Island, Mallorca des Nordens?

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meggmann
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Island, Mallorca des Nordens?

#1 Beitrag von meggmann » 2017-07-11 19:34:24

Eins vorweg, ich möchte keinem Island Fan auf die Füße treten!

Ich habe gerade einen Bericht über Island-Touristen gelesen, die ein Lamm geklaut und geschlachtet haben für einen Grillabend - das geht ja wohl gar nicht. In dem Bericht wurden aber auch Zahlen genannt, dass sich von 2015-2015 die Anzahl der Touristen um 50% erhöht hat und das man auf Island damit nicht glücklich ist...
Erinnert mich stark an Mallorca - erst nach Touristen "schreien" und wenn sie dann in Massen kommen nehmen die Repressalien zu (Anzeige wegen Off-road fahrens 50 cm neben dem Weg und so Späße). Ein echtes Konzept kann ich nicht wirklich erkennen, wirkt alles sehr kopflos auf mich. In immer mehr Foren wird Island zur No Go area (Reiz verloren, Überlaufen, alles verboten,...) - wäre es nicht einfacher mal ganz offen zu sagen, welche Touris man will und die anderen ganz offensiv zu vergraulen - meinetwegen astronomische Maut für Off-road Vehikel oder so ähnlich. Wenn das der Wunsch ist, kann man es doch umsetzen und muss nicht so rumeiern.

Gruß, Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

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Unimuck
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#2 Beitrag von Unimuck » 2017-07-11 19:57:21

Seitdem AirBerlin im Direktflug die Insel mit Massen von Touristen versorgt, wird Island wohl langsam eine Alternative zu Mallorca. :ninja:
Gruß Hartmut

Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden. (Sokrates)

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Tomduly
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#3 Beitrag von Tomduly » 2017-07-11 20:43:56

...naja der günstigste Touribomber nach Island ab Deutschland ist WOW-Air - und das ist ne isländische Gesellschaft.

Die Isländer waren schon immer clever und geschäftstüchtig, angefangen bei der selbst definierten 200-Meilen-Zone, über die Stop-Over-Angebote bei Transatlantikflügen und heute beim Massentourismus. Mit Massentourismusphänomenen, wie "hinter die Tankstelle kacken" oder meinetwegen ein Schaf klauen und aufessen, sollte das Land selber klarkommen. Das sind Probleme, die in Resteuropa auf jedem Autobahnparkplatz zu finden sind, wenn die Scharen an Reisenden mal zu viel werden. Gut Schafe, werden da vielleicht nicht geschlachtet. Aber auch solche Dinge kommen hier vor.

Island hat auch eine Tradition, aus Nicht-Ereignissen was Großes zu machen: als ich vor vielen Jahren dort mit dem Rad ein paar Wochen unterwegs war, erfuhren wir auf einem Campingplatz, dass in Akureyri wohl ein Fahrrad geklaut wurde. Das breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Eine Woche später kam dann Entwarnung: das Rad wurde zwei Ecken weiter wieder aufgefunden.
Über die "unwiederbringlich zerstörte Landschaft" wird nur lamentiert, wenn ein Touristen-4x4 neben der Piste parkt. Wenn in die selbe Landschaft hunderttausende Kubikmeter Beton gekarrt werden und Bulldozer alles umgraben, um Staudämme für Kraftwerke zur Ansiedlung von Aluminium-Werken zu bauen, dann ist das nachhaltige Bewirtschaftung der Natur...

Im Moment bringt der Tourismusboom den Isländern vor allem eines: Devisen. Und das nicht zu wenig. Da kann man dann entweder über die Nebeneffekte hinwegsehen und ein paar Strassenkehrer mehr einstellen oder man versucht es mit Restriktionen und Sanktionen. Klingt aber irgendwie nach "wasch mich, aber mach mich nicht nass". Der Tourist soll gefälligst sein Geld bringen, aber ansonsten unsichtbar bleiben. Den ZET - Zero Emission Tourist gibts nunmal leider nicht.

Ich halte die bisherigen Nebenwirkungen des Tourismus auf Island für durchaus verkraftbar. Wie gesagt: mehr Reinigungskräfte, mehr Klohäuschen an den besonders frequentierten stellen und mehr Ranger mit positivem Mindset, die den Touristen das Gefühl geben, sie seien Gäste und nicht potenzielle Umweltfrevler und gut ist. Auch Fahrspuren neben den Pisten kann man mit etwas gutem Willen renaturieren, wenns die Natur von alleine nicht schnell genug heilt. Die auf der Schwäbischen Alb von den Wanderermassen plattgetrampelten Wanderwege werden auch alljährlich vom Albverein wieder hergerichtet. Beim Asphaltieren der Hochlandpisten und beim Brückenbau über ehemalige Furten im Hochland war man ja gegenüber der Natur auch nicht unbedingt zimperlich.

Grüsse

Tom

PeterWEN
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#4 Beitrag von PeterWEN » 2017-07-11 21:36:12

Habedere,

zuerst einmal: Island ist auf jeden Fall eine Reise wert. Die Natur (nicht nur die Highlights) ist der absolute Wahnsinn. Die muss man gesehen haben.

Wir waren letztes Jahr dort. Rundreise (auch Hochland) mit Lkw-Bus, täglich wechselnden Hotels und auch leichten Wanderungen.
Ich war dermaßen überwältigt von der Natur, dass ich manchmal sogar das Fotografieren vergessen habe.
Wenn man also hart im Nehmen ist, vielleicht auch mal früher aufstehen will? Vor 09:00 an den Hotspots ist es noch relativ ruhig und fast keine Leute dort(die wälzen sich um die Zeit erst einmal vom Frühstückstisch zum Bus).

Allerdings:
Touristen, Touristen, Touristen. Teilweise richtige Busconvoys von einem Hotspot zum Anderen.
In dem Lavafeld neben dem Mückensee z.B. wollte ich unbedingt den großen Lavabogen fotografieren. Ca. 15 Minuten habe ich dort gestanden und versucht den Bogen wenigsten einmal ohne irgend einen Faxen machenden Tourist auf die Speicherkarte zu bannen = vergebens.
In ihrer Not den permanent wachsenden Scharen Herr zu werden, werden inzwischen (auf der Ostseite z.B.) Containerhotels voll in "the middle of nowhere" gesetzt. Schon ein komisches Gefühl, wenn einen Morgen zum Aufstehen ein Schaf durchs Fenster anschaut.
Meine Frau war von der Reise total enttäuscht. Allerdings war sie 2006 schon einmal auf Island zu einer Treckingtour. Ihr Vergleich dazu fiel vernichtend aus. Damals war alles noch viel urtümlicher, natürlicher. Inzwischen werden sogar an den entlegensten Stellen "Tourist-Infos" in die Natur betoniert. Ach ja, kostenlose WC findet man so gut wie überhaupt nicht mehr.
Leider fand sie keine Möglichkeit vorzeitig zurück zu fliegen, somit waren die letzten drei Tage mit einer mies gelaunten Gattin nicht so sehr die reine Freude.

Aber im Nachhinein betrachtet war die Reise für mich ein wahres Highlight in meinem Reiseleben.
Unseren Fahrer habe ich auch mal zu dieser Thematik befragt. Er meinte, dass die meisten Isländer nicht so sehr von diesem Boom begeistert sind; es aber zähneknirschend in Kauf nehmen, da sie auf die Devisen angewiesen sind.
Vor mir die Bahn, unter mir was fahrbares, nach mir die Sintflut.
Fragt mich nur, ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.
Inzwischen Meister im Verschieben, von der "to do" in die "ach, was soll`s" Liste.

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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#5 Beitrag von landwerk » 2017-07-11 21:49:17

Moin,

wenn man sich abseits der Highlights auf Nebenstrecken bewegt, wird es gehen-
Oder im Winter, da kann man dann auch die kikjan ohne Touris fotographieren.

Den Golden circle lassen wir mittlerweile aus.


Gut geht es auch, wenn man sich tagsüber schöne Fahrstrecken aussuchen und am Abend dann ansehen Attraktionen steht. Da sind die meisten Leute schon weg und du hast deine Ruhe. Wenn wir vorher schon einen schönen Platz zum schlafen gesucht hast fährst du ganze Nacht hin und gut is.


Aber es ist schon wirklich mehr gefragt !

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meggmann
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#6 Beitrag von meggmann » 2017-07-12 16:05:03

Wie gesagt, ich wollte niemals die Schönheit Islands in Frage stellen - ich kenne es nur von Berichten und nicht live.

Ich finde es nur schade, wie sich Geschichte immer wiederholt. Kroatien ergeht es doch auch so. War mal ein Geheimtipp - schön wie Italien aber in billig (günstig). Alles etwas ursprünglich und improvisiert - aber mit Charme. Touristen kommen (in Scharen), Preise steigen, Infrastruktur wird besser (oder sollte ich sagen anders?) und dann sind es plötzlich zu viele. Maut steigt rasant, Parken ist ein Abenteuer (mein nachweislich nicht falsch Parken hat 65 Euro gekostet - hab aber auch keine Lust im Urlaub zum Anwalt zu rennen). Und wie weiter?

Ich fände es besser, wenn da eine Strategie hinter stehen würde. Meinetwegen im Sommer nur geführte Busrundreisen (oder was auch immer) und Verbot von 4x4, im Herbst oder Winter dann 4x4 light besser als es auf Konfrontation laufen zu lassen.

Gruß, Marcel
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#7 Beitrag von Tomduly » 2017-07-12 17:20:23

...immerhin lässt das Ministerium für Industrie und Innovation jetzt 15 (fünfzehn) öffentliche Toiletten über die Insel verteilt aufstellen - LINK. Bei aktuell 1,3 Mio. Touristen pro Jahr ist das doch mal ne Ansage.

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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#8 Beitrag von meggmann » 2017-07-12 17:24:11

Bei 49.000 € je Toilette werden das doch bestimmt jeweils ein paar, oder?

Und bestimmt kostenpflichtig :joke:

Gruß, Marcel
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#9 Beitrag von Markus-U2050L » 2017-07-12 20:52:06

Hallo Tom,

volle Zustimmung zu Deiner Einschätzung.

Wenn man nach Island news sucht findet man z.B. das hier.

http://icelandreview.com/de/news/2016/0 ... mpingplatz

http://icelandreview.com/de/news/2017/0 ... rsunfaelle

Finde leider den Artikel nicht mehr.

- Ab Juli dürfen keine großen Busse mehr in die Altstadt von Reykjavik. Keine großen 4x4 VANs (>9Personen).

Nachtrag:

http://icelandreview.com/de/news/2017/0 ... adtzentrum

- Island ist 2016 korrupter geworden...... die einflußreichen Familien wachen über ihre Pfründe....

Nachtrag:

http://www.deutschlandfunkkultur.de/isl ... _id=389810

Schönes Land, aber wohl keine Reiseziel mehr für mich.

Gruß Markus

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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#10 Beitrag von SvenS » 2017-07-17 0:23:55

Die Auswirkungen sind schon recht stark, aber es gibt immer noch viele schöne Stellen wo es ruhig ist, da ein Großteil der Reisenden sich auf die Highlights konzentriert.
Was mich persönlich nervt ist der stark gestiegene Verkehr und insbesondere die unsicheren Autofahrer.
Gerade eben wollte ich vom Pizzaholen schnell nach Hause und hatte dann einen Asiaten vor mir der mit dem Mietwagen mit 50km/h auf der Ringstraße schlich. Und vorgestern einen anderen Asiaten der in Kängerumanier fuhr, alle paar Sekunden trat er stark auf die Bremse um dann wieder für ein paar Meter Gas zu geben.
Ab Juli dürfen keine großen Busse mehr in die Altstadt von Reykjavik. Keine großen 4x4 VANs (>9Personen).
Die Regelung betrifft alle Busse mit >9 Personen sowie Geländewagen mit Reifen ab 35" wenn diese eine Buszulassung haben.
Mit dem privaten Super-Jeep darf man in der Innenstadt fahren, wenn er eine Buszulassung hat dann nicht, selbst wenn man in der Innenstadt wohnt :huh:.
Über solche Dinge regt man sich hier auf und natürlich über die unerschwinglichen Wohnungspreise dank Airbnb.
Ich suche gerade eine Wohnung in Reykjavík für meine Tochter da sie ab dem Herbst dort studiert, aber über 1.000,-€ Miete für eine 8m² Kellerloch sind Irrsinn.
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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Ulf H
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#11 Beitrag von Ulf H » 2017-07-17 3:21:23

... bei Wohnungsnot Womo nutzen ... ich habe es mich als Student leider noch nicht getraut im Laster zu leben ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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#12 Beitrag von Wilmaaa » 2017-07-17 7:45:07

Wir waren mal mit dem dicken Silverado von Freunden in der Innenstadt von Reykjavík. Parkplatzsuche war spannend. Und der hatte nicht mal große Reifen... Als Tourist sollte es einem ja leicht fallen, mal zu Fuß zu gehen ;)
Für die, die dort wohnen, ist es natürlich im Einzelfall blöd und die Aufregung nachvollziehbar.
Ich hab einen Virus: den H-A-N-O-M-A-G-I-R-U-S
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"Frauen haben in der Küche nichts zu suchen. Sie müssen sich um die Schweine kümmern und den Traktor schmieren." (Charlotte MacLeod)
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"Das ist also ein Kleinbus und ein LKW in einem." (Mitarbeiterin über den 170er)

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Island, Mallorca des Nordens?

#13 Beitrag von maxd » 2017-07-17 9:11:13

SvenS hat geschrieben:... Asiaten vor mir der mit dem Mietwagen mit 50km/h auf der Ringstraße schlich. Und vorgestern einen anderen Asiaten der in Kängerumanier fuhr, alle paar Sekunden trat er stark auf die Bremse um dann wieder für ein paar Meter Gas zu geben.
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#14 Beitrag von CharlieOnTour » 2017-07-17 10:16:13

SvenS hat geschrieben:... einen anderen Asiaten der in Kängerumanier fuhr, alle paar Sekunden trat er stark auf die Bremse um dann wieder für ein paar Meter Gas zu geben.
Mensch Sven, das nennt sich Start-Stop Automatik und ist in allen besseren Autos aus Fernost eingebaut. Wenn der isländische Mietwagen das nicht hat, muss man eben manuell nachhelfen.

Gruß
Chris
Zuletzt geändert von CharlieOnTour am 2017-07-17 13:38:22, insgesamt 1-mal geändert.
DER Tipp für die 7,5t Fahrer: Beine rasieren 😜

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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#15 Beitrag von Rumpelstielzchen » 2017-07-17 13:27:44

Start-Stop waren doch die Autos, die sich an der Ampel selbst abwürgen, oder?
:-)
Gruß Alex!

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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#16 Beitrag von SvenS » 2017-07-24 18:45:41

Leider habe ich gestern ein tragisches Erlebnis mit Asiaten gehabt.
Der direkt vor mir fahrende Kleinwagen zog auf einer Kreuzung plötzlich leicht nach links und knallte ungebremst mit ca. 60 km/h frontal in eine Ampel. Die beiden Insassen, zwei jüngere Asiaten, wurden dabei leider schwer verletzt.
Seltsamerweise hatten beide Airbags nicht ausgelöst.
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#17 Beitrag von meggmann » 2017-07-24 19:09:27

Plötzlich ein linksgelenktes Auto fahren ist auch schwer - ich bestehe dann zumindest immer auf Automatik (wenn ich in Ländern mit rechtsgelenkten Fahrzeugen bin).

Kommt halt stark darauf an, wo dass Auto das Hindernis trifft.

Hoffe den zwei geht es bald wieder besser.

Gruß, Marcel
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#18 Beitrag von dibbelinch » 2017-07-25 7:50:39

Tomduly hat geschrieben:...naja der günstigste Touribomber nach Island ab Deutschland ist WOW-Air - und das ist ne isländische Gesellschaft.

Die Isländer waren schon immer clever und geschäftstüchtig, angefangen bei der selbst definierten 200-Meilen-Zone, über die Stop-Over-Angebote bei Transatlantikflügen und heute beim Massentourismus. Mit Massentourismusphänomenen, wie "hinter die Tankstelle kacken" oder meinetwegen ein Schaf klauen und aufessen, sollte das Land selber klarkommen. Das sind Probleme, die in Resteuropa auf jedem Autobahnparkplatz zu finden sind, wenn die Scharen an Reisenden mal zu viel werden. Gut Schafe, werden da vielleicht nicht geschlachtet. Aber auch solche Dinge kommen hier vor.

Island hat auch eine Tradition, aus Nicht-Ereignissen was Großes zu machen: als ich vor vielen Jahren dort mit dem Rad ein paar Wochen unterwegs war, erfuhren wir auf einem Campingplatz, dass in Akureyri wohl ein Fahrrad geklaut wurde. Das breitete sich wie ein Lauffeuer aus. Eine Woche später kam dann Entwarnung: das Rad wurde zwei Ecken weiter wieder aufgefunden.
Über die "unwiederbringlich zerstörte Landschaft" wird nur lamentiert, wenn ein Touristen-4x4 neben der Piste parkt. Wenn in die selbe Landschaft hunderttausende Kubikmeter Beton gekarrt werden und Bulldozer alles umgraben, um Staudämme für Kraftwerke zur Ansiedlung von Aluminium-Werken zu bauen, dann ist das nachhaltige Bewirtschaftung der Natur...

Im Moment bringt der Tourismusboom den Isländern vor allem eines: Devisen. Und das nicht zu wenig. Da kann man dann entweder über die Nebeneffekte hinwegsehen und ein paar Strassenkehrer mehr einstellen oder man versucht es mit Restriktionen und Sanktionen. Klingt aber irgendwie nach "wasch mich, aber mach mich nicht nass". Der Tourist soll gefälligst sein Geld bringen, aber ansonsten unsichtbar bleiben. Den ZET - Zero Emission Tourist gibts nunmal leider nicht.

Ich halte die bisherigen Nebenwirkungen des Tourismus auf Island für durchaus verkraftbar. Wie gesagt: mehr Reinigungskräfte, mehr Klohäuschen an den besonders frequentierten stellen und mehr Ranger mit positivem Mindset, die den Touristen das Gefühl geben, sie seien Gäste und nicht potenzielle Umweltfrevler und gut ist. Auch Fahrspuren neben den Pisten kann man mit etwas gutem Willen renaturieren, wenns die Natur von alleine nicht schnell genug heilt. Die auf der Schwäbischen Alb von den Wanderermassen plattgetrampelten Wanderwege werden auch alljährlich vom Albverein wieder hergerichtet. Beim Asphaltieren der Hochlandpisten und beim Brückenbau über ehemalige Furten im Hochland war man ja gegenüber der Natur auch nicht unbedingt zimperlich.

Grüsse

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Das hätte ich nicht besser ausdrücken können.

Gruss, Ulf
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#19 Beitrag von Seapilot » 2017-08-05 8:45:45

Ich war zwischen 1989 und 1994 regelmäßig beruflich auf Island. Fand das Land faszinierend und hatte fest vor irgendwann auch einmal dort einen Urlaub zu verbringen. Inzwischen bin ich mir sicher das ich mir lieber die schönen Erinnerungen erhalte und mir den vermutlich aufkommenden Frust bei einem Besuch heutzutage ersparen werde.

Evtl ist Island ja in 10 Jahren nicht mehr en vogue.

Knut

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Markus-U2050L
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#20 Beitrag von Markus-U2050L » 2017-08-05 11:47:04

Hallo Knut,

vielleicht dauert es ja keine 10 Jahre mehr.

http://icelandreview.com/de/news/2017/0 ... 60-prozent

http://icelandreview.com/de/news/2017/0 ... anguage=en

Einfach weiter beobachten ob es sich dann noch lohnt.

Gruß Markus

Seapilot
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Re: Island, Mallorca des Nordens?

#21 Beitrag von Seapilot » 2017-08-05 12:39:27

Ja Marcus, nichts ist für ewig. Kein Boom und keine Flaute. Schaun wir mal. Ohnehin scheint mir der Spruch eines Südtiroler Freundes ,mit fortschreitendem Alter, immer mehr an Bedeutung zu gewinnen.
"Wenn's den Herrgott zum Lachen bringen willst mach Pläne"

Knut

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