Hanomag A-L28 Schaltgetriebe

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Kummpelchen
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Hanomag A-L28 Schaltgetriebe

#1 Beitrag von Kummpelchen » 2008-08-22 14:49:30

Hallo,
ich bin gerade dabei, das Schaltgetriebe neu zu lagern. Die Instandsetzungsanleitung, die Beschreibung und Ersatzteilliste von www.A-L28.de sowie die Beschreibung der Spezialabzieher aus dem alten Forum liegen vor.
Probleme habe ich mit dem Herausziehen der Antriebswelle.
Diese und das hintere Lager sollen ja lt. Instadsetzungsanleitung heraus gezogen werden, danach der Kupplungskörper (Bild-Nr. 111 in der Ersatzteilliste) um dann die Hauptwelle herausnehmen zu können.
Nur sitzt diese Kupplungskörper aber bombenfest auf der Antriebswelle, obwohl er lt. Zeichnung innen verzahnt ist und damit eigentlich beweglich sein sollte. Dadurch lässt sich die Antriebswelle auch nur ein paar mm herausziehen, bis dieser Kupplungskörper am Zahnrad der darunter liegenden Vorgelegewelle anschlägt.
Ist das normal, dass der Kupplungskörper so fest sitzt? Wenn ja, wie bekommt man ihn gelöst?
Da ich auch in weniger wichtigen Angelegenheiten (zwischenmenschliche Beziehungen) kein Anhänger von Gewaltanwendung bin, habe ich mich auch bei dieser wichtigen Sache damit vorerst zurück gehalten.
Wer hatte dieses Problem schon einmal kann mit ein paar Tipps helfen.

Danke vorab

Uli

Kummpelchen
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#2 Beitrag von Kummpelchen » 2008-08-22 18:31:21

Hallo nochmal,
ich habe weiterhin festgestellt, daß schon mal jemand die Rillenkugellager der Vorgelegewelle gegen Rollenlager ausgetauscht hat. Die Welle läßt sich ca. 5mm in axialer Richtung verschieben. Kommt mir doch ein wenig gewagt vor. Oder kann man das ohne Bedenken machen?

Gruß
Uli

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hanomakker
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#3 Beitrag von hanomakker » 2008-08-23 20:39:21

hallo

also versteh ich das richtig: Du sprichst von einem kupplungskörper und meinst das teil was die schaltgabel bewegt, wenn Du vom 3ten in den vierten gang schaltest. rund mit nut für die schaltgabel und zacken an beiden enden???. der lässt sich normalerweise schon mit weng schmalz bewegen, Du schaltest den ja auch mit der hebelübersetzung des schalthebels (und der ist fast einen meter lang).

wenn ich mich richtig erinnere kann man den schieben wenn mer mit beiden händen um den körper greift und mal anständig ruckt (achtung handschuhe, könnte gratig sein).

das axialspiel von 5 mm ist scho heftig, schau mal Dein tragbild (polierte stelle wo die zahnräderineinandergreifen) an ob das sehr wiet ausser mitte liegt. mir persönlich würde es nicht gefallen.

viele grüsse

tino :rock:
Aus EISEN gegossen......... für die Ewigkeit.

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#4 Beitrag von Kummpelchen » 2008-08-23 23:51:35

Hallo Tino,
nee, das Teil mein ich nicht, das wird ja in der Ersatzteilliste als Schiebemuffe bezeichnet und hat die Bildnummer 18.
(Gerade stelle ich fest, daß die Ersatzteilliste, die ich bei www.A-L28.de herunter geladen habe andere Bildnummern hat).
Als Kupplungskörper bezeichnet die Ersatzteilliste das Zahnrad, in das die Schiebemuffe eingreift, wenn ich in den 4. Gang schalte. (Hat in der Hanomag Ersatzteiliste die Bildnummer 12)
Wenn ich das Getriebe so aufgebaut habe, daß die Antriebswelle rechts ist, dann sieht man als erstes links neben der Gehäusewand die kleine Verzahnung der Antriebswelle, dann kommt der besagte Kupplungskörper und dann die Schiebemuffe.
Lt. Reparaturanleitung soll man ja die Antriebswelle herausziehen, dann den besagten Kupplungskörper entnehmen, und dann die Hauptwelle schräg herausnehmen.
Nur das Herausziehen der Antriebswelle geht nicht, weil der Kupplungskörper fest auf der Verzahnung der Antriebswelle sitzt.
Das mit dem Axialspiel der Vorgelegewelle liegt sicher an der eingebauten Rollenlagern. Die Welle verschiebt sich in den Rollen. Wenn ich die bis zu einem Anschlag schiebe und dann die Antriebswelle drehe, hört man schon schleifende Geräusche.
Die werden also wieder gegen die Originallager getauscht.

Gruß
Uli

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dd99sg
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#5 Beitrag von dd99sg » 2008-08-24 14:16:43

Hallo Uli,

also wenn ich meine Anleitung zum Abzieherbau richtig verstanden habe musst du das Zahnrad mit Alu oder Kupfer runtertreiben. Das geht leider nur mit Gewalt.

So steht es auch bei A-L28 in der Getriebeanleitung.

Auf dem Bild das ich eingestellt habe haben wir einfach ein Stück Aluwinkel genommen.

linkzumGriebeabzieher

Grüße

Gerold
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#6 Beitrag von Kummpelchen » 2008-08-24 14:37:07

Danke Gerold,
genau das war mir unklar. Ich bin davon ausgegangen, daß das Teil eigentlich frei auf der Innenverzahnung verschiebar wäre.
Werde mich morgen gleich wieder darüber hermachen.
Gruß Uli

Kummpelchen
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#7 Beitrag von Kummpelchen » 2008-08-31 13:57:31

Hallo,
Dank Eurer Tipps ist das Getriebe neu gelagert.
Hat mich allerdings einige Überwindung gekostet, so fest gegen Zahnräder zu kopfen, aber es mußte wohl sein.
Da es ein Ersatzgetriebe war, muß jetzt der Getriebewechsel ran.
Hat schon mal jemand das Getriebe allein aus- und wieder eingebaut? Wenn ja, gibt es da einige Tricks?
Oder ist das eine Arbeit, die nur zu zweit zu erledigen ist?
Danke für evtl. Tipps.
Uli

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#8 Beitrag von lakto » 2008-08-31 17:44:11

Hi,
es geht schon allein,wenn auch mit einiger Anstrengung.
Ich habe mir einen Adapter aus Holz gebaut der zwischen Rangierheber und Getriebe kommt.Damit sitzt das Getriebe erstmal sicher auf dem Heber.
Dann soweit wie möglich hoch damit und dann mit aller mir zu Verfügung stehender Kraft von Armen und Beinen das Getriebe schräg nach oben mit der Welle zuerst in die Kupplungsglocke reinschieben.Den Heber mit der Schulter zu Seite drücken.Vorher Dichtmasse auftragen.Dann schnell eine Mutter drauf und es ist geschafft.
Leichter geht es natürlich zu zweit!
Gruss
lakto
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#9 Beitrag von dd99sg » 2008-08-31 18:59:38

Hi,

ich habe das getriebe schon zweimal allein montiert.

vorarbeiten:
Vorher Gelenkwelle am VTG lösen und aus der Schiebemuffe herausziehen ( Markier dir wie es zusammengehört!)
Oberer Kühlerschauch (Von Kühler zu Motorblock) lösen sonnst reisst er im laufe deiner Reparatur ab


Du besorgst dir Holzklötze und nimmst das Getriebe auf deinen Wagenheber. Dann löst du den Hinteren Bügel vom Rahmen. Dann liegt dein Getriebe auf dem Wagenheber.

Dann lässt du vorsichtig den Motorblock auf die Holzklötze die zwischen Olwanne und Achsen plaziert sind. Das Hilft beim manövrieren mit dem Getriebe.

Abdeckung im Faherhaus öffenen und den Deckel des Getriebe abnehemen Jetzt zwei M8 Ringösen mit Schraube in die Löcher des Deckels schrauben und dein LKW Radkreuz über die Offnung legen.

Jetzt Bergsteigerseil einseitig mit großem Konten verknoten und durch eine Ringöse ziehen dann über das Radkreuz in die zweite Ringöse wieder über das Radkreuz und nach unten zum Getriebe. Jetzt hast du eine Flaschenzug gebaut und du kannst das Getriebe bequem mit einer Hand halten und mit der anderen Hand steuern.

Einbau in umgekehrter Reihenfolge.

Ich hoffe ich habe alles aus dem Gedächtniss richtig zusammengebaut.

Grüße

Gerold
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#10 Beitrag von lakto » 2008-08-31 19:11:45

dd99sg hat geschrieben:Hi,








Abdeckung im Faherhaus öffenen und den Deckel des Getriebe abnehemen Jetzt zwei M8 Ringösen mit Schraube in die Löcher des Deckels schrauben und dein LKW Radkreuz über die Offnung legen.

Jetzt Bergsteigerseil einseitig mit großem Konten verknoten und durch eine Ringöse ziehen dann über das Radkreuz in die zweite Ringöse wieder über das Radkreuz und nach unten zum Getriebe. Jetzt hast du eine Flaschenzug gebaut und du kannst das Getriebe bequem mit einer Hand halten und mit der anderen Hand steuern.


Grüße

Gerold
Hi Gerold
das mit den Ringösen ist eine richtig gute Idee.
Spart einiges an Plackerei.
Dabei habe bestimmt schon 3x das Getriebe allein ausgebaut.Naja!
Gruss
lakto
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#11 Beitrag von AL28 » 2008-08-31 22:41:09

Hallo
@ dd99sg
Die Idee ist super , morgen werde ich gleich mir ein paar Ringschrauben und muttern besorgen . :rock:
Ich mache immer den Ventildeckel runter ( Motorentlüftung ) und hänge den Gaszug und Stop/Leerlaufzug aus .
Gruß
Oli

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#12 Beitrag von dd99sg » 2008-08-31 22:42:02

Hi Latko,

mir war das ding einfach zu schwer und da habe ich in der "Improvisationskiste" Geschaut was es alles gibt.

Ich hab eigentlich auch schon 3mal das Getriebe draussen gehabt. Mitllerweile ist aber an der Baustelle ruhe eingekehrt, das Neu Lagern kann ich nur empfehlen.

Grüße

Gerold
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Ulf H
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#13 Beitrag von Ulf H » 2008-09-01 8:25:23

Ein Balken quer über Fahrer- und Beifahrersitz gelegt und daran mittels Spanngurt einen Baumarkt-Billig-200-kg-Flaschenzug eingehängt. Damit lässt sich das Getriebe alleine gut hantieren.

Je weiter der Motor hiunten abgelassen ist, um so einfacher bekommst Du das Getriebe raus.


Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

Hanomag, der mit dem vollnussigen Kaltlaufsound !!

Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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#14 Beitrag von Kummpelchen » 2008-09-11 15:19:07

Hallo,
das neu gelagerte Getriebe ist wieder drin. Allein raus und auch allein wieder rein, dank Eurer vielen Tipps.
Wichtig sind häufig auch die vielen "Nebentipps", die einem das Leben erleichtern:
Vor dem Motorabsenken den oberen Kühlwasserschlacuh lösen. (Gerold)
Vor dem Motorabsenken den Ventildeckel abnehmen (Oli) usw.
Danke noch mal dafür.
Einige weitere Tipps von mir:
Mir ist beim Absenken des Motors der Gaszug gerissen, sollte man vorher auch lösen. Außerdem ist ein ungesichertes +Kabel vom Anlasser in den Innenraum so gespannt worden, daß die Isolierung an einer Metallkante durchgetrennt wurde. Das Durchtrennen des restlichen Kabels hat dann der Kurzschlußstrom übernommen, der konnte das schneller als ich das Batteriekabel lösen. (War aber keine Originalverkabelung mehr).
Ich habe den Aus- und Einbau mit einem Billigflaschenzug gemacht (lag noch hier rum). Ist wirklich empfehlenswert.
Habe das Getriebe aber aus (übertriebener?) Angst auch noch in der Mitte und hinten mit Ketten gesichert, damit ich "das Gesicht nicht wegdrehen" muß.
(Die übertriebene Angst liegt aber daran, daß mir im Frühjahr der Flansch einer Kardanwelle auf die Birne gefallen ist. Die Platzwunde auf der Stirn mußte dann mit 7 Stichen genäht werden).
Was das Rausspringen der Gänge angeht, so gibt es dazu ja verschiedene Theorien.
Ich persönlich glaube eigentlich nicht an das Lagerspiel.
Bei dem jetzt ausgebauten Getriebe sprangen 2. und 3. Gang im Schiebebetrieb sehr häufig raus. Die Lager machen aber einen neuwertigen Eindruck:
Kaum Spiel an der Antriebswelle, jedenfalls nicht mehr als bei dem neu gelagerten Getriebe. Das vordere Lager der unteren Welle (das Böse) sieht aus wie neu und hat kein fühlbares Spiel.
Ich werde also zunächst mal den hinteren Deckel abnehmen und die beiden hinteren Lager inspizieren.
Sollten die sich auch als gut erweisen, dann wird nur der Simmering gewechselt.
Gruß
Uli

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#15 Beitrag von AL28 » 2008-09-12 9:36:28

Hallo
AL28 hat geschrieben:Hallo
@ dd99sg
Die Idee ist super , morgen werde ich gleich mir ein paar Ringschrauben und muttern besorgen . :rock:
Ich mache immer den Ventildeckel runter ( Motorentlüftung ) und hänge den Gaszug und Stop/Leerlaufzug aus .
Gruß
Oli
Das mit den Zügen hatte ich erwähnt .
Aber neue Züge schaden nie . :)
Fürn KFZ-ler ist es selbstverständlich immer bei allen größern Arbeiten am Fahrzeug die Batterie abzuklemmen oder wie beim AL , den Hauptschalter/Trennschalter zu betätigen .
Dadurch vergesse ich immer darauf hinzuweisen . :unwuerdig:
Im Winter überhole ich auch noch meine zwei Getriebe .
Wen der 2. & 3. Gang Probleme mach , und du an den Lagern nichts feststellen kannst , kontrolliere mal die Zahnräder , Wellen und schalt gabeln .
An irgendetwas muß es liegen . ;)
Gruß
Oli :)

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#16 Beitrag von Kummpelchen » 2008-09-12 20:51:20

Hallo,
Ich habe heute mal den hinteren Deckel vom Getriebe abgemacht. Die Lager machen alle einen neuwertigen Eindruck. Kein Spiel zu spüren, keine Geräusche, kein hakeliges Drehen.
Im Öl waren auch keine verdächtigen Teile und das Innenleben sieht richtig gut aus. Lediglich der Simmering ist (altersbedingt) hart, den werde ich ersetzen und das Getriebe als Reserve lagern.

Gruß
Uli

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