Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

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Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#1 Beitrag von MaGna » 2017-01-17 19:15:27

Wäre diese Software nicht die Lösung, um mit modernen Fahrzeugen außerhalb Europas zu reisen?
http://www.huffingtonpost.de/2017/01/16 ... mg00000002

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#2 Beitrag von reo-fahrer » 2017-01-17 19:36:27

den Nutzen für WoMos mal außen vor gelassen, wie hoch ist der Kostenvorteil damit tatsächlich? Der euro6 LKW wird ja Maut als euro6 bezahlen, so steht's in den Papieren etc., das geht ja damit nicht günstiger. Mit der Software haben die jetzt das adblue gespart, was im Container irgendwie 350€ für 1000l kostet und man grob 1-2l/100km braucht. D.h. die haben < 70ct pro 100km gespart.
Ist der Kostendruck tatsächlich so massiv, das man das braucht oder ist das eher so ein "weil's geht" und man das Geld gerne mitnimmt.
Tankwart zum LKW-Fahrer: Du tankst Super!
LKW-Fahrer zum Tankwart: danke, ich ich mach das ja schon ne ganze Weile.

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#3 Beitrag von MaGna » 2017-01-17 20:07:52

Die Mautprellerei der osteuropäischen Spediteure war nicht Gegenstand meines Posts, sondern die Frage, ob Traveller mit dieser Software, eingesetzt außerhalb Europas, mit ihren modernen Fahrzeugen gefahrlos beispieslweise Afrika umrunden können, oder ob es dazu mehr bedarf als dieser Software. Mit dem Link wollte ich nur auf die Existenz dieser Software hinweisen.

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#4 Beitrag von Kami » 2017-01-17 20:11:42

hi,

Ad-Blue ohne Funktion heisst man braucht halt kein AD-Blue mehr. Die Einspritzanlage braucht aber qualitativ immer noch den selben Sprit wie davor...

Gruss
Kami
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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#5 Beitrag von TDFahrer » 2017-01-17 21:50:21

:huh:
Soweit ich weiß, wird ohne AdBlue gedrosselt. Zumindest bei deutschen Fahrzeugen.
Bei unserem THW Actros, ist diese Drosselung vom Hersteller deaktiviert.

So schwirrt mir das gerade in meinem Hirn herum.

Gruß Micha

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#6 Beitrag von MaGna » 2017-01-17 22:49:45

TDFahrer hat geschrieben::huh:
Soweit ich weiß, wird ohne AdBlue gedrosselt. Zumindest bei deutschen Fahrzeugen.
Bei unserem THW Actros, ist diese Drosselung vom Hersteller deaktiviert. ...
Und genau das scheint die verlinkte illegale Software zu machen. Fragt sich nur, ob das reicht, um außerhalb Europas ohne Adblue mit modernen Fahrzeugen reisen zu können.

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#7 Beitrag von sri-lanka » 2017-01-17 22:54:13

TDFahrer hat geschrieben::huh:
Soweit ich weiß, wird ohne AdBlue gedrosselt. Zumindest bei deutschen Fahrzeugen.
Bei unserem THW Actros, ist diese Drosselung vom Hersteller deaktiviert.

So schwirrt mir das gerade in meinem Hirn herum.

Gruß Micha
Ein Hersteller wird zu 1000% nicht seine Software (Abgasbehandlung mit AD-Blue abschalten) manipulieren und sich dadurch strafbar machen. :wack: Warum sollte er auch.
Auch eine offizielle, zBsp. Merc. Garage wird dies nicht machen. Garantie sowiso futsch.

Wenns wo anders, Freie LKW Garage oder eine darauf spez. Firma macht.......????
Kenne eine Marken-gebundene LKW Garage, da sagt der Chef ganz klar: Sowas machen wir nicht!

Aber sagt er mir: ich weis da schon jemanden......

Grüsse

Werner

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#8 Beitrag von Pitmaster » 2017-01-18 0:34:14

Das könnte auf Reise funktionieren.

Was macht Ad Blue und wofür brauche ich es?
Moderne Selbstzünder verwenden AdBlue, um den Ausstoß von Stickoxiden zu reduzieren. Das wird mit Sensoren überwacht, und genau hier greift die angesprochenen Software. Neuzugelassene Diesel dürfen heute nur 80 statt 180 Milligramm Stickoxide pro Kilometer ausstoßen. Die Stickoxide die überwacht werden stammen vom Schwefel. Der Dreiwegekatalysator, wie im Benziner eingesetzt, funktioniert beim Diesel wegen des höheren Luftanteils während der Verbrennung nicht. Stattdessen werden spezielle Katalysatoren für saubere Abgase eingesetzt: der NOx-Speicherkat und der SCR-Katalysator.
Die Schwefelbelastung von Dieselkraftstoff ist in der EU gesetzlich auf 10 mg/kg beschränkt. Nicht nur das was hinten rausgeht ist reglementiert, auch das, was vor der Kraftabgabe reinkommt, ist von staatl. Interesse. Und nur mit diesem geringem Schwefeleanteil funktioniert die Überwachung.
Bei zu hohem Anteil im Abgas bügelt nun Software die alles glatt. Hoher Schwefelgehalt vorne rein, Verbrennung und Kraftabgabe, Sensor misst, Mist geht nicht, "Manipulation" von der Software und OK ans Steuergerät. Steuergerät zu Fahrzeug alles gut, rollen!!.
Da ist ja noch den Partikelfilter. Der soll ja nur den Ruß kleinmachen. Hat der was mit Schwefel und Ad Blue zu tun? Ich würde sagen nein. Den gab es schon vor Ad Blue.

Welche Auswirkungen nun der Schwefel auf die verwendeten Materialien im Motor hat kann ich nicht beantworten, da denke ich mal keine. Es gab schon in der Zeit als Diesel noch Unmengen Schwefel hatte, Motorblöcke aus Guss und Alulegierungen. Auch die ESP interessiert der Schwefelgehalt wenig, da er erst nach der Oxidation (zu SO2) in Verbindung mit Wasserdampf (H2O), zur schwefligen Säure (H2SO3) wird, die auch Metalle angreifen kann. (Reaktion kann noch weiter gehen bis zu H2SO4, ab hier kein Spaß mehr, Schwefelsäure).

Was natürlich die Wahnsinnsreporter der Verdummungsindustrie aufgedeckt haben, ein Preisvorteil von wenigen Cent pro 100Km ist sensationell. Hätte man nun die Reportage auf die moralische Unzulänglichkeit gelenkt, statt auf die Raffgier der bösen Osteuropäer, wären die Einschaltquoten und die Aufmerksamkeit dahin gewesen.
Ich denke das die LKW Fahrer, bzw die Spediteure das nicht machen um sich zu bereichern, sondern einfach als Notwendigkeit, um den Anforderungen Ihrer Motoren, mit den (nicht) Möglichkeiten der schwefelarmen Betankung in ihren Ländern, oder wohin sie fahren, gerecht zu werden.

Klar kann ich mich irren, aber das Reisen in "Schwefelgebiete" müsste mit der Software, bzw Manipulationskiste funktionieren. Ob es legal oder Illegal, moralisch oder unmoralisch ist möchte ich nicht bewerten und diskutieren.

Der TD Fahrer Micha hat vollkommen Recht mit der Deaktivierung der Drosselung der THW Fahrzeuge. Unsere modernen Feuerwehrfahrzeuge 2 Stück TGM 13.250, laufen alle ohne den ganzen Abgaskram obwohl verbaut. Das ist hochoffiziell geregelt und erlaubt, da die Fahrzeuge besondere Aufgaben haben. Stellt Euch mal vor, am RW denkt der DPF er müsste freigebrannt werden und schaltet auf Notlauf, während mit den, am Generator angeschlossenen hydraulischen Geräten, ein eingeklemmter LKW Fahrer aus seinem Truck befreit wird. Oder die Kameraden sind im Innenangriff eines brennenden Wohnhauses und das TLF 16 schaltet ins Notprogramm, da es seinen AdBlue Vorrat aufgebraucht hat. Wir waren,wie wir die neuen Fahrzeuge bekommen haben, sehr skeptisch und haben es ausprobiert. Der DPF und auch AdBlue jucken uns im Einsatz nicht. Natürlich schauen wir darauf das nix leer wird, genauso wie wir auf einen immer gefüllten Diesel und Wassertank achten, aber sollte es vorkommen, dann passiert, ausser einer Warnleuchte, nix.


Guido
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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#9 Beitrag von sri-lanka » 2017-01-18 0:56:27

Hallo Guido

Vielen Dank für Deinen informativen Beitrag.

Betr.: Was natürlich die Wahnsinnsreporter der Verdummungsindustrie aufgedeckt haben, ein Preisvorteil von wenigen Cent pro 100Km ist sensationell. Hätte man nun die Reportage auf die moralische Unzulänglichkeit gelenkt, statt auf die Raffgier der bösen Osteuropäer, wären die Einschaltquoten und die Aufmerksamkeit dahin gewesen.
Genau dies habe ich mir auch gedacht.

Anscheinend war ich als ich den Beitrag schrieb ein wenig mit Medis benebelt. Mache schon seit einiger Zeit an meiner Lungenentzündung rum.
Habe komplett übersehen, dass von THW Fahrzeugen die Rede war.

Sorry Micha

Beste Grüsse

Werner

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#10 Beitrag von holland » 2017-01-18 8:58:51

MaGna hat geschrieben:Die Mautprellerei der osteuropäischen Spediteure war nicht Gegenstand meines Posts, sondern die Frage, ob Traveller mit dieser Software, eingesetzt außerhalb Europas, mit ihren modernen Fahrzeugen gefahrlos beispieslweise Afrika umrunden können, oder ob es dazu mehr bedarf als dieser Software. Mit dem Link wollte ich nur auf die Existenz dieser Software hinweisen.
Bei den meisten Fabrikaten reicht es aus, den Tankgeber vom AdBlue auf einen Festwert zu Programmieren.

Gruß

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#11 Beitrag von Der gesetzlose Saarländer » 2017-01-18 9:22:00

Hallo,

zu dem Thema gibt es heute eine extra Sendung im ZDF, es geht um Mautprellerei, da es für saubere LKW Rabatte gibt. Osteuropäische Speditionen rüsten Ihre LKW um, so das kein ADBLUE eingespritzt wird. So spart ein Spediteur schon mal 2000€ pro Jahr und LKW.

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoo ... w-102.html

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#12 Beitrag von Pitmaster » 2017-01-18 9:42:33

Dann geht die Kiste aber in Störung, da die Abgaswerte NOx nicht mehr stimmen und das Steuergerät mindestens eine Warnung wenn nicht sogar ins Notprogramm schaltet. Ich kann mir nicht vorstellen das man den ganzen Aufwand betreibt um dann die korrekte Funktion am Füllstand des AdBlue festmacht. Sicherlich gibt es auch eine Meldung wenn der Tank leer ist.

Es wird nur das Adblue gespart. Alles andere ist rechnerische Stimmungsmache. Die Fahrzeuge sind ja mit Adblue ausgestattet und damit Euro 5 oder 6, nur das Adblue fehlt. Klar gehen jetzt die NOx nach oben und es wäre eine höhere Maut fällig, aber die Fahrzeuge können das ja, also spare ich nur den Adblue Zusatz.
Anders wäre es wenn das Gerät einen Euro2 auf Euro6 pimpen würde und munter Abgase nach Euro2 entlässt und in der Maut günstiger wäre.

Das ist ja exakt das was VW gemacht hat, ein nicht Euro6 fähiges Fahrzeug mit Hilfe einer Software vs. Kistchen, auf Euro6 gepimpt. Das sehe ich als nicht in Ordnung an. Wenn ich aber einen Euro6 mit Hilfe eines Kistchens so manipuliere das ich auch den in meiner Heimat zu bekommenden schwefelbelasteten Diesel fahren kann, geht das für mich eher klar.

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#13 Beitrag von Buclarisa » 2017-01-18 10:05:06

Pitmaster hat geschrieben: Wenn ich aber einen Euro6 mit Hilfe eines Kistchens so manipuliere das ich auch den in meiner Heimat zu bekommenden schwefelbelasteten Diesel fahren kann, geht das für mich eher klar.

Guido

So ähnlich sehe ich das auch. Woher der Schwefeldiesel kommt und was der dann kostet ist doch die Frage. Alles andere in der Sendung war überzogen.
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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#14 Beitrag von roter brummer » 2017-01-18 12:59:29

Hallo zusammen,

es geht um LKW aus Osteuropa. EU-Weit gibt's seit der Jahrtausendwende Schwefelarmen Diesel, das Argument fällt also weg.
Ich frag mich eher, ob sich auch Sprit sparen lässt, in dem man sich die Abgasnachbehandlung spart?

Gruß
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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#15 Beitrag von Buclarisa » 2017-01-18 13:33:21

Ich gehe mal davon aus das die Box auch Geld kostet, sowie deren Einbau, so das deren Einsparpotential geschätzt bei 100000 km beginnt, und nur im Centbereich liegt. Das ist für mich unlogisch.
Importieren die Osteuropäer biligen Schwefelsprit aus ?
Um signifikant Diesel einzusparen müsste der DPF raus und der Motor mit einer Software nach Euro 2 oder 3 gesteuert werden. Das würde man an hohen Stickoxiden merken. Aber das traue ich der Box so nicht zu das sollte als Software im Steuergerät laufen.
Es gibt auch für den PKW Bereich verschiedenste Lösungen um einen Motorsteuergerät einem vorhandenen DPF vorzugaukeln, Damit das OBD Protokoll sauber ist, und das Fahrzeug AU fähig.
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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#16 Beitrag von roter brummer » 2017-01-18 14:56:26

Hi,
die Box soll wohl ~70 Euro kosten. Selbst, wenn man den Verbrauch von adblue nur mit 50 Cent auf 100 km ansetzt, rentiert sich das im gewerblichen Betrieb doch schon in wenigen Wochen.
Und ob Sprit sparen oder nicht, der Stickoxidausstoß geht laut dem ZDF Beitrag deutlich hoch, nur misst ihn normalerweise eben keiner...

Man darf gespannt sein, wird man sicherlich noch mehr von hören. Ich werde mir heute abend mal die ganze Sendung geben, vielleicht erfährt man da ja noch was.

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#17 Beitrag von PeterWEN » 2017-01-18 15:40:08

Habedere,

der, gestern Abend in dem Beitrag gezeigte rumänische Fuhrunternehmer sagte, das er dreißig Lastzüge hat und alle sind mit dem Kästchen ausgestattet.
Kosten soll so ein Kästchen ca. 70 €.
Der Rumäne sprach von einer jährlichen Einsparung von insgesamt ca. 60.000,- € nur beim adblue.
Da fährt ja schon 1 Truck alleine in einem Jahr fast die gesamten Ausgaben für die Flotte wieder herein.
Dazu dann noch die Einsparungen bei der Maut und die wesentlich niedrigeren Personalkosten.
Da können unsere gesetzeskonformen Spediteure nicht mithalten.

Ganz besonders gefiel mir das dort vorgestellte Messgerät.
Misst schon im Vorbeifahren am Truck wie hoch ungefähr der Stickstoffausstoß ist.
So etwas sollte großmaßstäblich eingeführt und angewendet werden.
Jeder der bei Unterschleif erwischt wird, kommt als Mautpreller auf die schwarze Liste.
Zusätzlich noch Bußgelder das die Schwarte kracht, natürlich für Beide: Fahrer und Unternehmer.
Zur Not (wenn keiner was zahlen will/kann) Kiste beschlagnahmen und ab damit zur vebec.
Die Ladung darf der Auftraggeber dann auf seine Kosten innerhalb 10 Tagen abholen (sonst Lagerkosten).
Da werden sie wohl ganz schnell wieder brav werden, da auch östliche Spediteure sich ein generelles Verbot für EU-Territorium nicht leisten können.
Vor mir die Bahn, unter mir was fahrbares, nach mir die Sintflut.
Fragt mich nur, ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.
Inzwischen Meister im Verschieben, von der "to do" in die "ach, was soll`s" Liste.

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#18 Beitrag von wayko » 2017-01-18 15:45:04

PeterWEN hat geschrieben: Dazu dann noch die Einsparungen bei der Maut (...).
Welche Einsparungen bei der Maut? Durch die Box wird die Maut nicht billiger, er zahlt dieselbe Maut wie vor Einbau der Box.

Viele Grüße
Clemens
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"Andrea's Kiosk" gehört einem Deppen.

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#19 Beitrag von PeterWEN » 2017-01-18 16:50:12

Zum Teil richtig.

würde er aber nach dem tatsächlichen Abgasausstoß bemessen, wäre seine Mautgebühr um einiges höher.
Schließlich spielt bei der Festlegung der Mautgebühr die Schadstoffklasse des Kfz mit eine Rolle.
Mit adblue Euro 6 Norm, ohne adblue das gleiche Kfz bestimmt noch nicht einmal Euro 5 Norm.
Lt. dem Bericht gestern Abend summiert sich das auf einen dreistelligen Millionenbetrag entgangener Mautgebühren.
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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#20 Beitrag von PeterWEN » 2017-01-18 17:02:30

Pitmaster hat geschrieben:Was natürlich die Wahnsinnsreporter der Verdummungsindustrie aufgedeckt haben, ein Preisvorteil von wenigen Cent pro 100Km ist sensationell. Hätte man nun die Reportage auf die moralische Unzulänglichkeit gelenkt, statt auf die Raffgier der bösen Osteuropäer, wären die Einschaltquoten und die Aufmerksamkeit dahin gewesen.
Ich denke das die LKW Fahrer, bzw die Spediteure das nicht machen um sich zu bereichern, sondern einfach als Notwendigkeit, um den Anforderungen Ihrer Motoren, mit den (nicht) Möglichkeiten der schwefelarmen Betankung in ihren Ländern, oder wohin sie fahren, gerecht zu werden.
Guido
Erstens: Dieser Branche hast auch Du es unter Anderem zu verdanken, dass Du auch heute noch so einen geistigen Dünnpfiff von Dir geben kannst.

Zweitens: Wie blauäugig kann man denn noch sein? Die Motoren sind im Grunde genommen fast die Gleichen wie vor der adblue-Einführung. Sachlich begründet kann man es ja auch, so Du selber schriebst, wegschalten lassen. Und? Hat deswegen schon ein Motor die Grätsche gemacht? DB hat z.B. die Temperaturschwelle bei der Abgasreinigung bei so um die 20° gehabt und hat sie nach dem ganzen Bohei ganz einfach heruntergesetzt. Und? Ist deswegen schon ein Motor gestorben.

Drittens: Selbstverständlich bereichern sich diese Betrüger dadurch. Jeder Mautpreller bereichert sich auf Kosten der Allgemeinheit. Auch auf Deine Kosten. Setz lieber mal deine falsch getönte Brille ab und schau der Realität mit klarem Blick ins Auge.

Kann sein, das ich jetzt von den Mods einen Aufstrich bekomme, aber das musste raus.
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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#21 Beitrag von Rastlos18280 » 2017-01-18 17:21:11

Hallo,

Die ganzen Euro III bis VI Diskussionen hatten wir schon in Bezug auf Dieselqualitaet und deren Effekt am DPF und AGR, AdBlue ist neu.

Um meinen DPF im TGM loszuwerden hatte ich mal mit MAN gesprochen und für die ist das kein Problem den PM Kat auszubauen und die ECU umzuprogrammieren. Die Begründung ist das der Fahrzeugtyp und Zweck auch außerhalb Zentraleuropas verkehrt wo sauberer Diesel nicht garantiert werden kann. Allerdings erlischt dann die grüne Plakette und man darf dann offiziell nicht mehr in die Umweltzonen. Das gleiche würde ja nun auch bei AdBlue passen da das Fahrzeug ja außerhalb der AdBlue Zone bewegt wird wo die Versorgung nicht garantiert werden kann. Also einfach mal mit DAF/Iveco/Mercedes/MAN/Scania/Renault/Volvo sprechen. Einfach den Chip darein bugsieren und dann hoffen das alles gut geht wär' nicht so mein Ding. Offiziell ist das dann Steuerhinterziehung, da man ja für Euro VI Steuer zahlt aber nur Euro IV fährt, Maut spielt bei Wohnmobil ja keine Rolle, mit dem Chip entfällt dann auch die Betriebserlaubnis was das Fahren dann illegal macht.
Also einfach mal mit dem Hersteller sprechen denn die verkaufen die Fahrzeuge ja auch da hin wo es kein AdBlue gibt und wenn's hart auf hart kommt einfach zwei, drei Kanister mitnehmen und gut ist. 1 L AdBlue ist wohl für um die 100+km gut. In Russland ist die AdBlue Versorgung wohl gesichert. Nach Afrika würde ich was mitnehmen, obwohl es auch in Marokko AdBlue zu kaufen gibt und bei Mercedes in Nigeria haben sie wohl auch AdBlue und in Südamerika ist es auch erhältlich.

Frohes Reisen,

Rastlos

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#22 Beitrag von Uwe » 2017-01-18 17:25:59

Hmm, die Argumentation mit der Mautprellerei halte ich auch für etwas fragil - die Regelung besagt ja, dass die Maut nach der Homologation des Fahrzeugs vorgenommen wird und nicht nach den realen Emissionen. Mit der Argumentation der Mautprellerei wären auch alle betroffenen VW-Fahrer Steuerhinterzieher.

Wenn ich mir allerdings anschaue, wie viele osteuropäische LKW fest in Deutschland stationiert sind, fällt es mir auch schwer zu glauben, dass sie die Adblue-Dosierung quasi gezwungenermaßen abschalten müssen, weil sie keinen passenden Diesel bekommen. Zumal Schwefel eh ein Problem des Partikelfilters ist und weniger der Harnstoff-Eindüsung.

Gruß
Uwe
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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#23 Beitrag von Buclarisa » 2017-01-18 18:23:48

Die HArdware kostet 23€ :eek:
http://www.diagtools.de//wholesale/chea ... oCO2Tw_wcB


Stopp 2,22€ und 15 € Versand pro Paket. Also ist mit 100€ ne ganze Flotte ausgerüstet.

https://de.aliexpress.com/item/2015-New ... f65960a99e
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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#24 Beitrag von sri-lanka » 2017-01-18 18:55:39

Das würde ich nicht kaufen. Habe ein Angebot aus D betr. Abschaltung AD-Blue zu einem gaaaanz anderen Preis. Bei dieser Firma wird nach dem Einbau auch alles nochmals elektronisch gecheckt.

Dort wurde mir gesagt, dass der DPF raus muss, sonst würde dieser in kurzer Zeit zumachen.
Vom DPF steht zBsp. nichts in diesem billig Angebot. Aber bitte, jedem das seine....

Gruss

Werner

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#25 Beitrag von möp » 2017-01-18 20:40:41


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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#26 Beitrag von Pitmaster » 2017-01-18 21:11:45

@PeterWER?

Danke für die netten Worte. Worum ging es noch mal? Mautpreller oder Fernreisefahrzeug.

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Re: Software, die Adblue-Nutzung vorgaukelt

#27 Beitrag von holland » 2017-01-19 16:00:43

Pitmaster hat geschrieben:Dann geht die Kiste aber in Störung, da die Abgaswerte NOx nicht mehr stimmen und das Steuergerät mindestens eine Warnung wenn nicht sogar ins Notprogramm schaltet.

Guido
Ah
Ja guck das ist ja Spitze.
Dachte schon viele NOx-Sensoren hinterlegen keine Fehler.

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