Hochgelegter Lufteinlass - MAN LE 2000

[MAN-45]

Problem bei diesem Modell ist, dass wie bei vielen anderen Fahrzeugen auch, der originale Luftfilter-Topf so tief gelegt ist, dass schon kleinere Wasserdurchfahrten beunruhigen. Eine ganze Anzahl von Beiträgen haben sich in der Vergangenheit schon mit diesem Thema befaßt, wobei die meisten den Filter-Topf, bei dem der "Pilz" nach vorne schaut, um 180° herumdrehen, einen Schlauch oder ein Rohr ansetzen, das dann nach hinten bis zur Koffervorderseite geführt wird, und von dort 90° umgelenkt in ein Rohr oder einen Luftkanal mit rechteckigem Querschnitt nach oben geleitet wird, mit einem Abschluss als Pilz, U-Rohr oder seitliche Luftzuführung. Das Filter selbst in seinem Topf bleibt bei dieser Konstruktion also an seinem alten, tiefliegenden Platz

Ich hatte - vielleicht unberechtigte - Bedenken, dass, wenn dieser Topf selbst nicht absolut wasserdicht ist, u.U. trotzdem z.B. durch die Ventilöffnung bei tieferen Furten und starkem Strömungsdruck Wasser eindringen könnte.

Wir haben bei unserem Fahrzeug deshalb den Topf von dieser Stelle demontiert, das speziell geformte Originalrohr (das normal direkt zum Filtertopf führt) um 180° gedreht. Die Original-Muffe fängt die auftretenden Schwingungen zwischen dem Motorblock und dem Fahrgestell ab, ein Rohr musste aber zur Verlängerung noch eingesetzt werden.. Nochmals zwei gleiche Muffen wurden zum Schwingungsausgleich zwischen Fahrgestell und Hilfsrahmen bzw. Koffer) eingesetzt und an einem an der Kabine fixierten Rohr mit 125mm Aussendurchmesser befestigt bis zur Fahrerkabinen-Oberkante. Hier nochmals eine 90° Krümmung und das Rohr wird dann zum mittig auf dem Koffer befestigten Filter-Topf mit nach oben zeigendem Pilz geführt.

Ich bin sicher nicht der Einzige, der diese Lösung durchgeführt hat, aber ich hab sie bisher noch auf keinem der LKW Treffen gesehen. Vielleicht für den einen oder anderen interessant.

MAN hatte keine Bedenken gegen diese Konstruktion, ich wurde nur "gewarnt", dass sich in diesem nach oben führenden Rohr, auch durch den größeren Durchmesser, u.U. lautstarke Luftschwingungen bilden 'könnten'. Von Fahrerhaus selbst ist beim Fahren nichts dergleichen zu bemerken, lediglich bei Tunnelfahrten bei geöffnetem Fenster ist bei bestimmten, niedrigeren Drehzahlen ein sonores, aber nicht unangenehmes Brummen zu hören.

Gruß, Wolfgang

[advi]

Super Idee, danke fürs teilen, bin gerade selber am Planen zur Verlegung.

Was ist denn das für ein Filter, den Ihr da oben montiert habt?
Und wer hat Dir das gebaut?
Hast Du gleich nen Zyklon Filter mit verbaut?

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, habt Ihr keine Leistungseinbußen mit der Konstruktion.
Wombi hatte ja berichtet, das man bei der Verlängerung darauf achten muss den richtigen Durchmesser zu haben. Hatte ja Leistungseinbußen bei kleineren Durchmessern

[MAN-45]

Hallo Frank,

Der oben montierte Filtertopf samt eingesetzten Filter ist das Original, das wir von vorne rechts unten nach oben versetzt haben. Zyklonfilter hatte ich erst überlegt, aber dann vorerst doch nicht angebaut. Für den Luftverbrauch unserer Motoren müßte dort ein suppenschüssel-großes Gebilde hin und ich wollte erst mal mit dieser Konstruktion einige Erfahrungen sammeln

Leistungseinbußen habe ich überhaupt keine festgestellt, ich war allerdings aus zeitlichen Gründen nicht mehr - wie Wombi - auf einem Prüfstand. Der Original - Innendurchmesser des Ansaugrohrs direkt beim Motor und auch beim Übergang vom Rohr zum Luftfilter ist 109 mm, wenn ich mich richtig erinnere (bitte um Korrektur, wenn's nicht stimmt - ich kann derzeit nicht messen). Das senkrechte Ansaugrohr hat einen Innendurchmesser von 120 mm, ist aber unten und oben konisch wieder verengt, zur Anpassung an das Original-Ansaugrohr und oben an den Filtereingang. Das war nicht anders zu machen, aber zumindest ist die Luftreibung an den Wänden damit an dieser Stelle erheblich geringer.

Darüberhinaus ist die gesamte Luftstrecke, vom Lufteingang am Pilz bis zum Eingang beim Motor etwa 110 cm kürzer als wenn wir von oben nach unten bis zum vorne liegenden Filtertopf gehen und dann wieder - über das Originalansaugrohr - "zurück" zum Lufteingang am Motor.

Gruß, Wolfgang

[Wombi]

Hallo Wolfgang,

eine kleine Anmerkung zu Deiner Konstruktion .....

Die Filterwirkung des Luftfilters ist durch die Baulage deutlich minnimiert gegenüber der oiginalen Einbaulage.

Der Luftfiltertopf hat unten drinnen eine Auffangschale für grobe Partikel.

Da ist schon mal ne kleine Hand voller Sand und Brösel drinnen.

Diese werden durch den spiralenförmigen Kunststoffeinsatz im Innern nach unten transportiert und gelagert.

Ist praktisch ein kleiner Zyklonfilter.

Durch die liegende Bauweise ist das nun hinfällig, .... heißt, .... was angesaugt wird, wird in/durch den Filter gejagt.

Fazit:

Deutlich weniger Schmutz in Deiner Bauhöhe, aber schwache Filterwirkung.

Wenn es doch mal staubt, ist Dein Filter sehr schnell zu, weil er nichts ablagern kann.


Nicht als Kritik auffassen ..... nur als Denkanstoß.

PS:
Originaldurchmesser vom Ansaugrohr ist 114 mm gibts als DIN Rohr

PPS:
Weiterhin bestes Gelingen Eurer sehr eindrucksvollen Wiederherstellung des Fahrzeuges.

Super Arbeit was die Jungs da abliefern.


Gruß, Wombi

[Andi]

Hallo Wolfgang,

so wie ich das sehe hast du alles richtig gemacht.
Will man durch Wasser fahren und sauberere Luft ansaugen, muss der Filter nach oben. Das Gehäuse ist nicht wasserdicht, zumindest nicht lange. Spätestens wenn du länger durch ein Gewässer fährst oder du dich im Gewässer festfährst und der Filter dadurch längere Zeit unter Wasser ist, dringt irgendwo Wasser ein.
Wenn es dir nur um die sauberere Luft geht, dann reicht es auch wenn du nur das Ansaugrohr nach oben legst. Hab da leider schon Erfahrungen machen müssen…

Bin mir auch ziemlich sicher, dass die Einbaulage so in Ordnung ist, wie du den Filter angebaut hast.
Zwischen der Wanne in der sich der Schmutz sammelt (Staubsammelbehälter) und dem Gehäuse in dem das Filterelement sitzt muss ein Zwischendeckel sitzen, der an einer Seite einen kleinen Schlitz hat. Wenn der Zwischendeckel drin ist und in der richtigen Lage verbaut wurde, funktioniert der eingebaute Zyklon einwandfrei.
Hab mich erst an Ostern wieder davon überzeugt.
Bei meinem Mann und Hummel Filter ist so ein Deckel drin und bei einem MAN 14.190 an den ich letzte Woche gearbeitet habe war der Deckel auch vorhanden. Ich vermute mal, dass MAN das überall so verbaut hat. Wenn das bei dir nicht der Fall ist, dann verschlechtert sich die Filterwirkung aber auf keinen Fall. Lediglich das Filterelement musst du dann öfters reinigen oder tauschen.

Also wie schon gesagt, so wie ich das sehe, hast du alles richtig gemacht.

[Mogros]

Hi Wolfgang

Ich kann den Filter nicht genau erkennen... hat aber optisch sehr viel Ähnlichkeit mit einem Piclon. Dies ist eine Kombination eines Papier- und Zyklonfilters. Wenn du in ferner Zukunft mal wirklich was am Filter optimieren willst, dann kannst du wohl ohne grossen Aufwand deinen jetzigen Filter (wahrscheinlich nur Papier) gegen einen Piclon tauschen. Es gibt welche, die speziell für den liegenden Einbau entwickelt wurden...

Gruss
Chrigu

Edit: Andi hat ja schon alles notwendige geschrieben... wer lesen kann ist klar im Vorteil...

[T244]

Moin,

hatte ich auch mal so. Der flexible Schlauch hat irgendwann unbemerkt einen Riß bekommen. Resultat: Ölverbrauch des Motors stieg binnen kurzem auf über 6l/1000km bei ordentlichem Leistungsverlust.
Der Deutz brauchte einen Satz neue Kolbe und Zylinder.

Nur mal so als Erfahrungshintergrund worauf regelmäßig zu achten ist.

Gruß
Lutz

[MAN-45]

Hallo Wombi,

ich hatte deinen Kommentar leider nicht früher gesehen. Sorry, und schön von dir von ziemlich genau der anderen Seite unseres Globus zu hören.

Natürlich war mir klar, dass der originale, senkrechte Einbau des Filtertopfes einen Sinn hat - zumindest an dieser tiefen Stelle, an der er normalerweise montiert ist. Dieser "Mini-Zyklonfilter-Effekt" hat selbstverständlich Vorteile, aber wirkt er sich nicht eigentlich überwiegend bei gröberem Partikeln aus? Dem von dir erwähnten Sand und den Bröseln - die "da unten" bei der Fahrt relativ leicht mit angesaugt werden, aber wohl eher seltener bis in drei Meter Höhe kommen? Eines der Argumente für eine Hochlegung des Lufteinlasses ist ja auch, dass dort die Staubanteile in der Luft normalerweise geringer sind, das Filter dort also eher nicht so schnell zusetzt.

Wie dem auch sei, der Hauptgrund für die Hochlegung war für mich die Gewissheit zu haben, auch bei unfreiwillig längerem Stand des Fahrzeugs in tieferem, strömenden Wasser kein Problem zu bekommen mit dem von mir vielleicht nicht genügend abgedichteten Filtertopf. Und was ich eigentlich zeigen wollte war, dass man bei dieser Konstruktion dann nur das originale Ansaugrohr drehen und sich keine Gedanken über Risse in Schläuchen oder welliger Innenseite derselben machen muss.

Wenn ich dafür häufiger das Filter reinigen bzw. ersetzen muss (müsste ich wirklich?), wäre das für mich schon in Ordnung.

Beste Grüße

Wolfgang

PS: @ Andi: danke für deinen Hinweis. Dieser Zwischendeckel fehlt leider bei unserem Filtergehäuse. Ich werde mich auf jeden Fall bei nächster Gelegenheit (bei unserem Stopp bei MAN in Kuala Lumpur in einem Monat vielleicht) damit befassen.