Hallo,
weil hier auch die Frage nach der richtigen Dimensionierung gestellt wurde, kopiere ich mal aus dem Unimurr-Forum zwei Beiträge von mir:
Hallo Heizungsbauer in Ausbildung,
wenn 500 Kg Wasser pro Stunde durch ein CU-Rohr DN 20 wollen, sind sie etwa 0,45 m/s schnell, und haben einen Widerstand von 1,6 mbar/m zu überwinden. Es ist die gesamte Rohrlänge zu betrachten. Die Formstücke müssen extra berechnet werden, man kann aber bei kleinen Anlagen auch den Daumenwert +50% annehmen. Sonst muß für jedes Formstück der Z-Wert aus Tabelle und die Geschwindigkeit genommen werden, was den Widerstand ergibt. Für Anlagen mit kleinen Pumpenleistungen sind Geschwindigkeiten bis 0,5 m/s gut, darüber steigt der Widerstand exponential.
Ich benutze für Auslegungen einen Rechenschieber der Firma Dal zur Rohrnetzberechnung nach Din 1988 Teil 3. Die Din ist abgelöst, der Schieber alt und heute macht man das natürlich am Pee Cee... Aber ich bin immer schon beim Frühstück, bis mein Kollege das ausgerechnet hat mit Software.
Da man Rechenschieber nicht verlinken kann, könnte ich eine kleine Aufstellung von sinnvollen Dimensionen für verschiedene Leistungen machen, wenn Interesse besteht.
Ende
und:
Hallo Heizungsbauer in Ausbildung,
für die überschlägige Dimensionierung der Heizungsrohre muß zunächst die zu transportierende Masse ermittelt werden: Wärmemenge in Watt geteilt durch die spezifische Wärmekapazität des Wassers 1,163 geteilt durch die Spreizung ( Unterschied zwischen Vor- und Rücklauftemperatur) gewöhnlich 15 Kelvin ergibt die Masse in Kg pro Stunde.
Beispiel: 5000 : 1,163 : 15 = 286 Kg/h
Die spezifische Wärmekapazität von Antifrogen N ist nur 0,66 Wh/Kg*K
Die 1:1 Mischung mit Wasser hat also etwa 0,91 Wh/Kg*K
Die Menge erhöht sich also : 5000 : 0.91 : 15 = 366 Kg/h
Zweite wichtige Größe ist die Geschwindigkeit im Rohr. Daraus ergibt sich der Druckverlust durch Rohrreibung und Viskosität im Rohr und an den Einzelwiderständen.
Die Viskosität kann ich nicht berücksichtigen, aber für reines Wasser sinkt sie von den angegebenen Werten für 10 Grad bei 60 Grad um 20 %. Selbst wenn die Viskosität des Wasser-Frostschutz-Gemisches um 20% höher ist als die von Wasser, stimmt die Angabe noch, weil sie ja für kaltes Wasser ist und das Wassergemisch warm ist, wenn die Heizung läuft.
Sinnvolle Dimensionen nach Rechenschieber
100 Kg/h in Cu-Rohr 12 = 2,5 mbar/m 0,36 m/s
100 Kg/h in Cu-Rohr 15 = 0,7 mbar/m 0,21 m/s
200 Kg/h in Cu-Rohr 15 = 2,5 mbar/m 0,42 m/s
200 Kg/h in Cu-Rohr 18 = 0,9 mbar/m 0,38 m/s
300 Kg/h in Cu-Rohr 18 = 1,9 mbar/m 0,42 m/s
300 Kg/h in Cu-Rohr 22 = 0,65 mbar/m 0,27 m/s
400 Kg/h in Cu-Rohr 22 = 1,0 mbar/m 0,35 m/s
500 Kg/h in Cu-Rohr 22 = 1,5 mbar/m 0,45 m/s
600 Kg/h in Cu-Rohr 22 = 2,2 mbar/m 0,55 m/s
600 Kg/h in Cu-Rohr 28 = 0,75 mbar/m 0,35 m/s
700 Kg/h in Cu-Rohr 28 = 1,0 mbar/m 0,4 m/s
Die Einzelwiderstände kann man pauschal mit einem Zuschlag von 50% auf den errechneten Widerstand der Rohrlänge erfassen oder die Zeta-Werte der Formstücke addieren
z.B. Winkel 90 Grad = 1.3
Bogen 90 Grad = 0,3
Schrägsitzventil DN 20 = 2,5
Schieber = 1
Rückschlagventil = 15 !
Aus Tabelle: Summe Zeta = 10 ergibt bei v = 0,2 m/s 2 mbar
Summe Zeta = 10 ergibt bei v = 0,4 m/s 10 mbar
Summe Zeta = 10 ergibt bei v = 0,6 m/s 18 mbar
Die Geschwindigkeit geht also exponential in die Widerstände ein und es lohnt sich, sie klein zu halten.
Die Heizung und die Heizkörper mit Ventilen und ggf. Anschlussverschraubungen und Boiler oder Plattenwärmetauscher haben auch einen Widerstand, der ebenfalls von der durchströmenden Menge abhängt und gewöhnlich als Diagramm vom Hersteller mitgeliefert wird. Wenn dann alle Widerstände zusammenaddiert sind, muß die Summe unter der Leistung der Pumpe liegen.
Als Material würde ich Kupferrohre aus der Hausinstallation nehmen und diese weich löten. Teile die sich bewegen können oder vibrieren kann man mit Kühlerschlauch anschließen. Schlauch auf Cu-Rohr kann abrutschen, wenn das Rohr keinen Börtel nach außen hat.
Also frisch ans (Rechen)-Werk.
Ach ja: Ausdehnung nicht vergessen (3% etwa) und Sicherheitsventil!
Ende 2.Teil
Die Verwendung von vielen Ventilen oder sogar Verteilern ist im Hinblick auf den erzeugten Widerstand eher kontraproduktiv. Die in der Fahrzeugtechnik verwendeten Pumpen erzeugen oft nur Differenzdrücke von etwa einem Meter, 100mbar.
Für die Temperaturregelung einer Fussbodenheizung braucht man ein Mischventil und eine eigene Pumpe für den Kreis, alles andere führt nur zu stark ungleichmäßig erwärmtem Boden, der Anfang der Schlange ist immer zu heiß.
Noch vieles könnte ich dazu schreiben, aber ich muß jetzt los und anderen Leuten zu einer warmen Hütte verhelfen. Der Herbst kommt dieses Jahr wieder so unverhofft wie jedes Jahr

und mit dem Winter wird es nicht anders werden.
Grüße, Ingolf
Grüße, Ingolf