Island 2017

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Uwe
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Re: Island 2017

#31 Beitrag von Uwe » 2017-09-15 15:26:50

Rentiere brüten nicht :angel: :joke:

Die 'Regel', dass erstmal die 'Anderen' Schuld sind, ist nicht nur in Island zu finden - eher überall dort, wo Menschen leben. Ebenso wie die Tatsache, das eine starke eigene Meinung die Sicht auf die Dinge verzerrt - die Windkraftgegner hier im Ort erzählem mir auch glaubhaft, das für einen Braunkohle-Tagebau noch niemals nicht ein Baum gefällt werden musste :eek:

Ich habe auch ein bisschen den Eindruck, dass es Teil des Geschäftsmodells der hier im Thread zitierten Nachrichten-Plattform ist, sich auf Nachrichten zu stürzen, die sich auf 'kriminelles' Verhalten der 'Anderen' beziehen. Ich kann aus der Ferne allerdings nicht beurteilen, inwieweit diese Meldungen schon die ganze Sicht auf das Thema abdecken oder ob es tatsächlich auch einige gibt, die sich etwas ganzheitlicher mit dem Thema befassen. Wäre aber zu wünschen...

Man könnte die Spieß allerdings auch versuchen herumzudrehen: wer von den Touris, die mit diesem Sleipnir-Geschoss durch die Gegend fahren, interessiert sich dafür, ob der Antriebsdiesel Euro6 erfüllt? Aber den paar wenigen könnten vermutlich wir hier im Forum am besten erklären, warum es nachhaltiger ist, einen alten Flugfeldlöscher zu reanimieren als auf ein neues Kipperfahrgestell zu setzen (wenn diese Touren denn überhaupt nötig sind) :ninja:

Gruß
Uwe
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Thomasito
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Re: Island 2017

#32 Beitrag von Thomasito » 2017-09-16 9:58:02

Hallo Naturschützer und die es werden wollten

Was die isländische Presse hier fabriziert hat, entbehrt die
nordische Gesetztheit und steht dem Blödsinn, den unsere Presse mitunter von sich gibt
in nichts nach. Ich wäre ganz vorsichtig damit den gelben Unimog an den Pranger zu stellen.
Die Argumentationskette, er hätte es wissen müssen, wollte es nicht zugeben, würde dank der hervorragenden und wachsamen Exekutive durch Beweise überführt, ist daher ein Krimineller und ein Idiot, der jetzt schwer bestraft und öffentlich geschmäht wird und eigentlich noch eins auf die Nase kriegen sollte, ist nach meinem Daführhalten an den Haaren herbeigezogen.

Das ist schon albern...ganz dünn liebes Magazin

Vielleicht war es gar keine Absicht des Fahrers die Piste zu verlassen. Auf dieser
Strecke gibt es haufenweise Spuren die sich immer um eine breite verdichtete, meist gerade
Piste aus grobem Sand schlängeln. In dieser völlig vegetationsfreien Passage kann ganz ordentlich der Wind pfeifen, daher können die kleinen Holzmarkierungen der Straße auch mal fehlen.
Also einmal kurz die falsch Spur erwischt, es nach einem halben Kilometer bemerkt und dann 7 m auf die Hauptspur zurück gefahren ist im Stande die gleiche Berichterstattung auszulösen.

Frei nach dem Motto:
Was wollen wir den fünf Deutschen vorwerfen?
Moment mal, es sind ja nur vier...
...Kannibalismus

Grüße von der Insel

Thomas

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Tomduly
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Re: Island 2017

#33 Beitrag von Tomduly » 2017-09-16 14:40:03

Uwe hat geschrieben:Rentiere brüten nicht
...da hab ich zu lässig übersetzt: "reindeer breeding grounds" - könnte man auch mit "Rentierzuchtgelände" übersetzen, klingt auch holprig. :happy:

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Variofahrer
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Re: Island 2017

#34 Beitrag von Variofahrer » 2017-09-16 14:56:07

Thomasito hat geschrieben:....Vielleicht war es gar keine Absicht des Fahrers die Piste zu verlassen. Auf dieser
Strecke gibt es haufenweise Spuren die sich immer um eine breite verdichtete, meist gerade
Piste aus grobem Sand schlängeln. In dieser völlig vegetationsfreien Passage kann ganz ordentlich der Wind pfeifen, daher können die kleinen Holzmarkierungen der Straße auch mal fehlen. ...
hm, im text ist von "off-road driving along Nýidalur valley on Sprengisandur trail" die rede. es ist schon eine weile her, dass ich die F26 gefahren bin, aber ich kann mich nicht erinnern, dass diese piste zu denen gehört, wo der streckenverlauf nicht eindeutig ist. auch die Pistenkuh spricht in ihrem "Off-road Reiseführer Island" von 2014 nicht von abschnitten, wo man die piste suchen müsste.

was die markierungen angeht, so sind diese heutzutage in der regel gut erkennbar und inzwischen oft auch aus kunststoff. so gesehen z.B. im Mælifellssandur. selbst dort gibt es kaum möglichketen, sich über den verlauf der piste im unklaren zu sein.

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SvenS
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Re: Island 2017

#35 Beitrag von SvenS » 2017-09-16 15:18:52

Dann gab (gibt?) es diese Wettbewerbe mit aufgemotzten Strandbuggys, wer es am weitesten eine Düne hinaufschafft
Diese Events finden in Steinbrüchen statt, nicht in irgendwelchen Dünen.

Der Streckenverlauf ist in dem Abschnitt wo der gelbe Unimog gefahren ist eindeutig erkennbar, allerdings gibt es dort viel Wellblech und der Fahrer wollte nach eigener Aussage es etwas ruhiger haben so dass der Inhalt seiner Schränke nicht durcheinander purzelt und ist daher bewusst neben der Piste gefahren.

Natürlich regen sich viele hier auf das daraus in Island eine riesige Geschichte gemacht wird, der Fahrer hat aber gewusst das er etwas verbotenes tut was in Island hoch bestraft wird und ist das Risiko gewollt eingegangen.

Zu Sleipnir: Natürlich hätte man auch anstelle des ausgemusterten Löschfahrzeugs ein neues Kipperfahrgestell nehmen können, nur kostet dieses in Island erheblich mehr als das gebrauchte Fahrgestell.
Und in Island darf man immer noch nicht selber Geld drucken, daher lag ein neues Fahrgestell außerhalb des Budgets. Ich denke das werden hier viele nachvollziehen können, denn der überwiegende Teil der User in diesem Forum hat ja auch sein Reisefahzeug auf einem ausgemustertem Fahrzeug aufgebaut.
Und Sleipnir dürfte deutlich weniger Emissionen während der Gletschertour ausstoßen als z.B. 30 Motorschlitten die ansonsten durchschnittlich für eine Gletschertour gebraucht werden.
Wenn´s um Island geht, einfach bei mir fragen.

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Re: Island 2017

#36 Beitrag von micha der kontrabass » 2017-09-16 16:36:26

SvenS hat geschrieben:....Und Sleipnir dürfte deutlich weniger Emissionen während der Gletschertour ausstoßen als z.B. 30 Motorschlitten die ansonsten durchschnittlich für eine Gletschertour gebraucht werden.
Weil die wenigsten wissen, das ein Schneemobil auch gut und gerne soviel verbraucht wie mein Mercur......

Wobei die neueren Viertakter etwas sparsamer sind. Aber unter 15-17l/100km läuft da auch nichts. Alles andere ist schönreden.

Und wenn ich hinter meinem alten Aktiv600 ne Tonne Brennholz ziehe, hab ich einen Strudel im Tank :ninja:

Gruß
Micha d.k.
mit dem am nördlichsten stationierten Magirus Mercur!

Es ist nie zu spät um aufzugeben!
schwedisches Sprichwort

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Re: Island 2017

#37 Beitrag von Thomasito » 2017-09-16 23:08:09

Guten Abend zusammen

Nun ja, wenn der wirklich absichtlich neben der Spur fuhr
um es ruhig zu haben, dann heiße ich das nicht für gut. Ob es tatsächlich so war, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich würde trotzdem die Worte "kriminell" und "Idiot" in diesem Zusammenhang nicht verwenden. Die Öffentlichkeit geht das auch nichts an, das ist ein Fall für die Polizei und nicht für die Boulevardpresse.

Grüße

Thomas

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meggmann
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Re: Island 2017

#38 Beitrag von meggmann » 2017-09-17 0:21:55

.... Island Mallorca des Nordens.... die gerufenen Geister (Touris) bringen zwar Geld aber sind dann doch lästig. Island ist wie andere Landstriche auf dem gleichen Weg sich abzunutzen (ganz früher Balearen, dann Kanaren, Ungarn, Kroatien,...) die Geschichten wiederholen sich verblüffend. Der Zenith scheint mir eh überschritten.
Ich wüsste nur mal gerne was die Isländer tun würden, wenn die Touris wegblieben? Aus eigener Wirtschaftskraft ist da kein Staat zu machen. Und wie bei andern Massentourismuszielen ist kein wirkliches Konzept erkennbar. Tja, Unschuld verloren und nun?

Gruß Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

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Re: Island 2017

#39 Beitrag von Markus-U2050L » 2017-09-17 1:19:32

Hallo,

Tom hat weiter oben mit der Übersichtskarte die geplante Richtung schon angedeutet. Ausbau der Aluproduktion und auch Stromexport ist im Gespräch. Mal sehen wie es weiter geht mit dem Tourismus.

Gruß Markus

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Ulf H
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Re: Island 2017

#40 Beitrag von Ulf H » 2017-09-17 5:31:16

... Stromexport von Island?.. wie soll das bitte Technik sch aussehen? ...

Gruss Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

Magirus-Deutz 170D11FA ... Bild in Cinemascope extrabreit, Sound in 6-kanal Dolby 8.5 ...

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Re: Island 2017

#41 Beitrag von LutzB » 2017-09-17 10:21:15

Ulf H hat geschrieben:.. wie soll das bitte Technik sch aussehen? ...
Ist wohl noch Vision und nicht in Planung. Dickes Kabel via Färöer und Shetland nach Schottland. Warum nicht der direkte Weg im Gespräch ist, weiß ich nicht. Konnte mein isländischer "Informant" mir auch nicht erklären.

Lutz
We come from the land of the ice and snow, from the midnight sun where the hot springs blow (Immigrant Song, Page/Plant)

Mit den Menschen ist es wie mit den Autos, Laster sind schwer zu bremsen.(Heinz Erhardt)

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Markus-U2050L
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Re: Island 2017

#42 Beitrag von Markus-U2050L » 2017-09-17 13:26:22

Hallo Ulf,

ich hatte diese Info mal irgendwo gelesen, wuste aber nicht mehr wo.
Nach Eingabe der Begriffe "Stromexport Island Kabel" habe ich im Netz das hier gefunden.

http://www.wiwo.de/technologie/umwelt/i ... 38554.html

Also die Idee gibt es.

Gruß Markus

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Thomasito
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Re: Island 2017

#43 Beitrag von Thomasito » 2017-09-25 22:00:50

Abend Leute
Der Streckenverlauf ist in dem Abschnitt wo der gelbe Unimog gefahren ist eindeutig erkennbar, allerdings gibt es dort viel Wellblech und der Fahrer wollte nach eigener Aussage es etwas ruhiger haben so dass der Inhalt seiner Schränke nicht durcheinander purzelt und ist daher bewusst neben der Piste gefahren.
hm, im text ist von "off-road driving along Nýidalur valley on Sprengisandur trail" die rede. es ist schon eine weile her, dass ich die F26 gefahren bin, aber ich kann mich nicht erinnern, dass diese piste zu denen gehört, wo der streckenverlauf nicht eindeutig ist. auch die Pistenkuh spricht in ihrem "Off-road Reiseführer Island" von 2014 nicht von abschnitten, wo man die piste suchen müsste
Das hört sich beinahe so an, als ob man so einer Sache entgehen könnte, wenn man streng den Markierungen folgt oder sich entsprechend sorgfältig, etwa mit Büchern, vorbereitet.
Auch das mit dem Wellblech hört sich zunächst schlüssig an und sowas geht natürlich nicht. Ich bin niemand der es nötig hat Partei zu ergreifen und ich bin selten vollständig einer Meinung mit Anderen.
Ich erkläre aber hiermit meine Solidarität mit der Besatzung des gelben Unimogs. Was denen widerfahren ist, ist schlicht daneben.
Ich habe während meines Islandaufenthaltes mehrfach so reagiert wie diese Jungs und mich hätte es ebenso treffen können. Selbstverständlich fahre ich kein off-Road, selbstverständlich kenne ich die Sensibilität der Isländer bei diesem Thema und verhalte mich besonders vorsichtig und aufmerksam. Ohne Zweifel bin ich in der Lage einer Spur zu folgen und ich möchte in gar keinem Fall die empfindliche Vegetation zerstören. Ich fahre immer Campingplätze an und ich verstehe mich als engagierter Gast der sämtliche Gepflogenheiten kennt und achtet. Ich besitze viel Literatur über das Reisen in Island und habe alle sogenannten Offroad-Führer aufmerksam gelesen.
So schätze ich die Besatzung des gelben Unimogs aber auch ein, nachdem ich die Jungs alle gesprochen habe. Es hat Ihnen offensichtlich nichts genützt.

Wer in Island auf nicht asphaltierten Straßen, ganz egal ob F-Road oder Track, unterwegs ist, der wird früher oder später mit einem verbreiteten Phänomen konfrontiert.
Man stelle sich vor, es befindet sich ein Hindernis auf der Strecke. Das kann ein großer Stein sein, eine ausgefahrene Rinne oder einfach eine Stufe. Dann beginnen die Leute irgendwann kleinste Umwege zu fahren, die dann zu "Alternativstrecken" werden. Da nimmt keineswegs zwangsläufig die Vegetation Schaden, da es dort in der Regel sowieso keine gibt. Wenn das eine Weile so weiter geht, dann löst irgendwann die Alternativstrecke die Hauptstrecke ab oder es entsteht eben ein kurzes Stück "Spurenbündel".
Hier ist für 3-4 Meter der Streckenverlauf nicht eindeutig und hier helfen weder Markierungen noch irgendwelche Bücher mit GPS Koordinaten drin. Diese Stellen gibt es zu tausenden im Hochland und besonders wenn die ersten Fahrzeuge beginnen die Hauptpassage nicht mehr zu packen, dann entstehen diese winzigen Umwege. Klar, das kann man jetzt verurteilen und schön ist das nicht, aber das gibt es.

Ich habe mehr Fotos von dem Vorfall gesehen als die hier zeigen. Der gelbe Unimog durchfuhr lediglich ein Spurenbündel. Er hat keine neue Spur gemacht und es existierten rechts und links der Unimog Spur bereits andere Spuren. Wir reden hier über 30-40 Meter. Das Foto ist so "geschickt" gemacht, dass man die sogenannten Hauptspur oder "Sollspur" nicht ganz sieht. Wäre das der Fall, würde auch der Betrachter keine Möglichkeit haben die "Sollspur" zu erkennen. Die Anzahl an Spuren die jeweils rechts oder links verliefen, schätze ich als etwa gleich ein. Der Mann hat niemals etwa Wellblech vermieden, das gibt es nachweislich auf den betroffenen 30-40 Metern, um die es bei dieser angeblichen Ordnungswidrigkeit geht, überhaupt gar nicht. Sein "Vergehen" bestand darin, als es um rot oder schwarz ging, auf die Falsche Farbe gesetzt zu haben. Er hat auch nicht zugegeben off-Road gefahren zu sein, sondern er hat seine eigene Spur identifiziert. Auch hier ist die Berichterstattung mehr als fragwürdig.

Nun, es gibt eben auch in Island eifrige Polizisten und dabei muss ich immer an meine Kindheit denken. Unser Kleinstadtschutzmann war nach vielen Dienstjahren frustriert, weil außer ein paar Ladendiebstählen und Ruhestörungen nicht wirklich was passierte. Als er dann mehrfach Schwarzangler mit der gezogenen Dienstwaffe stellte, hat man ihn schließlich früh in die Rente geschickt.
Mit welcher Motivation gegen den Unimog vorgegangen wurde, entzieht sich mir aber ich erkenne Muster. Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten kann da demnach durchaus ein Bußgeldverfahren eingeleitet werden. Dafür gehört dem Bullen zwar ne Kiste Quark im Internet bestellt und vor die Haustür geliefert, aber das verurteile ich noch nicht. Es gelingt eben nicht jedem seine Motivation zielführend einzusetzen.

Was aus meiner Sicht aber ganz daneben ist und mir den Kragen platzen lässt, ist die von der Presse gelobte und durchgeführte öffentliche Schmähung. Wer Island kennt, der weiß auch, das es hier kein Entkommen gibt. Auf der Insel gibt es nur ganz wenige Straßen, von einem Netz würde ich da nicht sprechen. Der Punkt ist, man wird gesehen, weil es meistens nur eine Möglichkeit gibt eine beliebigen Ort zu erreichen. Auf den "Spießroutenlauf" zur Fähre wurde die Besatzung des gelben Unimogs dann vom Pöbel beschimpft, der seine Informationen selbstverständlich nur aus der Zeitung hatte. Wir standen in der Warteschlange zur Fähre zufällig hintereinander und fahren bekanntlich auch Unimog. Wen interessiert in so einer Situation schon was wirklich passiert ist?

In diesem Sinne wünsche ich Viel Glück und seht es positiv. Es steigert das Abenteuer und erhöht das von vielen Geländefahrern angestrebte Outlaw-Feeling. Was nun viele gebrückte Furten und entschärfte Passagen nicht mehr bieten können, das kompensieren die Isländer mit Steckbriefen und Vogelfreiheit. Das ist Erlebnistourismus der Spitzenklasse.

Eine grundsätzliche Ablehnung gegenüber Allrad-LKWs konnten wir in den sechs Wochen, die wir mit unserem Unimog 2017 auf Island verbrachten, jedoch nicht feststellen. Wir wurden immer freundlich begrüßt und die Einheimischen interessierten sich für unser Fahrzeug. Ich habe mit autointeressierten Parkrangern zwei Vormittage lang Dieselgespräche geführt und wurde mehrfach von ganz verschiedenen Isländern lobend auf den Unimog angesprochen.

Grüße

Thomas

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Der gesetzlose Saarländer
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Re: Island 2017

#44 Beitrag von Der gesetzlose Saarländer » 2017-10-09 21:38:33

Hallo,

hab grade leider erst jetzt, Gewinnspiel bereits vorbei, folgendes entdeckt: http://www.inspiredbyiceland.com/icelan ... che-schwur.
Da wird ja auf allen Kanälen versucht die Touris zu sensibilisieren.

Denis
Fahre lieber langsam und individuell als dumm und schnell!

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Re: Island 2017

#45 Beitrag von meggmann » 2017-10-11 18:54:02

Der gesetzlose Saarländer hat geschrieben:Hallo,

hab grade leider erst jetzt, Gewinnspiel bereits vorbei, folgendes entdeckt: http://www.inspiredbyiceland.com/icelan ... che-schwur.
Da wird ja auf allen Kanälen versucht die Touris zu sensibilisieren.

Denis
Was ein kindischer Blödsinn - dass ich mich als Tourist oder auch Einheimischer verantwortungsvoll verhalte ist klar. Aber so einen Kasperkram (klingt nach Fähnlein Fieselschweif oder wie hieß das bei Mickey Mouse? Oder Fix und Foxy?) hab ich selten gelesen. Wenn Sie Leute finden die auf sowas anspringen sollen die bitte dahin fahren. Für mich, Haken dran....

Dann muss man wahrscheinlich auch für die Kölner Innenstadt einen „ich parke anständig Schwur“ ablegen - zusätzlich zur grünen blauen bunten Spassplakette....

Gruß Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

7) Diesellotte (120-25 AW, Bautrupp mit H) ist angekommen (26.02.2021)

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Re: Island 2017

#46 Beitrag von akkuflex » 2017-10-11 22:26:22

Schon drollig was man sich alles erlauben kann wenn mann so nen richtigen "Run" hat.

Irgendwie schade um die schöne Insel und die Leute. Aber irgendwie kann mans fas nicht mehr ernst nehmen.

Gruß

Martin

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Re: Island 2017

#47 Beitrag von meggmann » 2017-10-11 22:34:43

Der „Run“ war doch nur einer als es noch ein Geheimtipp war - Unschuld verloren, bitte einreihen in Balearen, Kroatien, Ungarn, Kanaren, Island,... alles nur Pauschalkost ohne Seele.... (ja es gibt überall schöne Ecken - deren „Nutzung“ ist aber doch nicht erwünscht oder reglementiert)

Gruß, Marcel
1) THW 90-16 ist zu Hause (07.11.2014), 2) LAK 2 ist zu Hause (7.12.2014) 3) Fahrzeugart geändert (19.01.2015)
4) Eisenschwein ist zugelassen (17.03.2015) 5) Umbauten am "Trägerfahrzeug" beendet (12.04.2015) 6) H Gutachten erteilt (15.12.2015)

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Re: Island 2017

#48 Beitrag von Landei » 2017-10-12 11:52:38

Dem weiblichen Warden in Drekagil (Askja) war das "Verhör", nachdem ich gefasst und überführt war, sichtlich peinlich. Der männliche Warden, sozusagen der Zeuge der mich angezeigt hat, hat bei meinem Eintreffen fast fluchtartig die Hütte verlassen und war auch am Abend und Tags drauf nicht mehr an der Hütte zu sehen..

Nun, wenn sich ein anderes männliches Wesen in deiner Gegenwart als Beta Tierchen fühlt und schlagartig die Szene verlässt, dann ist das für mich nur ein Beweis, dass die jahrtausendalte Evolution immer noch tief in uns drin steckt :totlach: .


Ich erinnere mich nur an das weibliche Drekagil Rangerwesen in der mittlerweile "gute alte Zeit" genannten Periode vor 17 Jahren, das mir damals sein Herz ausgeschüttet hat (Stichwort jahrtausendalte Evolution).
Sie hätte am liebsten das gesamte Gelände innerhalb der Ringstraße für den motorisierten Verkehr abgesperrt und niemanden dort hineingelassen. Das hat sie allerdings nicht davon abgehalten, zigmal mit ihrem Pickup zum Parkplatz des Wanderungseinstiegs zu fahren, um dort die Touris bei der von ihr verordneten Harkenarbeit zu kontrollieren, die dort nicht nur geparkt hatten sondern dort übernachten wollten.

Also im Klartext: Hätten sie dort nur zum Wandern parken wollen, wäre nichts passiert aber da sie dort übernachten wollten (was wg. Nationalpark nicht erlaubt war) mussten sie harken.

Man muss halt mitbekommen, wer der "Bestimmer" ist und es entweder zähneknirschend akzeptieren oder die Straßenseite wechseln.

Erinnert mich an den alten Witz:

What do you say to somebody holding a 44?
Sir!

Wenn man sich darüber aufregt, dass die Isis ungerecht mit Laster Touris umgehen, dann fährt man dort nicht mehr hin.
Es gibt gerade viele Touris, die bislang gerne in die Türkei gereist sind, die aber scheinbar auch eine Abstimmung mit den Füßen machen. Dabei war das schon immer ein gefährliches Pflaster und nicht erst seit jüngster Zeit.

Jochen

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Panguitch
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Re: Island 2017

#49 Beitrag von Panguitch » 2017-10-20 13:25:31

Hallo zusammen,
mal was ganz anderes in Island: MTB - fahren
_klick_
Wenn schon nicht mit dem Auto, dann kann man da (erlaubt / ungestraft? ) mit dem Rad rumfahren...

Viel Spass beim ansehen.
Grüße
Roland

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Markus-U2050L
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Re: Island 2017

#50 Beitrag von Markus-U2050L » 2017-10-20 14:24:50

Hallo Roland,

in dem Video ist vom Jahr 2010 die Rede. Ich bezweifel, daß die Tour in solchen Gebieten wie sie zu sehen sind, wenn sie nicht dafür extra vorgesehen sind, erlaubt sind. Im Gebiet der Lakispalte ist es sogar verboten die ausgesteckten Weg zufuß zu verlassen. Dies hat uns ein "Aufseher" schon vor Jahren eindringlich mitgeteilt.

Gruß Markus

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Re: Island 2017

#51 Beitrag von seppr » 2017-10-21 10:06:07

Die Beobachtung von Markus an der Laki galt auch 2015, sehr streng!

Aber gibt es rechtlich bindende Informationen dafür, dass ein Fahrrad genau so behandelt wird wie ein Auto, wenn es die Piste verlässt und "offroad" fährt ? Wie ist es bei Fußgängern?
Vom reinen Sprachinhalt her wäre offroadfahren auch beim Mountainbike, aber nicht beim Wanderer gegeben. Der fährt ja nicht. Und der Reiter?

Sepp

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Rumpel
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Island und die Touristen..

#52 Beitrag von Rumpel » 2017-11-06 16:59:56

Einige haben sich hier im Forum ja schon bezgl. der -sagen wir mal- steigenden Popularität Islands als Reiseziel geäußert.

Hier mal ein Bericht über die zunehmende Touri-Verdrossenheit aus dem "Spiegel" hierzu:

*klick

Gruß,
R. :ninja:
Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die sich die Welt nicht angeschaut haben.

- Alexander Freiherr von Humboldt -

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