Motorvorwärmung 170d11, gute Idee??

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Charlos
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Motorvorwärmung 170d11, gute Idee??

#1 Beitrag von Charlos » 2011-04-26 12:03:14

Hallo zusammen,

wollte mal meine Idee vom vorwärmen meines 170D11 Motor´s vorstellen und euch um bedenken bei dieser Aktion fragen.

Also, ich habe vor in das Blech der Motorabdeckung oberhalb der ESP einen 90° Bogen (60mm) zu schweißen.
Danach kommt ein Schieber, ähnlich wie die Klappe an der Motorbremse um die Luftzufuhr (das entweichen) der Luft zu stoppen.
Da in der Fahrerhütte noch eine Luftstandheizung verbaut ist, wollte ich diese nutzen um die Zylinder und die ESP mit heißer Luft vorzuwärmen.
Da ich das ganze durch die Klappe absperren kann, müsste die Kühlung der Zylinder gewährleistet sein.


Was haltet ihr von der Idee?? :angel:

Lg Marc
Zuletzt geändert von Charlos am 2011-04-26 12:04:16, insgesamt 1-mal geändert.
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#2 Beitrag von unknow74 » 2011-04-26 12:07:12

Zylinder vorwärmen ist Quatsch, wird mit den ersten Zündungen gleich mit erledigt - ESP klingt gut, Öl in Wanne macht da mehr Sinn - schau mal in Motor & Getriebe, da gibts mind. einen langen Thread dazu!
MfG Chrischan

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Charlos
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#3 Beitrag von Charlos » 2011-04-26 12:16:36

OK das weiß ich, aber er muß erst mal zünden :dry: , und ich denke besser als gar nix ist es.
Und eine vorgewärmte ESP macht denke ich Sinn, und der Arbeitsaufwand hält sich in Grenzen.
Ja warmes Öl wäre klasse aber ist halt auch nicht so einfach zu realisieren.
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#4 Beitrag von osterlitz » 2011-04-26 14:14:57

Hi,
Zylinder vorwärmen bringt nix, da müsste schon der ganze Block warm werden. Startprobleme gibt es, weil die Batterien bei Kälte kaum leisten, der Anlasser viel zu drehen hat, weil das Öl zäh ist und weil die Filter sich zusetzen, aber nicht, weil die Zündfähigkeit des Sprits runtergeht. Bei der Verdichtung wird es im Zylinder schon warm genug.

Der Ural hat für echte Kälte zwei Vorwärmanlagen, eine für Kühlwasser und Öl, eine zweite zum Vor- und Nachglühen im Ansaugtrakt. Die erste hat 30kW, die zweite macht dicke Flammen im Ansaugtrakt. Da dürfte deine Kabinenheizung nicht weit reichen.

Grüße,
Stefan
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#5 Beitrag von Ulf H » 2011-04-26 14:25:00

Beim MAN Kat I ist dafür eine Standheizung mit 12 kW vorgesehen ... wie lang die bei welcher Temperatur heizern sollte können sicher die TdV-Besitzer sagen ... also wie schon gesagt ... Kabinenheizung wirkt da eher homöopathisch ...

Gruss Ulf
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#6 Beitrag von Maggi-Fan » 2011-04-26 15:41:48

Hi,

kneif mich mal jemand, damit ich weiß, daß ich nicht träume. :totlach: :totlach: :totlach:


Rolf

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#7 Beitrag von Charlos » 2011-04-26 17:11:25

Ok, hmmm so wie es aussieht kann ich mir die Arbeit sparen.

@ Maggi-Fan, ganz ruhig bleiben kann nicht jeder alles Wissen

Denke dafür ist doch ein Forum da um Fragen zu stellen und welche zu beantworten
Zuletzt geändert von Charlos am 2011-04-26 17:28:39, insgesamt 1-mal geändert.
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#8 Beitrag von dave » 2011-04-26 17:54:01

...komischerweise hilft (bei verdichtungsarmen dieseln) gelegentlich sogar für ein paar minuten ein heissluftföhn am zylinder, wenns im winter mal nicht so mit dem zünden klappt :angel:

ich finde die vorwärmidee nicht soo abwegig, wenns einfach umsetzbar ist.
Zuletzt geändert von dave am 2011-04-26 17:54:53, insgesamt 1-mal geändert.
laster wech, platz an der hütte!

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#9 Beitrag von Wilmaaa » 2011-04-26 19:14:50

Die Frage ist halt, wann braucht man's wirklich... aber wenn man gern bastelt und grad nix zu tun hat... :D
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#10 Beitrag von felix » 2011-04-26 20:22:16

Hallo,

bei sehr kalten Temperaturen (meine Erfahrung bis -25°C) ist es überflüssig am Motor etwas zu heizen, der funktioniert auch dann.

Problem Nr.1 sind die Batterien, da die bei solchen Temp. nichts tun. Und Problem Nr.2 ist der gefrorene Diesel. Denk dir für die beiden echten Probleme eine Lösung aus, und du hast ein super Frost-Auto.

Motor heizen ist überflüssig, macht das Auto nur unnötig schwer und damit schlecht.

MlG,
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#11 Beitrag von OliverM » 2011-04-26 22:12:38

Ich pers. würde auch eher die Batterien beheizen als den Motor . Selbst die Flammstartanlage wird nicht wirklich benötigt .

Grüße

Oliver
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#12 Beitrag von lura » 2011-04-28 21:56:50

Nach meinen IFA-Erfahrungen und einem kalten Magirus-Winter braucht der Magirus kein Motorvorwärmung. Eher Batterien wärmen, Filter sauber halten und unter -35°C in Sibirien den Motor nicht mehr ausstellen. :D :D

Bernd
Gruß
Bernd

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#13 Beitrag von Benny4x4 » 2011-04-29 8:56:39

Hallo Leute,

so wie es ausschaut sind fast alle der meinung das es nichts bringt den Motor etwas vorzuwärmen da frage ich mich blos warum läuft meiner (1017er) 1000mal besser an wenn ich in vorwärme.
Klar er hat einen Wasserkreislauf und ich heize ihm auch damit ein aber im Prinzip ist es das selbe.

Natürlich ist der Wirkungsgrad bei weitem nicht so gut wie wenn man die Zylinder mit warmen Wasser umspühlen kann.

Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen warum der Block gewärmt werden soll es geht hier um die erste Zündung und um diese zu erleichtern ist ein -10 grad kalter Zylinder immer noch besser als ein -25 grad kalter.

Schlagt mich, aber ich meine eine Flammstartanlage versucht den selben Effeckt zu erzielen, nämlich warme Luft direkt in den Brennraum zu leiten.

Gruss Benny

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#14 Beitrag von Charlos » 2011-04-29 22:46:43

@ Benny: Respekt!!!! du willst also noch mehr arbeit :-)) finde ich klasse!!
Mal ne klare Ansage!
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Filly

#15 Beitrag von Filly » 2011-04-30 1:46:32

Natürlich startet ein vorgewärmter Motor besser. Aber einen luftgekühlten Motor vorzuwärmen ist mit vertretbarem Aufwand kaum zu schaffen. Wie Ulf schon schrieb hat der KAT dafür eine 12 kW Luftheizung. Vorwärmzeit nach TDv: 1,5 h Das Vorwärmen wird aber nur bei Temperaturen unter -25°C verlangt.
Eine Luftheizung in üblicher Größe von 3 oder 4 kW lässt den Motor im wahrsten Sinne des Wortes einfach kalt.

Wirklich gut ist eine Flammstartanlage (laut TDv schon bei kälter als +10°C zu benutzen!!!). Die wird allerdings nur wirksam, wenn man lang genug orgeln kann daß auch Diesel an den Flammglühkerzen ankommt. Dazu müssen die Batterien fit sein. Außerdem das Nachflammen wenn der Motor angesprungen ist nicht vergessen.

Die Flammstartanlage ist wesentlich effektiver als eine äußere Beheizung des Motors. Die warme Luft wird ja direkt in den Ansaugrohren erzeugt und dem Motor direkt zugeführt. Das Metall des Motors zu erwärmen ist also unnötig.

Christoph

OliverM
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#16 Beitrag von OliverM » 2011-04-30 8:17:38

Benny4x4 hat geschrieben: .................da frage ich mich blos warum läuft meiner (1017er) 1000mal besser an wenn ich in vorwärme.
Da würde ich mich fragen was mit meinem Motor los ist . :angel: , denn selbst so ein popeliger 352 A sollte ohne den Kram vernünftig anspringen.
....und nein , eine Flammstartanlage macht nicht das gleiche , denn du heizt den Motor vor und die Flammstaranlage heizt nur die Verbrennungsluft vor . Von daher sind beides Grundsätzlich unterschiedliche Systeme .

Sicher ist es für den Motor und die Umwelt immer besser mit einem betriebswarmem Motor zu starten . Das ist hier wohl jedem klar . Wie viel Aufwand dabei getrieben wird möge hier jeder für sich selber entscheiden.

Grüße

Oliver
Zuletzt geändert von OliverM am 2011-04-30 8:25:54, insgesamt 2-mal geändert.
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#17 Beitrag von felix » 2011-04-30 12:09:19

Moin,
Schlagt mich, aber ich meine eine Flammstartanlage versucht den selben Effeckt zu erzielen, nämlich warme Luft direkt in den Brennraum zu leiten.
Darf ich? :)

Eine Flammstartanlage ist eine Motornachwärmung und keine Motorvorwärmung. Die Flammstartanlage kommt erst zur Wirkung, wenn der Motor läuft, weil erst dann genug Druck im Dieselkreislauf zur Verfügung steht. Auch mit den besten Batterien der Welt erreicht der Anlasser nicht genug Drehzahl, damit die Flammkerze funktioniert.

Gebaut wurden die Flammstarter, um den Zündverzug und den dabei entstehenden weißen Rauch und vor allem den Dieseleintrag ins Motoröl zu verhindern. (Deshalb: Welches Öl ist egal, aber die Intervalle einhalten) Und genau darum finden sich die Flammstarter viel häufiger in luftgekühlten Motoren: Luftkühler haben eine um 20 bis 40 Grad höhere Betriebstemperatur. Und der darauf eingestellte Einspritzzeitpunkt bedeutet schon bei viel höheren Umgebungstemperaturen starken Zündverzug. Den Nebel eines 352 bei -10° macht der 413 schon bei +10°.


Sollte man wirklich mal Wärme zum Starten im Motor benötigen, so ist es in meinen Augen Sinn- und Hoffnungslos 600Kg Metall zu erwärmen. Was beim KAT mit 12.000W und einem relativ gekapselten (gibt doch sicher Abdeckungen?) Motor noch möglich ist, ist bei einem offen stehenden 413 im 170er ohne Chance. Ich würde in dem Moment den Luftfilter aus seinem Gehäuse holen und die große Gaslötlampe in die Dose halten. Das bringt einige kW Wärme direkt in den Zylinder, besser noch direkt in die zu zündenen Gase. Und eine Gasflasche mit einer Lötlampe ist bei großer Kälte absolutes Pflichtequipment.

Aber das ist alles akademisch, der Motor springt dann noch problemlos an, wo keine Batterie der Welt mehr funktioniert. Und zum Anspringen braucht es beide. Und dann kann man auch immer noch zündwilliges wie Starterspay hinzunehmen.

Und außerdem: Wie oft im Leben startet man unter -20°C. Es ist mir sehr egal, wie gut oder schlecht der Motor startet oder läuft! Haptsache er startet und läuft.


Leute, macht euch eher Gedanken, womit Ihr die Bude heizt, wenn die Batterien und der Sprit gefroren sind! Seht zu, dass es in der Kabine nicht zieht weil die Originalheizung ist dann am Ende. In einer Doka so wie so. Und gefrorener Diesel bringt einen zur Verzweiflung. Und Beimischungen bringen nix, wenn man des Zeug schon gefroren tankt. Weil eine Nacht bei -25° und einer am gefrorenen Diesel verreckten Standheizung ist viel schlimmer, als am Morgen für einen Stunde einen Blechkanister mit einem brennenden Diesellappen unter Tank und Batterien zu stellen. Glaubt mir!

MlG,
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