Mit dem Camper durch Afghanistan

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joern
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Mit dem Camper durch Afghanistan

#1 Beitrag von joern » 2024-04-24 8:31:28

Die etwas aufgeregte Art nervt ein bisschen, ist aber wohl der Situation geschuldet. Ich finde es jedenfalls spannend, wo sie unterwegs sind, auch wenn es nur ein kurzer Transit ist.
https://youtu.be/fRRhwz-8j60?feature=shared

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Donnerlaster
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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#2 Beitrag von Donnerlaster » 2024-04-24 9:40:10

ich habe nach wenigen Minuten aus gemacht, weil mir das Gelaber schlichtweg auf den Keks ging.

Ob man zur Zeit durch Afghanistan reisen will, muss jeder für sich entscheiden. Ich selber habe kein Problem
damit, außerhalb der Komfortzone zu agieren. Vielleicht würde ich das selber auch tun - aber nur allein. Meiner
Frau zuliebe würde ich schon drauf verzichten. Und mit kleinen Kindern würde ich das Risiko überhaupt nicht
eingehen - obwohl - kleine Kinder dabeihaben kann durchaus auch deeskalierend wirken. Aber über dieses Thema
möchte ich eigentlich nicht diskutieren, hab nur mal kurz meine Meinung dazu kund getan.

Was mir allerdings aufgefallen ist und was mich dazu von den anderen erfahrenen Reisenden interessiert: wie
handhabt ihr die Grenzübertritte?

Hintergrund: die beiden sind im Dunkeln über die Grenze gekommen und fahren jetzt bei Nacht. Wir selber haben
immer versucht, zu vermeiden, in der Dunkelheit fahren zu müssen, gerade in solchen Ländern. Dazu gehört auch
z.B. Marokko, Central-Asien etc.- man weis nie, wo die Schlaglöcher sind, Esel haben keine Rücklichter etc.

Deshalb sind wir nie nachmittags oder noch später an die Grenze gefahren, wenn wir nicht wussten, wie lange es
dauert und wo wir übernachten werden. Wir haben uns dann lieber abseits der Grenze einen sicheren Stellplatz
gesucht und sind dann erst vormittags zum Grenzübergang gekommen. Dann war es egal, ob die Aus-/Einreise 2, 3
oder 6 >Stunden dauerte. Wir kamen immer im Hellen drüben an, konnten noch ein paar Kilometer machen und
hatten dann alle Zeit, um den nächsten Übernachtungsplatz zu suchen.

Wie stehen die erfahrenden Reisenden dazu? Wie habt ihr das gehandhabt?

MAN Fahrer
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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#3 Beitrag von MAN Fahrer » 2024-04-24 10:55:08

Hallo Peter, das mit deiner Bemerkung im ersten Satz, geht mir auch immer so. Er sappelt sich noch mal zu tode. Sollte mal lieber schöne Reisebeschreibungen machen. Klar das es dort imo nicht so leicht ist mit der Cam, aber auch das wäre besser wie das andauernde ICH oder Wir, oder überhaupt seine Ausdrucksweise.
Gruß Detlef

Leben, das ist das aller seltenste in der Welt - die meisten Menschen existieren nur.
>Oskar Wilde<

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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#4 Beitrag von niko005 » 2024-04-24 11:00:05

Donnerlaster hat geschrieben:
2024-04-24 9:40:10
ich habe nach wenigen Minuten aus gemacht, weil mir das Gelaber schlichtweg auf den Keks ging.

Ob man zur Zeit durch Afghanistan reisen will, muss jeder für sich entscheiden. Ich selber habe kein Problem
damit, außerhalb der Komfortzone zu agieren. Vielleicht würde ich das selber auch tun - aber nur allein. Meiner
Frau zuliebe würde ich schon drauf verzichten. Und mit kleinen Kindern würde ich das Risiko überhaupt nicht
eingehen - obwohl - kleine Kinder dabeihaben kann durchaus auch deeskalierend wirken. Aber über dieses Thema
möchte ich eigentlich nicht diskutieren, hab nur mal kurz meine Meinung dazu kund getan.

Was mir allerdings aufgefallen ist und was mich dazu von den anderen erfahrenen Reisenden interessiert: wie
handhabt ihr die Grenzübertritte?

Hintergrund: die beiden sind im Dunkeln über die Grenze gekommen und fahren jetzt bei Nacht. Wir selber haben
immer versucht, zu vermeiden, in der Dunkelheit fahren zu müssen, gerade in solchen Ländern. Dazu gehört auch
z.B. Marokko, Central-Asien etc.- man weis nie, wo die Schlaglöcher sind, Esel haben keine Rücklichter etc.

Deshalb sind wir nie nachmittags oder noch später an die Grenze gefahren, wenn wir nicht wussten, wie lange es
dauert und wo wir übernachten werden. Wir haben uns dann lieber abseits der Grenze einen sicheren Stellplatz
gesucht und sind dann erst vormittags zum Grenzübergang gekommen. Dann war es egal, ob die Aus-/Einreise 2, 3
oder 6 >Stunden dauerte. Wir kamen immer im Hellen drüben an, konnten noch ein paar Kilometer machen und
hatten dann alle Zeit, um den nächsten Übernachtungsplatz zu suchen.

Wie stehen die erfahrenden Reisenden dazu? Wie habt ihr das gehandhabt?
Dito, immer morgens über die Grenze, um genug Puffer zu haben, sich danach noch entspannt einen Stellplatz suchen zu können :-)

sico
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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#5 Beitrag von sico » 2024-04-24 11:01:26

ja, ich hab das Video auch geschaut. Das Galaber nervt natürlich etwas. Aber kann man auch viele Infos rausziehen. Was ich nicht erkannt habe, wie sie die Visa für Afghanistan beschaffen konnten. Online im Vorfeld in Pakistan oder on arrival an der Grenze?
Nerven haben die beide ja wie Drahtseile. Und sie haben mit dem Ziel Tadschikistan eine Menge an Kilometern gespart, nachdem sie nicht "unten herum" nach Belutschistan und Iran fahren mußten. Auch die Durchreise durch den Iran und vom Iran aus durch Turkmenistan ist nicht sicher gewährleistet. Da muß man bei der Visa-Beantragung auch Glück haben.

Wir handhaben die Grenzübertritte auch in der Form, daß wir abends an der Grenze ankommen und dann dort übernachten. Den Grenzübertritt gehen wir dann am nächsten Morgen zeitig an. Das hat bisher an jeder Grenze gut funktioniert. Auch an der Grenze Iran in den Irak. Dort hat die Prozedur von morgens 8:00 Uhr bis abends 19:00 Uhr gedauert. Dabei mußten wir fußläufig unzählige Male übers ganze Zollgelände laufen. Am Ende waren das 20 km Fußmarsch. Was für ein Wahnsinn. Aber es hat geklappt.
LG
Sico

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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#6 Beitrag von joern » 2024-04-24 11:34:27

Nachtfahren in solchen Ländern mit unbeleuchteten Fahrzeugen und mit Fernlicht fahrendem Gegenverkehr nur im Notfall. Vielleicht durften sie nicht an der Grenze stehenbleiben, es hieß ja Hotelpflicht. Wir mussten abschnittsweise in Pakistan im Konvoi in der Dunkelheit fahren, weil die Polizei/das Militär es so angeordnet hatte. War gefährlich und ich hatte mit meinen Mitreisenden dann Diskussionen über Lenk-und Ruhezeiten.

Visa: ich meine im Video davor haben sie es in Peschawar besorgt.

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Enzo
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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#7 Beitrag von Enzo » 2024-04-24 13:18:37

Donnerlaster hat geschrieben:
2024-04-24 9:40:10
Wie stehen die erfahrenden Reisenden dazu? Wie habt ihr das gehandhabt?
Moin Peter

wir haben es auch immer so gehandhabt wie du es beschreibst und das Fahren in der Dunkelheit vermieden. Grenzübertritte sowieso.
Selbst heute fahre ich nur sehr ungern in Ecuador wenn es dunkel ist und vermeide es so gut es geht. Da unsere Freunde, egal ob Ausländer oder Ecuadorianer, es genauso händeln, finden Besuche oder Treffen nur tagsüber statt, so dass jeder mit der Dämmerung zu Hause ist.

Gruß Jens

Mark86
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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#8 Beitrag von Mark86 » 2024-04-25 10:28:53

Ich fahre auf Reisen in fernen Ländern so weit es geht, NIE im Dunkeln...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#9 Beitrag von DocZero » 2024-04-25 10:52:53

Man sieht weniger, ist möglicherweise nicht ausgeruht, Nachts sind viel mehr Tiere unterwegs. Falls irgend was erst im Scheinwerferkegel auftaucht sieht man das viel zu spät. Wenn mit dem Fahrzeug was sein sollte hat alles zu und es gibt keine Hilfe. Pannen unterwegs sind Nachts viel gefährlicher.

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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#10 Beitrag von Landei » 2024-04-25 15:51:45

Also in Ländern mit anderen Verkehrssitten finde ich es manchmal durchaus angenehm, zwischen Mitternacht und dem Morgen zu fahren. Da sind in der Regel deutlich weniger unbeleuchtete Fahrzeuge als in der Dämmerung und weniger chaotische Zweiräder als am Tage unterwegs und man kann die eigens dafür angeschafften Deckenfluter, die ja daheim nicht immer StVZO konform sind, fast durchgängig anlassen.
Wenn dann noch ein ortskundiger Überland Lkw oder Bus mit gutem Tempo vor einem herfährt, an den man sich dranklemmen kann (natürlich ohne Fernlicht), dann ist das richtig entspannend. Das gilt natürlich auch in nicht so fernen bzw. exotischen Ländern.

(Im oben angesprochenen fernen Afhganistan und Pakistan kenne ich mich nicht aus.) Ganz übel zum Fahren finde ich die letzten Stunden vor Sonnenuntergang während des Ramadans. Da wollen alle ganz schnell irgendwohin und die Dehydrierung und Unterzuckerung der Locals steigert nicht unbedingt die Qualität des Fahrstils.

Auch die Stunde nach Schulschluss der höheren Schulen sind nervig. Überall auf der Welt wird bei Jugendlichen ab einer gewissen Gruppengröße (sagen wir mal ab 2 Personen ;) ) die Wahrnehmung der Umwelt zunehmend eingeschränkter...
So viele Spiegel kann man gar nicht anbringen, um sicherzustellen, im Ortsverkehr niemanden vor den Reifen zu haben. Da ist ein wiederkäuender Walfisch nachts im Schlagloch fast schon berechenbarer...

Aber ich bin ohnehin lieber nachts alleine unterwegs als tagsüber im Pulk. Das macht allerdings beim Reisen wenig Sinn, wenn man etwas von einem Land sehen möchte.

In dem Afghanistan Video war ich über die teilweise sehr schmiegsam aussehenden Straßenoberflächen sehr erstaunt. Ebenfalls über die hohe Dichte der sehr offensichtlich aus Deutschland importieren Nutzfahrzeuge.
Warum man beim Reden immer sich selbst filmen muss und nicht die Linse auf die spektakulären Aussichten vorne richten kann, erschließt sich mir nicht so ganz. Ich könnte dann mit beidem gut leben.

Jochen

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FM130D7FA
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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#11 Beitrag von FM130D7FA » 2024-04-25 16:05:29

Warum man beim Reden immer sich selbst filmen muss und nicht die Linse auf die spektakulären Aussichten vorne richten kann, erschließt sich mir nicht so ganz.
Jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen:
Das ist tatsächlich der Punkt, der mich bei dieser Art Video unterschwellig immer nervös bis aggressiv gemacht hat.
Ich konnte es nur nicht zuordnen.

Du hast es klar ausgesprochen:
"Die Tonspur passt nicht zum Bild".

Wer will auch ständig ins gleiche Gesicht gucken, wenn man eine Landschaft und andere Eindrücke erwartet.
Der Sprecher aus dem Off ist hier die altbewährte Methode.

Herzlichen Dank und Gruß
Henning
Wer alles weiß, hat keine Ahnung! (Horst Evers)

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Enzo
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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#12 Beitrag von Enzo » 2024-04-25 22:41:47

Landei hat geschrieben:
2024-04-25 15:51:45
Aber ich bin ohnehin lieber nachts alleine unterwegs
War auch meine bevorzugte Wahl wenn ich zügig von Norddeutschland in wärmere Gefilde wollte. Aber seitdem ich den Kontinent gewechselt habe, ist es vorbei.
In vielen Ländern und Regionen steigt das Sicherheitsrisiko ungemein und auf Hilfe brauchst du nicht zu hoffen. Falls es sich nicht vermeiden lässt und ich nachts fahre, halte ich mich an die, gerade wieder von der Polizei veröffentlichten Hinweise:
"Durch nichts und niemanden anhalten lassen. Ob vermeintliche Panne, Unfall oder Leute, die einen stoppen wollen. Keinesfalls bremsen oder gar anhalten" Gut fand ich folgenden Ratschlag: "Sollte die Fahrbahn durch ein quer gestelltes Fahrzeug blockiert sein, die seitliche Heckpartie anvisieren und das Fahrzeug aus dem Weg kicken" Jetzt muss nur noch die Front meines Ladas aufgerüstet werden :D

Gruß Jens

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DocZero
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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#13 Beitrag von DocZero » 2024-04-25 23:34:52

Die Nacht ist seit jeher die Verbündete von Dieben und Räubern ...

Mark86
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Re: Mit dem Camper durch Afghanistan

#14 Beitrag von Mark86 » 2024-04-25 23:55:31

Also wenn mich jemand auf Reisen in der Form angehalten hat, wie es im deutschen Denken die Diebe, Gauner und Ganoven tun, dann hatte er meistens ein sehr ehrliches Problem und ich konnte ihm oft helfen... Nur weil einem die Karre ausgeht während er versucht zu wenden, fahre ich sie ihm doch nicht kaputt...

Ich halte dann lieber an, steige aus und schiebe es mit ihm zusammen an die Seite...
Der Klügere gibt so lange nach bis er der Dümmere ist.

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