefelmonster! Das ist nicht so groß und gelb. Wax und Wasser sind unsere wirklichen Feinde.
Und bitte das Thema richtig recherchieren bevor wieder Angst verbreitet wird!

Nachtrag:
maxd hat geschrieben: bei MAN: "Der maximale Schwefelgehaltdes Dieselkraftstoffesist auf 2.500 ppm begrenzt"
--max
Es gibt keine Messgeräte im Fahrzeug die dem Motor sagen was für Diesel da nun kommt. Das ist mehr oder weniger eine Richtlinie.
Orientierende Versuche zur Schwefelbestimmung in Kraftstoffen haben gezeigt, dass die Röntgenbeamline der BAM bei BESSY II geeignet ist, Schwefel auch in kleinen Konzentrationen zu bestimmen. Da das Verfahren der synchrotronstrahlungsinduzierten Röntgenfluoreszenzanalyse (SYRFA) für den Vor-Ort-Einsatz nicht geeignet ist, ist das Ziel der Untersuchungen, durch Variation von Anregungsenergie und -geometrie mögliche Quellen für systematische Fehler zu untersuchen. Durch geeignete Korrekturfaktoren kann dann die Richtigkeit der Analyseergebnisse gewährleistet werden. Das Verfahren soll dann als Alternative bzw. Ergänzung zu zerstörenden Verfahren der Schwefelanalyse Anwendung finden. Damit wird ein Beitrag zur künftigen Herstellung zertifizierter Referenzmaterialien (ZRM) geleistet.
Schönen Gruß ins Wochenende,

Rastlos

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#21 Beitrag von maxd » 2017-02-03 23:32:36

... aber mit beheizten Filtern, Wasserabscheider hat man an der Front doch getan, was möglich ist, oder?

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seppr
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Re: Mitfahrer/innen mit eigenem Fzg Istanbul-Kathmandu 2017

#22 Beitrag von seppr » 2017-02-03 23:39:46

Klar, dass ich den Satz etwas kommentieren muss:

[b]Und bitte das Thema richtig recherchieren bevor wieder Angst verbreitet wird![/b]

Meine Angaben sind in Deinen Augen zumindest in einem Detail falsch: Die Jahreszahlen Der EURO IV und EURO V stimmen nicht überein. Zumindest die Zahl 2011 für den EURO V stimmt aber (fast). Ich meinte damit nicht das Jahr des ersten EURO V Motors sondern das Jahr, ab dem die Vorgängermotoren nicht mehr zulassungsfähig waren. Und dieses Datum war in Deutschland mit Einsatz einer Sondergenehmigung der 30.09.2010. Ich musste meinen EURO IV bis spätestens an diesem Tag zulassen.

Dann ja, richtig, nicht der reine Schwefel sondern Ruß setzt den DPF zu. Aber diese Rußablagerung wird durch den Schwefelgehalt im Diesel stark beeinflusst.

Angst wurde aber nicht verbreitet.
Der verlinkte Artikel macht auch nicht Angst. Er zeigt nur den direkten Zusammenhang von Dieselqualität und Rußablagerung im DPF. Die Reisenden hatten keine Probleme, weil sie diesen Zusammenhang erkannten und messen konnten. Wobei klar gezeigt wird, dass der Sauerstoffmangel in den Höhen Boliviens und die geringe mögliche Geschwindigkeit, sprich niedrige Abgastemperaturen einen erheblichen Einfluss hatten. Kurz bevor der DPF zugemacht hätte, also Probleme gekommen wären haben sie schnellere Straßen und tiefere Höhenlagen erreicht. Der Verlauf ist sehr schön dokumentiert. Deshalb mein Link auf diesen Beitrag.
Keine Angst - aber Kenntnis der Zusammenhänge sollen vermittelt werden !

Dein Argument, dass nicht der Schwefel sondern andere Beimengungen im Diesel diese Rußablagerungen verursacht haben könnten kann niemand entkräften. Weder der Schwefelgehalt der ominösen Treibstoffquelle noch andere Verunreinigungen sind bekannt.

Aber ich stoße mich daran (und nur daran) dass der Schwefelgehalt als Hauptverursacher so heruntergespielt wird. Die anderen genannten Rußverursacher hat man ja immer.

Von mir aus könnten wir aber nun wieder auf das Reisethema zurückkommen.

Sepp

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